Meine Kinder sind 4 und 2 Jahre. Ich arbeite in teilzeit. Der kleinste geht noch nicht in den Kindergarten. Er wird in der Zeit von Oma betreut.
Seit der Geburt meines ersten Kindes fühle ich mich oft schlecht. Ich habe das Gefühl alles richtig machen zu müssen. Läuft etwas mal nicht perfekt fühle ich mich schuldig. Ich verbringen immer wieder endlos viel Zeit damit mir Lösungen für unsere angeblichen Probleme zu googeln.
Mein großer Sohn wurde zu klein, jedoch völlig Gesund, geboren. Ich habe ihn zwei Jahre gestillt musste jedoch mit Pre zufüttern. Ich habe seine Entwicklung immer genau beobachtet. War er irgendwo kuzzeitig rückständig, habe ich mir, wie selbstverständlich, die Schuld dafür gegeben.
Beide Jungs sind vollkommen normal entwickelt und haben ihre Stärken und Schwächen. Trotzdem kann ich es nicht lassen zu vergleichen. Habe Angst sie könnten Krank werden oder sonstige Störungen bekommen. Ich habe immer wieder das Gefühl nicht gut genug als Mutter zu sein. Das es bei allen anderen besser läuft. So hatte ich auch schon oft den Gedanken, ich hätte lieber keine Kinder bekommen sollen, da ich ihnen doch nur Schade und alles falsch mache.
Ich achte auf eine ausgewogene Ernährung. Gibt es doch mal Fastfood oder süßes, fühle ich mich schlecht. Das gleiche, wenn der Fernseher mal länger läuft als geplant. So gibt es zahlreiche Situationen die mir ein unglaublich schlechtes Gefühl machen.
Kennt das jemand von euch?
Vor der Geburt meiner Kinder hatte ich solche Probleme nicht. Ich war im großen und Ganzen sehr zufrieden mit mir und meinem Leben. Hab mir keine Sorgen um die Zukunft gemacht und war grundsätzlich Zuversichtlich. Das ist heute anders. Ich habe kein Selbstbewusstsein mehr und ein dauerhaft schlechtes Gewissen.
Keine perfekte Mutter
Hallo Du,
ich denke solche Gedanken haben wir alle. Frau macht sich Sorgen, versucht alles hinzubekommen, manchmal klappt es gar nicht, man vergleicht sich mit anderen und fühlt sich als Versagerin.
Das ist aber nicht richtig.
Es läuft NIE alles perfekt, bei niemandem. Nirgends. Wer das behauptet lügt.
Bei jedem sieht die Bude ab und zu aus, als wäre KingKong durchgewalzt.
Wichtig: Hör auf, Alles zu googeln. Das Leben ist kein Instagram mit Filter. Und im Internet steht vieeeel Blödsinn.
Es ist normal, dass Kinder auch mal von der Norm abweichen. Zu klein, zu groß, zu dick, zu dünn. Es ist gut, das im Auge zu behalten und mit dem Kinderarzt oder Kinderärztin zu sprechen.
Kinder werden krank, auch wenn sie "perfekt" versorgt werden. Das gehört dazu.
Es läuft bei allen anderen nicht besser. Jede Mama lag schon mal verzweifelt und heulend auf dem Boden.
Du sorgst dich sehr um deine Kinder, bist für sie da, das ist das Wichtigste. Sie spüren, dass sie sich auf dich verlassen können, dass sie geliebt werden. Das ist 1000 mal wichtiger als alles andere!
Ab und zu Junkfood ist völlig okay. Und Fernseher auch. Machen wir alle. Klar, ist nicht gut, aber ab und zu völlig okay. Ist für die Kids dann ja auch etwas Besonderes.
Daher: Versuche dir nicht so viele Sorgen zu machen. Du machst das klasse und es ist völlig okay, wenn mal gar nichts läuft.
Vielleicht hilft es dir mal mit deiner Frauenärztin darüber zu reden, die kann dir bestimmt ein paar tolle Tipps geben.
Solltest du mal eine perfekte Mutter finden, dann zeig sie mir bitte.
Das überzogene Mutterbild, das heute (immer noch) über Social Media und diverse andere Kanäle dargestellt wird macht es uns Müttern so schwer. Man hat immer das Gefühl etwas nicht richtig zu machen.
Mütter kochen nicht gut genug oder sind übertriebene Biotanten, Mütter gehen arbeiten, oder Mütter gehen nicht arbeiten, Mütter sind zu streng, oder zu lax mit ihren Kindern, zu lange Familienbett, oder zu früh ins eigene Zimmer "abgeschoben", zu viele Nachmittagsaktivitäten, oder zu wenige....man könnte die Liste endlos fortsetzen.
Mein Tipp: Lies doch mal ein paar Beiträge hier im Forum durch. Jede Mutter hat ihre Probleme, es ist nicht immer alles perfekt - aber kein Mensch ist perfekt. Und Mütter sind auch einfach nur Menschen.
Also: take it easy - nobody's perfect!
Versuche die supermütter auf den sozialen Medien zu ignorieren. Außerdem guck auf die Regel, nicht auf die Ausnahmen. Ausnahmen machen dann eben die besonderen Momente. Im Bekanntenkreis gab es eine Familie, da durfte das Kind mit 12 Jahren auch an Silvester weder Fanta noch Cola trinken. Dieses Kind hatte später eine sehr heftige Pubertät mit viel Konsum verschiedener Rauschmittel.
Am Ende macht die Dosis das Gift. Verbote bei Fernsehen oder Süßigkeiten haben noch nie geklappt. Die Kinder essen sie dann halt wo anders.
Oh ja...das kenne ich.
Ich habe auch zwei Kinder(4 Jahre und 8 Monate). Beide konnte ich nicht stillen und habe dann entsprechend abgepumpt. Fühle mich ständig von stillenden Müttern getriggert. Beide Kinder kamen/kommen mit 14 Monaten in die Kita,da es finanziell nicht anders geht. Das große Kind darf in Maßen Süßigkeiten und Fernsehen. Im Sommer gibt es auch mal zwei Tage hintereinander ein Eis und zur Weihnachtszeit essen wir zusammen ganz schnell alle Plätzchen auf😅.
Beide Kinder sind gut entwickelt und trotzdem stresse ich mich und vergleiche mich mit anderen Müttern. Meistens mit welchen, die ich nicht mag.
Im gewissen Rahmen ist das normal.
Hallo Tina,
hast du schon mal über eine Mutter-Kind-Kur nachgedacht?
Das wäre aus meiner Sicht ein guter Rahmen, um durchzuatmen. Weder kochen noch putzen, Kinder zeitweise in der Betreuung, Zeit für dich, Austausch mit anderen Müttern und vor allem erste Schritte hinsichtlich psychologischer Beratung. Denn dauerhaft schlechtes Gewissen und geschwundenes Selbstvertrauen könnten auch in Richtung Depression gehen. Auch das ist kein mütterliches Versagen. Es gibt Hilfe. Du mußt nicht perfekt sein. Du darfst dich darum kümmern, dass deine Lebensfreude wieder fester Bestandteil deiner Prioritätenliste wird.
Alles Liebe und Gute!
Für deine Kinder bist du perfekt.
Mehr braucht es doch gar nicht.
Im Leben geht's nicht drum ob ein Kind mal 30 Minuten mehr ferngesehen hat oder vor dem Essen ein Eis aß.
Sondern es geht viel mehr um die Bindung und den Umgang untereinander.
Bei gemeinsamer Zeit geht es um die Qualität, nicht um die Quantität.
Während du arbeitest und damit ein Vorbild bist, genießt dein Jüngstes die Zeit mit der Oma. Das ist doch toll, wenn die beiden gut miteinander können. Ich Werte das als Bonus für alle Beteiligten.
Was irgendwann mal kommt oder nicht wissen wir alle nicht. Sich darüber den Kopf zu zerbrechen macht daher keinen Sinn. Das sind ungelegte Eier.
Menschen sind groß, klein und irgendwas dazwischen. Im Prinzip ist das völlig wumpe, denn die wahre Größe ist der Charakter.
Du suchst dir deine Freunde doch bestimmt auch nicht nach der Körpergröße aus, oder?
Meine ältere Tochter (13)hat sich schon immer auf der unteren Perzentile bewegt. Das können wir einfach nicht beeinflussen, vielleicht wars bei Urururgroßtante Hildegard auch so?
Es ist egal, unsere Kinder sind gesund.
Was will man mehr?
Ich merke bei dir absolut nichts von einer schlechten Mutter.
Alles ist gut. Nur du musst es gut sein lassen.
Menschen sind keine perfekt fertig geformten Geschöpfe, also können wir in keiner Rolle alles richtig machen. Weder als Mutter, noch als Freundin, Arbeitskollegin, Ehefrau usw. Das ist der Grundsatz.
Wahrscheinlich fehlt dir etwas, weshalb du bei deinen Kindern etwas zu akribisch auf deine ‚Leistungen‘ als Mutter achtest. Hat die Existenz deiner Kinder etwas aus deiner eigenen Kindheit zur Oberfläche gebracht? Weshalb denkst du öfter an die vermeintlichen Defizite anstatt mehrheitlich an die guten, vorhandenen Eigenschaften deiner Jungs?
Du musst hier „ keine der Fragen öffentlich beantworten. Hinterfrage nur ein wenig dich selbst und versuche das Ganze in ein erklärbares Bild zu rücken. Wir kennen deine Vergangenheit und dein Leben nicht.