Ich stelle fest, dass viele Männer nicht erwachsen sind im Sinne von Verantwortung übernehmen wollen, Frustrationstoleranz zeigen, Kompromisse eingehen oder einfach die eigenen Bedürfnisse zurück stellen können.
Diese Männer bekommen Kinder, leben ihr Leben wie vorher, zocken, gehen aus wann sie wollen, haben ein Freizeit Verhalten wie ein Single und überlassen der Frau alle Arbeiten in Bezug auf Haushalt und Kinder.
Wie wurden diese Männer erzogen?
Wurde ihnen von den Eltern nicht vermittelt dass es nicht immer um ihre Bedürfnisse geht?
Sind das die ersten Auswüchse einer falsch verstandenen Bedürfnisorientierung....? Wo Kinder den Eindruck bekommen dass es immer danach geht was sie gerade brauchen und dadurch eine zu starke Ich Bezogenheit entwickeln?
Warum bekommen auf der anderen Seite Frauen mit solchen nicht erwachsenen Männern Kinder?
Da ist das Ergebnis doch vorprogrammiert, denn man hat immer noch ein Kind mehr dazu, wenn der Partner mental wie ein Kind agiert.
Stellt ihr das auch fest und achtet ihr bei aller Bedürfnisorientierung darauf dass eure Kinder nicht zu unreifen Erwachsenen werden?
Mir macht das Sorgen, gerade in Bezug auf meinen gerade erwachsenen Sohn...Ist er auch so einer der seine Bedürfnisse immer im Fokus hat, der nicht zurück stecken kann und keine Verantwortung übernehmen will?
Stellt ihr das auch fest oder sind diese Verhaltensmuster von Männern um die 30 eine Ausnahme die nur in meinem Umfeld verstärkt vorkommt?
Wie muss man erziehen um das zu vermeiden?
Männer mit 30 , erwachsen und emotional reif, eine Ausnahme?
Ich denke das Problem liegt genauso bei den Frauen. Es gibt immer einen der macht und der machen lässt🤷. Die Frauen wissen doch worauf sie sich einlassen, warum soll der Mann da erwachsen werden wenn sein Verhalten so akzeptiert wird, für ihn ist es doch bequem.
Viele Frauen vermitteln den Eindruck "Ich brauche dich nicht, ich kann alles allein", dann darf sie auch alles alleine machen. Ein bisschen schlägt die Emanzipation zurück.
Richtig 👍, dann darf man danach aber auch nicht rumjammern wenn es zu viel wird 🤨
Spannende Frage. Ich beschäftige mich auch gerade damit. Ich befürchte, ich habe "bedürfnisorientierte Erziehung" trotz Kenntnis der Literatur dazu lange falsch praktiziert und meine eigenen Bedürfnisse bislang sehr weit hinten angestellt. Nun wundere ich mich manchmal, wie leichtfertig über meine Grenzen gelatscht wird. Ein "Nein" von mir wird geflissentlich ignoriert und Anpacken im Haushalt etc. geschieht nur, wenn ich extrem Druck mache. Daher frage ich mich: Ist das schon Pubertät und muss das so oder habe ich in den letzten Jahren alles falsch gemacht und habe jetzt den Tyrannen hier, vor dem Winterhoff immer gewarnt hat?
In meiner Generation sehe ich den Ursprung männlichens Versagens (und ja, das beobachte ich auch im großen Stil, dass die Frauen notgedrungen, weil es ja sonst keiner macht, Mental load und Carearbeit neben ihrem Job übernehmen) darin, dass die Männer dort noch sehr im Sinn der traditionellen Rollenverteilung erzogen wurden. Während Frauen schon lange dazu ermuntert wurden, eine vernünftige Ausbildung zu machen und erwerbstätig zu bleiben, wähnen sich diese Männer immer noch als Alleinverdiener und Familienväter, die sie praktisch nicht mehr sind.
Warum sich Frauen auf solche Männer einlassen, gute Frage... Ich kann nur aus meiner Perspektive berichten: Das Chauvi-Gen wurde bei meinem Exmann mit der Geburt des Kindes angeknipst, es war vorher nicht absehbar, dass wir täglich neu diskutieren müssen, ob und wie viel er sich im Haushalt und der Erziehung beteiligt. Vorher waren wir ja beide vollerwerbstätig und es lag klar auf der Hand, und jeder konnte ja auch irgendwie sein Leben leben, Absprachen waren einfach nicht in dem Maße nötig, wie es das Leben mit Kindern erfordert. Und die Tatsache, dass ich in Elternzeit war und er nicht hat dann alles in Stein gemeißelt, was später schief ging.
Mein Sohn ist noch jung. Er steht am Anfang der Pubertät und ich überlege mir tatsächlich gerade sehr genau, was meine Erziehung für Auswirkungen in Bezug auf sein späteres Beziehungsleben und generell auf seine Fähigkeit haben wird, ein Teamplayer zu sein.
Mit zunehmenden Alter gebe ich zu, nicht mehr besonderer Anhänger der XY-Chromosomen-Träger zu sein, das schwindende Östrogen radikalisiert mich da offenbar gerade... Ich verstehe viele Männer und ihre Kompromisslosigkeit, was das "Ihr Ding machen" angeht immer weniger. Ausnahmen bestätigen die Regel, hoffentlich sind irgendwann die Ausnahmen die Regel.
Ja, ich beobachte das auch und frage mich auch immer wieder wieso.. wahrscheinlich zu sehr verwöhnt von den Müttern oder keine Väter als entsprechende Vorbilder?
Dass es keine Ausnahme, sondern eher die Regel ist, zeigt sich meines Erachtens auch dadurch, dass zB das Buch „wir sind doch schon längst gleichberechtigt“ gerade zum Bestseller wird..
Ich denke es kommt von den fehlenden Vorbildern in der eigenen Kindheit.
In meiner Kindheit und der meisten Erwachsenen die ich kenne, war es einfach normal, dass die Frau im Haushalt alles macht und der Mann arbeitet. Selbst als meine Mutter Vollzeit arbeitete und meistens nach meinem Vater nach Hause kam, war trotzdem sie für das Essen verantwortlich. Statt zu kochen war er hungrig und schlecht gelaunt.
Bei meinem Mann in der Kindheit war es ähnlich.
Und so war es bei uns ganz normal, dass wir das anfangs auch so übernommen haben.
Bei uns fing es mit dem Kind an. Ich konnte einfach nicht mehr und wir haben sehr viel gestritten. Auch die Trennung stand nicht nur einmal im Raum…
Er hatte die Wahl: Verhalten ändern oder Trennung
Er hat sich dann wirklich geändert und macht inzwischen ganz selbstverständlich seinen Teil vom Haushalt und der Kindererziehung.
Im Nachhinein denke ich oft, dass es ohne diese Auseinandersetzungen nicht gegangen wäre. Warum hätte er seine sehr bequeme Position ändern sollen? Aus seiner Sicht war ja alles super.
Aus heutiger Sicht sieht er das allerdings auch anders. Er genießt die intensive Beziehung zu unserem Kind und betont oft, dass wir wissen, das jeder von uns auch alleine zurecht käme - wir wollen nur nicht 😊
Ich kenne solche Männer nur im Internet... Aber was man tun kann, damit die eigenen Jungs es besser machen: es vorleben - beide Eltern! Mein Mann und ich teilen uns hier alles und jeder kann und muss alles machen. Es gibt keine Frauen und Männer Aufgaben... Das müssen sie Kinder sehen... Und selbst anwenden.
Wenn der Papa selbst aber auch noch verhält wie ein Kind dann ist dann nimmt der Sohn das als seine Rolle in der Familie an.
Und Bedürfnisorientierung kann ja nicht der Grund sein: es werden ja auch Mädels so erzogen.
Es gibt zumindest eine Frau, die so ist. In meinem Umfeld gibt es eine, die sich nicht getraut hat mit ihrem Freund zusammen zu ziehen, weil sie nicht wusste wie man den Haushalt macht und vor dem Putzen hatte sie Angst. Ihr Freund hat sie überzeugt es zu versuchen und er hat das alles schon daheim gemacht, er würde das schon machen. Er macht das immernoch.
Das gibt es also offenbar auch andersrum, aber vermutlich seltener. Kenne das bisher nur ein Mal.
Die Frage ist halt auch warum man es soweit als Frau kommen lässt. Mein Mann hätte es auch gern probiert, lief aber leider nicht gut für ihn.
Das einzige was mein mann nicht konnte und wollte war den Kindern die brust zu geben. Das verstehe ich allerdings schon.
Wie schon einige davor angemerkt haben, weil die Frauen nicht zufrieden waren, was/wie die Männer ihre Aufgaben erledigt haben. Die meisten Frauen machen das dann selbst, aber irgendwann wird es einfach zu viel und die Männer gewöhnen sich ans Nichtstun.
Eben läuft unter dummstellen schafft Freizeit. Hab ich auch schon gemacht*zugeb*
In meinem Umkreis ist das genau andersrum, da ist der Pascha die grosse Ausnahme.
Hi,
ich denke bei vielen ist es einfach auch mangelnde Kommunikation und das nicht erst in dem Moment, wenn dann Kinder da sind, sondern schon vorher.
Wir haben uns ganz klar besprochen, wie wir uns aufteilen. Ich war bei jedem Kind 3 Jahre in Elternzeit, natürlich habe ich mich da dann auch um alle Arzttermine der Kinder gekümmert, gehe ein Mal im Jahr zum Steuerberater, damit der die Steuer macht. Mein Mann meinte auch mal, ob ich das nicht machen könnte, hab ihm nur gesagt, wenn er das Geld für den Steuerberater sparen will, muss er es selbst machen. Ich hab da keinen Nerv für.
Ich mache auch das meiste im Haushalt, dafür macht mein Mann draußen soweit alles. Wir haben ein Haus, da ist immer irgendwas zu tun. Da helfe ich dann mit, wenn Hilfe gebraucht wird. Genauso wie mein Mann im Haushalt mit anpackt, wenn es eben nötig ist.
Wenn ich z.B. abends ins Fitnessstudio gehe, kocht eben mein Mann, weil ich erst zur Essenzeit zurück komme. Er hat zum Beispiel viel eher ein Auge drauf, wenn Sachen mal entkalkt werden müssen, dass macht er grundsätzlich. Oder geht abends nochmal einkaufen, wenn ich am Tag einfach nicht dazu gekommen bin. Und das nach täglich 10 Stunden Arbeitstag.
Ich arbeite Halbtags, allerdings mit freier Einteilung im Home Office, kann also jederzeit nochmal an die Mails, wenn die Kinder mal bei Freunden sind usw.
Vor den Kindern musste ich Samstags fast nix mehr im Haushalt machen. Nur schnell durchwischen und saugen und ein paar Sachen aufräumen, dann habe ich draußen mitgeholfen. Mit den Kindern ging es dann nach ein paar Wochen Eingewöhnung auch wieder. Inzwischen arbeite ich eben wieder und da wird das nötigste im Haushalt gemacht und am Samstag dann halt 3 - 4 Stunden mit putzen, Wäsche waschen, aufräumen, bügeln usw. Daher muss mein Sohn mit seinem Vater alleine draußen werkeln, außer es geht gar nicht ohne jemand Drittes, aber das legt mein Mann dann meist so, das sie Vormittags was anderes machen und ich dann noch Zeit habe und natürlich sagt er mir da vorher Bescheid.
Wir haben also genau die Konstellation, wie wir es von Beginn an besprochen haben. Beide leben wir unser Leben weiter, lediglich das Tischtennis hab ich aufgegeben, weil wir ja nicht beide gleichzeitig Freitags weg können, mein Mann spielt im selben Verein. Dafür gehe ich 3 x die Woche ins Fitnessstudio oder laufen.
Ich kenne es eigentlich im Bekanntenkreis auch nur so, dass sich die Männer mit einbringen. Viele holen oder bringen die Kinder in Schule oder Kiga, machen Ausflüge, bringen die Kinder zu Spieletreffs. Aber gut, wir sind auch schon Ende 30, wobei wir unseren Sohn mit 30 bekommen haben, also zumindest mein Mann war da schon reif genug. Sonst wäre ich aber auch nicht mit ihm zusammen.