Stress wegen Uneinigkeit 2.Kind

Hi, ich bin neu hier angemeldet und möchte euch mein Problem gerne schildern.
Mein Mann 35 und ich 32 haben einen 5jährigen Sohn.
Wir arbeiten beide, er 32 , ich 34 Stunden die Woche.
Wir hatten nie vorher eine Anzahl Kinder festgelegt, also nicht : Einzelkind ist doof, es müssen zwei sein weil Geschwister sind besser etc.
Mein Mann und ich diskutieren seit 2 Jahren über ein 2.Kind....er will, ich nicht.
Der Grund ist einfach, dass wir unser Leben mit einem Kind kaum auf die Reihe bekommen.
Der Kindergarten hat die Betreuungszeit auf 14.00 gekürzt, immer wieder fallen ganze Tage weg, auch 1 ganze Woche standen wir jetzt schon wieder innerhalb von 6 Monaten ohne Betreuung da.
Dann kommt noch die Einschulung im Sommer 25.
Die OGS ist ausgelastet, für unser Kind gibt es wahrscheinlich keinen Platz...d h .Unterricht ist bis 11.30 in der ersten Klasse und dann kommt er nach Hause .
Selbst wenn wir noch Glück haben , ist hier um 14.00 Schluss.
Keine Ahnung wie wir das regeln sollen.
Wahrscheinlich die Arbeitszeiten noch etwas reduzieren und schieben damit unser Kind nicht länger als 2 oder 3 Stunden allein ist.
Oft fällt auch hier Unterricht aus was ich von meiner Schwester weiß, deren Tochter in die 3.Klasse geht.
Ich kann nicht mehr....ständig der Druck von der Arbeit wenn ich wieder nicht komme oder früher gegen muss, dazu noch die Krankheitstage vom Kind und mir, denn ich stecke mich immer an.
Mein Mann bleibt auch zu Hause wenn nötig, das teilen wir, aber wie sollen wir das noch stemmen wenn ein weiteres Kind dazu kommt wo die Betreuung nicht gesichert ist und was krank wird.
Es geht einfach nicht.
Großeltern sind auch noch da, helfen wo es geht und trotzdem funktioniert es nicht.
Mein Mann hat auch keine Idee wie wir das regeln sollen, will aber trotzdem ein weiteres Kind,
Bin ich zu verkopft oder ist mein Kinderwunsch nicht irrational genug um das alles zu ignorieren?
Würdet ihr euch darauf einlassen?

Bearbeitet von Inaktiv
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Hallo,

ja, ich würde mich darauf einlassen und entweder ein paar jahre ganz zu hause bleiben oder auf Teilzeit umsteigen.

Arbeiten kann man im leben noch genug, bald am besten noch bis man ins Gras beißt :-)

Lg

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Finanziell nicht möglich.
Wir brauchen beide Gehälter um unser Leben zu finanzieren.
Wir haben uns eine ETW gekauft und es gibt noch weitere finanzielle Verpflichtungen beiderseits.

Bearbeitet von Inaktiv
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Dann vielleicht eine Tagesmutter die ab und zu einspringt? Wenn man arbeiten muss und wenig Betreuungsmöglichkeiten hat dann wird es schwierig.

Aber wer später euer erstes kind betreut bei ausfällen könnte ja dann auch auf das zweite ab und zu schauen.

Aber klar, einfacher wird es nicht mit zwei Kindern.

Lg

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Sind die Großeltern noch berufstätig?

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Ja, meine Eltern sind erst 52 und 54 Jahre alt.
Waren sehr früh dran...
Beide Vollzeit berufstätig, meine Mutter selbstständig.

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Ja, wir waren/sind in exakt euer Situation.
Deswegen haben wir uns für ein zweites Kind entschieden. Es war einfach nicht mit mehr stemmbar 2 VZ-erwerbstätigen Eltern ohne Großeltern etc. . Und wenn eh einer den Job kündigen muss, was finanziell kaum stämmbar gewesen wäre, und zuhause bleiben muss, kann man auch gleich das zweite Kind bekommen, was wir halt eigentlich eh wollten. Haben wir jetzt nur vorgezogen, wäre eigentlich erst geplant gewesen wenn Sohn in Klasse 2 gewesen wäre.

So kam ich ins Beschäftigungsverbot und bin danach in Elternzeit und kann so unseren Sohn um 11:30 zu Hause in Empfang nehmen. OGS war hier leider ebenfalls keine (realistische) Option.

Meine Freundin hat es übrigens genauso gemacht und ehrlich gesagt redet zwar kaum jemand drüber, aber ich glaube es gibt einige Eltern die mit dauerkrankem Kitakleinkind mit 2 VZ-Eltern überfordert sind und nicht traurig drum sind, wenn ein zweites Kind ein Zuhausebleiben "legitimiert" 😉

Wie es dann mit Kind 2 wird, werden wir sehen. Bei unserem Sohn waren die Kitajahre bis Herbst 2021 auch richtig genial - es ist erst seitdem ne Katastrophe gewesen. Vielleicht berappelt sich das System bis dahin und Kind 2 kann dann wieder in eine tolle Kita und hat ne OGS- und wenn nicht, finden wir hoffentlich ne andere Lösung - und wenn es ditte Kind wird (das war ein Scherz!!! Wir sind definitiv komplett 🤣)

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Ich bin selbständig und muss arbeiten um Geld zu verdienen.
Euer Modell ist keine Option.
Außerdem endet die zweite Elternzeit ja auch wenn das zweite Kind noch klein ist....und dann?

Bearbeitet von Inaktiv
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Du hast doch oben selbst geschrieben, dass dein Mann zuhause bleiben würde, oder nicht? Wieso ist das bei einem zweiten Kind jetzt keine Option mehr?

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Euer erstes Kind wird immer älter, im besten Fall findet es jetzt Schulfreunde wo er vielleicht auch für ein paar Stunden hin kann bzw ihr euch abwechseln könnt.

Ansonsten wird es durch das Alter, auch immer selbstständiger und der Bedarf nach Betreuung sinkt damit, sofern es den problemlos zur Schule und zurück kommt.

Theoretisch könntet ihr, sofern es schnell klappt, mit einem Jahr Elternzeit das Betreuungsproblem ja auch lösen.
Danach ist es nur die Frage, wie die Kitasituation dann beim zweiten Kind sein wird.

Persönlich finde ich es gut, dass du dir da Gedanken machst und nicht einfach nur hoffst.
Wäre es denn noch eine Möglichkeit sich etwas beruflich zu verändern, so dass mehr Homeoffice oder flexibele Arbeitszeiten drin wären?

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Die Kita Situation wird sich eher verschlechtern, so sagt es zumindest das Jugendamt....
Ausserdem bleibt immer noch das Thema Ferien und Kind krank....
12 Wochen Ferien sind eine einzige Katastrophe für uns.
Mein Mann hat 5,5 Wochen Urlaub, ich kann mir maximal 4 Wochen raus nehmen wo ich nicht arbeite ...denn dann verdiene ich auch nichts.
Den Rest müssen meine Eltern abdecken.
Und dann noch ein zweites Kind was krank wird und wo die Kita nicht zuverlässig auf hat....Das ist ein unkalkulierbarer Mix unter dem ich dann zu leiden habe weil ich unter Dauerstress stehe.

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Hi!
Wir haben auch lange überlegt wegen eines zweiten Kindes, unser Kind ist jetzt ein bisschen über drei Jahre alt. Uns läuft nun langsam die Zeit davon (bin 39) und ich hatte einen entscheidenden aha-Moment, als ich mir einmal dachte: wäre meine Arbeit nicht, wie würde ich mich entscheiden? Und die Entscheidung war sofort und klar: ich würde mich für ein zweites Kind entscheiden. Daraufhin haben wir es jetzt angesetzt 😂
Bei uns ist es auch so verteilt, dass ich 100 % arbeite und mein Mann 50 %. Da wir beide einen riesigen Anteil Home-Office machen können, funktioniert es trotz derzeit noch fehlende Fremdbetreuung (Kind geht nicht in den Kindergarten) noch gut. Keine Großeltern in der Nähe.
Da mein Arbeitgeber ein massives Interesse daran haben wird, dass ich nach der Geburt schnell zurückkehre, gehe ich davon aus, dass ich 100 % Home-Office in den ersten Monaten nach der Geburt machen kann.

Will sagen: hindert dich nur die Arbeit? Arbeit ist immer variabel, sie kann immer wegfallen. Die Frage, ob du am Ende deines Lebens zwei Kinder gehabt haben möchtest, ist davon zu trennen.

Ich will dir nicht erzählen, dass es nicht stressig wird. Aber ich möchte dich ermutigen, deine wahren Hinderungsgründe und potentielle Möglichkeiten anzuschauen. Hort? Babysitter?

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Weder mein Mann noch ich haben Home Office Jobs, wir sind beide den ganzen Tag weg.
Meine Arbeit ist mir sehr wichtig und macht mich auch aus.
Ich habe mich bewusst für eine Selbständigkeit entschieden weil.es genau mein Ding ist

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Das verstehe ich sehr gut.
Ist bei mir der Grund, warum ich nach dem ersten Kind nach sechs Monaten zurückgekehrt bin und auch nun plane, sehr schnell wieder zurück zu gehen. Abgesehen vom Geldfaktor.
Du schreibst auch, dass du auf dem Zahnfleisch gehst - das klingt schon sehr entschlossen.
Anders gefragt: gibt es irgendwelche Faktoren, die sich ändern müssten, damit du es dir vorstellen könntest? Hast du überhaupt auch nur den Ansatz eines solchen Wunsches?

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Hm, wäre z.B. ein Au-Pair eine Möglichkeit? Habt ihr die Möglichkeit, Homeoffice zu machen? Oder die Arbeitszeiten so zu legen, dass ihr immer abwechselnd lange und kurze Tage habt, damit einer Zuhause sein kann? Sich mit jemandem zusammentun? Ein Kollege macht das mit Freunden in der Nachbarschaft, da sind die Kinder zwei Tage pro Woche dort noch für zwei, drei Stunden und an zwei anderen Tagen die Kinder der Freunde eben bei ihm und seiner Frau. Auch, weil es anders nicht zu machen nicht.

Ansonsten kann ich dir wenig raten. Es wird mit Sicherheit anstrengend, wenn ihr euch darauf einlasst. Letztlich geht vieles, aber man sollte es nur machen, wenn man das Kind wirklich, wirklich will - sonst erträgt man das alles schlecht, glaube ich, und am Ende macht man dem anderen nur Vorwürfe ("Ich habe dir immer gesagt...hätten wir nur nicht...es ist genau so furchtbar wie ich dachte..."). Ein paar harte Jahre verkraftet man, aber eben nur, wenn beide grundsätzlich wollen und man sich da zusammen durchbeißt.

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Die paar harten Jahre hatten wir ja schon und die dauern noch an.
Jetzt noch ein Kind....und noch zig harte Jahre.
Ich gehe auf dem Zahnfleisch.

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ein Kind gibt auch viel zurück, da vergisst man schnell die harten Momente

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Hi, ich kenne dein Dilemma. Bin auch selbstständig (kleiner Handwerksbetrieb) und ohne mich lief es im Betrieb nicht.
Allerdings habe ich meine Prioritäten irgendwann neu überdacht und gemerkt, dass ich nicht leben will um zu arbeiten.
Also blieben mir 2 Optionen - die Selbstständigkeit so umstrukturieren, dass es ohne mich läuft oder etwas ganz anderes machen. Hab als erstes Option 1 versucht und seit ca 4 Monaten bin ich nun raus. Hab 2 Mitarbeiter und 1 Azubi, die schmeißen den Laden aktuell und tatsächlich klappt es sehr gut. Wie lange das so gut geht keine Ahnung. Aber die Zeit genieße ich. Falls das irgendwann nicht mehr gehen sollte, werd ich mir was anderes einfallen lassen.

Wir wollten immer ein zweites Kind haben, auch wenn die Vernunft lange nein gesagt hat. Aber wenn ich eins in den letzten Jahren gelernt habe - es geht immer irgendwie weiter. Manchmal anders, aber es geht weiter.

Aber was ich nie wieder tun würde wäre meine Arbeit über mein privat leben zu stellen. Never ever. Es gibt immer Möglichkeiten Geld zu verdienen, selbst unter der Hand. Jetzt ist gerade k2 unterwegs und egal was morgen kommt, es wird irgendwie weitergehen.

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Mein Mann ist selbstständig daher bin ich der Meinung, dass Selbstständigkeit plus fast voll arbeitender Partner und Kinder nicht funktioniert. Ihr habt jetzt schon ein Betreuungsproblem und das wird nicht besser. Entweder kann dein Mann mehr reduzieren oder ihr solltet es lassen.

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Ganz ehrlich: Deine Antwort klingt doch schon raus. Ein zweites Kind ist nicht stemmbar, wenn ihr nichts verändert und dies auch nicht wollt.
Optionen wurden ja bereits genannt: Arbeitszeiten kürzen, Arbeit wechseln, Au-Pair, Nachbarschafts-Gruppen bilden, Leihoma, Ferienspiele im Sommer etc.

Generell muss man sich aber auch fragen, ob man das und die dazugehörigen Abstriche, die man eben dafür machen muss (und das muss man meiner Meinung nach für ein2.
Kind), wirklich möchte. Ehrlich gesagt klingt das bei euch nicht so. Und das ist auch völlig in Ordnung. Man kann auch „nur“ mit einem Kind glücklich sein/werden.

Bearbeitet von Inaktiv