Seit Geburt Depression

Hey ihr Lieben,

Gibt es hier Leute die ähnliches erfahren haben?

Mein Sohn ist nun fast 2 1/2 und ich befinde mich bereits seit fast einem Jahr in Therapie.

Seit er geboren wurde bin ich irgendwie "weg". Nicht mehr ich.

Ich war früher spontan, sehr kontaktfreudig, offen, lustig. Und nun bin ich kaum belastbar, ständig schlecht drauf, schnell überfordert und genervt, habe da Tage an denen nichts mit mir anzufangen ist und auch ich selbst kann nichts mit mir anfangen.

Phasenweise ist es mal etwas besser, aber ich habe eher das Gefühl es wird schlimmer.

Eigentlich habe ich ein gutes Leben. Ich bin finanziell abgesichert ohne arbeiten gehen zu müssen (ich arbeite trotzdem bzw habe gerade 5 Monate frei gehabt in der Hoffnung es würde helfen- fange aber bald wieder an).
Ich habe familiäre Unterstützung, Papa meines Sohnes lebt bei uns, ist aber eher ein Stressfaktor- trotzdem bin ich weder von ihm abhängig noch auf ihn angewiesen.

Ich würde mich trotz allem als gute Mutter bezeichnen. Ich habe meinem Sohn gegenüber meine Gefühle unter Kontrolle und kümmer mich geduldig und gut um ihn.

Ich bin langsam einfach fertig und durch. Ich möchte mich nicht mehr so fühlen. Wielange soll ich das noch aushalten? Wielange soll ich noch existieren statt zu leben?

Ging/geht es jemandem ähnlich?

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Erstmal mein Respekt das du das schon so lange aushältst und trotzdem eine gute Mama für dein Kind bist, meine Tochter ist erst drei Monate alt aber diese depressiven Phasen habe ich auch, es ist wirklich hart sich diese Maske aufzusetzen und Mama zu sein obwohl man am liebsten einfach nur in irgendeiner Ecke liegen würde. Nach der Geburt war es so schlimm das ich wochenlang nur geweint habe und extreme Probleme hatte an mein Kind ran zu kommen geschweige denn es auf den Arm zu nehmen..das Gefühl von Identitätsverlust begleitet mich auch dauerhaft, was ist von meinem alten ich noch übrig? wer bin überhaupt noch? Wird mein Körper irgendwann wieder ansehnlich? Ich versuche das beste draus zu machen und und hoffe das ich irgendwann wieder das Interesse an den Dingen finde die mir vorher Freude bereitet haben..

Ich wünsche dir alles gute und das diese Phasen bald der Vergangenheit angehören.

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Hallo -- bist du denn gut aufgehoben bei der Therapie?
Manchen hilft Gesprächstherapie und anderes, - bei manchen sind es die Hormone und manchmal braucht man Unterstützung mit Tabletten, auch wenn das die letzte Möglichkeit ist. --- sprichst Du mit Deinem Therapeuten darüber, dass das Programm des letzten Jahres anscheinend wenig bringt? -- habt ihr einen Plan ausgearbeitet - Ziele?
Was für Ausgleichs-Dinge und Kraftgeber habt ihr gefunden in der Therapie (Sport, Hobby, Auszeiten?)?

Nur mal so ein paar Gedanken.

Aktivität kommt von Aktivität.
Kraftbringer brauchen ein "Aufraffen", bringen aber im Nachklang mehr Kraft etc...

Alles Gute Dir.... --- Denk mal in Aktivitäten und Kraftbringer. --
Was sind die Dinge, die du als "wieder Leben" bezeichnest? also aktivitätsmässig: -- MACH SIE! ... verschaff dir die freuen Tage um das auch zu machen. Lass das Kind am Wochenende beim Papa und machs. Such Dir Kraftbringer -- die bringen langfristig auch wieder Freude (ausgehen, Hobbies, - Freunde, - VHSkurse etc....).

Bearbeitet von tr357