Schwanger! Mutter ermuntert mich Alkohol zu trinken!

Hallo,

nach längerer Kinderwunschzeit hat es endlich geklappt und ich bin in der 21 SSW. Mein Mann und ich sind überglücklich und tun natürlich alles dafür, dass unser Baby nicht gefährdet wird.

Es kam nun zu drei Situationen, in welchen meine Mutter mich zum Konsum von Alkohol "ermutigen" wollte.
Vielleicht klingen diese für Ausstehende nicht so dramatisch mich aber lassen sie irgendwie aufgewühlt zurück.

Situation 1: Als endlich die zwölf Wochen geschafft waren, luden meine Eltern, meinen Mann und mich zum Essen ein. An diesem Abend meinte meine Mutter, dass ich auf jeden Fall heute auch mal wieder ein Glas Sekt trinken dürfte, da dabei nichts passieren könne.
Ich war wirklich sprachlos und habe natürlich erklärt, dass auch geringer Alkoholkonsum schädlich für unser Ungeborenes sein könnte.

Situation 2: Letztes Wochenende stand ein großes Familienfest an. Mein Bruder und seine Freundin meinten, dass ich ja alkoholfreien Sekt trinken könnte. Meine Mutter erwiderte daraufhin, dass ein Schluck/ Glas Sekt auch nicht schaden würde und ich doch ein Schlückchen trinken sollte...

Situation 3: Wir sprachen in größerer Runde über das Thema "Stillen". Auch hier ist sie der Ansicht, dass ich doch auf jeden Fall während der Stillzeit ab und zu (bei Festen) etwas trinken dürfe.

Ich würde gerne neutrale Meinungen dazu hören.
Übertreibe ich? Irgendwie machen mich ihre Aussagen richtig sauer. Wir haben lange auf unser Baby gewartet. Alkohol ist das Letzte, wonach ich mich aktuell sehne. Ich brauche keine Alkohol, um Spaß zu haben!! Niemals würde ich während der SS oder Stillzeit trinken.

Ich verstehe nicht, warum mich diese Aussagen so triggern. Darüber denke ich wirklich oft nach.

Über Meinungen und Austausch wäre ich dankbar.

Liebe Grüße

Bearbeitet von ElfeimSommerwald
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Ich würde schätzen, dass du so getriggered wirst, da dir bewusst wird, dass deine Mutter während der Schwangerschaft mit dir, vermutlich sämtliche Tipps ignoriert hat und deine Gesundheit gefährdet hat. Und nun will sie die Gesundheit ihres Enkelkinds genau so gefährden obwohl du sie schon aufgeklärt hast.

Ich finde es ok, wenn alte Leute meinen "früher war das ja alles so" aber nachdem ich sie aufgeklärt habe über den aktuellsten Stand (z.B Gehfrei sind schädlich), dann erwarte ich von den Menschen genügend Gehirnkapazität um ihr altes Wissen zu aktualisieren und nicht bei der nächsten Gelegenheit wieder mit dem veralteten Mist anzukommen.

Mich regen unintelligente Menschen, die beratungsresistent sind richtig auf und ich wäre auch sauer :-D

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Das ist glaube ich einfach noch von damals in den Köpfen so drin.
Mir würde das nach dem x. Mal auch (sehr) sauer aufstoßen und ich würde da auch ganz klare Worte zu finden, aber damals wurde eben nicht so darauf geachtet, weil es immer hieß, ach von einem Schluck passiert nichts.
Da waren die Erkenntnisse auch noch nicht die gleichen wie heute, dass Alkohol schädlich ist, ja, aber dass dazu auch bereits kleinste Mengen ausreichen...
Vielleicht schickst du ihr mal Artikel dazu oä?

3

Hey

ich würde das jetzt nicht so persönlich nehmen !
es gibt viele Leute die immer noch glauben das ein kleines Schlückchen nichts ausmacht.
hier gehen die Meinungen immer noch auseinander .
deine Mutter meint das sicher nicht bös und glaubt wirklich das ein Schlückchen nix macht !

LG Manu

4

Hallo Elfeim,

ich denke, das war nur der Start für viele "tolle" Tipps und Meinungen aus der Elterngeneration...Warte bis das Baby da ist und passiv rauchen eh ok ist und "schreien lassen" gut für die Lungen ist...Mein Tipp ist drüber stehen und ignorieren. Ich habe über 1 Jahr gestillt und als die Stillintervalle grösser waren auch hin und wieder mal wieder ein Glas Wein/Sekt getrunken. LG und alles Gute für die Schwangerschaft

5

Früher hieß es ein Glas Wein pro Tag ist in Ordnung.
Das dass aufeinmal nicht mehr so ist geht deiner Mama halt nicht in den Kopf.

Sie kann dir den Alkohol ja nicht einflößen und dich zwingen. Is halt so. Du willst nicht, die Mutti verstehts nicht. Kann ma nix machen.

Ein: "Nein, Danke" muss reichen. Mehr brauchst du nicht zu sagen. Vlt. Nochmals streng und lauter.

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Ist deine Mutter Alkoholikerin oder warum steht der Alkohol bei sämtlichen Events im Vordergrund? Sie scheint zu glauben, ohne könne man nicht feiern oder sich amüsieren.
Ich habe immer ein schlechtes Gefühl bei Menschen, die jede Situation nutzen müssen um zu konsumieren. Ich trinke nie und wir haben jemanden im entfernten Bekanntenkreis, die dieses Thema immer aufgreifen muss. Ohne geht für sie nicht, es muss immer diskutiert werden. Einfach nervig.

Wie oben geraten, würde ich deiner Mutter aktuelle Infos zum Thema Alkoholkonsum in Schwangerschaft und Stillzeit schicken. Sollte dies auf zumindest etwas fruchtbaren Boden fallen, überdenkt sie vielleicht ihre Einstellung. Wenn nicht, zeig ihr deutlich deine Grenzen und achte drauf, was du bei ihr zu dir nimmst. Wer weiß was bei ihrem Essen landet, ist ja nicht schädlich.

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Genau das habe ich auch gedacht, als ich gelesen habe, wie oft Alkohol getrunken wird. Immer Sekt zum Anstoßen.

Ansonsten glaube ich kaum, dass die Mutter sonst ein Mensch ist, der immer die Bedürfnisse der TE in den Vordergrund gestellt hat. Außer nun mit dem Alkohol. Vielleicht ist es das, was die te triggert.

24

Meine Mutter hatte in der Tag einmal eine schwierige Phase mit Alkohol. Die Ehe meiner Eltern befand sich damals in einer schweren Krise. Das Ganze ist 16 Jahre her.
Sie suchte sich damals zum Glück Hilfe und trinkt seitdem nur zu besonderen Anlässen.

Allerdings fällt mir auf, dass sie andere Personen zum Trinken motiviert. Meinem Mann bietet sie immer wieder Sekt an, obwohl er bereits abgelehnt hat.

Vermutlich verbindet sie Alkoholkonsum mit einer Belohnung, welche man sich eben gönnen darf, wenn man etwas Besonderes geleistet hat, wie z.B. nach einem erfolgreichen Projektabschluss.
Es kommt mir so vor, als wäre Alkohol in ihren Augen etwas, was jeder unbedingt braucht und haben möchte, damit er "abschalten" kann.

Durch eure Antworten merke ich auch, dass es mich vermutlich auch deshalb triggert, weil es ja eigentlich deutlich macht, dass sie meiner SS sicherlich einige Male Sekt getrunken hat!
In der Stillzeit dann wohl sowieso!

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Hey,

ich fühl das komplett und ich finde diese Aussagen zum Thema Alkohol auch nicht korrekt. Meine Mama hat mir auch gesagt, das ihr FA früher meinte ein Gläschen Wein schadet in der Schwangerschaft nicht. Und sei sogar gesund, dass es früher jeder so gemacht hat. Jeeedesmallll diskutiere ich mit ihr das ich das nicht in meiner Schwangerschaft mache, nur weil ihr FA das früher mal geraten hat 😅

Weiß nicht ob es alte Schule ist, aber versuche das einfach zu ignorieren oder Ihr verständlich zu machen das dies niemals in Frage kommt.

Liebe Grüße

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Ich kann dich voll verstehen! Ich finde es schon außerhalb einer Schwangerschaft absolut unnötig bis unmöglich jemanden zum Alkoholtrinken zu animieren, weil zu jedem Zeitpunkt ungesund ist. In einer Schwangerschaft dann jemandem Alkohol aufschwatzen zu wollen mit "ach, das macht nichts" finde ich unter aller Sau!
Klar, damals wurde das vielleicht so gesehen, aber dann sollte es ausreichen, wenn du einmal sagst "Mama, nach heutigen Erkenntnissen ist jeder Schluck Alkohol in einer Schwangerschaft schlecht", um bei ihr ein "oh ok, dann besser nicht" auszulösen.

Bearbeitet von Yosan
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Vielleicht weiss sie innerlich auch, dass es nicht in Ordnung ist/war, in der Schwangerschaft Alkohol zu trinken, und erhofft sich jetzt eine Art Absolution dadurch, dass Du es genauso machst. Nach dem Motto "Sie macht das ja auch, dann kann es ja nicht schlimm (gewesen) sein". Wenn das so wäre, muss Dir klar sein, dass Deine Mutter umso mehr "Vorwurf" heraushört, je entschiedener Du Alkohol ablehnst. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie beim nächsten Mal umso stärker auf Alkohol beharrt, ist dann gross.

Ich versuche in solchen Situationen zurückhaltend zu sein, da ich weiss, dass meine Mutter Zurückweisungen als Vorwurf deuten könnte. Also z.B. dieses "Trink doch auch einen Schluck" einfach nur ganz kurz mit "Nein danke, gerade nicht" zu erwidern und das Thema zu wechseln. Sonst besteht die Gefahr, dass unausgesprochene oder auch nur eingebildete Vorwürfe irgendwann die Beziehung zwischen Euch beiden überschatten und damit auch die Beziehung zwischen Oma und Enkel.

Meine Schwiegermutter ist da ganz anders. Sie steht dazu, wie sie ihre Kinder erzogen hat, und findet zugleich richtig gut, dass Dinge sich heute zum Besseren ändern. Aber die Menschen sind da eben verschieden.