Ich drehe durch...gezwungen Täter wieder zu treffen?

Ich versuche es so anonym wie möglich zu halten, was aber leider etwas schwer ist.
Folgende Situation: Ich wurde als Kind sexuell missbraucht, sowohl der Täter (wegen Missbrauch und kinderpornografischem Material) als auch seine Frau (weil sie nachweisbar unter Eid falsch aussagte) erhielten Haftstrafen.

Die Welt drehte sich weiter, ich verdrängte es gut, irgendwann kam viel hoch, ich machte ne Therapie, das PTBS wurde besser, aber eher im Sinne von dickem Pflaster über der Wunde als geheilt.

Ich lebte mein Leben, habe nen tollen Job, eine fantastischen Familie und leite ehrenamtlich im Schwimmverein meiner Kinder Seepferdchenkurse. Diese finanzieren unseren Verein, die Eltern zahlen sehr viel Geld für 10 Stunden Schwimmen, ohne diese Kurse könnten wir finanziell nicht überleben. Sie machen mir auch sehr viel Spaß und es ist toll zu sehen, wie Nachtschwärmer zu Schwimmer werden und den Grundstein für alle anderen Abzeichen und vielleicht sogar Wettkampfschwimmen zu legen.

Letzte Woche begann ein neuer Kurs. Und dieser Typ, der vor 15 Jahren hinter Gittern verschwunden war, saß da süffisant grinsend und glotzte mich in meinem Badeanzug an, während sein Sohn auf mich wartete (unfassbar, dass verurteilten Pädophilen offenbar nichtmal das Sorgerecht entzogen wird und die sich fortpflanzen dürfen!).
Mir wurde absolut kotzübel und ich sagte meiner Kollegin (Kurse müssen immer zu 2t sein, sonst darf keiner stattfinden) dass mir schlecht ist und musste mich auf dem Klo mehrmals übergeben. Nach 10min. klopfte sie und fragte ob alles ok sei und ich sagte nein, wir müssen den Kurs abbrechen. Die Eltern durften also alle wieder mit ihren Kindern, die keine Sekunde im Wasser gewesen waren, nach Hause fahren.

Gezwungenermaßen erklärte ich meiner Kollegin dann zitternd und heulend mein Trauma. Sie rief sofort bei dem Vorstand an, der postalisch per Einschreiben der Familie eine fristlose Kündigung des Kursplatzes zukommen ließ. Diese antwortete jedoch nicht, sondern ließ über ihren Anwalt verlauten (das gleiche Schätzchen wie beim Prozess damals), dass sie jetzt 2 Jahre auf den Platz gewartet hätten, ein rechtsverbindlicher Vertrag zustande gekommen sei und sie die Kündigung nicht akzeptieren werden, da gegen sie ja kein Hausverbot o.ä. vorliegt.

Es ist nicht möglich, dass ich diesem Typ oder der Frau jemals in meinem Leben über den Weg laufen werde, deren Kind bei Schwimmübungen anfasse oder jemand anderes den Kurs übernimmt, da es schlicht niemand anderen mit der Qualifikation gibt. Der Vorstand hat jetzt sofort mir mitgeteilt, dass sie dann den kompletten Kurs abbrechen werden und den Namen auf eine Blacklist für weitere Kurse setzen. Jetzt habe ich aber nicht nur ein unfassbar schlechtes Gewissen gegenüber den 9 anderen Elternpaaren, die ebenfalls 2 Jahre gewartet haben, sondern das Bad ist ja für die nächsten 3 Monate bereits gebucht und mit dem "Verdienstausfall" durch die Rücküberweisungen würden hier knapp über 3000€ Schaden für den Verein entstehen. Das kann und will ich nicht verantworten.

Gibt es wirklich keine andere Möglichkeit? (Achso, Kontaktverbot gab es damals natürlich, ist aber schon lange ausgelaufen und ohne konkrete Drohung o.ä. wohl auch nicht zu Verlängern). Ich habe gerade das Gefühl, dass dieser wiederwärtige Typ schon wieder Macht über mich ausübt und gewinnt...

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Hey!
Es tut mir sehr leid, was du erlebt hast.
Lasst das von einem Anwalt checken. Notfalls lasst ihr den Kurs "mit Freude zum Seepferdchen" eine Woche ausfallen und startet danach den Kurs "mit Spaß zum Seepferdchen".

"Jetzt habe ich aber nicht nur ein unfassbar schlechtes Gewissen gegenüber den 9 anderen Elternpaaren, die ebenfalls 2 Jahre gewartet haben" die anderen Eltern wollen sich sicherlich auch nicht mit ihren Kindern in der Nähe eines verurteilten, pädophilen Sexualverbrechers aufhalten. Stell dir vor, der nutzt die Lage aus und belästigt in der Umkleide andere Kinder.

Liebe Grüße
Schoko

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Dein zweiter Absatz ist genau mein Gedankengang dazu gewesen. Ich würde als Elternteil auf keinen Fall wollen, dass ein verurteilter Pädophiler beim Schwimmkurs meiner Kinder dabei ist.

An die TE: Du hast dir nichts vorzuwerfen, liebe TE! Es wird sich bestimmt eine Lösung finden lassen, lass dich rechtlich beraten.

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Ja das dachte ich auch. Und ich sehe, wenn er wirklcih pädophil ist nur 2 Möglichkeiten.

1. Er weiß, dass es nicht ok ist. Er weiß, dass er schlimmes getan hat...er hat sich Hilfe geholt und lernt mit der Pädophilie umzugehen ohne andere zu gefährden/belästigen. Dann würde er niemals einem damaligen Opfer soetwas antun.

2. Er ist pädophil und setzt seine Bedüfnisse aber weiter über die von anderen, von Opfern, von Kindern....dann hat er gott verdammt nochmal nichts in diesem Schwimmbad zu suchen und egal welcher Verlust finanziell entsteht...es wäre der einzig richtige Weg alles zu tun, um ihn loszuwerden.

Wenn er sich so verhält und anscheinend immer noch seine Triebe vorrangig sieht, würde ich auch eine Meldung ans Jugendamt machen. Die können wohl nicht wirklich was tun, wenn es keine Anhaltspunkte gibt, aber es wäre dann Aktenkundig was in der Zukunft ggf. relevant wird.

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Was steht denn genau zu den kündigungsbedingungen?
Kann da von eurer Seite jemand eine Anwältin drüber schauen lassen?
Es tut mir furchtbar leid und ich verstehe deine Zwickmühle
Ich hoffe es lässt sich eine Lösung finden

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Hallo und fühle dich ganz herzlich in den Arm genommen.
In Deutschland gibt es Vertragsfreiheit. Natürlich kann jeder mit jedem Verträge schließen und genauso können sie auch wieder gekündigt werden.
Holt euch bitte unbedingt anwaltliche Hilfe, dass der Vertrag ordentlich gekündigt wird. Und das geht!
In der Zwischenzeit soll bitte vom Verein/ Schwimmhalle Hausverbot erteilt werden und falls sie wieder aufkreuzen, Polizei holen.
Die werden sie auf das Hausverbot verweisen.
Leider bedeutet das wieder Kampf und Leid für dich und es tut mir echt leid für dich.
Bitte mache gleich wieder eine Therapie, um mit den aufreißenden Wunden klar zu kommen.

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Oh scheiße, das ist heftig.

Aber, cih weiß gar nicht ob dir das bewußt ist....du hast ganz toll und stark reagiert, du hast dich anderen anvertraut, die wollen dir ja auch helfen und würden sehr gerne in deinem Sinne handeln.

Wende dich selber jetzt bitte an einen Anwalt (vielleicht sogar der von damals, wenn du zufrieden warst) und laß dich beraten und auch bitte an deinen Therapeuten....das Wiedersehen hat sicherlich einiges hochgewühlt.

So, jetzt kommt gefährliches Halbwissen, soweit mir bekannt ist muß man ein Hausverbot nicht begründen. Der Hausherr kann davon einfach Gebrauch machen. Da ist dann ja die Frage, wer der Hausherr ist. Und an den solltest du dich wenden, nachdem du beim Anwalt warst.
Und irgendwie kommt der Verein auch aus diesem Vertrag raus.
Es wird sicherlich Wege und Mittel geben, das der Mann dort nicht mehr auftauchen darf. Aber so wie ich unser Rechtssystem kenne, wird es vermutlich nicht offiziell zu deinem Schutz sein. Finde zusammen mit dem Anwalt, dem Verein und dem Hausherren das passende Schlupfloch.

Bearbeitet von Butterstulle
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Der Verein steht hinter dir! Bitte hab kein schlechtes Gewissen, sondern nimm es dankbar an!

Sie schützen dich (zurecht!). Das ist alles, was zählt.

Schwimmkurse werden doch händeringend gesucht, ihr könnt bestimmt bald einen „neuen“ starten.

Ansonsten hilft wohl nur der Gang zum Anwalt…

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Es tut mir sehr leid, was dir passiert ist und jetzt Jahre später alles wieder hochkommt.
Ich würde dir raten beim Weißen Ring die Beratung in Anspruch zu nehmen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass dort doch etwas bezüglich Kontaktverbot zu machen ist. Das klingt doch sehr danach, dass er dich provozieren würde. Ich würde sogar drauf tippen, dass we bewusst diesen Kurs gewählt hat, damit er dich im Badeanzug sieht.

Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass der Schwimmbadbetreiber unter den Umständen ein Hausverbot erteilt.

Eins musst du ganz sicher nicht haben, dass schlechte Gewissen Gegenüber den Eltern, denn ich wäre da als Mutter sehr dankbar, wenn meine Tochter nicht im Schwimmkurs von einem verurteilten Pädophilen teilnehmen muss. Das er die Kündigung nicht einfach annimmt zeigt für mich auch, dass er weder Reue hat noch sich irgendwie gebessert hat.

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Papier ist geduldig. Der Anwalt kann erstmal schreiben was er will. Tatsache ist, dass Hausverbot ausgesprochen werden darf ohne Begründung.
Weiterhin bist du die Kursleitung und entscheidest selbst wen du unterrichtest und wen nicht.

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Das sehe ich ähnlich meinem Mann wurde schon aus einem nichtigeren Grund ein Kursplatz beim Babyschwimmen gekündigt. Grund war, dass er die Gemeinschaftsumkleide benutzt hat, aber bei seinem Kurs nur Frauen waren.

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Also erstmal möchte ich sagen, dass ich es super finde, dass dein Team da so hinter dir steht! Es war sicher unglaublich schwer für dich damit offen umzugehen.

Deine Gefühle sind berechtigt und nachvollziehbar.

Ihr solltet euch dringend einen Anwalt dazu holen.
Diese Leute haben gar keine Chance euch so zu erpressen. Vertrag oder nicht, man kann euch nicht dazu zwingen, dieses Kind zu unterrichten.

Die anderen Eltern würden mit Sicherheit auch den Schock ihres Lebens bekommen, wenn sie wüssten, wer sich da in nächster Nähe zu ihren Kindern befindet!

Ein Schwimmkurs ist nichts überlebenswichtig, darauf gibt es keinen Anspruch. Bleibt stark

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Ganz einfach- holt das Hausverbot für den Typen und seine Frau nach. Ihr habt doch das Hausrecht und es gibt einen guten Grund, er ist ein verurteilter Pädo.

So jemandem muss man nicht in einem privaten Bad dulden. Denn sonst kommt er vielleicht noch ohne Schwimmkurs ins Bad. Mit dem Kind hast du auch ein Problem? Oder wäre es denkbar das der Junge von einem Bekannten mitgebracht wird?

Ich würde den Kurs nicht ausfallen lassen, dem Typen wenn er aufkreuzt auf Hausrecht und das Hausverbot verweisen, und notfalls die Polizei rufen wenn er nicht verschwindet.

Der Anwalt kann gerne versuchen einen Schwimmkurs einzuklagen, da wäre ich entspannt. Ihr müsst gar nichts, es war bei Vertragsschluss nicht bekannt das du unter diesen Umständen keinen Schwimmunterricht anbieten kannst.