Hi.
Ich leider an Angststörung und bin deshalb seit Juli krankgeschrieben. Im November hab ich endlich ein Termin beim Psychologen, bis dahin nehme ich Psychopharmaka die mir mein Hausarzt verschrieben hat. Da ich Personen befördere und die Medikamente sedierend sind ist im Moment an Arbeit nicht zu denken, zu mal ich während der Fahrt auch eine Panikattacke bekommen kann.
Nun lädt mich mein AG zum Gespräch ein, der soll nächste Woche schon stattfinden. Ich war schon immer eine ängstliche und schüchterne Person. An Tagen wo ich was vortragen musste vor der ganzen Klasse hab ich immer gefehlt 😞 Genauso fühlt sich jetzt der näher rückende Termin an, vor 5 Personen die alle sind höhere Position haben wollen die mich ausfragen.
Mir wird schlecht wenn ich daran denke. Kann ich einfach einen Anwalt einschalten und ihn dahin schicken? Was soll ich tun? Die Medikamente wirken wohl erst nach zwei Wochen, ich nehme sie seit zwei Tagen. Vorher durfte ich Neurodoron und Neurexan ausprobieren, was natürlich nur raus geschmissen Geld war. Ich hoffe die Tabletten wirken bis dahin das ich etwas entspannter dahin gehen kann. Habt ihr irgendwelche Tipps?
Angst vorm AG bzw Chef zu sprechen
Du musst für dich zuerstmal die Frage beantworten, ob du weiterhin (also logischerweise nach deiner Krankschreibung) bei deinem Arbeitgeber arbeiten willst oder nicht!
Wie war das Verhältnis zu deinen Vorgesetzten vor deiner Erkrankung? Liegt ihnen was an Dir? Liegt dir was am Arbeitsplatz?
Weisst du, wenn du dort jetzt mit einem Anwalt auftauchst, hat das so ein Geschmäckle… aus der Sicht deines Arbeitgebers ist es völlig nachvollziehbar, dass sie dich zu einem Gespräch bitten! Die wollen und müssen ja auch wissen, wie es mit Dir weiter geht! Nimm doch lieber eine Freundin mit, erkläre Dich, erzähle von deiner aktuellen Situation, wie es dir geht, was das Problem ist, warum du nicht alleine gekommen bist!
Denn, wenn dein AG sich entschlossen hat, dich früher oder später zu kündigen, wird er es machen, egal ob du mit oder ohne Anwalt auftauchst! (Klar, es gibt Gesetze an die sich dein AG halten muss, und da wüsste dein Anwalt sofort zu antworten, aber du hast auch im Nachhinein noch genug Zeit zu reagieren! Ganz wichtig!!! Nichts vor Ort unterschreiben… plus denke an eine mögliche Kündigungsschutzklage (oder wie das auch immer heisst…)
Und, wenn dich deinAG aber eigentlich behalten möchte, dann wird er Verständnis zeigen….
Gute Besserung!
Du bist krankgeschrieben, du musst nicht zu einem Gespräch gehen. Sage es aufgrund deiner gesundheitlichen Situation ab. Falls du dich für das Gespräch entscheidest, bitte den Personalrat mitzukommen.
Derzeit bist du krank, du musst nichts entscheiden, werd erstmal Gesund!
Alles Gute!
Das ist nicht ganz richtig. Sofern das Gespräch im Rahmen eines Betrieblichen Eingliederungsmanagements stattfindet, wäre es sinnvoll, da mitzuwirken. Das könnte später sonst negativ gewertet werden.
Um auf der sicheren Seite zu sein, wäre eine Beratung beim Anwalt sicher sinnvoll. Dieser muss ja erstmal nicht nach außen auftreten.
Der kann jedenfalls entscheiden, wie weiter vorzugehen ist.
Könnte eine Person mitkommen? Könntest du dem Chef vorher schreiben, dass du gerade ein Problem hast, durch das du sehr nervös/ ängstlich bist und daher jemand zu deiner Unterstützung mitkommen soll, nicht, um Protokoll zu führen oder so, sondern nur, um dir das Gespräch zu erleichtern. Partner, Schwester, beste Freundin etc. Derjenige sollte wissen, worum es geht und ggf. für dich einspringen können, wenn du zu nervös bist, um zu reden. Also kurz erklären, wie es dir geht und wie deine weitere Planung (bspw. Therapie) ist. Also zeigen, dass du an dem Problem arbeitest und bereit bist, dich zu engagieren.
Wenn es im Rahmen der betrieblichen Wiedereingliederung ist macht es Sinn daran mitzuarbeiten. Du kannst such ein Personalrstsmitglied mitnehmen, falls Ihr einen habt.