Ich frage mich gerade, ob die gegenwärtige Situation, die mich ziemlich mitnimmt das klassische Los einer Mutter ist, mit dem man eben leben muss oder ob hier doch irgendetwas nicht passt.
Mein Sohn (20Monate) ist schon wieder krank (seit Oktober in der Krippe Vormittags). Mein Mann arbeitet 40h die Woche, ist schon länger in der Firma. Ich habe im Dezember erst wieder völlig neu für 20h zu arbeiten begonnen und habe dort einpaar Startschwierigkeiten.
Das letzte Mal, als der Kleine krank war, haben Gsd die Großeltern ausgeholfen, nur sind die auch nicht immer griffbereit bzw. ist mein Bruder erst kürzlich Papa geworden und da besucht meine Mutter natürlich auch dort ihr Enkelkind und da möchte ich selbst nicht, dass sie sich vorher hier die Bazillen abholt um dann zum Baby zu fahren.
So habe ich gestern zurückgesteckt. Hätte an sich rund 5h arbeiten sollen, da meine Chefin aber auf Urlaub ist und gerade nicht so viel anfällt, habe ich mich bereit erklärt, zu Hause zu bleiben, es aber quasi als Arbeitstag zu behandeln und das einzuarbeiten (ist so ok, da gibts eine Vereinbarung mit meiner Chefin). Tja, der Kleine war sehr anhänglich und weinerlich und so habe ich gerade mal 1,5h gearbeitet...
Mein Imunsystem ist leider nicht das Beste, d.h. ich greife dann auch immer was ab ... hab die letzten 2 Tage Migräne und ich leide unter den Nebenwirkungen des Medikaments (vorallem Müdigkeit).
Also, ich habe gestern den gesamten Tag bis ca. 16:00 auf den Kleinen aufgepasst, danach hatte ich Arzttermin, da hat mein Mann übernommen.
Heute ist eigentlich mein freier Vormittag, der mit krankem Kind natürlich auch weggefallen ist - mal wieder.
Womöglich sagen jetzt viele: Das ist ja jammern auf hohem Niveau, wer kann sich heutzutage einen freien Vormittag leisten? Ich brauche diesen Vormittag definitiv für mich bzw. erledige ich da auch immer wieder Haushaltsdinge.
Außerdem ist es bei mir krankheitsbedingt (möchte ich nicht näher drauf eingehen - psychische Probleme) ratsam, Pausen einzulegen.
Also auch heute Kind bis ca. 14 Uhr. Wollte mich etwas ausrasten, als er schlief, jedoch hat er grad mal eine 3/4h geschlafen ... mein Mann hat dann auch nichts Besseres zu tun, als mich in der Ruhephase per Sms mit Kinderthemen zu belangen.
Ich bin jedenfalls ziemlich fertig, weil 2 Tage krankes, weinerliches Kind herumtragen, weil kaum Ruhepause, weil nebenbei noch Haushalt machen.
Meint mein Mann vorhin im gnädigen Ton "Ich habe jetzt zu arbeiten aufgehört, jetzt kannst du noch 1h was machen, dann muss ich meinen Sohn wohin bringen, dann musst du den Kleinen wieder nehmen".
Ich habe ihn dann völlig fertig gefragt, ob er dann nicht verstehen kann, dass ich nach diesen 2 Tagen frustriert bin und dass ich mich ziemlich alleine fühle. Ja, ich wäre damit auch alleine (keine Ahnung, wie das genau gemeint war). Der Kleine wäre seiner Meinung nach eh selten krank (?) und ich könne ja jetzt eh arbeiten, wo wäre das Problem.
Long story short: Ist es immer klar, dass eine Mutter zurücksteckt, wenn ein Kind krank ist? Dass eine Mutter so funktionieren muss wie immer und auch der Vater nicht unbedingt mehr macht als sonst? Und dafür dann auch kein Mitgefühl oder Verständnis erntet?
Mir ist klar, dass sein Job grds Vorrang hat. Er arbeitet mehr, bringt mehr Geld nach Hause, hat mehr Verantwortung und Termine. Und dennoch denke ich mir, dass man in solchen Situationen wenns möglich ist vielleicht mal keine
Ü-Stunden macht, mal mehr im Haushalt hilft oder ähnliches.
Wie sehr ihr das bzw. wie läuft das bei euch im Krankeitsfall ab?
SiLiPo: Das Los als Mutter?
Bei uns ist das gleichzeitig einfach und schwierig - mein Mann ist viel im Ausland unterwegs, in der Zeit habe ich keine Wahl. Wenn er da ist, planen wir von Tag zu Tag: Wer hat am nächsten Tag die wichtigeren Termine, kann etwas verschieben? Geht vielleicht Homeoffice? Grundsätzlich kann er einfacher freinehmen, weil dann sein Assistent einspringen kann. Insofern macht er das auch häufiger. Kindkrank nehme ich ab und an, wenn es gar nicht anders geht (in einem gewissen Alter ist Homeoffice mit krankem Kind einfach sinnlos), und manchmal sage ich mir bewusst: Tagsüber wird es nix werden, ich arbeite dann eben abends.
Ich würde aber grundsätzlich davon wegkommen, dass die Mutter automatisch immer die Krankendienste übernimmt. War bei uns von Anfang an klar, dass das nicht klappen kann und soll. Und gerade wenn du psychisch angegriffen bist, solltet ihr das besser planen. Beim Haushalt sind wir pragmatisch: Wir arbeiten gemeinsam daran, sobald wir zuhause sind. Und wenn tagsüber nichts geworden ist, weil das Kind so anhänglich ist, machen wir es abends zusammen. Oder ich eben leider alleine, wenn er Glück hat und weg ist... Und manchmal bleibt eben auch was liegen, weil ich es gar nicht einsehe, 18 Stunden durchzuschuften. Man braucht auch mal eine Stunde am Tag, die man mit sinnlosen Netflix-Serien und ohne ein nörgelndes Kind auf der Couch verbringen kann...
Dem schließe ich mich an.
Sowohl, was uns selbst betrifft: grundsätzlich sind wir beide flexibel im Job, es gibt aber immer mal Tage, da müssen wir abwägen, wer seine Termine eher verschieben/delegieren kann.
Und was das Thema Selbstfürsorge betrifft: hier bleibt im Zweifel auch eher mal etwas liegen, als dass ich nach einem 16-Stunden-Tag abends noch putze oder aufräume. Mein Mann ist da "unermüdlicher", aber irgendwann braucht Jeder Auszeiten.
@ TE: sprich' zeitnah in einer ruhigen Minute mit Deimem Mann. Sag' ihm, was aus Deiner Sicht gut läuft bei Eurer Aufteilung "rund um's Kind" und auch, wo Du konkret mehr Entlastung brauchst. Gerade im Hinblick auf Deine psychische Konstitution sollte er das ja grundsätzlich wissen.
Schaff' Dir selbst kleine Pausen im Alltag, indem der Kleine z.B. hin und wieder eine Schachtel mit besonderen Dingen bekommt (hier waren es in dem Alter erste "richtige" Playmobil-Figuren und Tiere), mit denen er sich gelegentlich ein Viertelstündchen beschäftigt. Oder mal 15 Minuten Tablet/Fernsehen, da gibt's durchaus Sachen für Zwerge, die nicht schaden (Sandmännchen z.B). In der Zeit tust Du bewusst nichts außer anwesend sein und Kaffee/Tee trinken. Kann und sollte man als Ritual einführen, wenn Du selbst dahinter stehst und Dich selbst wichtig nimmst, wird der Kleine das verstehen und in der Zeit auch zufrieden eine Beschäftigung finden.
Alles Gute für Euch!
Also bei uns nicht.
Mal ist der eine für die Kinder da, mal der andere. Da gibt's kein "Mein Job ist wichtiger. "
Wir versuchen uns gegenseitig den Rücken frei zu halten. Wenn einer krank ist dann erst recht.
Sonst soll doch er Stunden reduzieren und du stockst auf?
Naja wenn ein Ehepartner viel mehr verdient als der andere, ist der Job des Partners der mehr verdient eben wichtiger. Der mehrverdienende Partner muss sich eben mehr reinhängen um den Job zu behalten, es wäre nämlich schlimmer wenn dieser sein Job verliert.
Seit wann sagt das Gehalt was über die Wichtigkeit des Berufs aus?
Ich halte den Beruf eines Müllmanns für Weitaus wichtiger als den eines Spitzen- Fußballers, denn ich verdient der Fußballer im Monat mehr als der Müllmann im ganzen Jahr.
Und man kann fast in jedem Job "Kind krank" oder mal für eine Weile auf ÜStunden verzichten. Davon geht die Firma nicht bankrott und es wird auch keiner entlassen. Wenn der Arbeitnehmer morgen wegen Krankheit ausfällt, muss der Laden ja auch laufen.
Die Frage die ich mir dabei stelle:
Warum gibt man sein Kind so früh ab? Wäre es nicht möglich erst in zwei Jahren wieder zu arbeiten? In der Krippe gehen immer sämtliche Erkrankungen rum, muss man das einem Kind mit 20 Monaten zumuten. Mit 3 bekommt ein Kind auch viele Krankheiten im Kindergarten, aber ein dreijähriges Kind versteht das schon besser.
Charmant!
Manche Menschen müssen eben arbeiten... finanziell oder um den Anschluss im Job nicht zu verlieren oder für den eigenen Ausgleich.
Vielleicht weil sich nicht jeder drei Jahre Elternzeit leisten kann? Oder weil nicht jeder in der Mutterrolle so sehr aufgeht, dass man solange zu Hause bleiben möchte? Weil auch Mütter das Recht haben auf eine berufliche Karriere?
In den allermeisten Fällen gibt es tatsächlich einen guten Grund, weshalb man sein Kind in einer Kita/Tagespflege betreuen lässt.
„Mir ist klar, dass sein Job grds Vorrang hat.“ — ähm, wieso?
Genauso gut könnte man argumentieren, dass er schon lange dabei ist, nicht in der Probezeit, nicht in Startschwierigkeiten. Du hast jetzt knapp zwei Jahre beruflich zurückgesteckt (bzw tust es immer noch, weil Teilzeit). Da könnte er doch auch mal einen Beitrag leisten.
Aber wenn einer viel mehr verdient, dann ist dieser Job eben wichtiger für die Familie.
Nicht zwingend.
Männer verdienen unter anderem auch deshalb besser, weil sie eben keine oder sehr wenige Pausen durch Elternzeit, Teilzeit etc. haben.
Natürlich verdient man Vollzeit besser als Teilzeit.
Man kann auch das "Aufstocken" der Frau als Investition in die Zukunft sehen.
Denn wenn sie die nächsten 10 Jahre TZ arbeitet, dann wird sie nie besser verdienen.
Man muss sich ja auch hocharbeiten....
Dieser Teufelskreis aus "der Mann verdient besser, darum ist sein Job wichtiger" führt gerade zu diesem Ungleichgewicht, das es in unserer Gesellschaft nach wie vor gibt.
Hallo,
wir haben zwei Kinder (4,5 Jahre und 16 Monate). Mein Mann (Vollzeit) und ich (Teilzeit circa 67%) teilen uns die Kinderkranktage auf und zwar nach der Entscheidung wer entbehrlicher ist. Heißt in Klartext an den Tagen an denen ich Veranstaltungen an der Hochschule gebe bleibt mein Mann zu Hause an den anderen Tagen ich. Da ich z.B. Sprechstunden gut online und mit Kind im Hintergrund abhalten kann oder Kontrollarbeiten auf den Abend verschiebe. Bei Telkos mit den Kollegen ist es normal, dass jemand sein Kind auf dem Schoß hat, weil es krank ist. Klar ist Sowas sehr kräftezehrender und anstrengender wie ein normaler Arbeitstag, aber stemmbar. Mein Mann kann kein Homeoffice machen, da er in der Produktion arbeitet, aber er ist ersetzbarere als ich wenn ich Veranstaltungen abhalte. Sein Chef hat auch schon al ausgehauenen, warum er denn Kinderkrank nimmt. Darauf sagte mein Mann, weil seine Frau auch berufstätig sei und es auch seine Kinder seine. By the way, mein Mann ging bei Kind 2 8 Monate alleine in Elternzeit und ich ging wieder arbeiten als Mini 4 Monate alt war.
Als Kind und ich im letzten Oktober zusammen krank waren, hat mein Mann Überstunden abgebaut und sich um uns zu kümmern. Das geht nicht immer, aber er versucht es wenigstens immer, wenn ich krank bin. Was hilfreich ist, dass wir ein gutes Netzwerk haben. Z.B. lag ich letzte Woche 4 Tage mit 40 Grad Fieber im Bett, als mein Mann Frühschicht (5.15 Schichtbeginn) hatte kam eine Mutter einer Kita Freundin und hat unsere beiden mit genommen. Nachmittags ging die Große mit zur Freundin und die Kleine wurde von Oma abgeholt und abends wurden sie dann vom Papa abgeholt. Ich habe das Bett gehütet und mich nur um das absolut notwendigste gekümmert (also nur, wenn mein Mann nicht da war), den Rest hat mein Mann geschmissen.
Also es ist nicht normal, wie es bei euch abläuft. Kenne ich auch aus unserem Umfeld nicht. Hier gehen Väter genauso in Kinderkrank wie die Mütter.
Wir waren uns aber auch schon vor den Kinder einig wie es laufen soll. Mein Mann hat immer gesagt, dass er kein Geldpapa sein will, sondern ein anwesender Vater, der sich in allen Lagen kümmert.
Wenn du dir selber einredest, dass der Job von deinem Mann Vorrang hat, dann wird sich an deiner Situation nie etwas ändern.
Ja, er bringt vielleicht mehr Geld mit nach Hause, kann aber trotzdem auch Kinderkrank machen, besonders wenn du gerade erst neu irgendwo angefangen hast zu arbeiten.
Hallo
Ich wollte dir nur meine Sichtweise mitteilen. In Momenten in denen meine Kinder krank waren und es nicht leicht war, habe ich immer an meine Freundin gedacht.
Ihre Tochter war die meiste Zeit der Kindheit im Krankenhaus und wurde wegen ihrem Neuroblastom behandelt. Die Mutter war den ganzen Tag über bei ihr, da ja auf der Krebsstation nicht immer viel los ist zum Glück aber! und sie die Kleine nicht alleine lassen wollte. Als der Papa abends kam um 17 Uhr ist die Mama heim hat Haushalt gemacht und um 20 Uhr ist die noch für ein paar Stunden arbeiten gegangen..... Die zwei anderen Kinder liefen auch nebenher....
Denk dir einfach, dein Kind wird wieder gesund, morgen ist ein neuer Tag.
Gruß Tanja
Bei uns ist meistens mein Mann von der Arbeit heim obwohl ich "weniger" verdiene. Wir haben den gleichen Arbeitgeber, aber ich komme nicht so leicht weg wie er... Andere Abteilung.
Wir haben drei Kinder.
Mein Mann hat nie gemeckert, es ist halt so mit Kindern.
Hallo!
Als meine Kinder noch klein waren, hatte ich in Teilzeit auch einen freien Tag. Da habe ich natürlich im Krankheitsfall das Kind gehütet. An den anderen Tagen mussten wir gucken, wie es am besten passt. Meistens ist mein Mann dann zuhause geblieben, weil er den flexibleren Job hat, viel im Homeoffice machen und Versäumtes auch am Wochenende nachholen kann. Dafür konnte ich im Wesentlichen die Ferienzeit abdecken.
Liebe Grüße!