Hund hat Angst vor mir, Depressionen, ich kann einfach nicht mehr...

Ich muss mich ausheulen.
Ich kann einfach nicht mehr. Gerade hatte ich einen üblen Zusammenbruch und so wie es ist, geht es einfach nicht mehr.

Vor 11 Monaten haben wir eine zuckersüße kleine Tochter bekommen. Sie ist wirklich pflegeleicht. Wir hatten nur einen schwierigen Start (Kaiserschnitt, Frühgeboren, Stillen klappte nicht, obwohl ich es so gern wollte... ).

Ende letzten Jahres ging ich zu meinem Hausarzt, weil es mir psychisch zunehmend schlechter ging. Der diagnostizierte mir eine postpartale Depression und meinte, ich solle mir einen Termin zur Psychotherapie machen. Er gab mir auch eine Empfehlung für 5 HTP, was ich nun täglich einnehme.
Und ich hab es wirklich probiert. Überall habe ich angerufen. Aber überall dasselbe: Entweder, sie nehmen niemanden oder nur mit utopischer Wartezeit oder nur auf Anruf des Hausarztes.
Mittlerweile habe ich wahnsinnig oft aggressive Ausbrüche. Aus total nichtigen Gründen, z. B. wenn die Kleine nicht schlafen will, nicht ordentlich isst, etc.
Es ist auch schon vorgekommen, dass ich sie deswegen gröber hochgenommen habe als sonst oder laut geworden bin. Wir brauchen darüber nicht diskutieren: Das geht gar nicht! Klar. Und sofort danach hab ich sie immer in den Arm genommen und extrem weinen müssen. Aber ich kann nicht aus diesem Film raus. Es geht so schnell, dass ich meist nichtmal rechtzeitig den Raum verlassen kann.
Und ich habe Angst. Solche Angst, dass sie bald anfängt, sich das zu merken und Angst vor mir bekommt. Das will ich nicht. Das nächste ist, dass ich nicht wirklich eine tiefe Bindung spüre. Ich suche und suche nach dieser tiefen, innigen Liebe, von der alle sprechen. Aber ich finde sie nicht. Und es fällt mir so schwer, das zu schreiben. Aber es zu verschweigen wäre wohl auch nicht richtig.

Wir haben auch eine Hündin (3 Jahre). Sie kommt aus dem Auslandstierschutz und ist ein kleines Sensibelchen. Wahnsinnig misstrauisch Fremden gegenüber und bezieht schnell alles auf sich.
Sie ist momentan im Prinzip mit das größte Problem, denn sie traut mir leider keine 3 Meter mehr über den Weg.
Aber ehrlich: Das würde ich auch nicht, wenn ich ein sensibler Hund wäre. (Das Misstrauen ging aber meiner Meinung nach schon in der SS los).
Ich bin für sie nicht einzuschätzen. Wie auch? Ich kann ja selbst manchmal nicht vorhersehen, wie ich als nächstes reagiere. Wenn die Kleine schreit und wir allein sind, springt sie momentan schon sofort auf und kauert sich ins hinterletzte Eck.
Vorhin ist sie die ganze Zeit mit eingeklemmtem Schwanz vor mir weg und hat sich bei meinem Mann versteckt. Da ist aber überhaupt nichts vorangegangen. Es war nichts. Und sie hat einfach Angst vor mir. ES BRICHT MIR DAS HERZ!
Und ich kann mir das nicht ansehen. Am Liebsten würde ich sie weggeben, damit sie es besser hat. Und keine Angst vor Frauchen haben muss.

Ich denke auch nicht, dass die Depression erst nach der SS losgegangen ist. Wahrscheinlich war das nur der Auslöser, dass sie richtig ausgebrochen ist. Aber aggressive Schübe hatte ich davor schon. Nur nicht so oft und nicht so heftig.

Es gab auch SVV Vorfälle, aber nichts wahnsinnig ernstes. (Auf den Oberschenkel schlagen, mit einer Spitzen Pinzette die Haut aufkratzen). Das war dann ein Ventil, wenn es zu schlimm wurde.
Davon weiß mein Mann allerdings nichts.
Von der Depression aber schon.
Und er meint, ich solle nochmal Druck beim Hausarzt machen, dass sie mir einen Termin machen. Aber mir fehlt die Kraft dazu. Und unangenehm ist es mir natürlich auch. Er ist übrigens eine große Hilfe, also mein Mann. Kümmert sich liebevoll um die Kleine, wenn ich Freiraum brauche und auch um mich, wenn es mir schlecht geht. Aber es ist nicht mehr genug. Auch ein Tag Auszeit zwischendurch hilft mir nur für den Moment.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter...

Das musste ich nur mal runterschreiben. Danke fürs Lesen 🫶

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Puh, hast du schon mal überöegt, das du akut stationär gehst? Denn bei dir ist es ja mehr als eine Wochenbettdepression, du hast ja ne Vorgeschichte.
Dort bekommst du umgehend Hilfe, die du jetzt dringend benötigst.

Weder dein Mann, noch dein Hausarzt kennen deine ganze Geschichte, auch deswegen rate ich dringend dazu, stationär zu gehen und zumindest dort mit offenen Karten zu spielen.

Der Hund, das ist jetzte rstmal zweitrangig, die Zeit wird zeigen wie es weitergeht. Lege jetzt bitte nicht den Fokus auf das Tier....DU bist Prio Nr. 1. Und wenn du wieder stabil bist,d ann wird der Hund das auch spüren.

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Ja, da hab ich schon dran gedacht. Allerdings weiß ich gar nicht genau, wie ich das anstellen soll, wenn ich nichtmal einen ambulanten Therapieplatz bekomme. Wo muss ich mich da melden?
Ich hab wirklich Angst, dass es irgendwann so weit ist, dass mein Körper schlapp macht und ich eine Panikattacke bekomme oder umkippe oder sonst irgendwas... Womöglich noch mit Baby auf dem Arm.
Noch halte ich das irgendwie aus. Aber ich weiß nicht, wie lange noch.

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Geh stationär. In deiner Stadt ist bestimmt eine Klinik, da rufst du an und fragst. Oder/und du fragst den Hausartz, die Krankenkasse - mach es dringend.
Du wirst in der Zeit eine Haushaltshilfe bekommen, die kann sich dann auch ein wenig um den Hund kümmern, er scheint dir wichtig zu sein.
Verschlepp das nicht noch mehr, kümmere dich jetzt darum - die ersten Schritte kannst du auch am Wochenende gehen. Du bist ein Notfall, du brauchst Hilfe - lass dich nicht abwimmeln.

Alles Gute!

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Du solltest es ûber Ed eine Krankenkasse versuchen!

Die können vermitteln.


Alles gute!

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Echt? Das hab ich nicht gewusst. Dankeschön, dann schreibe ich da mal eine E-Mail hin.

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Anrufen! Kein email

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Man kriegt als Selbstzahler problemlos Therapieplätze ab sofort. Das wäre mir das Geld allemal wert, und wenn es nur zur Überbrückung und nicht wöchentlich wäre.

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Ja, theoretisch wäre das so. Aber da ich im Moment in Elternzeit bin und das Geld jetzt sowieso nicht so locker sitzt, muss ich mir das gut überlegen.
Aber wenn es gar nicht anders funktioniert, dann muss es so gehen, ja.

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Psychotherapie zu bekommen dauert leider sehr lange, teilweise ein Jahr.

Ich war in der Tagesklinik, da habe ich innerhalb von 6 Wochen einen Termin bekommen, da war ich selber erstaunt.

In der Tagesklinik bist du dann 6 Wochen von Mo-Fr von 8-16 Uhr.
(in anderen Gegenden möglicherweise anders)

Ruf einfach dort an, vielleicht geht es in deiner Gegend auch ähnlich schnell, kann natürlich sein, dass es in anderen Gegenden nicht so schnell geht.

Du benötigst eine Überweisung vom Hausarzt für die Psychiatrie.

Vielleicht für dich auch etwas einfacher als eine komplett stationäre Einweisung.

Viel Glück und alles Gute!

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Ja, ich müsste natürlich gucken, was mit der Kleinen derweil ist...
Danke für den Tipp 😊

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Dafür bekommst du eine Haushaltshilfe von der Krankenkasse. Das kann auch jemand aus dem Freundeskreis / der Familie sein.
Normalerweise hat jede Klinik auch einen Sozialen Dienst - die kennen Anlaufstellen, helfen mit Formularen etc. Manchmal muss man aktiv danach fragen - scheu dich nicht, nimm alle Hilfe an, die du bekommen kannst.

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Hm, warst du mal beim Hausarzt und hast gefragt, ob der für dich mit den Psychotherapeuten reden könnte? Also, ihnen Gründe nennen könnte, warum du schnellstmöglich einen Termin brauchst? Das wurde doch sogar von den Therapeuten gesagt!
Alternativ geht es meines Wissens über die Krankenkasse.
Kann dein Mann einfach mit zum Termin kommen und für dich sprechen (und du bestätigst das dann nur)?

Ich finde es auch furchtbar, dass vor allem Therapien, die ja oft auch aus geringem Selbstwertgefühl, nachlassender Lebenslust usw. benötigt werden, solch lange Wartezeiten haben, dass die Patienten schnell denken könnten "na, dann soll es halt nicht sein".

Bzgl. des Hundes:
Kannst du in bestimmten Situationen verlässlich für den Hund sein und vielleicht ein bestimmtes Wort sagen, bevor du dich aufregst?
Bei Katzen werden ja gern offene Kartons, auf die Seite gelegt, als Versteck empfohlen. Vielleicht könnt ihr dem Hund etwas hinstellen, möglicherweise auch in jedes Zimmer, in das er sich zurückziehen kann? Transportbox oder etwas Größeres?

Hm, ich halte Wellensittiche und clickere mit denen und hatte schon ein paar "Angstvögel". Wichtig war, dass die Vögel wussten, was ich mache. Also, ich habe alles angekündigt, was ich rund um die Vögel mache, z.B. auch staubsaugen, Vorhang öffnen, Käfig öffenen oder schließen, Futter wechseln, Wasser wechseln. Sie wussten dann, solange sie noch Angst vor mit hatten, dass sie vom Futterteller weggehen müssen, ich ich sage "es gibt was zu essen" und von der Wasserschale, wenn ich "Wasser" sage. Damit war das für sie deutlich besser einzuschätzen.
Ebenfalls habe ich bei meinen Vögeln immer begeistert "Flüüüügel!" gesagt, wenn sie die Flügel hoben. Das taten sie dann öfter. Das ist eine Entspannungsgeste, also, damit haben sie sich automatisch in meiner Gegenwart entspannt.
Beim Hund gibt es doch auch so Gesten, die er macht, wenn er entspannt. Die würde ich öfter loben oder belohnen. Und vielleicht wirklicht sagen "Hund, mir geht's gerade nicht so gut" und ihn dann bspw. ins Arbeitszimmer bringen, so er einen schönen Rückzugsort und Beschäftigung hat. Mit der Zeit dürfte diese Aussage dann dazu führen, dass er eigenständig ins Arbeitszimmer geht und sich mit seinen Sachen beschäftigt.
Man kann den Tierchen sogar beibringen, was "Entschuldigung" bedeutet. Dann werden sie einmal belohnt, man ist betont freundlich und gelassen und sie merken nach einiger Zeit, dass das bedeutet, dass man sie eben nicht bewusst erschreckt hat oder eine Sache nicht so schlimm war (wenn einem etwas runterfällt und laut scheppert etc.).

Meines Wissens kann man auch über die Krankenkasse oder online Entspannungstechniken lernen.
Es gibt bei Youtube ein paar "Hypnosen". Wenn man die regelmäßig hört und sich darauf einlässt, könnte es schon sein, dass man schneller einschläft oder allg. entspannt.
Hier wäre eine:

https://www.youtube.com/watch?v=n3lZ3Ur0XzU

Kannst du, wenn das Kind schreit/weint, kurz mal raus gehen, in ein anderes Zimmer, dich 20 Sekunden sammeln, vielleicht kurz mal am Fenster atmen und dann mit nicht mehr ganz so großem Stress wieder zurück kommen?

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Danke für deine Tipps ❤️

Manchmal gelingt mir das mit dem rausgehen noch, ja.
Manchmal aber auch nicht. Da kocht dann alles so schnell hoch, dass ich es nicht schnell genug abfangen kann. Für diese Situationen bräuchte ich dann eine gute Lösung. Bzw eine, die solche Situationen gar nicht erst entstehen lässt.

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Du kannst z.B. akut in die Klinik gehen. Du beschreibst deine Symptome und dann müssen sie dich eigentlich aufnehmen. Ich denke auch du brauchst ein Antidepressivum. Da gibt es Medikamente, die sich mit dem Stillen vertragen. Für ein Medikament sind Psychiater zuständig. Evtl. kannst du dort anrufen und deine Situation schildern. Wenn du erwähnst, dass du ein Baby hast, bekommst du vielleicht wirklich einen schnellen Termin. Zumindest kenne ich das so. Ich würde bei den Symptomen, die du hast, nicht mehr lange warten, damit die Depression nicht chronisch wird. Psychotherapie würde ich zusätzlich noch machen. Da gibt es leider lange Wartezeiten. Aber wenn die Psychotherapie dann angelaufen ist, kannst du ja auch das Medikament wieder absetzen. Alles Gute für dich!

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Danke. Ich stille nicht, dann wäre das mit den Midis eigentlich uneingeschränkt möglich.

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Ruf erstmal die Notfallnummer an und lass alles raus. Dort wirst Du auch über die Möglichkeiten beraten die du sofort hast.

https://seelenchaos.de/selbsthilfe-und-psyche/notfallnummern-psyche/

Du kannst auch in die Akutpsychiatrie gehen sofern Du Suizidgedanken hast.
Keine Sorge, man wird da nicht an ein Bett geschnallt und nie mehr rausgelassen.

Bei uns ist man erstmal auf der geschützten Station, heißt man kann nicht einfach so weg solang man selbstgefährdent ist. Man hat hier ein Zweibettzimmer, isst gemeinsam mit den anderen und hat neben Psychologenterminen auch verschiedene Angebote wie Handwerken, Musiktherapie und Sport.
Wenn man dann einigermaßen stabil ist kommt man in eines der Häuser für psychosomatik wo man dann auch allein raus darf zum einkaufen und selbst zu den Angeboten geht die immer einige Häuser weiter weg sind.
Man lebt dorf wie einer großen WG, übernimmt Aufgaben wie Pflanzenversorgrn. Tischdienst usw.
Es ist kein Zwang dabei Kurse zu besuchen.
Zweimal die Woche ist Visite. Medikamtente werden zu festen Zeiten verteilt.
Man kann jederzeit die Behandlung abbrechen und nach Hause gehen.
Manche bleiben 2 oder 3 Wochen andere sind ein paar Monate dort.

Es gibt viel Zeit für sich selbst. Reden mit Mit Patienten ist der wichtigsre Teil und man sieht dass es so viele Menschen aus allen Schichten gibt die ihre Phobien, Depressionen usw. haben. Denen man das gsr nicht ansieht.

Der Weg über die Akutpsychiatrie ist der direkte und schnellste Weg ohne Wartezeiten.

Ansonsten steht jedem sofort ein Termin bei einem Psychologen zu, da hilft dir auch die Krankenkasse.

Für eine längere Therapie muss man leider lang warten.

Jede Gemeinde hat auch Selbsthilfegruppen, da einfach mal in der Gemeinde nachfragen. Es hilft wirklich ungemein wenn man von echten Menschen hört dass man nicht unnormal ist wenn man beispielsweise eine Phobie hat.
Man muss auch nicht jede Phobie behandeln finde ich, ich hab zum einen beispielsweise ne Flugohobie. Ich muss aber auch nicht fliegen, daher egal.
Gegen meine Nadelphobie hab ich erfolgreich Therapie gehabt.
Meine Depressionen habe ich seit vielen Jahren und seit vielen Jahren auch nen Psychiater und ne Psychologin.

Deine Phobie wäre ja wichtig anzugehen, schlimmer sind aber sicher Deine emotionalen Ausbrüche die Deinem Kind eines Tages spürbar schaden werden.

Von daher nicht mehr warten.

Es ist wirklich zu schsffen einiges zu ändern man muss "nur" die richtigen Skills für sich selbst finden und lernen diese zuverlässig anzuwenden.

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Danke für deine ausführliche Antwort!
Ich werde mich dort mal melden. Vielleicht haben die eine gute und schnelle Lösung parat.

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Achso, es gibt auf Wunsch auch Familiengespräche, für Angehörige ist es auch nicht alles einfach.

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Dein Hausarzt soll dir eine Dringlichkeitsüberweisung ausstellen. Mit dem Code darauf rufst du die 116117 an. Von denen bekommst Du dann einen Ersttermin vermittelt. Mit etwas Glück kann Dich dann der behandelnder Therapeut/in auch länger behandeln.