Umgezogen und nur traurig und einsam

Wir haben neben meinen Eltern ein Haus saniert. Ich bin nach 15 Jahren zurück in die Heimat gezogen . Und nun fühle ich mich auch nach fast 1 Jahr immer noch alle drei Wochen total einsam und habe Heimweh . Ich habe immer mal wieder zu meinem Mann gesagt das wir mal in meiner alten Heimat nach Häusern gucken sollten , da es dort billiger ist . Aber ich wollte nie zu meinen Eltern aufs Grundstück. Er war dann aber von dieser Idee auf die wir nur durch Zufall gekommen sind , plötzlich total begeistert. Die kinder , zumindest die große war am Anfang auch total unglücklich . Mittlerweile hat Sie zumindest eine Freundin , mehr aber auch nicht und nicht viele Verabredungen . Ich habe auch schon oft andere Eltern gefragt , aber man hat einfach das Gefühl uns brauch keiner . Vorher haben wir in einem kleinen Neubaugebiet gewohnt und hatten viele Nachbarn . Jetzt haben wir nur ältere Nachbarn und meine Eltern . Hatte mir auch mehr davon versprochen das meine Mutter mehr Interesse an den Kindern zeigt . Aber sie hat soviel zu tun mit ihrem Haus , meinem Vater und meinen Geschwistern , das man oft das Gefühl hat es ist ihr dann Zuviel . 3 mal die Woche unterstützt sie uns momentan wegen Kita abholen und das ist auch echt nett , aber dann ist sie halt auch ausgelastet . Ihr Interesse an den Kindern ist sonst einfach nicht so groß . Ich hatte schon mal geäußert das ich wieder weg will und da war sie ganz traurig, aber irgendwie hab ich das Gefühl sie hat nur daran Interesse sich mit mir zu unterhalten , aber macht keine. Großen Aufwand für meine Kinder . Die große merkt das auch und ist teilweise auch schon extrem unfreundlich zu ihr . Hat auch keine große Lust rüber zu gehen . Vermisse einfach mein altes Leben , alles war irgendwie schöner . Früher habe ich mich mit Nachbarn unterhalten und die Kinder mit anderen gespielt . Jetzt unterhalte ich mich mit 70 jährigen Freunden von meinen Eltern. Weiß einfach nicht was ich machen soll. Hatte auch schon gesagt das ich wieder zurück ziehen würde , aber die Kinder wollen jetzt nicht mehr , weil sie nicht nichmsl umziehen wollen . Mein Mann war nicht komplett abgeneigt , meint aber immer man müsse jetzt erstmal paar Jahre hier wohnen bleiben wegen Verlust . Habe das Gefühl er ist auch nicht glücklich , nimmt es aber jetzt so hin .

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Nun ja, dreimal die Woche Enkel abholen, dazu ein Haus, Partnerschaft und weitere Kinder (mit Enkeln?) ist eine Hausnummer. Gleich von wenig Interesse zu sprechen ist fast unverschämt. Was soll sie denn machen? Was soll sie sich denn ausdenken um deine Kinder zu bespaßen? Wie alt sind deine Eltern? Glaubst du nicht, man hat irgendwann ein Limit (absolut zu Recht) erreicht? Dass deine Große dann noch "extrem unfreundlich" ist, finde ich entsetzlich. Davon das die andere Oma es anders macht, kann man keine allgemeine Gültigkeit ableiten.

Es war eure Entscheidung, dominiert von finanziellen Gründen, wenn ihr jetzt merkt, es klappt nicht, findet Lösungen, werdet aktiver, schaut nach anderen Eltern in Kita oder Schule, sucht aktiv nach Treffen (Lauftreff, Elterncafe, Mitarbeit bei irgendwas),vielleicht bringt auch ein neues Hobby die Wende oder (sollte alles nichts bringen), dass ihr wieder zurück geht. Manchmal lernt man am meisten aus Fehlern.
Was genau wünschst du dir von den Nachbarn oder geht es nur um einen gelegentlichen Plausch am Gartenzaun?

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Natürlich hat sie ein Recht darauf und es ändert sich auch bald weil wir dann einen Platz mit längerer Betreuung haben . Ich bin ihr wie gesagt auch sehr dankbar . Ich glaube nur das man automatisch einfach vergleicht und dann vielleicht enttäuscht ist wenn das Interesse nicht so groß ist wie bei der anderen . Hatte halt immer gedacht das sie sich dann bestimmt total freut und gerne was mit den Kindern macht .

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Achso und ja ich wünsche mir von Nachbarn einfach nur ein nettes Gespräch. Aber hier sind eben nur ältere . Vereine sind wir bereits , da hat sich aber bis jetzt weder für mich noch für meine Tochter zum so treffen was ergeben .

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Tatsächlich werde ich nie verstehen warum man wegen Eigentum das man sich eigentlich nicht leisten kann so einen Schritt geht…
ABER
Du gehst doch arbeiten,sind da auch nur 70 jährige?
Es gibt ja eine Schule also scheint es auch Eltern zugeben die junger sind und da muss man seinen Hintern hoch bekommen und sich in Schule und Vereine engagieren.
Was erwartest Du bitte noch von Deiner Mutter?
Vielleicht hinterfragtet Du deine eigen Persönlichkeit,von nichts kommt nichts

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Das verstehe ich tatsächlich im Nachhinein selber nicht. Ich bin meiner Mutter auch sehr dankbar das sie das macht . Nur habe ich halt im allgemeinen das Gefühl das ihr Interesse an den Kindern nicht groß ist . Wenn ich es halt vergleiche mit meiner Schwiegermutter, die sofort zu jeder Veranstaltung von den Kindern gehen würde und sich selber Sachen ausgedacht hat was sie mit den Kindern machen kann . Sicher ist es richtig das ich an mir arbeiten muss , aber ich weiß halt nicht richtig wie . Verein sind wir bereits , sogar mehrere . Habe schon echt viel gemacht, aber irgendwie keine Energie mehr. Natürlich weiß ich ja das es unsere Entscheidung war , aber weiß halt nicht was ich noch tun soll damit es mir besser geht . Ich gehe auch arbeiten und habe jüngere Kollegen , die Arbeit ist aber fast eine Stunde Fahrzeit , daher kann ich mich privat nicht wirklich mit Kollegen treffen .

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Der letzte Satz offenbart so unglaublich viel von dir, deiner Persönlichkeit und den Problemen, die du gerade hast...

Ich habe vor 5 Jahren meinen Job gekündigt, weil es nicht mehr gepasst hat. Ich habe in den 5 Jahren jetzt 3 Anläufe gebraucht, um was Passendes zu finden, was ich mit Leidenschaft füllen kann.

Auf jeder beruflichen Station - auch wenn der Job ätzend war - habe ich Menschen kennengelernt, dir zu Freunden geworden sind.

Ich fahre über 1 Stunde auf die Arbeit, meine jüngste Tochter ist 2 und ich habe keine Großeltern oder sonstwen, die mal auf die Kids aufpassen. Die Kids haben aber sehr wohl einen Vater!

Und natürlich war ich gestern mit einer geliebten Ex-Kollegin und Freundin aus. Wir haben gegessen, getrunken & gelacht! Letzte Woche war eine andere Ex-Kollegin dran.

Ich mache das mehr oder weniger regelmäßig und weiß leider nicht, wo das Problem sein soll!

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😉 Ich verstehe dich. Du solltest aber Hoffnung haben dass es besser wird. Ein Jahr ist relativ kurz und die Verbindungen bauen sich langsam auf vor allem auf dem Land.

Gib deiner alten neuen Heimat eine Chance.

Wenn man Kinder hat entstehen relativ schnell neue Freundschaften abgesehen davon ein Plausch ist auch mit älteren möglich und kann Spaß machen.

Ich Glaube du blockierst dich selbst das positive zu sehen.

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Das ist sehr nett. Ich weiß das es am alten Wohnort auch dauerte bis man seinen Platz gefunden hat . Nur habe ich diesmal irgendwie keine Geduld und auch keine Energie mehr immer auf andere zu zugehen . Obwohl ich mir echt Mühe gebe mit vereinen und Verabredungen . Aber es kommt halt nur von mir und nicht von anderen .

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Es ist ja auch nicht so dass die auf dich gewartet haben 😉. Dass mit der Energie verstehe ich 😅.. Mir zieht der Kontakt mit Menschen Energie sogar ab.. Außer wenn es Familie ist und gute Freunde sind mit denen ich mich treffe.

Heimweh kam sehr schlimm sein 🙄.. Kenne das gsd nicht aber meiner Mutter ging es ähnlich. Erst am dritten Wohnort wurde sie heimisch.

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Deine Mutter unterstützt euch 3 mal (!) die Woche und du findest, das ist zu wenig? 😅 dann bist du wohl tatsächlich mit den falschen Erwartungen zurück gezogen.

Das ist eben immer die Gefahr, wenn man „zurück“ zieht und seine Erwartungen auf die Eltern und ein paar alte Freunde beschränkt, weil man selbst sein komplettes soziales Umfeld aufgibt. Aber Eltern und Freunde haben auch 15 Jahre selbst was aufgebaut und ja nicht gewartet, dass man selbst zurück kommt und sie nun bitte alles aufzufangen haben!

Ihr wohnt erst 1 Jahr dort! Was tust du denn aktiv, also für DICH, um Freunde zu finden? Sind Arbeitskollegen sympathisch? Ehrenämter bringen auch oft Kontakte mit sich und man lernt Leute kennen. Oder im Verein? Manche werden online fündig, über Facebookgruppen z.B.?

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Hallo!
Du klingst unzufrieden und lethargisch, wenn du das auch in echt ausdünstest, wird das natürlich schwer mit neuen Freunden.
Versucht doch als allererstes als Familie glücklich zu werden. Wie alt sind die Kinder? Könnt ihr vielleicht alle zusammen ein Hobby anfangen? Du kannst dein Glück nicht im außen suchen, das muss erst mal von innen kommen.
Deine Mutter hilft 3x die Woche und wird von deiner Tochter auch noch unhöflich behandelt? Da hätte ich als Mutter wohl auch nicht so richtig Lust, mich noch mehr einzubringen und Vergleiche mit der anderen Oma helfen da auch so gar nicht.
Wenn die aber so engagiert ist, dann ladet sie doch öfter ein oder bringt die Kinder mal für ein Wochenende da hin!
Du möchtest mit deinen Nachbarn reden? Dann geh doch mal aktiv auf die zu, wenn du jemanden im Garten siehst. GERADE die "alten" freuen sich doch meistens über einen Plausch!
Scheinbar müsst ihr zumindest noch ein paar Jahre dort bleiben, dann solltet ihr aus dieser Zeit doch das bestmögliche raus holen.
Die Kinder noch nicht in der Schule? Dann kommen die richtigen Freundschaften ja auch erst, hab Geduld!
Es ist vielleicht nicht alles so, wie du es dir erhofft hast, aber es klingt auch nicht nach einer Vollkatastrophe, auch wenn du es im Moment wohl so empfindest.
Liebe Grüße

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Also vorweg: Deine Mutter übernimmt wahnsinnig viel. Sie hatte vorher ein Leben, dass mit Tätigkeiten vollgepackt war. Nun hat sie sich eingerichtet, dass sie 3x die Woche bei der Abholung deiner Kinder unterstützt. Das ist viel. Hier finde ich deine Ansicht dazu undankbar. Zudem würde ich an deiner Stelle auch das Verhalten deiner Tochter gegenüber der Oma versuchen zu verbessern. Erklären, dass Oma auch Zeit für andere Sachen braucht und ihr nicht gerade auf Besuch dort seid, sondern das Alltagsleben ist.

Ansonsten: Die Altersstruktur der Nachbarschaft war dir sicherlich vorab bekannt. Deine Eltern konnten dir doch sicher etwas darüber erzählen. Daher finde ich es da unfair nun darüber zu jammern, dass niemand in eurem Alter dort ist.
Ebenso hat niemand deiner möglicherweise alten Kontakte dort auf euch gewartet. Die hatten in den Jahren deiner Abwesenheit ihr Leben gelebt und sich Netzwerke aufgebaut. Dennoch kannst du da mal nachfragen und Leute einladen. Das wäre generell etwas, was du machen könntest. Familien aus Schule/Kindergarten deiner Kinder mal zu euch einzuladen. Oder Bekannte aus dem Verein. Ebenso könntest du mal Arbeitskollegen einladen - Pendelzeit hin oder her.

Für mich klingt es, ob ihr etwas naiv an die Sache rangegangen seid. Das war geblendet vom günstigeren Eigentum. Das ihr dabei komplett aus eurem Umfeld raus seid und euch alles neu aufbauen müsst, habt ihr scheinbar übersehen. Das ist anstrengend und da muss man selbst aktiv werden, sonst wird das nichts.

Weil du überlegst zurückzuziehen: Überlegt das gut. Ihr seid da auch schon ein Jahr weg. Euer dortigen Umfeld hat sich auch weiterentwickelt und die Lücke, die euer Wegzug hinterlassen hat, möglicherweise durch andere Kontakte kompensiert. Somit müsstet ihr dort auch wieder viel investieren, um Kontakte wiederaufbereitet zu lassen oder neu aufzubauen.

Ich bin in meinem Erwachsenenleben viel umgezogen bzw einmal nach 10 Jahren zurückgezogen: Es ist kein Zuckerschlecken. Das einzige was hilft, ist selbst aktiv zu werden. Auf Leute zugehen, diese einladen und schauen welcher Kontakt sich zu was stabilerem wie einer Freundschaft entwickelt. Aber es hat niemand auf einen gewartet.
Also mein Rat an dich: Komm aus deiner Lethargie raus und gehe aktiv auf Leute zu.

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Ich bin meiner Mutter wie gesagt auch sehr dankbar. Ich weiß das ich wohl meine Einstellung ändern muss . Aber es fällt mir so schwer irgendwas positiv zu sehen . Fühle mich einfach komplett unwohl . Das meine Tochter sich zu meiner Mutter so verhalten hat , finde ich auch nicht gut . Vielleicht macht sie es aber auch weil sie sich wünschen würde das Oma mehr mit ihr macht . Sie holt halt immer die kleine ab und das frisst dann halt Zeit und für die große bleibt da wenig . Denke halt immer was wir alles aufgegeben haben und alles was wir nun haben ist ein Haus ohne leben , ohne Besuch ohne Freunde . Würdet ihr den zurück ziehen oder meint ihr das es der nächste Fehler wäre ?

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Dir muss halt bewusst sein, dass du das alles am alten Ort aufgegeben hast. Und bei aktuellem Umzug zurück, ist das nicht einfach wieder da. Das heißt du beginnst auch dort neu: Neue Nachbarschaft (weil ihr woanders hinzieht oder Leute auch weggezogen sind), Kontakte müssen neu aktiviert werden, Kinder haben neue Klassenkameraden etc. Da beginnst du auch in gewisser Weise neu. Wie gesagt eure Freunde am alten Wohnort haben sich in diesem Jahr Abwesenheit auch weiterentwickelt und ihr Leben möglicherweise umstrukturiert.

Zudem verlierst du den Support deiner Familie (zB abholen). Unter Umständen gibt es beim Haus auch einen finanziellen Verlust. Somit gibst du da auch was auf.

Du wirst selbst entscheiden müssen, ob ein Umzug/Neuanfang in der alten Stadt für dich machbar ist. Die Entscheidung kann dir hier niemand abnehmen.

Mein persönlicher Erfahrungswert: Als ich nach 10 Jahren in die alte Heimat gezogen bin, dauerte es ca 2 Jahre bis ich ein gefertigten soziales Umfeld hatte. Ich habe gleich zu Beginn alte Freunde zu einer Einweihungsparty eingeladen, bin wieder in meinen alten Sportverein eingetreten und habe Arbeitskollegen, die ich vorher nicht kannte, mindestens monatlich zu Afterwork-Veranstaltungen eingeladen. Bis daraus mit ein paar Leuten stabile Freundschaften entstanden dauerte es eventuell eine gewisse Zeit.
Bei einem beruflich längeren Aufenthalt (einen Monat) in der Stadt, in der ich vor dem Rückzug wohnte, musste ich nach einem Jahr feststellen, dass sich die Welt weitergebracht hat und meine damaligen Freunde nicht mehr so viel Zeit für mich hatten.

Mein Learning: Ich musste mich entscheiden, wo ich leben will. Und dann an diesem Ort Anstrengungen unternehmen um mich zu integrieren. Das heißt proaktiv auf Leute zugehen und die Kontakte dann auch pflegen. Dafür braucht es auch etwas Durchhaltevermögen.

Ich rate dir daher: Überlege dir ganz genau, was ein erneuter Umzug für dich und dein Umfeld bedeutet. Schau realistisch darauf, nicht mit verklärt, rosa-roter Brille auf die Vergangenheit. Überlege, ob es am aktuellen Wohnort auch gute Sachen gibt. Oder ob wirklich alles schrecklich ist. Überlegt was es für die Kinder bedeutet, wenn sie erneut in ein neues Umfeld kommen. Was ist beruflich besser? Wie ist es finanziell besser für euch?
Und werde dann aktiv in der Gestaltung deines Lebens: Entweder am aktuellen Wohnort oder nach dem Umzug. Aber erwarte nicht, dass du nach einem Jahr so ein soziales Umfeld hast, wie nach 15 Jahren an einem Ort.

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Spiel es doch mal durch mach eine Pro/ Con Liste.

Ihr zieht wieder zurück --
wo zieht ihr dann hin? Sicher nicht fort, wo ihr vorher wart, oder?

Also wieder neues Wohngebiet- wieder ungewisse Nachbarn etc.
Andere Freunde finden - wie?

Wäre das besser?

Etc.etc.


Wir haben hier auch nur ältere Nachbarn, aber uns ist das egal. Außer " Moin" haben wir keinen Kontakt, das reicht uns auch.

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Oh je, das tut mir leid.
Von deiner Mutter erwartest du zu viel

Was Besseres als ein Neubaugebiet als Familie gibt es nicht. Schade, dass ihr diesen Fehler gemacht habt.

Aber zurück in das alte Haus oder Wohnung geht ja auch nicht. Also ganz ins alte Leben zurück geht nicht.

Das tut mir sehr leid.
Redet miteinander, damit es nicht irgendwann noch die Beziehung belastet.

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Hej,

ich vermute , Du hast Dir von dem Umzug viel zu viel erwartet.

Es mag deine alte Heimat sein aber in 15 Jahren verändert sich so unglaublich viel.
Die einen ziehen weg, andere gründen Familien und haben da den Kopf voll.
Und auch bei den Älteren verändert sich beinahe schlagartig dauernd was.

(...)"Jetzt haben wir nur ältere Nachbarn und meine Eltern . Hatte mir auch mehr davon versprochen das meine Mutter mehr Interesse an den Kindern zeigt . Aber sie hat soviel zu tun mit ihrem Haus , meinem Vater und meinen Geschwistern , das man oft das Gefühl hat es ist ihr dann Zuviel . 3 mal die Woche unterstützt sie uns momentan wegen Kita abholen und das ist auch echt nett , aber dann ist sie halt auch ausgelastet . Ihr Interesse an den Kindern ist sonst einfach nicht so groß ."

Deine Mutter ist eben auch nicht mehr die jüngste.
Ich sehe es bei meinen Eltern und den Schwiegers und deren Freundeskreis.
Manche sind 24/7 für die Enkel da - die haben vielleicht auch einfach das Glück und die Zeit und die entsprechende Gesundheit - aber andere haben dagegen auch ihre eigenen Kalamitäten. Das können Altersgeschichten sein, viele haben auch ernstere Krankheiten oder müssen sich zB um jemanden kümmern, der es alleine nicht mehr schafft. Wegen Alter, oder wegen Krebs oder solchen Sachen.
Das hat dann einfach Priorität.

Ich sehe es auch bei meinem Mann und mir, wir müssen uns jetzt auch öfters um unsere Eltern kümmern, auch wenn sie alle weiter weg wohnen, mehrere hundert Kilometer. Meine Mutter lebt alleine nachdem mein Vater an Krebs gestorben ist.
Das wäre hier bei mir absolut nicht möglich gewesen, dass sie sich um die Kinder auch noch gekümmert hätte, sie hatte alle Hände voll mit der Chemo und den vielen Terminen und Kontrollen meines Vaters zu tun, Reha und das ganze pipapo. Und kaum war mal beim Krebs ein bisschen Ruhe eingekehrt, da tauchte woanders wieder ein Problem auf, sei es Blutdruck oder Augenarzt oder bei ihr war irgendwas, um das man sich kümmern muss.
Sie ist noch rüstig und hat auch Hilfen im Haus und Garten, aber es gibt eben doch immer wieder Dinge, die sie alleine nicht mehr so packt. Banale Dinge wie zB einige Kisten Mineralwasser kaufen, das ist zu schwer für sie. Eines von 1000 Beispielen.
Da besteht Kontakt zu Nachbarn und Co aber trotzdem müssen wir auch regelmässig da hin.
Und meine Schwiegermutter hat auch viele Krankengeschichten mit Blutwerten und ihrem Knie und mein Schwiegervater schafft das auch alles nicht alleine, sie von A nach B zu kutschieren, der geht nun auch auf die 80 zu. Da wird wahrscheinlich auch noch einiges auf uns zu kommen.

Dein Vater ist vermutlich auch nicht mehr der Jüngste....bitte unterschätze das nicht.


(...)" Ich habe auch schon oft andere Eltern gefragt , aber man hat einfach das Gefühl uns brauch keiner . "

Warum sollen sie dich auch "brauchen"?
Auch dort ist es genauso wie oben geschrieben - die haben auch ihre Päckchen zu tragen. Kinder, Schule, Termine und die eigenen Jobs und eventuell auch alte Eltern oder irgendwelche Krankheitsgeschichten in der Familie oder ein Haus im Umbau....da bleibt ja kaum noch Luft.

Weißt du, Du kannst nicht erwarten dass Du neu in den Ort ziehst nach 15 Jahren und alle laufen mit offenen Armen auf Dich zu. Dafür hat sich in 15 Jahren zu viel verändert.
Auch alte Freundschaften müssen erst mal wieder wachsen.
Man muss sich langsam annähern und dann schauen, ob das denn überhaupt noch so alles passt.
Du musst der ganzen Sache mehr Zeit geben, denn ein Jahr ist praktisch nichts.

Hier haben sich die "echten" Freundschaften erst nach vielen Jahren herauskristallisiert. Alles andere drumherum war und ist lediglich Smalltalk.

Du machst es ja schon richtig, dass Du dich in Vereinen usw engagierst.
Und da rate ich, bleib am Ball. Noch bist du halt die "neue", die "Zugroaste", die "Neigschmeckte". Aber es wird sich sicherlich was ergeben, wenn du nicht zu viel auf einmal erwartest.
Vielleicht machst Du auch mal jetzt im Sommer ein kleines Kinderfest bei euch, wo deine Tochter ein paar Kinder einladen kann, damit sich das festigt. Auch hier kann man mit den Müttern mal bei einer Tasse Kaffee plaudern und vielleicht kristallisiert sich da was raus. Bei meinem Sohn sehe ich es zB am Fußball, da haben sich innerhalb des letzten Jahres ein paar schöne Kontakte zwischen den Eltern ergeben.

Und was spricht dagegen, Dich mit den alten Nachbarn deiner Eltern zu unterhalten? Auch da können neue Kontakte herausspringen. Vielleicht hat einer von denen mal seine Tochter oder so zu Besuch und ihr lernt euch kennen oder trefft euch mal ab und zu auf einen Kaffee, wenn sie ihre Eltern besucht? Es ist nie verkehrt und ich finde, dass man Bekanntschaften nicht am Alter festmachen soll.

Aber bei allem ist eines wichtig: Geduld.

Bearbeitet von flamingoduck