Hallo ,
Ich bekomme bald mein drittes Kind mit sehr großem Abstand ( > 12 Jahre) zum zweiten.
Offensichtlich es heute einige Dinge die nicht mehr in Frage gestellt werden bzw wo selbstverständlich davon ausgegangen wird dass man diese umsetzt.
Z.b Stillen, da wird gar nicht mehr gefragt, ob man das will.
Wer kann, muss.
Dann das Thema Bindung, alles ist direkt Bindungstrauma was das Kind frustriert und man muss natürlich das ganze Leben auf die Bedürfnisse des Kindes ausrichten, am besten für die ersten Jahre, aber ein Baby muss immer Prio 1 haben.
Familienbett ist auch so was , was die Regel ist und es wird für selbstverständlich angesehen, dass das Kind im Bett der Eltern schläft und später sowieso zumindest die ersten Jahre in deren Schlafzimmer im Beistellbett bleibt.
Babys werden ständig rum getragen es gibt Tücher, zig verschiedene Tragen .
Ablegen nicht möglich bzw nicht erwünscht weil Baby brüllt ja dann ..
Auch ist es normal, dass Mütter akzeptieren dass die nicht mal aufs Klo oder duschen können weil s.o...Baby könnte sich ja verlassen fühlen und schreien...also inakzeptabel.
Ich muss mich jetzt schon erklären bzw rechtfertigen, dass ich nicht stillen werde( hab ich bei den beiden Großen auch nicht getan , wurde damals schon nicht gerne gesehen). Meine Hebamme ist regelrecht empört.
Auch Tragen, Bedürfnisorientierung wie sie heute verstanden wird, etc werde ich nicht umsetzen.
Bin ich da eine Ausnahme?
Gefühlt sind alle anderen Schwangeren und Mütter mit Kleinkindern gleich geschaltet.
An die, die ähnlich ticken wie ich( sollte es die hier geben)
Wie geht ihr damit um?
Mund halten? Erklären? Diskutieren?
Und wie geht ihr mit offener Kritik an eurer Einstellung um bzw mit dem Vorwurf ihr würdet eurem Kind schaden wollen und würdet bewusst Dinge die richtig sind, nicht umsetzen?
Bin gespannt...
Tragen, Stillen, Familienbett, Bindungsorientierung nicht meins
Ich weiß genau was du meinst. Das tragen verstehe ich, wenn schon ein Kind da ist, weil es dann einfacher ist. Beim ersten kommt es aufs Kind drauf an. Ich bin aber auch keine Tragemama und finde es jetzt schon zu warm für mich und mein Kind. Ab und an würde ich es nutzen, aber dauerhaft wie andere kann ich mir nicht vorstellen.
Wie gehe ich damit um? Ich habe mich am Anfang sehr unter Druck mit dem ganzen gefühlt. Es ist so viel Druck entstanden schon vor der Geburt, dass ich nach der Geburt durch die ganzen Anforderungen so gestresst war, dass ich eine Wochenbettdepression bekommen habe. Dann habe ich gar nicht versucht zu stillen, weil ich keine Kraft hatte und es mir elend ging. Am Ende war die Flasche die einzige Option und schau an auf einmal ist die Flasche auch ok. Vorher gab es tausend Meinungen.
Also ich lerne gerade meinen eigenen Weg zu finden. Mein Kind ist individuell und ich bin auch ein Individuum. Ich werde nicht alles umsetzen was andere wollen und höre es mir an und am Ende mache ich was ich möchte oder wenn es mir zu viel wird, halte ich nicht die Klappe. Ich sehe bei denen, die mir Sachen raten auch Sachen, die ich nicht so machen würde. Mische ich mich deswegen ein? Nein. Wenn ich mich ausreden muss, dann zu Hause bei meinem Mann und dann ist gut. Wir finden unseren Weg und die Kinder sind früher doch auch groß geworden. Ich bin groß geworden und ich habe nie im Zimmer meiner Eltern geschlafen, habe die Flasche bekommen, weil meine Mutter leider nicht genug Milch hatte und musste mit dem Kinderwagen vorlieb nehmen. Ich glaube nicht, dass ich dadurch Probleme bekommen habe. Die Entwicklung eines Kindes spielt sich nicht nur im ersten Jahr ab, sondern die ganze Kindheit.
Ich ticke null wie du. Trotzdem sag ich: mach doch, wie du denkst. Musst du beim 3. (!) Kind echt noch diskutieren?!
Ich hab bei keinem Kind diskutiert (und musste umgekehrt ständig Tragen, Familienbett und Stillen verteidigen 😜 und das ist erst 5 Jahre her!).
So wie man es macht, ist es verkehrt und deswegen geb ich da nix drauf!
Und es ist immer verkehrt! Ohne Ausnahme.
Deshalb völlig richtig nichts draufgeben
Das unterschreibe ich! Biete fast 9 Jahre Erfahrung an.
"Was, du stillst dein Kind noch mit einem Jahr?" "Das Kind kriegt doch keine Luft in diesem Tuch/Trage...""Kann das Kind noch immer nicht alleine im Zimmer schlafen?", etc.
Was hab ich mich beim Ersten verrückt machen lassen, was haben mir die Leute für schlaue Ratschläge gegeben.
Beim 3.Kind juckt es irgendwie keinen mehr, es fragt niemand mehr.
Muss ja scheinbar genug Erfahrung haben
Und ich stille mein Kind zwei Wochen vor dem zweiten Geburtstag noch immer...
Und mache mir null Gedanken dazu, weil ich weiß, dass so Vieles von selbst kommt...
Hallo
Thema Familienbett kenne ich tatsächlich nur von Urbia.
Privat, egal ob Bekannte, Familie oder Kollegen, schlagen alle die Hände überm Kopf zusammen á la "Um Gottes Willen, auf gaaar keinen Fall!" oder "Nee du, wir wollten auch irgendwann noch mal schlafen" oder auch völlig fassungslose Gesichter mit der Frage "Was soll mein Kind denn in meinem Bett?" - Tja, man liest das so oft, dass das so üblich wäre - "Neee sowas fangen wir gar nicht erst an."
Beim Thema stillen lese bzw höre ich oft das Gegenteil von dem, was du schreibst. Ganz hoch im Kurs ist "my body, my choice". Wenn du dich also gegen das Stillen entscheidest, stellen das weniger in Frage, als früher - so mein Gefühl.
Letztendlich kann man dir nur raten, auf dein Bauchgefühl zu hören. Du bist bereits Mama, du kennst das alles. Du weißt, wie man Kinder groß zieht und konntest bereits aus vergangenen Fehlern lernen Lass dich nicht irre machen und versuch, die Zeit bestmöglich zu genießen, mit all ihren Höhen und Tiefen
Alles Gute
Das kommt wohl ganz drauf an, wo man fragt.
Bei uns ist das Familienbett Gang und Gäbe gewesen und alle Eltern haben da auch offen kommuniziert, dass sie das normal finden.
Ausnahmen gab es, aber dennoch war das FB die Norm.
ist jetzt 10 Jahre her ☺️
Hallo!
Da würde es mich spannend interessieren, ob Deine ganzen Bekannten, Freunde und Familie des Nachts mit ihrem Partner in einem Bett schlafen? Was sagen diese ganzen Leute dazu, wenn Partner plötzlich sagt: "Nee, ab heute schläfst Du allein, weil ich meine Ruhe will!"
Sollte kein Problem sein.
Oder kommt dann plötzlich "Nee, ich will nachts nicht allein sein, ich will das mein Partner neben mir ist, ich will morgens neben meinem Partner aufwachen!" Und im Prinzip wird dann erwartet, daß ein Baby mit der Einsamkeit klar kommt, aber Erwachsene nicht?
Frag' doch mal nach, wie das ankommt und schreibe hier, was sie gesagt haben.
Viele Grüße
Trollmama
Ich frage mich manchmal in welcher Bubble man sein muss, in der man schief angeguckt wird, wenn man nicht stillt, trägt bzw. kein Familienbett hat 🤷🏻♀️
Das waren alles Themen, da hat in meinem Umfeld jeder so gemacht hat wie er lustig ist und keiner dran gedacht den anderen zu belehren. Eher gab es Austausch. Ich kenne alle Varianten: Familienbett bis 5, eigenes Bett ab Tag 1. Stillen nicht wollen, können, bis 4 Jahre. Nur Wagen, nur Tuch. Und alle haben sich hervorragend mit eineinander verstanden :) Es tut mir leid, wenn Du dich angegriffen fühlst, ich würde mir meine Teil denken und einfach lächeln und winken. Eltern entscheiden eben für sich und leben am Ende mit den Konsequenzen, und am Ende wird jedes Kind den Eltern etwas vorzuwerfen haben, weil es irgendwie dazu gehört nicht alles richtig machen zu können, den was ist schon „richtig“ 🤷🏻♀️
Du hast keinen Bock, keine Gründe, die sich irgendwie belegen lassen. Da wirds halt argumentativ eng.
Und du übertreibt es selber, so maßlos übertrieben wie du es darstellt habe ich es nie empfunden. Du lehnst offenbar schon die Ansätze der modernem Erziehung komplett ab, was willst du da diskutieren? Zum erfolgreichen Diskutieren gehört erst mal die Einstellung der anderen Seite zumindest zu respektieren. Tust du offenbar nicht. Und wie an in den Wald hineinruft ...
Bin da ähnlich wie du, auch bei bisher nur 1 Kind.
Ich musste mich allerdings nie irgendwo erklären, warum habt ihr alle so komische Bekannte? 😅
Ich würde da nicht diskutieren. Mach wie du willst und gut ist
Mich interessieren andere Meinungen dazu nicht wirklich, sodass ich über Entscheidungen auch nicht diskutiere.
Ein Familienbett wird es bei uns nicht geben, stillen werde ich wohl nicht können (bin ich aber auch nicht traurig drum) und eine Trage ist für meinen Rücken wohl auch nicht das Beste. Wir werden das Tragen ausprobieren und wenn es für uns nichts ist, dann ist das so.
Es lebt sich leichter, wenn man einfach mal was macht und weniger darüber redet 😉
Also ich war in 3 verschiedenen Krabbelgruppen und in jeder waren Mamas/Papas die das unterschiedlich gehandhabt haben und keiner hat es verurteilt. Ob stillen oder nicht, Wunschkaiserschnitt oder Geburtshaus, Kinderwagen oder Trage. Und es haben übrigens sehr viele ihr Baby noch im ersten Jahr ausquartiert. Ich habe im übrigen auch vor gehabt das mein Baby nach 9 Monaten im eigenen Zimmer schläft, aber es war mir dann schlicht zu ungemütlich weil er so oft wach war