Freundschaft eingehen oder sein lassen

Mein Anliegen gehört eigentlich ins Freundschaftsforum, aber ich möchte anonym bleiben. Sollte es verschobene werden, so entschuldigt bitte, wenn ich nicht mehr antworte. Ich bin jetzt schon dankbar über Sichtweisen von außen.

Ich habe eine andere Mutter kennengelernt. Mehrere Kinder, genau wie ich, gleicher Stadtteil, so alt wie ich. Sie ist eine ganz liebe Person und für mich seit Jahren eine neue Bekanntschaft. Wir haben öfter telefoniert, Treffen fanden eher zufällig statt. Mittlerweile gehen wir zusammen regelmäßig zum Sport.
Mit der Zeit habe ich festgestellt, dass ich eine andere Einstellung habe, was Kinder und Erziehung angeht und die Position einer Frau in der Ehe. Mein Mann und ich sind auf der gleichen Ebene, während sie sich dem Mann unterordnen muss. Mich regt so etwas innerlich ziemlich auf, weil Mann und Frau für mich gleichberechtig sind. Dann kommen noch die anderen Ansichten der Kinder. Wir erziehen ohne Druck und müssen. Und unsere Kinder müssen sich nicht geschlechtstypisch verhalten. Hier dürfen auch Mädchen mit Autos spielen, Jungs mit Puppen, Jungs dürfen weinen und sensibel sein usw.
Als Beispiel nehme ich mal eine Situation, als ich mit meinem Kind bei ihr zu Besuch war. Ihre Kinder mussten Mittagessen. Das eine Kind mochte das Gericht nicht und hat vorab gesagt "Mama, ich mag das doch gar nicht." Er musste trotzdem davon essen. Der Ekel stand dem Kind ins Gesicht geschrieben. Dann kam ihr Mann und sollte ihr eines der Kinder abnehmen. Seine Antwort war, dass er jetzt keine Lust hat und wenn das Kind nicht bei ihr bleiben will, hat es eben Pech gehabt. Er verzog sich zum zocken ins Büro.
Ganz oft viel der Satz "ihr Mann will das nicht." Wenn sie erzählt hat, was sie möchte oder wie und ich gefragt habe, warum es nicht so ist, wie sie es möchte.
Sie hat nicht einmal gelacht oder gelächelt an dem Nachmittag. Noch nicht mal mit den Kindern. Beim Sport hingegen hab ich sie schon gelöster erlebt.

Ich habe mich damals so gefreut, endlich jemanden kennengelernt zu haben und wir verstehen uns wirklich gut. Mir fällt es leider sehr schwer neue Kontakte zu knüpfen. Nun bin ich aber sehr verunsichert, ob unter den Umständen eine Freundschaft überhaupt funktionieren kann. Innerlich tobt es in mir, wenn jemand in einer Partnerschaft/Ehe so behandelt wird und wie sie mit den Kindern umgehen (viel schreien)
Ich glaube, dass sie mit ihrer Situation und Rolle zu Hause auch nicht ganz glücklich ist. Ich trau mich aber nicht es anzusprechen.

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Huhu, ich würde gewisse Themen einfach meiden.

Ich hab eine Bekannte , die sehr sehr religiös ist, mit all der in meinen Augen intoleranten Einstellung anderer Sexualität und Nationalitäten.
Normalerweise lasse ich solche Menschen nicht in mein Leben, aber weil ich sie wirklich mag, treffen wir uns ab und zu und meiden einfach diese triggernden Themen.

Vielleicht klappt das bei dir ja auch. Sollte sie sich dir anvertrauen, weil sie unglücklich ist, dann biete ihr Hilfe an, sonst rede mit ihr smalltalk und freu dich über die gemeinsame Zeit beim Sport.

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Man merkt dir deine Abneigung gegenüber der Frau an.
Lass es.

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Ich umgebe mich privat nicht mit Menschen, mit denen es so gar nicht passt. Das stresst nur unnötig und man regt sich innerlich nur auf.

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Besser alleine glücklich als sich mit Leuten umgeben, die man eigentlich nicht mag.

Lebt sich viel besser.

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Wenn ihr eine Freundschaft unterhalten wollt, dann müsst ihr beide eine Ebene finden, die euch beiden passt.
Dann müssen halt Themen wie "Ehe" außen vor bleiben.
DICH würde das Thema nerven und SIE kann dahingehend nicht so wie sie vielleicht möchte.
SIE wird aber mit höchster Wahrscheinlichkeit nichts an ihrer Situation ändern. Dessen musst du dir klar sein.
Ansonsten wird das nichts.

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Vielleicht schaffst du es zu trennen. Denn scheinbar war/ist sie dir ja sympathisch.

Und das ist sie ja „trotzdem“ oder? Also man kann durchaus vorsichtig nachhaken und das hast du ja auch. Aber gegen Verabredungen auf dem Spielplatz oder im Schwimmbad spricht ja nichts, wenn der Mann nicht dabei ist 😅

Ich denke, ihr tut die Freundschaft gut und dir ja sicher auch. Ich würde versuchen, das Thema „Beziehung“ außen vor zu lassen und auch das Thema Erziehung.

Meine beste Freundin und ich sind grade beim Thema essen auch absolut unterschiedlicher Meinung und das ist völlig ok. Eine gute Bekannte führt eine Ehe, wo ich schreiend weg laufen würde (richtig klassisch mit arrogantem Mann 😅), aber sie ist nett und wir hatten schon sehr lustige Stunden zusammen.

Also ich würde mal abwarten und diese kontroversen Themen emotional von mir etwas fernhalten bzw akzeptieren, dass andere eben anders leben.

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Wären wir uns nicht sympathisch, wäre wohl nie zum gemeinsamen Sport gekommen 😉

Ich muss mal schauen, wie sich das in mir trennen lässt. Im Prinzip muss ich ja nicht damit leben und es aushalten sondern sie.

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Warum kann es nicht einfach eine lose Bekanntschaft bleiben und ihr umschifft die Themen, bei denen ihr nicht auf einen Nenner kommt? Warum muss alles gleich eine tiefe Freundschaft sein bei der alles passt? Vielleicht kannst du da einfach deine Erwartungen reduzieren?

Ich habe hier eine ähnliche Bekannte und eher den Eindruck, dass sie sich da auch was anschaut von meiner Selbstständigkeit, unserer Elternschaft auf Augenhöhe und meiner feministischen Grundhaltung.

6

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von Kim vom URBIA-Team

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