Opfer von einem Pädophilen?

Hallo,
ich wurde als Kind missbraucht und möchte wissen, ob der Täter pädohil gewesen ist, weil ich das gern verstehen möchte. Eine Therapie habe ich bereits gemacht vor einigen Jahren. Mittlerweile bin ich 48. Hat jemand als Kind Erfahrung mit einem Pädophilen gemacht?
Wie sprechen solche Menschen mit einem Kind. Kann es sein, dass sie ein Kind so wahrnehmen wie eine erwachsene Person und denken das Kind sei wie ihr erwachsener Partner. Gehen sie mit dem Kind so um wie mit einem Erwachsenen Sexualpartner und verstehen sexuell nicht, dass es ein Kind ist?
Ich Frage mich, ob das pädophil bedeutet wenn man es als Kind so erlebt. Ich möchte gerne verstehen ob das so wie eine Krankheit ist mit diesen Symptomen oder Merkmalen
Danke falls jemand das weiss.

Bearbeitet von Marie413
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Hallo,

Ich würde dir raten Kontakt mit einer Beratungsstelle aufzunehmen. Alternativ kannst du dir Fachliteratur besorgen. Allerdings halte ich es für wichtig, dass du jemanden hast mit dem du reden kannst und nicht alleine mit deinen Erkenntnissen bist. Alles Gute!

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Keine Erfahrungen.
Aber ich hab dazu mal eine sehr interessante Doku gesehen, in der es um Pädophile ging. Er wusste, dass seine sexuellen Neigungen falsch sind aber er fühlt sich nunmal nur zu Kindern angezogen. Er hatte sich nie an einem Kind vergriffen und war in Therapie und tat alles um seine Fantasien nicht auszuleben.

Ähnlich wie bei Homosexuellen oder auch bei Heteros. Männer die sich zu Männern hingezogen fühlen. Frauen die sich zu Männern hingezogen fühlen. Genauso wie Frau zu Frau.

Ich meine dass es sich um eine Krankheit handelt. Als Kind findet man andere Kinder schließlich auch attraktiv, irgendwann dann nicht mehr. Vielleicht hat sich bei solchen Menschen irgendwas nicht weiterentwickelt.

Meine Theorie.

Schlussendlich weiß man es nie 100% was im Kopf eines anderen Menschen vorgeht.
Du musst für dich eine Erklärung finden mit der du leben kannst, die dir hilft es zu verstehen und einzuordnen.

Ich hab auch sexuelle Gewalt erfahren, als junger Teenager, allerdings von meinem Freund. Und ich hab auch lange nach dem warum gesucht.

Ich bin zu dem Entschluss gekommen, da er einen aggressiven Vater hatte, der seine Frau ebenfalls schlecht behandelte, deshalb die Aggression weitergeben musste. Sich so sein Ego schützen konnte um sich nicht wie ein hilfloses Würtschen zu fühlen. Er hat es von klein auf so gelernt und kannte keinerlei andere Strategie als Gewalt und Dominanz.

Ob ich damit richtig liege? Keine Ahnung.
Für mich ist es die richtige Erklärung. Es klingt für mich plausibel und ich konnte so mein Seelenheil wiederherstellen, sodass ich sogar Mitgefühl (nicht Mitleid) für ihn empfinde und die Gewissheit habe ich bin stärker als er. Ein kleines Überlegenheitsgefühl, weil ich ihn durchschaut habe.

Ich bin mir sicher auch du wirst die für dich richtige Antwort auf deine Frage(n) finden, die dich zufrieden stellen. Die findest du in dir.

Alles Gute und meinen größten Respekt an dich für alles was du erreicht hast!

Geh nochmal zur Therapie und beende die Gedanken an diesen Mann entgültig. Das kannst du und du hast es verdient.

Bearbeitet von Inaktiv
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Hey,

So pauschal lässt sich das Verhalten leider nicht beantworten. Aber grob gesagt kann man in zwei Typen unterscheiden - die, die Kinder missbrauchen, um Macht auszuüben und einen sexuellen Reiz daraus ziehen, jmd zu unterwerfen der schwächer ist. Hier braucht es nicht zwingend eine pädophile Veranlagung, da man den anderen seine Würde absprechen WILL.
Und dann gibt es noch die, die genau wie "normale" Erwachsene einfach eine Anziehung verspüren - nur in dem Fall konkret zum kindlichen Körper- oder Verhaltensschema = also tatsächlich pädophil sind, obwohl ihnen ihr gesunder Menschenverstand sagt, dass Kinder nicht gleichermaßen empfinden. Aber meiner Meinung nach reden sich das die Täter schließlich solange selbst ein, bis sie ihren geplanten Übergriff rechtfertigen können. Wichtig ist hier anzumerken, dass Übergriffe - egal zu welchen Typus man gehört - nur dann stattfinden, wenn die eigenen Moralvorstellungen und Werte nicht stark genug dem gesunden Maßstab entsprechen. Natürlich ist das auch kulturell beeinflusst und die eigene Sozialisation spielt eine maßgebliche Rolle. Aber ich denke, es ist unser aller gutes Recht zu sagen, dass Kinder schützenswert sind, dass es zw Erwachsenen und Minderjährigen keinen einvernehmlichen Sex geben kann, dass Kinder nicht auf dieselbe Art Sexualität ausüben wie Erwachsene, eben weil der Körper biologisch nicht geschlechtsreif ist. Und selbst Jugendliche, die sexuell ihre ersten Erfahrungen sammeln, weil sie biologisch reif sind, gelten als schutzwürdig, eben WEIL man als gesunder Erwachsener weiß, wie verletzlich junge Menschen in ihrer Entwicklung sind. Sowas verbietet sich also für gesunde Menschen, die arterhaltend funktionieren.
Aber ist dieses Moralsystem nicht ausreichend ausgeprägt, werden Menschen übergriffig. Weil sie ihre eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund stellen und in dem anderen, also in dem Kind in dem Fall, ein Mittel zum Zweck sehen, sich selbst zu befriedigen. Triebgesteuert wird in Kauf genommen, dem anderen Schaden zuzufügen, auch wenn sie sich einreden, dass das Kind es ja genauso wollen würde - klassische Selbstverblendung, um egoistische Bedürfnisse zu befriedigen. Entweder es passiert mit grober Gewalt oder der Erwachsene - und dazu neigen meiner Meinung nach insbesondere Pädophile - versucht die Kinder über den spielerischen und pflegerischen Aspekt zu verführen. Beim Duschen, Rangeln, Kuscheln, Schlafen, Umziehen, über Komplimente usw. Bei den Pädophilen geht es dabei eher subtil voran, eben weil sie Bestätigung suchen, dass das Kind dasselbe Verlagen hegt wie sie. Ich würde das auch auf jeden Fall als krankhaft einstufen, weil Pädophile grundsätzlich nicht dagegen ankommen, ihre sexuelle Neigung abzulegen - selbst wenn ihre Moralvorstellungen sie nicht zum Täter werden lassen, wird ihre Veranlagung immer bleiben, bis ans Lebensende. Wie ein Fehler der Natur sozusagen.
Beim ersten Typ, der sich an unterschiedlichen Machtverhältnissen aufgeilt, ist eher die eigene Sozialisation schuld oder eine psychopathische Veranlagung. Das kann dann aber auch Erwachsene treffen, die von diesem Tätertypus missbraucht werden.