Hallo zusammen,
Wir sind eine Patchwork Familie seit nun fast 24 Jahren.(nie zusammen gezogen) Mein Vater hat damals seine Freundin kennengelernt die 3 Kinder mitbrachte, wir waren 2. Zum Glück kam kein gemeinsames dazu. Ich und mein Bruder haben von Anfang an immer die volle Breitseite abbekommen. Da meine Mutter jung verstorben ist blieb uns eigentlich nichts anderes übrig als es zu akzeptieren. Mein Vater stand und steht heute immer noch nicht hinter uns was mich sehr trifft. Wenn ich auf seine Unterstützung nicht angewiesen wäre, würde ich ehrlich gesagt mittlerweile den Kontakt abbrechen. Ab dem ich damals 15 war habe ich so mein eigenes Ding gemacht und hatte wenig Kontakt zu der Freundin meines Vaters ehrlich gesagt wirklich nur das nötigste da sie einfach immer was zum meckern hatte und gegen uns schießen musste. Egal was war. Wenn mein Vater mir mal Geld gegeben hat oder was gekauft hatte durfte sie das nie erfahren und wehe es ist mir mal was raus gerutscht. Und so ist das heute noch. Die Kinder meiner "halb Geschwister" sind so oft dort weil sie jemanden brauchen wenn die krank sind oder mal Freizeit haben möchten. Wehe ich habe meinen Vater mal drum gebeten auf die große aufzupassen da in der Schwangerschaft einen vorsorge Termin hatte und mein Mann es zeitlich nicht schafft. Da ging es "kann das nicht der Vater manchen, muss er sich halt Urlaub nehmen, können die keinen anderen nehmen"
Wenn wir mal dort sind oder sie hier ist weil eine familienfeier ansteht macht sie einen auf über Oma. Sie schenkt den Kindern auch gerne was, hatten aber auch schon die situation wenn wir es nicht benutzen das sie es wieder haben wollte.
Hab das dann so gehandhabt das sie alles zurück bekam was sie uns gegen hat.
Nun sind meine Schwestern erneut unterwegs und die Kinder von denen sind bei Oma und Opa übernacht. Unsere große war dort noch nie über Nacht. Mittlerweile weiß ich auch gar nicht ob ich es überhaupt noch möchte.
Ich habe nun angefangen auf minijob Basis zu arbeiten und darf es nicht mal erzählen weil mein Vater 1 mal die woche vormittag die Kids übernehmen muss und das Ärger geben würde.
Die Familie von mein mann wohnt leider 4 Stunden von uns entfernt und kann uns da leider nicht unterstützen aber sie kaufen gerne benötigte Klamotten und Co. Und erfüllen Spielzeug wünsche. Sie haben auch uns finanziell bei einer Impfung unterstützt. Wenn das erzählt wird, werden die Augen verdreht. Und dann wird rum gemosert "ich würde dort um Geld betteln"
Wir fahren über Weihnachten mit der Familie von mein mann im den Urlaub worauf wir uns schon riesig freuen. Habe dann mein Vater schon mal vorgeschlagen das wir das doch nächstes Jahr auch mal machen könnten. Also er und wir. Nun hat sich wieder die Tochter von mein Vater seiner Freundin mit eingemischt "wir könnten ja alle zusammen fahren, aber in den und den monat, den da haben se urlaub" ehrlich gesagt will ich weder die dabei haben noch über den Geburtstag ihres Kindes in den Urlaub fahren.....
Habe mein Vater das dann auch so gesagt und meinte auch "du warst schon mit denen ihr Kind im Urlaub, von der anderen mit dem kind auch schon. Nun sind wir mal dran. Du bist mein Vater und nicht der von denen"
Bei feiern werden wir kaum eingeladen. Nur wenn mein Papa erwähnt das wir ja eigentlich auch noch da sind. Und wenn wir mal so eingeladen werden dann auch nur weil wir halt die nervigen Anhängsel von mein Vater sind. Manchmal fühlt es sich auch so an.
Ja es verletzt mich, sehr. Ich weiß selber nicht warum. Vll weil ich einfach nur mein Papa habe. Mittlerweile glaube ich fast es wäre besser für mich den Kontakt komplett abzubrechen und zu gehen.
Nach all den Jahren verletzt mich das ganze immer noch. Ich fühle mich als müsste ich einen Machtkampf ausüben und würde so oder so verlieren.
Ich weiß gar nicht ob ich überhaupt eine Antwort möchte denn eigentlich weiß ich es ja schon, aber ich hänge an mein Papa. Aber irgendwie bin ich es auch leid immer um anerkennung kämpfen zu müssen.
Das Gefühl immer zu verlieren
Hallo
„Habe mein Vater das dann auch so gesagt und meinte auch "du warst schon mit denen ihr Kind im Urlaub, von der anderen mit dem kind auch schon. Nun sind wir mal dran. Du bist mein Vater und nicht der von denen"
Was sagte dein Vater dazu?
Wie wirkt er sonst - eher eingeschüchtert?
Ich denke ehrlich gesagt nicht, dass er sich jemals für euch stark machen wird.
Du kannst ihm in einem offenen Gespräch mitteilen, wie du empfindest und dich auf unbestimmte Zeit von ihm verabschieden. Das wäre kein endgültiger Cut, würde dir aber Zeit geben, das Ganze ohne Druck aufzuarbeiten.
Du kannst deinen Papa nicht ändern, aber deine eigene Verhaltenweise in der Familie. Zum Beispiel, dass du dich bei gewissen Themen sofort herausklinkst, ohne direkt emotional zu werden oä.
Er meinte daraf hin das ich ja recht habe und er mein Vater ist und das wir das gerne machen können. Ich glaube fast er hat es da gemerkt wie verletzt ich bin, aber er wird sich nicht ändern.
Ich habe in den letzten Wochen schon angefangen abstand zu nehmen.
Habe nicht mehr darauf groß reagiert als mein "halb bruder" uns nicht zum Geburtstag eingeladen hat.
Mein Vater fragte ob wir eingeladen sein und ob er was sagen soll.
Ich habe darauf nur geantwortet "nein, ich lege darauf kein Wert mehr"
Mein Vater erzählt mir das schon alles und ist auch sichtlich davon genervt aber ich sage so oft das er doch mal was sagen soll aber er meint dann immer "ich weiß nicht was"
Ich glaube er will einfach den Konflikt aus n weg gehen, nur ich bin es auch leid immer den kürzeren ziehen zu müssen.
Entschuldigung das ich so spät antworte aber mir geht das alles sehr nah.
Hallo Verletzt,
ich kann verstehen das dich das Verhalten von deinem Vater sehr verletzt. Wenn ich richtig liege ist deine Mutter verstorben als ihr noch Kinder wart. Das tut mir sehr leid. Somit hattet ihr nur noch euren Vater. Das euer Vater eine neu Beziehung eingegangen ist ist okay. Es ist aber nicht okay das er nicht hinter seinen Kindern steht. In einer Familie sollten alle gleichberechtigt sein und ihr gehört zu eurem Vater wie die Kinder von der neuen Partnerin zu ihr gehören. In einer gut funktionierenden Familie sollte jeder Partner die Kinder gleich behandeln, also es sollte kein Unterschied geben zwischen meinem und deinem Kind. Es sind unsere Kinder und gut ist.
Leider versteht das euer Vater nicht und steht mehr zu den Kindern der neuen Partnerin. Ihr habt somit nicht nur eure Mama verloren, sondern teilweise auch euren Papa.
Das ist sehr schmerzhaft und verletzend für euch. Schützt euch bitte vor weiteren Verletzungen dieser Art. Ich würde versuchen den Kontakt soweit herunter zufahren wie es geht und notfalls ganz abbrechen. Wenn eurem Vater etwas an euch liegt wird er auf euch zukommen. Macht er es nicht, so versagt er als Vater.
Du hast jetzt deine eigene Familie und darauf solltest du dein Augenmerk legen. Versucht euren Alltag so zu gestallten das ihr ohne Unterstützung von ihm auskommt. Ich weiß das es am Anfang sehr schwer sein wird. Ich gehe aber davon aus das es möglich ist. So schützt du dich und deine Familie vor weiteren Verletzungen.
Hat man euch Kinder aufgefangen als eure Mutter von euch gegangen ist. Konntet ihr eure Trauer zulassen und auch ausleben? Ich kann mir vorstellen das noch ganz viel in dir ist was raus möchte und auch raus sollte. Rede wenn es möglich ist mit jemanden über alles. Du kannst dich auch an eine Beratungsstelle oder an einen Therapeuten/in wenden.
Vg blaue-Rose
Danke für deine Antwort.
Ja ich werde es auch so machen das ich mich da mehr raus nehmen werde. Ich merke selber wie es mich verletzt und das ist es nicht wert.
Vor ca 10 Jahren habe ich mal eine Therapie gestartet die, die Therapeutin beendet hatte mit der Aussage "ich würde nicht genug vertrauen mitbringen".
Vll sollte ich es wirklich nochmal in Angriff nehmen.
Meine Tante war damals viel für uns da und ich hatte auch ein sehr inniges Verhältnis zu ihr aber als mein Vater dann seine Freundin hatte wurde das Verhältnis sehr schnell unterbunden. Vor ca 5 Jahren hat meine Tante mir erzählt was damals wirklich abgelaufen ist.....
"Du bist mein Vater und nicht der von denen"
Ich sehe deine Sichtweise ein wenig problematisch.
Scheinbar hast du nie deine Stiefgeschwister akzeptiert, du beanspruchst deinen Vater nur für dich.
Könnte er nicht der (Stief-)Vater für alle sein?
Genauso sollte natürlich deine Stiefmutter auch für alle da sein.
Es ist nicht ok, dass sie ihre eigenen Kinder bevorzugt.
Aber ich finde es eigentlich von deinem Vater richtig, dass er keinen Unterschied macht zwischen leiblichen Kindern und Stiefkindern. So sollte es eigentlich sein.
Kann es sein, dass deine Stiefgeschwister deine Ablehnung ihnen gegenüber spüren und dich daher nicht einladen?
Und die Stiefmutter hält natürlich zu ihren Kindern - und da du ihre Kinder ablehnst, lehnt sie dich ab...?
Ich stecke da nicht drin, aber wie man in den Wald hineinruft....
Wir haben eigentlich ein sehr gutes Verhältnis unter uns Geschwister. Haben regelmäßig Kontakt und wir fahren öfter mal hin. Wir genießen auch immer die Zeit zusammen und uns fällt es am Ende auch immer schwer den Tag enden zu lassen da man sich immer so viel zu erzählen hat. Doch es ärgert mich schon ab und zu mal das die anderen immer die "besseren" sind. Und nein das bilde ich mir nicht ein, denn der Vergleich wird gerne mal geäußert. Daher auch das Gefühl des "Machtkampf". Wir werden aber nie bei den anderen mithalten können, das ist Tatsache....