Fehlende Sicherheit bei mir selbst - Ergebnis aus Erfahrungen? Was tun?

Liebe Leute,

ich bin 30 Jahre alt, seit kanpp 13 Jahren vergeben, verheiratet, im Eigenheim und bei der Kinderplanung. Ich habe studiert, einen sicheren, guten Job, bin gesund und habe in den letzten Monaten mein Traumgewicht erreicht. Klingt wunderbar, oder? Unter trotzdem habe ich so starke Selbstzweifel und Verlustängste, dass es mich manchmal fast zerreist. Ich kann mich nur schwer einem Gegenüber öffnen, mich verletzlich und angreifbar machen - „was denkt mein Gegenüber dann nur von mir“ - daher schreibe ich mir jetzt hier von der Seele und danke jedem von Herzen, der sich die Mühe macht und meinen Text liest.

Je mehr man hat – desto mehr kann man verlieren. Mein Leben fühlt sich nach Zielgerade an, bei der ich fast, alles erreicht und bekommen habe, das ich mir für den jetztigen Zeitpunk gewünscht habe. Aber, wieso sollte gerade ich das Glück haben? Wie soll ich mit all den Fehlern und Schwächen eine gute Mutter sein? Warum sollte ich mit allen meinen Fehlern, einen so wunderbaren Mann verdienen? Warum sollte gerade ich nicht betrogen und enttäuscht werden? So viele gute und umsichtige Menschen werden verletzt. Warum sollte gerade mir das nicht passieren? Manchmal, in schwachen und einsamen Momenten, fühlt sich mein Kosmos unglaublich zerbrechlich an und die Welt um mich herum, wie eine permanente Gefahr. Dabei will einfach ankommen, mich sicher fühlen, nicht andauernd dieses Gedankenkarusell, was alles schief gehen könnte im Kopf haben. 

Wenn man über eigene Kinder nachdenkt, hinterfragt man sich selbst nochmal ganz anders und so geht es mir gerade. Warum fühle ich mich nie richtig sicher? Warum habe ich manchmal das Gefühl, dass diese „harte Welt“ mit dem vielen Unheil einfach zu viel für mich ist?  Ich habe gelesen, dass Menschen, denen innere Sicherheit fehlt, nach Sicherheit von außen suchen. Aber das eine kann das andere nicht ersetzen. Und vielleicht ist das das Problem…

Wenn ich mich frage, warum mir innere Sicherheit fehlt, komme ich nicht umhin meine Kindeheit zu betrachten. Mein Vater ist kein einfacher Mensch. Er hat mich immer sehr geliebt, versucht mir alles zu ermöglichen und viel gearbeitet, damit es der Familie gut geht. Deswegen fühlt es sich schlecht an, dass ich mich jetzt negativ äußere. Mein Vater hat leider auch cholerische Züge, kann keine Kritik annehmen und reflektiert sich selbst nicht. Man kann sich das so vorstellen, es ist eine ganz normale Situation, einfach Alltag, dann fällt ein Satz oder manchmal nur ein Blick und er rastet aus. Man bekommt aus dem Nichts Vorwürfe zu hören, die gar nichts mehr mit der Situation zu tun haben, er redet sich in Rage und kocht gar nicht mehr runter. Danach ignoriert er einen wochenlang, straft einen mit Nichtbeachtung. Auch mit Abstand kann man mit ihm nicht über die Situation reden. Er erkennt bei sich keine Fehler, reflektiert nicht, dass die Reaktion oft nicht angemessen war. Vielleicht entschuldige ich mich selbst auch deswegen viel zu oft, reflektiere mein Verhalten andauernd und kann mir Schwächen nicht verzeihen...

Ein Beispiel: Wir waren im Urlaub als mein Bruder und ich schon erwachsen waren. Wir saßen beim Frühstück und mein Vater verspricht sich, eine Kleinigkeit, das passiert ihm manchmal und meistens lacht er selbst darüber. Ich fand das lustig und hab meinen Bruder gegenüber am Tisch angegrinst, ganz kurz, mehr nicht. Mein Vater war etwas genervt, also Themawechsel – für alle war die Situation abgehakt. Mein Vater war so sauer, dass er die letzten beiden Tage nicht mehr mit uns gefrühstückt hat. Meiner Mutter hat er vorgeworfen, sie hätte Grimassen gezogen und würde uns Kinder gegen ihn aufhetzen. Sie war an der Situation nicht mal beteiligt. Er hat uns dadurch allen die Stimmung verdorben, sich auf seinem Zimmer zurückgezogen und uns mit „ignorieren“ bestraft. Niemand wollte etwas Böses, meine Mutter war gar nicht involviert und keiner hätte ahnen können, was das auslöst. Anderes Beispiel: Vor zwei Jahren haben wir uns an Weihnachten unterhalten. Es ging um den Bürgermeister einen Ort weiter. Mein Vater meinte „Der Herr Mayer…“, worauf meine Mutter sagte „heißt der nicht Müller? Ich glaube der Herr Mayer ist der …“ (inhaltlich gar nicht so wichtig). Das hat meinen Vater so sehr verärgert, dass er knapp zwei Monate nicht mehr mit ihr gesprochen und ihr am nächsten Tag die schlimmsten Dinge an den Kopf geworfen hat. Ein paar Tage später wollten wir als Familie in die Therme. Er hat sich geweigert mitzugehen. Ich habe ihn am Telefon nahezu weinend gebeten aber nichts zu machen. Ein kleiner Fehler – Strafe für alle.

Diese Reaktionen kommen für Andere völlig aus dem Nichts. So verhält er sich schon seit ich denken kann und oft haben meine Mutter und ich Dinge verheimlicht, um nicht seinem Zorn ausgesetzt zu sein. Ich empfand das schon immer als sehr belastend und weiß wie sehr meine Mutter darunter leidet. Es hat mich innerlich oft zerissen, zu sehen wie er sie verletzt. Ich glaube, ich habe mir daher angewöhnt unglaublich aufmerksam anderen Gegenübern zu sein. Stimmungen und Veränderungen in der Ausstrahlung bis aufs Kleinste wahrnehmen zu wollen, um auf einen Ausbruch vorbereitet zu sein. Ich habe als Kind keine gesunde Beziehung, kein gesundes Streitverhalten oder gesunde Kommunikation von meinen Eltern vorgelebt bekommen.

Mein Mann ist nicht wie mein Vater. Er kann sich entschuldigen, er weiß, dass auch er manchmal überreagiert und er würde mich niemals mit Nichtbeachtung bestrafen, egal was davor passiert ist. Er kennt meine Schwächen und akzeptiert sie in vielen Fällen besser als ich selbst. Ich merke, dass ich bei Streits mit ihm innerlich schnell sehr emotional werde und der Streit in mir mehr auslöst, als eigentlich da ist. Bei einem Streit mit meinem Mann mache ich mich innerlich schon auf eine Trennung gefasst, dabei ist das mit Abstand betrachtet total lächerlich. Ich kann einen Konflikt nur schwer auf das reduzieren, was er ist, sondern sehe direkt viel mehr dahinter. Wie in jeder Beziehung, haben auch wir unsere Konfliktthemen, bei denen wir unterschiedlicher Meinung sind. Mein Mann sagte letztens sinngemäß zu mir „Ich weiß, dass du bei dieser Sache so tickst und ich bin bereit Kompromisse einzugehen, für dich und für uns. Das Thema wird trotzdem ab und zu hochkochen. Ich bin deswegen weder enttäuscht von dir, noch nehme ich es dir übel. Es passiert, es ist eine Sache, zwischen all den anderen Sachen, die zwischen uns so perfekt sind.“ Mein Mann hat mir meine Schwächen wesentlich weniger krumm genommen, als ich selbst. Ich rede hier von „Schwächen“, weil ich weiß, dass ich nicht „einwandfrei“ reagiert oder überreagiert habe und vieles auch aus meiner eigenen Unsicherheit resultiert. Nichtsdestotrotz war es ein Konflikt, bei dem jeder Argumente auf seiner Seite hatte.

Ich habe das Gefühl nie genug zu tun oder zu sein. Ein Beispiel: Ich habe in den vergangenen 8 Monaten 10 Kilo abgenommen, habe es geschafft als absoluter Sportmuffel und unsportlicher Mensch Sport in meinen Alltag zu integrieren. Habe Fett verloren, Muskeln aufgebaut und meine Kondition gesteigert. Ich bin total stolz auf mich und meine Erfolge. Wenn ich jetzt mein Workout mache und ich habe z.B. nur 1 Stunde anstatt 1.15 Stunden Sport gemacht, habe ich ein schlechtes Gewissen, läuft es mit der Kondition nicht so, weil mein Körper einfach nicht so fit ist, habe ich ein schlechtes Gewissen, mache ich zwei Tage Pause wegen Muskelkater, hab Schnupfen, esse Süßigkeiten, o.ä. immer habe ich ein schlechtes Gewissen. Anstatt die Erfolge zu sehen, einfach stolz und zufrieden mit mir zu sein, habe ich immer das Gefühl „nicht genug zu tun“. Dabei ist das Quatsch und gar nicht nötig. Und so geht es mir in vielen Situation. Bspw. habe ich ein super Verhältnis mit meiner Mutter, fühle mich aus oben genannten Gründen oft auch ein bisschen verantwortlich für sie. Wir können einen schönen Mittag gehabt haben, abends war ich dann müde, selbst in Gedanken, o.ä., wenn ich dann im Bett liege, denke ich mir „ich habe mir nicht genug Mühe gegeben, war nicht präsent genug“.

Kennt jemand solche Gefühle und Gedanken? Durch meine Muster mache ich mir das Leben selbst oft unnötig schwer. Vielleicht war jemand in einer ähnlichen Phase im Leben oder hat ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir einen Rat geben. Mein geringes Selbstwertgefühl und die Verlustängste in meiner Beziehung belasten mich. Mein Mann und ich hatten letztes Jahr einen etwas größeren Konflikt, Meinungsverschiedenheiten, die sich hochgeschaukelt haben, verschiedene Themen, die zusammen kamen und hoch gekocht sind. Es hat etwas gedauert bis sich die Situation zwischen uns wieder entspannt hat. Jetzt haben wir wieder eine schöne Zeit miteinander und genießen die Gegenwart des anderen sehr. Aber ich habe das nicht Ganze nicht richtig verarbeiten können, fühle mich innerlich noch unsicher und glaube, das hängt mit alten Mustern zusammen. Das würde ich gerne ablegen und mich wirklich sicher und angekommen fühlen anstatt ständig in Angst vor irgendwelchen Eventualitäten zu leben.

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Ich lese da ganz viele Anteile von früher bei dir. Du steckst noch sehr in deinen allen Mustern und ich fürchte, da kommst du nicht allein raus. Ich würde dir zu einer Therapie raten. Dir einfach mit professioneller Unterstützung nochmal deine Kindheit und Jugend anschauen, alternative Handlungsweisen betrachten und ja auch die Rolle deiner Mutter. Ich habe auch so einen Vater. Ich bin adoptiert und meinen Eltern wirklich sehr dankbar. Finanziell haben sie mir einiges ermöglicht und wer weiß, wo und wie ich jetzt ohne sie wäre. ABER emotional war da wenig. Und das schlimmste war, dass meine Mutter meinen Vater immer in Schutz genommen hat. Entweder haben wir Dinge auch nicht erzählt oder ihr Spruch war: Papa meint es doch nicht so. Statt ihm einfach mal Grenzen aufzuzeigen und uns Kinder zu schützen. Es hat lange gedauert bis ich das verstehen und ihr verzeihen konnte. Ehrlich gesagt musste ich selbst erst eine Tochter bekommen und genau diesen Satz zu ihr sagen, bis ich die Stärke hatte, zu gehen und das aufzuarbeiten.

Ich finde gut, dass du so reflektiert bist. Du möchtest etwas ändern. Das ist schon mal super! Ich denke aber wirklich, dass da nur eine Therapie hilft. Das kann auch dein Mann, der aus deiner Schilderung her wirklich liebevoll klingt, auch nicht kitten.

Und ich weiß, es ist schwierig , den eigenen Eltern Grenzen aufzuzeigen. Aber wenn sich dein Vater wieder so benimmt, lass ihn doch. Kommt er halt nicht mit in die Therme oder bleibt die beiden Urlaubstage im Hotel. Hört auf, es ihm recht zu machen!

Bearbeitet von nadberlin
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Danke für deine Antwort, dein Verständnis und deine lieben Worte. Das hat sehr gut getan. ❤️
Ich habe immer wieder über eine Therapie nachgedacht, auch schon mit meinem Mann darüber gesprochen. Aber mich letztendlich immer dagegen entschieden.

Ich habe Angst, durch eine Therapie sehr viel Fokus auf negative Emotionen zu legen. Dass ich dadurch mehr aufwirble und aus diesem Kreis gar nicht mehr raus komme. Und in gewisser Weise mir die Chance nehme, dass selbst und eigenständig aufzuarbeiten und hinzubekommen. In gewisser Weise habe ich auch Angst davor mich auf Knopfdruck öffnen zu müssen. Ich war mir nie sicher ob eine Therapie das Richtige für mich ist und irgendwas in mir sträubt sich dagegen...

Mein Partner ist sehr liebevoll. Er tickt aber auch ganz anders als ich. Selbstzweifel und Eifersucht kennt er nicht. Er ist überzeugt von sich und davon, dass grübeln nichts bringt. Wenn's schief, geht's schief und erst dann macht er sich Gedanken darüber. Daher kann er meine Emotionen oft nicht nachvollziehen. Er findet, dass ich zu viel nachdenke und versuche alles zu reflektieren und zu verstehen. Ich kann das aber nicht so leicht abstellen wie er. In mein Kopf dreht sich das Gedankenkarussell und leider viele Sorgen und Ängste um Eventualitäten. Manchmal habe ich das Gefühl mein Gehirn sucht regelrecht nach einer Sorge, an der es sich festbeißen kann... Wenn ich über meine Kindheit als Ursache für manches Verhalten sprechen möchte, tut er sich schwer damit. Er hat das Bedürfnis nicht, sich selbst zu verstehen, kann sein Verhalten und Fehler hinnehmen und will es beim nächsten Mal dann "einfach" besser machen. Ich leide sehr unter meinen eigenen Schwächen und kann grübeln und "Zwangsgedanken" kaum loslassen, will Situationen bis ins Kleinste analysieren und interpretiere auch in sein Verhalten oft mehr, als eigentlich dahinter steckt.

Meine Mutter hat mir emotional sehr viel gegeben. Sie war immer für mich da und wir sind auch heute sehr eng und verbringen viel Zeit miteinander. Manchmal hat sie meinen Vater in Schutz genommen, manchmal hat sie sich bei mir ausgekotzt und oft gesagt, dass sie es mit ihm nicht mehr aushält. Gegangen ist sie aber nie, hauptsächlich auch aus finanziellen Gründen. Ich glaube das ist einer der Gründe, warum ich große Angst habe, in einer lieblosen Beziehung festzustecken, schlecht behandelt oder betrogen zu werden...

Meine Mutter tendiert auch dazu zu allem ihre Meinung zu äußern und Menschen überzeugen zu wollen. Sie meint es nie böse und will aus ihrer Sicht immer das Beste für alle. Aber z.B. habe ich noch heute das Gefühl, dass bei mir Zuhause Ordnung herrschen muss, wenn sie zu Besuch kommt. In meiner ersten Wohnung war ich noch nicht so ordentlich und da kam immer ein Spruch dazu, nie böse und sie hat mir auch immer beim aufräumen geholfen und viel unterstützt. Aber doch kam immer eine Wertung. Kommt meine Schwiegermutter zu Besuch, hab ich das Gefühl z.B. nicht, sie bewertet nicht, äußert sich nicht, einfach weil es ihr egal ist. Vielleicht habe ich deswegen so Angst vor dem, was andere von mir denken weil meine Mutter immer bewertet. Sie lobt mich auch sehr viel und macht mir Komplimente, aber es wir eben alles bewertet.

Wir sind auch ohne ihn die Therme gegangen und haben uns schöne Tage im Urlaub gemacht. Aber es bleibt so ein blödes Gefühl... Wir, meine Mutter und ich, sind sehr harmoniebedürftig und können das nicht einfach so abschütteln.

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Du kannst erstmal zur psychotherapeutischen Sprechstunde gehen. Den Termin bekommt man relativ kurzfristig, so in 2-4 Wochen in der Regel. Der Termin dauert etwa eine Stunde und ist dafür da, eine Diagnose zu stellen. Es ist wie eine Beratung, ganz unverbindlich. Kann ich nur empfehlen 😊

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Hallo TE,

Ich frage mich wie du an Sicherheit in dir selbst kommen sollst, wenn du in deiner Kindheit Unsicherheit im Gefühlserleben durch den Vater erfahren hast?
Kann es auch sein, dass deine Mutter, für die du Verantwortung mit übernimmst, auch jmd. ist, der unsicher ist?
Ich persönlich komme mit cholerischen Menschen nicht gut zurecht. Erstmal verunsichert mich dieses Verhalten und zweitens sind das oft selbst unsichere Menschen, die nicht gelernt haben mit vielen Situationen umzugehen.
Als Erwachsener kannst du das vllt. unterscheiden oder dir sagen, dass es nichts mit dir zu tun hat, als Kind werden jedoch Prägungen gesetzt.
Vielleicht hilft es nicht zu streng zu sich zu sein und sich über kleine Erfolge zu freuen.
Es ist eben auch gut genug, wenn nicht alles perfekt ist. Perfektionismus ist nämlich auch nichts anderes als Unsicherheit. Das kann man aber ablegen indem man sich immer wieder vor Augen führt, dass weniger mehr ist. Je öfter man das übt, desto besser klappt es.

Zum Thema Grenzen setzen: ich habe die Erfahrungen gemacht, dass man mit Gesprächen nicht vorankommt, eben weil solche Menschen sich nicht reflektieren können oder wollen. Also versuche ich jene entweder zu meiden oder mich nicht verunsichern zu lassen. Manchmal hilft nichts anderes außer Kontaktabbruch. Im Job gehe ich irgendwann, weil erwartet wird das nicht persönlich zu nehmen und bei Familie minimiere ich den Kontakt. Es hilft zwar zu verstehen, warum Eltern so sind, es entschuldigt deren Verhaltensweise jedoch nicht.

Bearbeitet von Inaktiv
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Das ist die große Frage, die es zu beantworten gilt... Vielleicht hat das schon jemand geschafft und kann mir einen Rat geben?

Ja, meine Mutter ist auch sehr unsicher und häufig unzufrieden mit sich selbst. Sie hat die Neigung zu bewerten und macht das bei sich selbst auch. Sie grübelt auch viel und ist mir sich selbst unzufrieden... Du hat recht, ich habe sehr oft für sie mit die Verantwortung übernommen und war deswegen ziemlich oft verzweifelt und habe überlegt, was ich nur tun kann um ihr zu helfen...

Ich denke, rational betrachtet kann ich mein Verhalten oft sehr gut einschätzen. Meine Emotionen bekomme ich dadurch trotzdem nicht unter Kontrolle und das macht es so schwierig. Meine Gedanken kreisen dann immer und immer wieder um die selben Sorgen. Manchmal habe ich den Eindruck mein Kopf sucht regelrecht nach Sorgen, Ängsten, Schwächen oder Vorwürfen, die ich mir selbst machen kann.

Perfektionismus ist auch nichts anderes als Unsicherheit. Der Satz gefällt mir richtig gut. Denn genau so ist es... Man muss es erstmal aushalten können, dass etwas und man selbst eben nicht perfekt ist. Dass es immer Schwächen gibt und das okay so ist. Wie bekommt man das nicht nur rational sondern auch emotional verinnerlicht? Wie kann man das üben?

Diese Grenzen habe ich gesetzt. Ich versuche meinem Vater nicht mehr sein Verhalten zu spiegeln und in dazu zu bringen Dinge zu reflektieren. Er verhält sich mir gegenüber (im Vergleich zu meinem Bruder und meiner Mutter) auch nicht mehr so. Er hat keinen Einfluss mehr auf mein Leben und wenn er sich selbst rausnimmt, unternehme ich nichts mehr um das zu ändern. Die Narben aus den vielen Jahren davor bleiben. Genau so, wie das Gefühl meine Mutter unterstützen und schützen zu wollen, ihr das Leben so leicht wie möglich zu machen und machzugeben, wenn es ihr dadurch besser geht.

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Okay aber dann hast du auch schon einiges geschafft! Ich bin auch sehr gut in Selbstreflektion- das ist eine Gabe, die man schon mal zu schätzen wissen darf 😊

Wie man das schafft? By Doing. "Ich erlaube mir.." Ich musste neulich damit leben, dass ich im Job weniger gemacht hatte als sonst. Habe es mir erlaubt mich mal zurückzunehmen. Normalerweise quäle ich mich immer durch alles durch, das mache ich einfach nicht mehr. Ich versuche es mir bequemer zu machen und mit mir nachsichtiger zu sein. Das alles lernt man erst, wenn man in der Situation selbst ist und es im Kopf hämmert: das ist doch jetzt mal eine Situation, wo du anders als sonst handeln kannst! Fühlt sich anfangs nicht unbedingt gewohnt an, aber wird es irgendwann.

Die Tricks und Ideen kann dir der Coach in die Hand geben, du bist die, die das dann in deinem Leben umsetzen kann. Und irgendwann erkennst du auch Veränderungen, Gefühle von Wohlbefinden treten auch ein, wo man sich früher fertig gemacht hätte, aber auch alte Muster. Das gehört dazu.

Früher hatte ich meine Eltern auch Idealisiert. Das ist überlebenswichtig. Irgendwann merkt man, dass da nicht alles ausgeglichen verlaufen ist. Auch das zu erkennen ist schon ein Schritt. Und die weiteren Entscheidungen sind sehr individuell. Also ich kann dir nicht sagen: mach das so oder mach so. Du bist ein ganz anderer Mensch, deine Situation und Familienkonstellation ist einzigartig. Also wird es deine Aufgabe sein rauszufinden, wie du dich am besten wohl fühlst bzw. welche Entscheidungen du triffst, um mehr Selbstsicherheit zu erfahren 😊

Bearbeitet von Inaktiv
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Hallo,
Ich habe jetzt mehrmals angefangen dir zu schreiben und jedes mal lösche ich alles wieder. Nur so viel: ich habe sehr ähnliches erlebt. In nicht ganz so heftiger Ausprägung.
Ich möchte dir die Angst vor einer Therapie nehmen. da musst du dich nicht auf Knopfdruck öffnen, es ist dein Raum und deine Stunden und du erzählst bzw verschweigst wie du möchtest.
Du hast ein Recht auf sichere Bindung, die erfährst du gerade nicht, weil du in deiner Kindheit unsichere Bindungen erfahren hast (choleriker, Bewertungen, loyalitätskonflikt... da steckt ne Menge drin) Ganz arg vereinfacht ausgedrückt. Das ohne Therapie aufzuarbeiten, wird schwierig. Bitte: "Gönn" dir die Möglichkeit, mit einer Therapeutin das alles aufzulösen.

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Danke für deine Worte ❤️
Magst du dich darüber austauschen, was du erlebt hast? Hast du eine Therapie gemacht oder konntest du deine Erfahrungen anderweitig aufarbeiten?

Ich habe meine Kindheit lange gar nicht kritisch betrachtet, da ich eine sehr schöne Kindheit hatte. Liebende Eltern und Großeltern, ein schönes Zuhause, viele tolle Erinnerungen. Als ich angefangen habe, meine Schwächen und Muster zu hinterfragen, hat sich einiges wie ein Puzzle gefügt. Und ich frage mich, ob ich meine eigene Kindheit lange sehr romantisiert habe und die Konflikte nicht sehen wollte. Aber diese Begriffe so klar benannt, schwarz auf weiß, zu lesen (Choleriker, Bewertungen, Loyalitätskonflikte,...) löst ziemlich viel in mir aus. Und so viel Verständnis und liebe Worte zu erhalten, berührt mich. In mir drin, frage ich mich immer, ob ich einfach zu sensibel bin, zu viel nachdenke und Dinge zu sehr auf die Goldwaage lege... Hier spricht vielleicht auch wieder die Angst vor Bewertungen aus mir...

Anfang 20 habe ich z.B. gerne sehr viel getrunken um meine Gefühle für eine gewisse Zeit auszuschalten, einfach mal zu sein, ohne Angst es andere denken...

Ich muss sagen, dass ich mich beim Gedanken an eine Therapie nicht richtig wohl fühle. Das ist für mich ein ganz schwieriges Thema...

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Ich kann nur sagen, dass Coaching oder Beratung oder Therapie (egal wie du es nennst) der erste Schritt zu einer Beziehung zu sich selbst ist. Ich kenne viele Menschen, die das nutzen und sich weiterentwickeln. Therapie klingt nach Diagnose, was das ganze stigmatisiert.

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Hallo,

mein Vater ist wie deiner. Er spricht schon seit Jahren nicht mit mir, weil ich meinen Ex-Mann verlassen habe. Nun gut, das ist so. Für meine Eltern bin ich auch keine richtige Frau, denn ich habe ja keine Kinder im Gegensatz zu meinen Geschwistern. (Ich bin unfruchtbar und nach 7 Jahren verschiedener Therapien und 5 künstlichen Befruchtungen habe ich es einfach akzeptiert).

Ich finde, man muss sich manchmal auch aktiv dafür entscheiden glücklich zu sein und akzeptieren wer man ist. Ich meine, DU selbst kannst bestimmen, was dich triggert und was nicht, du kannst dich selbst lieben und die nötige Stärke/Sicherheit in dir selbst finden. In der Tiefe deines Herzens kennst du alle Antworten, nicht wahr?

Ich kann dir sagen wie ich es gemacht habe, denn mein Leben lebe nur ich.
ICH habe für mich entschieden, dass das Thema Eltern mich nicht mehr aufregt. Mein Vater will seit Jahren nicht mit mir sprechen, gut, ich habe für mich entschieden, dass er tot ist. Klingt hart, aber er will nicht und für mich ist er nun tot.

ICH habe entschieden, dass mein unerfüllter Kinderwunsch mit nicht verbittert macht, ich genieße meine viele Freizeit mit meinem lieben Ehemann.

ICH trainiere viel, ernähre mich gut und achte auf mich - ich kann in den Spiegel schauen und finde mich super, mit oder ohne Klamotten.

ICH habe mich von allen Personen getrennt, die mich runter ziehen.

ICH brauche keine Bestätigung von anderen, ob sie mich gut oder schlecht finden - nicht mein Bier.

Also, kannst du das auch. Du willst dich sicher fühlen, lies nochmal deine ersten Zeilen:
<<ich bin 30 Jahre alt, seit kanpp 13 Jahren vergeben, verheiratet, im Eigenheim und bei der Kinderplanung. Ich habe studiert, einen sicheren, guten Job, bin gesund und habe in den letzten Monaten mein Traumgewicht erreicht. Klingt wunderbar, oder? >>

Ja, ich finde das wunderbar, das solltest du auch.

Alles Liebe

Bearbeitet von smooth-jazz
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Vielen Dank für deine Antwort! Ich habe riesen Respekt davor, wie du mit der Situation umgegangen bist und dich nicht unterkriegen lässt. Das ist wirklich bewundernswert!

Dass ich mich so intensiv mit meiner Kindheit und der Beziehung zu und von meinen Eltern beschäftige ist relativ neu. Die Aussetzer meiner Vaters und das Verhalten meiner Mutter haben mich immer beschäftigt und belastet, aber wie sehr sie mich und meine aktuellen Beziehungen prägen, war mir lange nicht klar. Ich komme doch aus einer "ganz normalen Familie", meine Eltern haben mich doch geliebt und mir viel ermöglicht. Wenn ich Schwierigkeiten habe, kann ich doch sie nicht dafür verantwortlich machen. Dabei hat mich ihr Verhalten wesentlich tiefer geprägt, als ich angenommen hatte. Mein Bruder hat das viel früher erkannt und meinen Eltern auch bewusst Vorwürfe gemacht. Ich habe sie, vor allem meine Mutter, immer in Schutz genommen. Seine Aussagen haben sie verletzt und davor wollte ich sie schützen. Alter Muster - ich habe das Gefühl Verantwortung für meine Mutter übernehmen zu müssen...

Hochzeit, Eigenheim und Kinderwunsch haben Unsicherheiten und Ängste in mir ausgelöst, die viel stärker sind als bis her. Ich habe gesehen, wie eine Ehe schief gehen kann und selbst unglaublich Angst so verletzt zu werden. Und jetzt habe ich so viel mehr zu verlieren als mit Anfang 20.

Die Beziehung zu meinen Eltern selbst belastet mich nicht mehr so stark. Ich glaube im vergangenen Jahr habe ich mich da sehr abgekapselt. Aber diese innere Unsicherheit und die Verlustängste belasten mich, da ich oft grüble und darunter leide. Immer wieder kommen sie auch in meiner Ehe durch...

Gab es einen Auslöser, der dir geholfen hat, stark zu bleiben und das so umzusetzen?

An guten Tage, schaffe ich es, meine Selbstzweifel durch Rationalität klein zu halten. Mir selbst gut zu zu reden, mir zu sagen, dass mein Mann nicht wie mein Vater ist, dass ich so viel geschafft habe und die Selbstzweifel auf Erfahrungen aus meiner Kindheit basieren und ich sie los lassen kann. Und dann gibt es die schlechten Tage... an denen ich alle in Frage stelle und in alte Muster verfalle. An denen ich Situationen bis ins kleinste Detail analysieren will und Dinge sehe, die nicht da sind. An denen, ich zurückfalle in das negative Gedankenkarusell...

Vielen Dank für diese Worte! Du glaubst gar nicht wie gut das gerade tut.

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Danke für deine Nachricht.

Der Auslöser, der mir geholfen hat stark zu bleiben und das so umzusetzen?
Meine Eltern haben mir erzählt, dass ich schon als Kind immer gesagt habe, dass ich alles kann.
Diese positive Einstellung ist in mir drin, ich kann nichts dafür :-)
Ich glaube an mich, meine innere Kraft alles zu meistern, daran, dass ich ein gutes und glückliches Leben verdient habe und dafür stehe ich ein.

Und wenn du sagst, an manchen Tagen ist es gut, an anderen nicht so.
Dann ist es eben so. Dann lass es zu und kastei dich nicht dafür. Ein schlechter Tag? So etwas passiert jedem mal, aber morgen ist ein neuer Tag und er wird gut!

Ja, dein Mann ist nicht (wie) dein Vater. Er liebt dich so wie du bist, nicht wahr? Akzeptiere und hinterfrage es nicht.

Lass deine Eltern sein wer sie sind. Sie haben dir das gegeben, wofür sie in der Lage waren.

Du bist jung, klug und schön? Jedes Mal, wenn du in den Spiegel schaust, sag zu dir selbst - ICH LIEBE MICH. Und lächle dabei, ja auch an schlechten Tagen.

Du hörst sehr viel in dich hinein? Schön! Deine innere Stimme kennt alle Antworten, sie sind schon immer in dir gewesen.

Und nein, niemand weiß was noch alles passiert. So ist das Leben. Lass uns jeden einzelnen Tag genießen.

Smooth-Jazz

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Ich erkenne mich komplett in Deinem Text wieder. Ich kenne sie alle, diese zwanghaften Gedanken, die einfach nicht aufhören wollen. Ich bin übersensibel, mache mir zuviele Gedanken um alles, will alles analysieren. ich empfinde mich sogar als überempathisch. Dieses endet bei mir in einer tiefen Unsicherheit in mir drin. Ich will nicht so sein, bin es aber. Und muss mich damit abfinden. An meinem Selbstwertgefühl kann ich arbeiten, an meiner Person, meinen Eigenschaften, die mir charakterlich in die Wiege gelegt wurden, kann ich nichts ändern. Das bringt mich so manches mal zur puren Verzweiflung.

Bei mir ist es ein stetiges Auf und Ab. Mal fühle ich mich im Selbstwert ganz okay, mal könnte ich in ein Loch kriechen und möchte nicht mehr rauskommen.

Doch im Gegensatz zu Dir suche ich nicht in meiner Kindheit nach Antworten. Obwohl auch diese Deiner sehr ähnlich war. Eine gute Kindheit habe ich gehabt, doch auch hier gab es Streitereien, gepaart mit langem Schweigen und Ignorieren. Auch dieses fand auf Ebene meiner Eltern statt. Dieses Muster habe ich übernommen, allerdings konnte ich es nun erfolgreich ablegen.

Ein Therapiemensch bin ich auch nicht, das strebe ich nicht an. Ich habe für mich meine Antwort auf meine Fragen gefunden. Noch tiefer werde ich nicht gehen. Ich habe unzählige Bücher gelesen. Bücher, die mich wirklich weitergebracht haben, ich habe mich selbst reflektiert, habe an mir gearbeitet und tue es auch heute noch. Das an mir arbeiten bringt mich auch weiter, es macht mir richtig Spaß, an mir zu arbeiten, doch die tiefe Unsicherheit in mir kommt immer wieder zum Vorschein, ich werde sie nicht wegtherapieren können. Und sie wird auch nicht weggehen, je tiefer ich bohre.

Ein Buch möchte ich Dir empfehlen, welches mir auch Antworten geliefert hat. „Ich denke zuviel“ von Christel Petitcollin. In diesem Buch konnte ich erfahren, dass mein Gehirn anders aufgebaut ist als das der meisten Menschen. Etwas, das dazu führt, dass ich alles zerdenken muss und Antworten finden will.

Danke für Deinen Post, er war sehr interessant. Und heute werde ich das Buch wieder hervorholen und nochmals lesen.

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Vielen Dank für deine Antwort und in die Einblicke in deine Gefühlswelt ❤️

Darf ich fragen, ob du in einer Beziehung bist und wie dein Partner damit umgeht?

Deine Beschreibung von dir selbst, kann ich nahezu 1 zu 1 für mich unterschreiben. Mein Kopf kann einfach nie Ruhe geben, kreist immer und immer wieder um die gleichen Gedanken. Dabei bringt mich das nicht weiter, sondern sorgt einfach nur dafür, dass es mir schlecht geht. Ich will alles verstehen und jede minimale Veränderung im Verhalten von jemand, löst bei mir Sorgen aus. Ich suche die Sicherheit, die ich in mir selbst nicht finde, bei anderen und das kann niemals genug sein...

Warum suchst du nicht nach Antworten in deiner Kindheit? Möchtest du diese hinter dir lassen oder glaubst du, dass sie nicht der Grund für dein heutiges Verhalten ist? Für mich ist das Befassen mit meiner Kindheit sehr schwierig... Auf der anderen Seite, glaube ich viele Auslöser für meine heutigen Schwierigkeiten zu sehen. Auf der anderen Seite, fühle ich mich schrecklich undankbar, weil ich eben liebende Eltern und eine tolle Kindheit hatte .


Es wird einem sehr schnell zur Therapie geraten. Aber da sehe ich mich auch (noch) nicht wirklich. Ich habe das in meinem Umfeld schon ein paar Mal gesehen und hatte keinen guten Eindruck. Zudem möchte ich es mit eigener Kraft schaffen und mich nicht in ein Abhängigkeitsverhältnis begeben ... Was sind deine Beweggründe nicht zur Therapie zu gehen?

Vielen Dank für den Buchtipp. Das ist so wertvoll ❤️

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Liebe Freya,
je mehr ich Deine Zeilen lese, umso mehr denke ich, dass Deine Gedankenwelt meiner absolut gleicht.

Kurz zu Deinen Fragen: Ich bin verheiratet, habe einen Sohn (schon erwachsen). Selbst mit meinem Mann ist es ähnlich wie mit Deinem. Er hat mit der Zeit gelernt, dass meine vielen Gedanken zu mir gehören. Ich kann alles mit ihm besprechen, wirklich alles. Er baut mich wieder auf, wenn ich niedergeschlagen bin, hat viele Antworten auf meine komischen psychologischen Fragen. Und wenn ich in meinem Loch stecke, wird er nicht müde zu sagen, dass ich ein wertvoller Mensch bin.

Weißt Du, dass ich meine Kindheit nicht als Hauptursache für mein Dilemma sehe, war auch ein langer Prozess. Natürlich spielt die Kindheit hier mit rein. Aber wenn ich mich und meine Kindheit betrachte, dann spielen da viele Faktoren eine Rolle:
1. Veranlagung: Meine Mutter ist genauso veranlagt wie ich. Übersensibel und sehr feinfühlig. Sie hat ihr Leben gemeistert und zweifelt trotzdem an sich. Wahrscheinlich habe ich dieses Gedankenmuster unbewusst übernommen.

2. Ich habe einen Bruder, der ist absolut das Gegenteil von mir. Hansdampf in allen Gassen. Gleiche Eltern, gleiche Kindheit.

Und 3. alle Erfahrungen, die ich im Laufe meines Lebens gesammelt habe. Und ich halte mehr an den negativen fest. Und lasse mich runterziehen. Das ist schlechtes Gedankengut, weil mein Leben wirklich gut verläuft.

Als ich 35 Jahre war, bin ich in eine schwere Depression gefallen. Ich fing dann an, mich mit Psychologie zu beschäftigen. Das Thema ist wahnsinnig interessant. Und so kam ich mir ein bißchen selbst auf die Schliche. Und ich kriege immer wieder neue Erkenntnisse darüber, was mir gut tut, wie ich für mich sorgen kann.

Ich nehme das Leben schwer, ja, das ist so. Ich möchte mich damit abfinden, dass ich so bin und einfach mehr mit mir und meinen Gedanken und Gefühlen arbeiten muss. Andere lachen sich tot über meine Gedankenwelt.
Aber neulich kam mir etwas schönes in den Sinn: Das ist eben die Aufgabe, die ich für mein Leben mitbekommen habe. Und ich denke immer, andere haben es viel schwerer als ich. Aber dieses ständige Selbstzweifeln ist eben auch nicht leicht.

Wie schon geschrieben: Ich habe mir das Buch wieder hervorgeholt, von dem ich Dir schrieb. Und oft kommt der Satz bei einzelnen Passagen von mir: Ja, so bin ich.

Ich hatte mal drei Therapiestunden, da merkte ich eben, dass ich nicht der Therapietyp bin. Ich bin halt auch introvertiert, ich spreche nicht gerne über mich.

Du bist nicht alleine mit Deinen Gedanken, glaub mir.

Entschuldige meinen langen Text, aber das wollte ich Dir so gerne mitteilen. Eigentlich noch viel mehr, aber ich glaub, nun ist erst mal genug.

Und was mir noch einfällt: Manchmal habe ich zwei bis drei Gedanken auf einmal, die von mir bearbeitet werden müssen. Sehr anstrengend.

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