Liebe für 2 Kinder

Hallo.
Alle haben gesagt es wird besser, aber das ist es nicht.
Ich habe vor 4 Jahren einen Sohn geboren, ich war gleich verliebt bis über beide Ohren, wir hatte eine risikoschwangerschaft.
Ich spüre so viel Liebe zu diesem Kind, eine richtige bedingungslose Liebe.
Nun habe ich vor knapp einem Jahr ein Mädchen geboren. Schon am ersten Tag dachte ich, huch wer bist du denn?
Ich weiß auch nicht. Am Anfang war es noch ganz fremd, aber das fremde ging weg, nur die echte bedingungslose Liebe kommt nicht.
Was mache ich falsch? Ich liebe mein erstes Kind einfach mehr als mein 2. Kind und das will ich gar nicht. Ich würde sie auch so gerne so lieben. Alle sagten das kommt mit der Zeit, aber es ist nun fast schon 1 Jahr her.
Kennt das jemand?

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Hallo,
ich würde mit diesem Anliegen eine Erziehungsberatungsstelle aufsuchen.
Um die Gedanken zu sortieren, Impulse zu bekommen, vielleicht auch zu hinterfragen, ob da ein Stück weit unbearbeitete Anteile der eigenen Kindheit/Vergangenheit mit einfließen usw.
Und letztendlich auch einen guten Umgang mit den eigenen Gefühlen zu finden, für Dich und für Dein Kind.
Alles Liebe

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Du darfst die Liebe nicht vergleichen. Du musst verstehen, dass du die beiden anders liebst😊 jeden für sich auf eine besondere Art und Weise

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Du meinst es ist ok so wie es ist?
Ich weiß nicht, fühlt sich sehr ungerecht an, aber vielleicht bin ich da auch so sensibel, weil ich bei meinen eltern immer das nicht so geliebte Kind war?

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Klingt nach einer Indikation für eine Therapie, weil du euer Familienmuster, unter dem du als Kind selbst gelitten hast, nun auf deine Tochter überträgst.

Wenn diese Situation für dich als Kind schlimm war, ist es doch völlig indiskutabel, ob man das so hinnehmen sollte.

Bearbeitet von schokofrosch
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Ich kenne es. Mir geht es auch so.
Ein Kind ist mir einfach immer etwas fremder als das andere. Vermutlich einfach ein anderer Charakter, andere Gene, andere Hormone....
Ich habe intensiv um die Bindung zu diesem Kind gekämpft. Trotzdem kommt es lange nicht ans andere Kind ran.
Ich versuche die Kinder keinen Unterschied spüren zu lassen und das "ungewohnte" in dem Kind "faszinierend" zu finden statt "fremd"...
Also bei mir wurde es auch nicht "besser", nur anders.
Ich denke eventuell liegt es in der Natur der Sache, dass einem manche Kinder näher stehen als andere. Ich meine, sogar die Bibel hat dafür schon mehrere Beispiele zur Hand....
Also vielleicht ist die Situation nur so schlimm für uns, weil wir den Anspruch haben, alle Kinder exakt gleich lieben zu müssen. Das ist heutzutage die Norm und wehe wenn man anders empfindet.
Vor 100Jahren hätte sich vielleicht keiner an der Sitation gestört, dein zweites Kind wäre dafür vielleicht der Liebling des Vaters /Tante/Onkels/Omas/Opas gewesen....

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"Ein Kind ist mir einfach immer etwas fremder als das andere. Vermutlich einfach ein anderer Charakter, andere Gene, andere Hormone...."
Liebt man dann adoptierte Kinder meist weniger als biologisch eigene Kinder? Schließlich sind adoptierte ja noch fremder?

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Das kann wohl nur jemand beantworten, der beides hat. Adoptierte und leibliche Kinder.

Bearbeitet von TaxusBaccata
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Ich denke, dass man sich damit auch sehr viel Druck macht. Manchmal hat man zu einem Kind einfach eine stärkere Verbindung als zu einem anderen und setzt das mit "mehr Liebe" gleich. Wir haben bei unseren Eltern auch gewusst, zu welchem Kind sie die intensivste Beziehung haben - einfach weil man sich vom Charakter her ähnelt, dieselben Interessen hat... Die Liebe war aber zu allen gleich. Das wussten wir zu jeder Zeit. Und das werden deine Kinder genauso wissen.

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So ähnlich ging es mir mit unserem 2. Kind auch. Es wurde besser als er größer wurde und man mehr mit ihm machen konnte. Sein Charakter/Verhalten ist komplett anders wie bei der Großen und bei mir. Ich liebe ihn auch und er ist ein tolles Kind, die Große ist mir nur viel näher von der Art.

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Ich kann zwar nicht aus mütterlichenr Sicht mitreden, aber aus der des Kindes.

Schon in meiner Kindheit habe ich gemerkt, dass meine Mutter meine Schwester mehr liebt als mich, obwohl sie uns immer gleich behandelt hat.
Habe ihr das auch damals oft zum Vorwurf gemacht und sie hat es natürlich abgestritten.
Bin gar nicht sicher ob sie sich dessen bewusst ist.

Wie dem auch sei - ich war schon seit ich denken kann, sehr auf meinen Vater fixiert.
Noch heute habe ich mit ihm ein viel, viel innigeres Verhältnis als mit meiner Mutter, obwohl ich stets Kontakt mit beiden haben.

Inzwischen nehme ich ihr das nicht mehr böse - es ist nur einfach so, dass wir nur wenig bis keine Ähnlichkeiten haben. Weder innerlich noch äußerlich, weshalb ihr meine Schwester wohl bis heute lieber war / ist, weil sie einfach viel mehr nach "ihrer Linie" kommt.

Also leider kein Tipp von meiner Seite aber immerhin kann ich dir sagen, du bist damit nicht allein!

Alles Liebe für dich

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Dafür hatte deine Schwester aber wohl zu deinem Vater ein weniger intensives Verhältnis als du zu ihm, oder?

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vielleicht hast du zu hohe Ansprüche an dich. kümmere dich am besten intensiver um das zweite Kind, dein Sohn merkt nämlich dann auch wenn er bevorzugt behandelt wird und kann sich dann zu einem Pascha entwickeln. denke auch nicht so viel darüber nach wie viel du deine Kinder lieben sollst. dann kommt das auf einmal von ganz alleine

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Eine Hilfe von außen zu suchen ist vielleicht nicht ganz so verkehrt. Dennoch könnte es durchaus sein, dass "die Liebe" die du suchst noch kommt. Vielleicht nicht exakt so wie bei deinem Sohn, denn nicht jedes Liebesgefühl ist immer gleich, aber dennoch wird es Liebe sein.

In deinem "Huch, wer bist du denn?" erkenne ich mich nämlich wieder. Ich war die rational Schwangere, die jedes Ultraschallbild maximal interessant (und ein bisschen gruselig, alienartig 😁) fand, jedenfalls nie süß oder zum weinen oder so. Als Baby dann draußen war, war mein erster Gedanke: "Jo, jetzt hab ich ein Baby!? Was mach ich denn jetzt damit? Sieht merkwürdig zerknittert aus und gar nicht mal so süß... " 🙈 Dazu hat Junior quasi das 1. Jahr nur geschrien und genölt. Ich konnte kaum meine Gedanken hören, weil immer gemeckert wurde. Hätte ich es getan, dann hätte ich vielleicht auch überlegt, ob da jetzt diese "Liebe" ist. Ich glaube nämlich sie war es nicht. Ich rotierte nur und stand ständig unter Strom, weil Kind immerzu plärrte.
Diese erfüllende Liebe kam bei mir erst jenseits von 1 Jahr, als Junior eine kleine Persönlichkeit wurde. Da konnte ich mit ihm interagieren und das hat bei mir viel verändert. Da merkte ich erst, wie sehr ich den kleinen Kerl doch liebte. Vielleicht ist es bei dir ähnlich und wenn dein Baby mehr Persönlichkeit bekommt, dann wirst auch du einen besseren Draht zu ihr finden, als aktuell, wo man nur den Bedürfnisbefriediger spielt.

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Nein kenne ich tatsächlich auch nicht 😅

Aber ich denke auch, wenns dich so belastet, suche dir Hilfe, da ist nichts dabei! Es gibt ja viele verschiedene Gründe, warum das so sein könnte (eigene Kindheit, Hormone/verschleppte Wochenbettdepression, etc).

Vielleicht ist die Liebe auch einfach „anders“, auch das ist okay :)