Ich habe mein Leben zerstört..

Hallo meine lieben,
Ich möchte gerne mein Herzauschütten über meine Naivität, meinen Gefühlen und meiner Ratlosigkeit.
2021 trennte ich mich nach 8 Jahren Beziehung von meinem Exmann mit unserer gemeinsamen Tochter. Für mich began ab dem Zeitpunkt ein Marathon der Superlative mit allem klar zu kommen, denn ich stand bis dato in meinem Leben noch nie zuvor alleine auf den Beinen. Ich war 25 Jahre alt und zog das erste mal in meinem Leben in meine eigene Wohnung. Meine Tochter ist Entwicklungsverzögert durch diversen Komplikationen in der Schwangerschaft und kein einfaches Kind, Oma und Opa sind nicht in der Nähe und auch sehr in ihren Alkohlproblem gefangen und auch schon alt.
Ich musste aus beruflichen Gründen in die Stadt ziehen und war somit weit weg von Freunden und Familienmitgliedern.
Ich war also alleine. Hatte noch nie großartig Freunde und fühlte mich eigentlich außer in der Zeit bei der Arbeit, durchgehend alleine und war es auch mit meiner kleinen Tochter.
Mit meinem Exmann gab es zusätzlich immer schon massive Probleme.
Er sah grundsätzlich einfach alles anderes was die Erziehung unserer Tochter betrifft und war aber auch nicht bereit außerhalb der Umgänge ein Vater für unsere damals 1 jährige Tochter zu sein.
Gott, wenn ich das so schreibe, dann könnte ich mich vor scham echt selbst erschießen für alles was danach folgte.
Ich versprach mir nie wieder einen Mann in meinem Leben zu lassen, von dem ich mich so abhängig mache.
Durch die Einsamkeit und Überforderung mit meiner sehr fordernden Tochter entwickelte ich Panikatacken. (Bitte versteht das nicht falsch, meine Tochter kann für die Situation garnichts)
Ich war Einsam, überfordert und absolut null komma null an den Punkt, wo ich erneut hätte eine neue Beziehung eingehen dürfen.
Im Mai 22 lernte ich meinen jetzigen Partner kennen.
An einem Abend an dem ich zuvor heuelnd im Auto saß und in den Himmel schrie, dass ich jemaden an meiner Seite brauche, weil ich nicht mehr kann.
Ich hatte zuvor mein Vater gesehen, den es zu der Zeit gesundheitlich sehr schlecht ging und ich hatte Angst in meinen aktuellen Zustand auch noch einen Verlust durchzuhalten.

Am Abend schrieb ich dann mit meinen jetzigen Partner über LOVOO.
Er war seit langem die netteste Unterhaltung die ich jeh hatte. Ich war sofort hin und weg.
Natürlich hätte ich es langsamer angehen lassen sollen, aber mein Kopf und meine Herz sprang total auf diesen Mann an.
Am nächsten Tag war ich mit meiner Mutter auf dem Flohmarkt verabredet, wir hatten einen Stand dort.
Plötzlich stand der Mann, denn ich zuvor den Abend kennenlernen hatte über LOVOO vor mir und drückte mir ein Eis in die Hand.
Vollkommen verdattert stand ich da und war total verliebt in dieser Süßen geeste.
Wir liefen zusammen übern Flohmarkt und erzählen uns von unseren Leben.
Er lebte auch in Scheidung, so wie ich. Er hatte ebenfalls ähnliches durch wie ich. Partner, Haus, Kind, Scheidung. Ich fühlte mich verstanden und war sofort verliebt und ließ ein Mann in meinem Leben der zu dem Zeitpunkt genauso, wenn nicht sogar mehr kaputt war als ich.
Der Himmel weiß warum ich nicht sofort hellhörig wurde, als er mir erzählte, dass er grade kein Kontakt zu seinem 4 jährigen Sohn hat.
Die ersten Wochen waren Traumhaft. Er wohnte quasi sofort bei mir - ihr lest richtig. So nativ war ich wirklich.
Ich dachte ich hätte die liebe meines Lebens gefunden. Mein Leben würde nun endlich besser werden.

Wir tanken regelmäßig zusammen Abends ein Weinchen und der übermäßige Alkoholkonsum viel mir durch meine selbst Alkoholkranken Eltern garnicht auf.

Er war sehr lieb zu meiner kleinen Tochter damals, hat sie gekuschelt und behandelt wie seine eigene Tochter. Das mich natürlich in meinen Gefühlen noch mehr bestätigt, dass das mein Traummann ist.
Das ist im übrigen bis heute so. Er hat eine sehr enge Bindung zu ihr aufgebaut und die beiden lieben sich abgöttisch.

Weil mein neuer Partner und ich beide unzufrieden mit unserer beruflichen Situation waren, haben wir nach Lösungen gesucht. Ich spielte schon vorher mit dem Gedanken mich selbstständig zu machen und so kam es, dass ich eines Tages im Juni 22 über das thema ,,Trading" stolperte.
Nein nichts von diesen Hirnverbranten Internet Gurus und ich bitte auch jeden, der meine Ahnung von Devisen Märkte und Differenzkontrakten hat, hier nicht seine Meinung dazu zu äußern, dass Trading nicht funktioniert. Es funktioniert, aber eben nicht so, wie man das im Internet dargestellt bekommt. Es ist ein sehr hartes Business, dass die wenigsten meistern.
Mittlerweile kenn ich mich mit dem Thema sehr gut aus, aber eben damals null.

Was ich nicht wusste, für mein Partner war es ein Anker, denn wenig später beichtete er mir, dass er ein Alkohlproblem hatte und seine Beziehung mit seiner Frau und seinem Kind deshalb in die Brüche ging. Auch dieses Thema unterschätzte ich maßlos.
Am Anfang hängte ich mich noch nicht so ins Trading mit rein, ließ mein Partner machen.
Er ballerte ohne das er es mir wissen ließ Geld auf das Trading Konto und verkaufte mir glaubhaft, dass er erste Profite machte und ,,wenn wir nur mehr Kapital hätten, dann könnten wir bald davon Leben."
Jetzt kommt die dümmste Entscheidung meines Lebens.
In meiner immer noch verliebten Phase, Entschied ich mich ein Kredit aufzunehmen, damit wir wie von meinem Partner versprochen davon leben könnten.
Und nein, nicht 5, auch nicht 10 sondern gleich 20 tausend Euro.
Was sich anhört wie ein schlechter Film ist mein Leben.
Ich habe ihn vertraut. Einen Menschen der zu derzeit absolut nicht in der Lage war überhaupt hätte sinnvoll an der Börse agieren können, aufgrund der Alkohlsucht und mindestens 1000 weiteren Dingen, doch ich geglaubt er könnte so viel Geld verwalten.
Naja wie dem auch sei, das Geld war nachdem es Ende August auf dem Konto war Ende September weg. Komplett. Bis auf 1000 Euro. Zu dem Zeitpunkt aber schon mit ihm zusammengezogen und umgezogen in einer neuen größeren Wohnung.

Diversen Probleme hatten sich bei uns in der Beziehung schon eingeschlichen.
Ich bemerkte, dass es keine gute Idee gewesen war von meiner Genossenschaftswohnung für etwas über 600 warm in eine 3 Zimmer Wohnung für 1000 Euro mit meiner Tochter und meinen Partner zusammen zu ziehen, weil die Wohnung für mich alleine garnicht tragbar war und ich merkte, dass ein Alkohlproblem eben nicht damit getan ist aufzuhören zu trinken.
In der Zeit hat er zwar immer wieder länger nichts getrunken, wollte auch mit dem scheiß aufhören, hatte aber diverse Rückfälle. Heute ist er im übrigen wirklich trocken. Also er hat es wirklich ohne Hilfe geschafft. Trading war eine Therapie, sagt er immer wieder.

Nachdem wir bitter böse auf die Fresse geflogen sind, hatten wir nunmehr ein Problem. Er war seit Wochen nicht mehr arbeiteten gegangen, weil er dachte von Trading können wir Leben und ich war wegen der Behandlung meiner Panikattacken ebenfalls schon länger nicht arbeiten gewesen.
Wir hatten somit keine Wahl, wir mussten versuchen weiterzumachen. Das erste mal in meinem Leben hatte ich extreme Existenzängste. Ich hatte zwar nach der Trennung von meinem Exmann schwere Päckchen zu tragen, aber ich war wegen meiner Beamten stelle nie finanziell schlecht aufgestellt.
Ich versuchte in der Zeit bei Freunden und Familienmitgliedern zu überspielen, was in unserem Leben wirklich abging.
Es gab immer wieder Phasen in den letzten zwei Jahren wo wir wirklich glaubten, jetzt hätten wir es geschafft. Unter anderem in dem Zeitraum wo ich mit unserem Sohn ungeplant Schwanger wurde. Ich war mir sicher, wir haben keine Sorgen mehr, wenn er im Herbst auf die Welt kommt.
Dem war natürlich nicht so. Wir versuchten unzählige Strategien, ich glaube es gibt wirklich kein Mensch, der mehr Zeit in den letzten 2 Jahren da rein gesteckt hat als wir. Ich träumte teils nachts vom Chart.
Ich wachte Nachts auf, aus Angst probierte wieder 1000 Sachen aus. Ich heulte letztes Jahr an meinem Geburtstag die Nacht durch, denn mein Partner ist inzwischen sehr Gefühlskalt und einfach selbst total fertig und lässt mir daher keinen Raum für meine Emotionen und auch Heiligabend verbrachte ich alleine, nachdem wir uns stritten, als wir mit unserem neugeborenen Sohn auf dem Arm kurz vor dem Bürgergeld standen. Denn nachdem mein Mann aus dem Krankengeld raus war, lebten wir von meinen Bezügen die ich ja noch während der Schwangerschaft bekam.

Warum ich meine Beziehung nicht mehr thematisiere ? Weil es seitdem wir merkten im September 22, dass unser Trading traum platzte, es keine Beziehung mehr gab. Er ist zwar der Vater meines Sohnes und der beste Vater den ich mir für meine Tochter und gemeinsamen Sohn wünschen kann, er knuddel die Kinder durchgehend gibt ihn Nähe und Geborgenheit aber ist in keinerlei Hinsicht ein liebevoller Partner für mich.
Er möchte keine Berührungen von mir, kein kuscheln, kein Trösten in den tiefsten Momenten und Sex gibt es villeicht drei mal im Jahr, wenn die Situation passt. Wir streiten uns nur noch über Geld, wegen Trading, dann denken wir wir haben es geschafft, dann ist mal eine Woche gut, (wir streiten uns zumindest nicht) und dann geht es von vorne los.
Ich weiß nicht mehr was ich machen soll.
Bei meiner großen Tochter ist entzwischen klar, sie ist Autistisch. Hat ein hohen Förderungs bedarf. Mein Sohn ist nun ein halbes Jahr alt. Wir leben von meinem Elterngeld und aufstockung von Amt.
Arbeiten gehen, daran denkt mein Partner garnicht, er sagt, dann könne er gleich wieder anfangen zu saufen. Er steckt all seine Energie in Trading. Tradet inzwischen in Demo.
Ich würde ja arbeiten, aber mit meinen Krankheitsverlauf einem Baby und einem Autistischen Kind gestaltet sich die Suche schwierig..
Trennen von meinem Partner wegen der Beziehung, ist garnicht in meinem Kopf. Für die große wäre das eine katastrophe und ich und er währen ja dann beide obdachlos, denn keiner könnte die wohnung bezahlen und
meine Bonität und schufa ist im Eimer und eine Privatinsolvenz steht an. Ich hatte überlegt mich als Dienstleister für Videografie Dienstleistungen im Markt zu positionieren, aber das war nur ein Strohhalm.
Alles in allem habe ich mein Leben ganz schön gegen die Wand gefahren. Ich habe jetzt ein weiteres Kind. Meine Panikattacken sind zwar weg, aber ich bin unglücklicher als jeh zuvor. Ich versuche es bei Freunden und der Familie zu überspielen. Meine Mutter und mein Vater würden das sowieso nicht verstehen, viel zu sehr sind sie im Alkohol gefangen und helfen könnten sie ja auch nicht.
Ich habe mich niemanden anvertraut was die letzten 2 Jahre in meinem Leben los war und ich will es auch nicht offiziell von der Familie tun, da wir dummerweise mal behauptet haben wir sind an der Börse erfolgreich. Niemand ahnt was wirklich dahinter steckt.
Mein Partner ist trocken, ist ein liebevoller Papa, aber ich bin eine einsame Mama.
Ich weiß nicht wo unser Leben noch hinführen wird.. ich hoffe aber es nimmt ein gutes Ende.
Ich weiß nicht mehr wo mein Kopf steht, schreibe die Zeilen hier aus purer Verzweiflung. Vielleicht ist unter euch ja jemand, der ein paar nette Worte da lassen kann.

Bearbeitet von Xxgedankenxx
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Hallo Xxgedankenxx,

beim Lesen deines Beitrags habe ich solche Beklemmungsgefühle entwickelt, ich musste erst einmal eine Pause machen und deine Geschichte etwas sacken lassen.

Ich fasse kurz zusammen. Du bist ein Kind alkoholkranker Eltern, hast mit deinem Ex-Mann eine entwicklungsbehinderte Tochter. Dein neuer Partner musste sich von seiner Frau und seinem Kind wegen seiner Alkoholabhängigkeit trennen. Ihr habt versucht, durch exzessives Trading Geld zu verdienen, was suchtartigen Charakter angenommen hat. Es kam das große Drama, wie es kommen musste mit anstehender Privatinsolvenz. Dein Partner sei nunmehr trocken, ihr habt noch ein Baby bekommen. Aber du bist völlig verzweifelt!

Lass dich erst einmal ganz innig von mir drücken! Du bist nicht alleine mit deiner Geschichte, das ist die Botschaft, die ich dir geben will.
Das war auch der Grund für meine eigenen Beklemmungsgefühle beim Lesen eures persönlichen Höllenritts. Ich habe so empfunden, weil ich meine eigenen Denkmuster bei euch beiden wiedererkannt habe. Ich bin selbst trockener Alkoholiker.

Für mich liest sich das exzessive-fanatische Stürzen auf das Trading (Trading kann sich zu einer Sucht und Variante einer Spielsucht entwickeln!) wie eine klassische Suchtverlagerung deines Mannes. Er hat einen Suchtpersönlichkeit, er kann mehrere Süchte und Suchtverlagerungen nacheinander und/oder gleichzeitig am Laufen haben. Für mich ist sein Trading nichts Anderes als eine Ersatzsucht, das maßlose Verhalten spricht für mich Bände.
Jetzt kommt hinzu, du bist mit alkoholkranken Eltern aufgewachsen, als Angehörige und Co-Abhängige. Nach meiner Meinung bist du von deinem Partner voll in eine Co-Abhängigkeit gezogen worden. Diese ging bis zum bitteren Ende, bis zur Privatinsolvenz. Vielleicht hast du zusätzlich eine Suchtpersönlichkeit von deinen Eltern geerbt.

Was kannst du tun?
Ein erster Schritt wäre schon, wenn du erkennst, in welchem Abhängigkeitsverhältnis du dich verfangen hast und was das mit deinem Elternhaus zu tun hat. Dasselbe gilt auch für deinen Mann, ihm muss klar werden, sein Trading ist eine Art Verlängerung seines Alkoholismus.
Das Erkennen und Reflektieren halte ich für den ersten Schritt um ein kleines Stück weg vom Problem hin zum Arbeiten in der Lösung zu kommen.

Ich würde euch beiden dringend eine therapeutische Aufarbeitung eurer Vergangenheit und eurer Süchte und Abhängigkeitsbeziehungen empfehlen.
Zusätzlich würde ich zum Besuch von Selbsthilfegruppen raten. Für deinen Mann etwa die AA.
Für dich als Co-Abhängige evtl. "offene" AA-Meetings oder die Meetings der Selbsthilfeorganisationen wie etwa Al-Anon. Dann gäbe es noch ACA (erwachsene Kinder von Alkoholikern und aus dysfunktionalen Familien).

Die Meeting finden nunmehr oft auch online (Zoom-Videomeetings) statt, sie sind also ortsungebunden. Die Zugangsdaten findest du über die jeweilige HP, wenn du Fragen dazu hast, kannst du dich gerne auch an mich wenden.
Bei den Selbsthilfeorganisationen kannst du dir auch eine Art Mentorin (Sponsorin) für eine individuelle Begleitung suchen.

Bearbeitet von Christoph61
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Lieber Christoph61,

Vielen dank für deine liebe Nachricht.
Meine Kinder schlafen beide nun, daher habe ich nun Zeit zu antworten.
Ich weiß, dass ich mit meinem Partner wahrscheinlich nur so schnell zusammen gekommen bin in gewisserweise sicherlich mit dem Alkohlproblem meiner Eltern zu tun hatte. Denn ich weiß noch, als ich meinen Partner das erste mal umarmt hatte und ich diesen vertrauten Geruch von Alkohol in der Nase hatte, den ich aber im ersten Moment überhaupt nicht zu ordnen konnte.
Ich habe schon angefangen sehr intensiv mich mit mir selbst und meinen Leben auseinander zusetzen. Das bleibt nicht aus, wenn die Welt um ein hineinbricht.
Ich werde aufjedenfall eine Therapie machen um meine Kindheit aufzuarbeiten. Alleine schon meiner Kinder willen.
Mein Partner ist da leider etwas eigen. Es scheint so, als hätte er Angst sich mit einem Therapeuten oder Selbsthilfegruppe auseinander zusetzen. Jedes mal, wenn ich eine eventuelle Therapie angesprochen hatte z.b nach einem Rückfall, wo er abgehauen ist und stunden später sturz besoffen wider kam um mir am nächsten Tag zu sagen, dass es ihm leid tut und er versucht weiter zu kämpfen, führt alleine der Begriff Theapie auf massiven Wiederstand. Ihm setzt vorallem die Soziale Interaktion zu. Er ist regelrecht schweiß gebadet wenn er auch nur zum Arzt Termin muss. Er meint er macht das mit sich selbst aus. Das Trading für ihn eine Suchverlagerung war, will ich garnicht bestreiten. Dem war sicherlich so, allerdings Tradet er inzwischen wirklich sehr diszipliniert im Demo Modus und nicht mehr mit Echtgeld. Für ihn gibt es garkein anderen Weg als damit beruflich Geld zu verdienen, wie viel ist ihm inzwischen sogar egal, Hauptsache er hat kein Chef mehr. Ich denke er hat viele kleine Trauma in seinem Leben erlitten und er möchte einfach für sich frei sein, nur der Druck ist halt enorm.

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Siehst du seine Abhängigkeit vom Trading? Er kann nur davon/damit leben. Er ist total darauf fokussiert und vernachlässigt seine sozialen Kontakte/dich. Kommt dir das auch bekannt vor?
Er kann nicht mit dem Trading weitermachen, auch nicht im Demo Modus oder was auch immer. Ein Alkoholsüchtiger ist auch nicht trocken, wenn er jeden Abend nur 2 Bierchen trinkt.
Du hast da die Tragweite glaube ich noch nicht ganz verstanden. Das wird euch weiter nach unten ziehen, wenn ihr keinen Cut setzt.
Ich würde ihm klar machen entweder Therapie zur Suchtbekämpfung oder du bist weg. Er hatte diese Situation schon mal und hat sich gegen seine Familie und für die Sucht entschieden.
Du kommst da aber auch alleine wieder raus. Du bist für deine Kinder verantwortlich, nicht für ihn.

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Es tut mir wirklich leid sowas zu lesen.
Aber dein Leben ist nicht vorbei. Ja du hast falsche Entscheidungen getroffen aber jeder macht Fehler.

Ich verstehe dich sehr gut, wenn du schreibst du bist einsam gewesen und er war anfangs so wunderbar. Ich habe selbst so ähnliche Sachen durchgemacht.

Aber du kannst es schaffen, auch alleine ohne diesen Mann. Versuche es mal bei einer Beratungsstelle (Caritas z. B). Und vielleicht eine Therapie.
Gibt es keine Chance auf einen Job auch mit deiner Tochter und dem Kleinen? Ist deine Tochter tagsüber in Betreuung? Irgendwas gibt es bestimmt, was du machen könntest.

Du bist nicht alleine und du kannst es schaffen!!

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Uh was für eine Geschichte - aber ihr seid doch auf einem guten Weg. Und vielleicht stellst sich irgendwann auch die Beziehung wieder ein - wenn der Streit aufhört. Mein Rat bring Struktur in dein Leben.
Möglichweise wäre für Dich und deinen Partner eine Therapie sinnvoll - weil er scheint ja auch voller Ängste zu sein.
Wenn dein Partner sich um die Kinder kümmern kann - dann such Dir einen Job und er muss sich um die Kinder kümmern.
Deine Tochter geht ja sicher in eine Kita - oder ? Deinen Krankheitsverlauf interessiert niemanden - dass ist kein Argument. Und es muss ja am Anfang nicht der Traumjob sein - erstmal starten.
Viel Kraft.

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Du bist doch erst 28?! Das ist wirklich noch viel zu früh um über dein Leben zu resümieren, es ist noch nicht mal Halbzeit.

Klingt gefühllos, aber meiner Persönlichkeit Erfahrung nach muss fast jeder im Leben die ein oder andere Kröte schlucken. Bei dir ist der Rucksack schon etwas schwerer- und die Kindheit will auch aufgearbeitet sein.

Aber schlimmer geht immer. Die Privatinso. ist in drei Jahren durch, dann bist du erst Anfang 30 und hast noch Möglichkeiten dir wieder etwas aufzubauen. Schaut’s kannst du dann auch löschen lassen. Ich würde meine Prioritäten so ausrichten das die Gesundheit erstmal unbedingt im Vordergrund steht, du solltest eine Therapie machen. Danach kannst du beruflich wieder Fuß fassen, und irgendwann evtl. deine Beziehung beenden, denn Ihr tut euch nicht gut. Deine Kinder brauchen eine gesunde, stabile Mutter-viel dringender als einen vermeintlich tollen Vater der letztlich auch kein besonders tolles Vorbild ist. Der Mann ist ja nicht aus der Welt und kann sich trotzdem um seinen Sohn kümmern. Deine Tochter hat bereits einen Vater.

Deine Tochter wird älter, es wird hoffentlich einfacher werden. Ich habe ebenfalls ein autistisches Kind, auch wenn es herausfordernd ist- die Kleinkind und Baby Zeit war wirklich schlimmer als die Zeit jetzt.

Vielleicht lebst du mit 38 in einem kleinen Haus mit grünen, hast einen netten Job und Mann…da ist noch alles drin, Du hast noch das ganze Leben vor dir. Aber die Erkenntnis das es gerade in die falsche Richtung geht ist schon wertvoll, du solltest die Weichen neu stellen.

Viel Erfolg dabei!

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Es gibt immer einen Weg und du fängst ja nun an zu reflektieren.
Ich denke eine Therapie würde dir gut tun. Hast du eine begonnen?
Warst du mal bei einer Schuldnerberatung?
Wann geht dein jüngstes Kind in den Kindergarten? Kannst du wieder im Beamtenjob anfangen?

Bist du dir im Klaren, dass dein Partner von einer Sucht (Alkohol) in die andere (Trading) gestolpert ist? Solange du mit dem Trading weiter machst unterstützt du diese Sucht. Ihr müsst komplett aufhören und euch wieder in eure eigentlichen Jobs zurückfinden. Dein Mann könnte ja auch in einen anderen Beruf umschulen, wenn er vorher unzufrieden war.
Dein Mann braucht dringend eine Suchttherapie. Ist dir das klar? Es liest sich so als würdest du denken er hätte seine Sucht überwunden.

Du kannst das schaffen. Du kannst das auch ganz alleine schaffen. Je früher du nun Konsequenzen ziehst, umso früher bist du da wieder raus.
Es gibt bestimmt auch Suchtberatungsstellen für Angehörige. Vielleicht könntest du auch dort hingehen.

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Liebe Phia123

Nein ich habe noch keine Theapie begonnen. Mir ist aber durchaus klar, dass ich dringend eine brauche. Ich hatte bei meiner Dienststelle zunächst 2 Jahre Elternzeit beantragt, allerdings läuft mein Elterngeld in 6 Monaten aus und es sieht alles so aus, als würde ich danach wieder zurück zur Arbeit müssen. Ich weiß aber nichtmal wie das laufen soll. Ich wohne in der Stadt, ein Kita platz wurde natürlich von uns nativer weise für mein Sohn nicht besorgt. Außderm wohne ich etwas ländlicher. Ich müsste morgens früh zur Arbeit mit dem Bus und dann mit der Bahn in die Stadtmitte, weil mein lebensgefährte das Auto bräuchte um die große zur Kita zu fahren.
Für mein lebensgefährte ist das aufhören mit Trading absolut keine Option. Alleine wenn ich das ansprechen würde, währe hier holland in Not. Er würde ausrasten und meinen das es dumm ist und das er definitiv nicht danach süchtig ist, denn er hat ja eine fixe Strategie und hält sich da ja auch penibel dran und Tradet derzeit nichtmal in Echtgeld sondern im Demo. Für ihn die eine Rückkehr in einem Angestellten Verhältnis keine Option, er sagt lieber würde er sich von einer Brücke schmeißen, als nochmal für jemanden sich 8 Stunden den Rücken kaputt machen. Er ist gelernter Tischler, hat mit seiner Exfrau ein Haus gekauft und dies komplettrenoviert. Er ist wahrhaftig kein fauler Mensch, fing aber wegen dem Haus und den Leistungsdruck den er sich selbst auferlegte an zu trinken.
Er meinte er wusste schon immer das er ein Alkohlproblem hatte, von der ersten Sekunde und ich glaube auch, dass Trading eine Art von suchtverlagerung ist. Er handelt zwar mit einer fixen Strategie und will auch damit erfolgreich werden, aber er seine Launen sind 100 Prozentig vom Tradingerfolg abhängig. Unsere Beziehung leidet ja auch darunter. Ich habe öfter schon zu ihm gesagt, man kann ich sich auch anderweitig selbstständig machen, das kömmt für ihn aber null in Frage. Er sagt immer dann ,,ich lerne doch kein Skill und stecke 2 Jahre meiner Lebenszeit da rein um dann nicht erfolgreich zu werden" und auch oft fallen sätze wie ,,ich bin 32 wie alt soll ich denn noch werden, bevor ich mal ein geiles Leben führe"

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Also sieht der Plan vermutlich folgendermaßen aus: Kitaplatz besorgen, Therapieplatz für dich besorgen, überlegen ob du wirklich die nächsten Jahre in einer solchen Beziehung gefangen sein möchtest, Suchtberatungsstelle aufsuchen (kannst du auch allein). Eventuell eigene, kleinere Wohnung für dich besorgen. Warum kannst du deine Kinder nicht zur Kita bringen und abholen mit dem Auto und dazwischen arbeiten gehen?
Dein Partner übernimmt gerade null Verantwortung für sein Kind. Er arbeitet nicht, er geht seiner Sucht nach, er will keine Therapie, er will keine Veränderung, er will nichts in eure Beziehung investieren.

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Hallo

Zuerst einmal: Ich sehe das so, dass Dein Leben nun beginnt in geregelten Bahnen zu laufen und keineswegs zerstört ist. Auch wenn es verbesserungspotental gibt.

Ich gliedere das jetzt mal in 3 Probleme: Beziehung, Autismus, Geld

Nach der ersten Beziehung schriebst Du, dass Du nie wieder abhängig sein willst. Vom Emotionalen her, bist du derzeit einsam, also unabhängig von Deinem Partner. Das ist ein kleiner positiver Beitrag. Streiten: (Geld wird später erwähnt, hier ist alles außer Geld) Warum streitet ihr? Akzeptiere ihn so wie er ist und Du bleib so wie du bist. Wenn Dich etwas stört, dann ändere Du es. Wenn Dir langweilig ist, schnappe die Kinder und gehe mit ihnen hinaus. Lasse Deinen Partner zu Hause. Wenn zu Hause zu viel Unordnung ist, frage ihn, ob Er mit den Kindern hinaus gehen will während Du die Wohnung putzt oder ob Du hinaus gehen sollst und er putzt in der zwischenzeit die Wohnung. So wie er putzt mußt du es akzeptieren. Kritik ist aus meiner Sicht in einer Beziehung kontraproduktiv. Positiv sollte man vorwärts blicken.

Autismus: Hier würde ich den Vitamin D Blutspiegel prüfen lassen (zahlt meist die Kasse) um zu schauen ob er zirka in der Mitte des Normalwertes liegt. Es könnte sein, dass die Autismussymptome mit genug Vitamin D, etwas geringer sind.

Geld: Trading: Ich stieg 2021 ins Trading ein. Mit für mich ganz wenig Geld. 2500 Euro. Ich habe vor ein paar Tagen gerechnet, alle Spesen und Steuern abgezogen, machte ich damit im Schnitt 7% pro Jahr. Ist nur ein Hobby für mich, mehr Geld investieren möchte ich aber auch nicht, weil ich Angst habe es zu verlieren. Wenn ich 7% im Jahr mache, davon 2% Inflation abziehe (muß ich das eingesetzte Kapital steigern), dann bleiben 5% übrig. Wenn ich einfach mal davon ausgehe, dass ihr genau so schlecht handelt wie ich. Wenn ich 100.000 eingesetzt hätte, 5% Inflationsbereinigte Rendite machen würde, dann üwrden das 20.000 im Jahr ergeben. durch 12 Monate geteilt, wären es unter 1700 Euro im Monat. Wohl gemerkt, bei einem Kapital von 100.000 Euro, ohne Kredit und Nebenberuflich als Hobby.

Rein Mathematisch, wenn man vom Traden leben will und so schlecht tradet wie ich, dann braucht man also über 100.000 Euro Eigenkapital. Bevor man das nicht hat, muß man wohl oder übel zusätzlich arbeiten gehen. Wenn der letzte Job keinen Spass gemacht hatte, dann würde ich mich vom Arbeitsamt umschulen lassen, wenn es möglich ist. Auf gar keinen Fall würde ich ihm weiteres Geld borgen und schauen, dass der Kredit rasch getilgt wird. Das wichtigste als Trader ist es, dass man rechnen kann. Also so grundlegende Rechnungen wie ich sie jetzt aufgestellt habe. Wenn er nur in Demo tradet, dann kann er kein Geld verlieren, aber auch keines gewinnen. In so fern wäre Arbeiten wichtig. Nur ihn dazu bewegen kannst du nicht wirklich, außer er hat Probleme durch das nicht arbeiten.

Ich würde generell versuchen Streits zu vermeiden (bringen nichts), statt dessen auf positive Kommunikation setzen. Zum Beispiel: Es freut mich, dass du versuchst Geld zu verdienen. Klappen kann es auch mit dem Trading, aber erst müssen wir Geld haben für das Trading. Wenn Du arbeiten gehen würdest und nebenbei einen Teil des von dir erarbeiteten Geldes für Trading verwendest, kannst du Dein Ziel erreichen.Also eine positive Kommunikation.

Und zum Abschluss, auch ich sehe es so, im Falle einer Trennung geht es beiden Teilen finanziell schlechter als zuvor. Das ist relativ gut belegt. In so fern würde ich versuchen, in der Beziehung mich selbst (ohne Abhängigkeit) glücklich zu machen. Also Unternehmungen wie Spielplatz und ähnliches.

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Hallo.

Naja, gut. Du/ihr habt Fehler gemacht. Aber so ergeht es leider zig tausenden anderen Menschen auch. Das Leben ist doch deshalb nicht zerstört.

Ihr beide müsst euch nur aufraffen, damit ihr wieder auf die Beine kommt.

Du hast keine Panikatacken mehr, wärst also theoretisch arbeitsfähig.
Ich gehe davon aus, dass du dich schon um einen Betreuungsplatz für den Kleinen bemüht hast.
Auch deine 8jährige Tochter wird tagsüber in der Schule, ggf. sogar nachmittags dort betreut werden, oder?
Es sollte also möglich sein, dass du zwischen 30 Stunden oder gar ganztags arbeiten gehen kannst.

Du bist verbeamtet und könntest jederzeit wieder einsteigen.
Wieso du dir überlegst, wie du mit dubiosen Tätigkeiten in Bereichen von denen du nichts verstehst, selbständig über Wasser halten kannst, kann ich absolut nicht nachvollziehen.

Setz deinem Partner das Messer auf die Brust.
Entweder, er kommt in die Puschen und geht einem Job nach, bei dem er ein einigermaßen passables Einkommen nach Hause bringt - oder du bist mit den Kindern weg.
Du könntest alleine sehr gut auf eigenen Beinen stehen. Sei dir dessen stets bewusst.

Alles Gute!

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Ich frage mich, wie kann man durch ihn durchdringen, dass er etwas neues probibert als das was er gerade macht. Wenn er sich so sehr vor einer Therapie sträubt, sträubt er sich irgendwie davor mit seinen inneren Dämonen , schlimmsten Ängsten zu kämpfen.

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Er wird doch seine Bilanzen kennen, oder?
Wenn du ihn fragst, wie viel Gewinn er mit seinem Job macht. Was antwortet er denn dann?
Wenn du ihn fragst, wie er sich eure gemeinsame Zukunft vorstellt. Was antwortet er dann?

Hat er überhaupt eine Antwort auf die Fragen?

Ich weiß nicht, wie man ticken muss, um zu erkennen, dass man alles gegen die Wand fährt.

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Okay, ihr habt ziemlich Mist gebaut. Kann man jetzt drüber jammern - oder draus lernen.

Dein Partner ist nicht „trocken“ - er hat nun ne andere sucht, die euch ebenfalls in den Ruin treibt.

Ihr bräuchtet beide dringend therapeutische Hilfe.

Und dann muss dir klar werden, dass ihr einer vermeintlich perfekten Lösung nachstrebt, die es nicht gibt: Trading (und sei ehrlich, du weißt doch nicht, wie es „wirklich funktioniert“, denn sonst hättet ihr doch jetzt keine finanziellen Sorgen mehr?) wird weder deinen Partner vom Alkohol heilen, noch zu einer entspannten Situation führen.

Aktuell ist es schwer für dich, arbeiten zu gehen, aber ja auch nicht unmöglich. Denn dein Partner wäre ja zu Hause, wenn ich das richtig verstanden hab und anscheinend ein guter Vater, er kann eure Kinder doch betreuen - da kannst du dir doch einen Job suchen?!

Irgendwie liest es sich für mich, als hättet ihr beide einfach immer noch Traumschlösser, die mit der Realität nicht kompatibel sind.

Fokussiert euch auf das, was jetzt am wichtigsten ist:
- finanzielle Sicherheit (durch ein geregeltes Einkommen)
- reflektieren und lernen aus euren Fehlern (therapeutisch begleitet)
- durchbrechen alter Muster

Das wird anstrengend genug. Danach kann man dann die Paarbeziehung angehen, denke ich.