Hallo,
ich bin seit ca. 6 Jahren "nur" Hausfrau.
Nicht freiwillig. Eigentlich wollte ich nie als Hausfrau enden. Ich wollte immer arbeiten.
Leider hat es sich durch verschiedene Schicksalsschläge (chronisch kranke Kinder, Mobbing am Arbeitsplatz...) so ergeben.
Die ersten 2 Jahre meiner Arbeitslosigkeit habe ich intensiv versucht, wieder Arbeit zu finden. Ohne Erfolg. Das Arbeitsamt hat mir in der Zeit keinen einzigen Jobvorschlag gemacht (im Ernst!) und mir letztendlich durch die Blume gesagt, ich solle doch als Hausfrau zu Hause bleiben...
Ich möchte erwähnen, dass ich einen Hochschulabschluss und eine Zusatzausbildung habe. Liegt also nicht an einer mangelnden Ausbildung.
Ich habe dann versucht mich selbstständig zu machen - und dann kam Corona. Mit Homeschooling etc. war an eine Selbstständigkeit nicht zu denken. Also habe ich ein Stück weit aufgegeben.
Was mich aber am meisten stört ist, dass ich das Gefühl habe, dass man in der Gesellschaft als "minderwertig" angesehen wird, wenn man Hausfrau ist.
Es kommen immer wieder so negative oder abfällige Kommentare.
Dabei arbeite ich durchaus - nur halt unbezahlt.
Ich habe zwei chronisch kranke Kinder, die viele Arzttermine haben, um die ich mich kümmere.
Trotzdem - unbezahlte Arbeit gilt als keine Arbeit.
Inzwischen ist es soweit, dass ich mich ein Stück weit eingekapselt habe. Ich mag nicht ständig erklären müssen, warum ich "nur" zu Hause bin.
Geht es jemandem von euch auch so?
Bilde ich mir das nur ein, oder wird auf einen in unserer Gesellschaft "herabgesehen", wenn man Hausfrau ist.
Übrigens mag ich das Wort Hausfrau gar nicht....
"Nur" Hausfrau
Ich bin ebenfalls Hausfrau und ich empfinde es leider auch so, dass auf einen herabgesehen wird.
Mittlerweile versuche ich Fragen nach meiner Tätigkeit zu umgehen bzw. weiche dem aus, weil man einfach diesen "Stimmungswechsel" in einem Gespräch merkt sobald das Wort "Hausfrau" auftaucht.
Ich finde es sehr schade, dass Frauen nicht frei entscheiden dürfen, es wird immer auf einem rumgehackt. Wenn man Hausfrau ist, aber auch wenn man Karrierefrau ist. Immer macht man angeblich was falsch. Leider sind es auch fast immer Frauen die sich gegenseitig fertigmachen.
Liest man hier bei Urbia ja auch ständig in die eine oder andere Richtung. Leben und lebenslangen ist für viele ein Fremdwort.
Klar kannst du dich frei entscheiden einen Mann auf der Tasche zu liegen, passiv zu sein und die Berufsausbildung umsonst gemacht zu haben, um am Herd zu enden. Beifall für deine Entscheidung...wirkt sich super auf die Rente aus oder wenn der Mann sich scheiden lässt.
🤣🤣🤣
Du hast SO Recht.
Und der absolut hieb- und stichfeste Beweis, dass du absolut Recht hast, ist der Kommentar zu deinem Kommentar.
🙈🙈🙈🙈
Das ist ja schon fast Satire hier...
Wenn ich gefragt wurde was ich derzeit mache und ich geantwortet habe das ich in KARENZ bin, hieß es "also Hausfrau" und kurz drauf wurde mir erklärt wie hart das Arbeitsleben ist. Ich habe dann auch erzählt was ich zutun habe darauf kam "also die typischen Hausfrauen Probleme". Das war mit Abstand das ekligste Gespräch was ich jemals geführt habe.
Ich hasse das Wort Hausfrau auch, wurde total negativ behaftet.
Karenz, was soll das sein? Kannst du das bitte erklären?
Ich denke elternzeit in Österreich
Na dann nenn dich halt Projektmanagerin im Familienunternehmen.
Hatten wir das Thema nicht erst?
Übers Arbeitsamt hat in meinem grossen Freundes und Bekanntenkreis übrigens noch nie jemand arbeit gefunden...
Danke, wollte ich gerade schreiben. Die Arbeitsagentur ist bei der Stellensuche nicht hilfreich und man darf nicht darauf verlassen, dass die einem die passende Stelle suchen.
Ich glaube sogar, dass die an sich gar nicht den Anspruch haben, Akademiker in Arbeit zu vermitteln, weil die das in der Regel selbst machen. Mir jedenfalls wurde, als ich mich mal arbeitssuchend gemeldet habe, der Spruch entgegen gebracht: "Sie wissen ja, dass wir Ihnen nicht helfen können und Sie sich selbst kümmern müssen.".
Ansonsten ja, das Thema Hausfrau hatten wir hier vor ca. 3 Wochen erst und wie erwartet, sind sich alle an die Gurgel gegangen. Ich bin daher ab hier raus. Ich wollte nur meinen Hinweis zur Arbeitsagentur loswerden.
@TE: Viel Spaß beim Streiten. Ich sehe bei dir eher das Problem, dass es keine freiwillige Entscheidung war, sondern aus der Not heraus entstanden ist. Wäre dein Hausfrauendasein eine freiwillige Entscheidung gewesen, könntest du diese Sprüche besser kontern 🍿
"Viel Spaß beim Streiten"
Ich bin nicht auf Streit aus.
Ich wollte mir das nur mal von der Seele schreiben.
Dass es dieses Thema hier erst gab, war mir nicht bewusst.
Und ich habe selbstständig aktiv nach Stellen gesucht. Trotzdem fand ich es schon sehr armselig von der Agentur für Arbeit, dass sie mich null unterstützt hat.
Ich denke, das kommt auch ein Stück weit daher, dass du dich selbst unwohl fühlst als Hausfrau und da vielleicht besonders sensibel bist.
Es ist nämlich so, dass es egal zu welchem Thema viele Meinungen und Ansichten gibt und die anderen sowieso immer denken, dass es anders besser wäre.
Ist ja auch ok, du lebst ja dein Leben und nicht ihres.
Also würde ich als Erstes dabei ansetzen, stolz auf mich zu sein.
Du hast eine Ausbildung, gearbeitet und sogar den Mut zur Selbstständigkeit gehabt. Schade, dass es nicht geklappt hat, aber man hat nicht auf alles im Leben einen Einfluss.
Noch dazu hast du zwei chronisch kranke Kinder.
Da versteht doch normal jeder, dass man da nicht so viel arbeiten kann oder möchte und wer dir da ein schlechtes Gefühl deswegen gibt, ist kein besonders netter Mensch.
Ich habe auch eine Bekannte, die Hausfrau ist und nebenbei geringfügig arbeitet. Ihr Kind ist schon 4, aber sie möchte das so.
Für mich voll ok, trotzdem kommt es mir so vor, dass sie das Gefühl hat, sich für ihre Entscheidung rechtfertigen zu müssen und öfters kommen auch so Kommentare, warum sie ihre Entscheidung gut findet.
Mich irritiert das auch ein bisschen. Aber nicht die Entscheidung, wie viel sie nebenher arbeiten möchte, sondern dass sie das so oft zum Thema macht und immer Rechtfertigungen gibt und auch manchmal Kritik an arbeitenden Frauen kommt.
Ich denke, sie ist da auch irgendwie sensibel auf dieses Thema und bildet sich ein, dass ich ihre Entscheidung nicht gut finde.
Stimmt aber gar nicht, wenn ich könnte, würde ich es so machen wie sie.
Finde es toll, wenn man Zeit für seine Kinder hat. Geld und Karriere sind mir im Moment auch nicht so wichtig.
Würde lieber ein paar Jahre kürzer treten und dann wieder Vollgas zurück ins Berufsleben.
Ich arbeite eh noch, bis ich 65 bin (mindestens), also in Summe sind das dann ca. 45-50 Jahre meines Lebens.
Wen interessieren da ein paar Jährchen weniger oder keine (bezahlte) Arbeit.
Privat vorsorgen tu ich auch und ich bin ein sehr genügsamer Mensch und bin mir sicher, dass ich später auch mit weniger Geld auskommen würde.
Aber die Frage stellt sich ja gar nicht, ich muss im Moment halt mehr arbeiten, auch, weil ich eine Firma habe und da nicht einfach mal ein paar Jahre alles an den Nagel hängen kann.
Bin trotzdem zufrieden mit meinem Leben und ganz ehrlich, dieser Fokus auf die Berufstätigkeit ist ja auch irgendwie schräg.
Soll doch jeder machen wie er möchte und es finanziell geht.
Ich weiß es klingt einfacher als die tatsächliche Umsetzung, aber ich würde probieren deine Kraft und deinen Fokus auf dich selbst zu setzen und die Meinung anderer einfach zu ignorieren. Wenn du zufrieden und ausgelastet mit deiner aktuellen Aufgabe bist, ist das doch wunderbar. Wenn nicht, ändere etwas, warte nicht auf Angebote vom Jobcenter sondern werde selbst aktiv. Ich sehe Hausfrauen und Mütter übrigens überhaupt nicht als minderwertig oder ähnliches an. Ich denke, sie leisten eine großartige und sehr anstrengende Arbeit. Und deine Kinder profitieren sicherlich auch davon, dass du viel Zeit für sie hast. Unvorstellbar wie viel höher die Belastung bei kranken Kindern sein muss. Ich glaube ehrlichgesagt, viele berufstätige Eltern sind froh, wenn sie ihr Kind abgeben können. Da zähle ich mich selbst dazu. Irgendwer muss ja deine Kinder dann auch betreuen.
die Geschichte kann man bei einem sehr ausgeprägten Fachkräftemangel in Deutschland kaum glauben. Was ist denn Dein Beruf und in welchem Bundesland lebst du.
Ich würde aktuell fast jede Person einstellen, die Bereit ist zu arbeiten, Ich betreibe eine Arztpraxis.
Ja, traurig, aber wahr.
Ich konnte es auch nicht glauben.
Woran es liegt, weiß ich auch nicht.
Evtl. daran, dass ich in Teilzeit gesucht habe, zwei kleine Kinder hatte, noch im "gebärfähigen" Alter war....ich weiß es nicht.
Offiziell dürfen die AG ja nicht nach solchen Kriterien ausschließen, inoffiziell tun sie es eben doch.
Meinen Beruf und mein Bundesland möchte ich hier nicht genauer preisgeben - aber ich habe in einer Großstadt gelebt und bin Akademikerin.
Der Fachkräftenangel ist plötzlich nicht mehr präsent, wenn man beim Bewerbungesgespräch angibt, dass man Alleinerziehend ist und deshalb nicht flexibel arbeiten kann.
ja -- nicht nur Hausfrauen, -- auch Teilzeitarbeit mit Büro zuhause wird nicht ernst genommen, --- also würde man larifari sich nie täglich neben Haushalt und Kindern vereissen müssen.
Tatsächlich würde ich trotzdem versuchen, in kleinem Rahmen wieder was zu machen.- Oder Deine Selbständigkeit, die Du plantest wieder neu aufnehmen und mal anfangen - eben erstmal klein.
-- also ich hab auch in der Coronazeit angefangen bzw. weiter ausgebaut, - geht schon, wenn man will oder der Fachbereich passt. Ich weiß ja nicht, was du vor hattest in welchem FachBereich, aber wenn Du unzufrieden bist, dann ändere was dran und fang einfach mal an. Wenn auch erstmal klein.
mit "nur" Hausfrau war ich selbst aber auch nie zufrieden ... mich hat immer was angetrieben. Momentan bin ich aber auf dem Punkt, wo ich wieder wechseln möchte. weg von meinem Alten Job hin zu was neuem, was die erste Zeit erstmal "in der Luft hängen und Aufbau" bedeutet .-- den schritt zu gehen ist auch nicht einfach und ich trau mich nicht, obwohl ich täglich keinen Bock hab auf meinen aktuellen Job. -- aber was ich eigentlich sagen will: Klingst, wie wenn du unzufrieden bist. -- Dann werde selbst aktiv und mach was.... -- und wenn es erstmal klein ist.
Hallo,
ich möchte dir keinesfalls zu nahe treten, schließlich kenne ich dich und dein Leben nicht. Aber:
Was bedeutet denn, deine Kinder sind chronisch krank? Sind sie so eingeschränkt, dass sie permanent betreut werden müssen? Mein Sohn ist chronisch krank durch eine Organfehlbildung, aber er geht ganz normal in die Schule und nimmt am Leben teil.
Deine Kinder scheinen nicht mehr ganz klein zu sein (du schreibst von Homeschooling). Es gibt in deiner Nähe absolut gar keine Möglichkeit zu arbeiten? Wenn nicht in deinem eigentlichen Beruf, dann auch keine andere Möglichkeit?
Du sagst, du wolltest immer arbeiten, aber möchtest du heute auch noch? Suchst du nach einer Arbeit und findest keine oder nimmst du es jetzt hin, dass du nicht mehr arbeitest und es auch in Zukunft nicht mehr wirst?
Ja, gesellschaftlich ist es nicht mehr anerkannt, nur Hausfrau zu sein. Genauso wie es in anderen Zeiten nicht normal war, dass Frauen arbeiten gehen. Oder dass Kinder unter 3 Jahren in die Betreuung gehen. All das wurde hier schon tausendmal thematisiert.
Wenn du Hausfrau bist und es zukünftig bleiben möchtest, dann lege dir besser ein dickeres Fell zu oder lerne dazu zu stehen. Oder du sagst: „Ich bin von Beruf Xyz in Neustadt Nordwest- Südost.“ Dass du zur Zeit nicht arbeitest, muss keiner wissen.
Alles Gute 🍀,
ez
Ich möchte dir auch nicht zu nahe treten, aber es sind genau Kommentare wie deiner, die mich total runter ziehen.
Ich habe eigentlich keine Lust, mich rechtfertigen zu müssen.
Das ist genau der Punkt.
Wenn man sagt, dass man Hausfrau ist, dann muss man es immer irgendwie begründen.
Ehrlich gesagt geht es doch niemanden etwas an, wie genau meine Kinder chronisch krank sind.
Und ich möchte es hier auch nicht detailliert schildern.
Doch natürlich. Du schreibst von Schicksalsschlag und dass Du arbeiten möchtest, aber bist nicht bereit die genauen Hintergründe zu schreiben, was Dich KONKRET daran hindert.
Stattdessen ärgerst Du Dich über die Arbeitsagentur und Menschen, die Dich als Hausfrau abstempeln.
Setz Deine Energie für etwas positives ein und ändere Dein Leben.