Ich bin grob zu meinem 2. Baby

Ich habe ein riesen großes Problem und ich weiß nicht mehr wo mir der Kopf steht… Ich versuche mich kurz zu fassen.

Ich habe zwei Kinder, ein fast 2 Jahre altes und ein 5 Monate altes Baby. Einen Mann habe ich auch, der allerdings täglich bis fast 20 Uhr arbeiten ist.

Nun zu dem Problem… ich war bei meinem ersten Kind absolut die Ruhe in Person… egal was passiert ist, ich bin ruhig geblieben. Egal ob und wie lange er geschrien hat, es hat mich nicht gestört, egal wie oft wer nachts wach war, ich habe es so hingenommen.
Jetzt ist es so, dass der Große aktuell sehr in der Autonomie Phase steckt, was die Tage mitunter zäh macht… Ich versuche weiterhin immer ruhig zubleiben, jedoch komme ich an meine Grenzen.
Nun das eigentliche Problem… ich bin vom Tag so ausgemergelt und erschöpft (habe den ganzen Tag keine Hilfe) dass ich Nachts keine Geduld für den Kleinen aufbringen kann… er weint, ich nehme ihn und stille, lege ihn wieder hin und wenn er dann wieder wach wird bin ich bereits genervt, aktuell ist es seit 2 Wochen allerdings so schlimm mit seinem Schlafverhalten, dass er 7-8 Mal hintereinander wieder aufwacht…

jetzt ist passiert, was niemals passieren sollte und ich mache mir unglaubliche Vorwürfe was für eine absolut schlechte Mutter ich bin….
Der Kleine weint nachts und ich habe ihn total unsanft hochgenommen, in angemeckert und quasi auf das Bett geworfen… dann hat er natürlich total angefangen zu weinen und ich hatte ein unglaublich schlechtes Gewissen, aber das war leider nicht das letzte Mal, dass so etwas passiert ist… letzte Nacht habe ich ihn nach dem 8. Mal wieder aufwachen, mit meinem Fuß „weggeschubst“ und dann auch wieder unsanft hochgenommen… habe seinen Arm festgehalten, mit dem er mich gekniffen hat und ihn dann gestillt… auch da hat er wieder doller angefangen zu weinen… Bitte steinigt mich nicht… ich weiß einfach nicht was mit mir los ist, ich bin so unglaublich erschöpft… und ich liebe den Kleinen doch so sehr aber kann einfach nicht einfühlsam reagieren (vorallem in der Nacht nicht)

Ich bin am Ende und weiß einfach nicht was ich machen soll… jeden Tag nehme ich mir wieder vor, nie wieder solche negativen Gefühle ihm gegenüber zu entwickeln aber das klappt nicht!!! Ich habe auch keine Entlastung am Tag,
denn meine Mutter (die mich eigentlich unterstützt hätte) ist an Weihnachten an Lungenkrebs gestorben… ein paar Tage später ist dann der Kleine geboren. Das ist auch eine Sache die mich unendlich seelisch belastet… Es tut mir leid für den längeren Text, ich weiß einfach nicht was ich machen soll

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Ich möchte mich der tröstenden Worte meiner Vorrednerinnen anschließen.
Eine Mahnung möchte ich aber auch aussprechen, denn du solltest dich unbedingt schnellstmöglich um Hilfe bemühen.

Das Verhalten gegenüber deinem Kind hat sich bereits einmal wiederholt, trotz der Reue.

Als Betroffene von Gewalt gegenüber Kindern kann ich sagen, dass tatsächlich bereits Babys Entwicklungsverzögerungen, psychische Störungen und andere Auswirkungen davontragen.
Und bedauerlicherweise ist was du beschreibst bereits eine Form der Gewalt durch Erziehende bzw. Bezugspersonen.

Bitte, bitte suche dir Hilfe um deinetwillen und um den Willen deines Kindes.

Je länger du damit allein bist, desto schlimmer kann es werden. Auch wenn du dich selbst nicht wieder erkennen würdest, sind auch Mütter die Ihr Kind lieben zu schlimmen Handlungen fähig. Die Reue danach, macht es für das Baby nicht ungeschehen.

Alles Gute.

Edit:

https://familienportal.de/familienportal/lebenslagen/krise-und-konflikt/krisetelefone-anlaufstellen

Unter dem Link sind Rufnummern, an die du dich auch im Akutfall wenden kannst, bevor du dem Kleinen gegenüber grob wirst.

https://www.elternsein.info/fruehe-hilfen/suche-fruehe-hilfen/
Unter diesem Link, kannst du Anlaufstellen für Unterstützung finden.

Pro Familia Beratungsstellen bieten auch psychologische Beratung, was sehr hilfreich sein kann.

Bearbeitet von Lizz22
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Lass Dich mal fest drücken.

Du bist am Anschlag, dieses Gefühl kennen bestimmt ganz ganz ganz viele. Und ich behaupte, dass es auch viele gibt, die in solchen Momenten der Überforderung anders reagieren, als in den tollen "so wirst Du zur Super Mutter" Bücher und TikToks zu lesen oder zu sehen ist.

Du bist ein Mensch, Menschen reagieren. Du bist am Limit und reagierst somit nicht aus Boshaftigkeit sondern aus Überforderung und Hilflosigkeit.

Kannst Du Dir Entlasstung suchen oder holen? Freunde? Vater der Kinder? Leih-Oma?
Kannst Du Zeit für eine Gesprächstherapie einbauen? Sprich bitte mit einem Arzt über Deine Situation. Auch das Jugendamt kann mit einem familienentlastenden Angebot erstmal helfen, die beißen dort nicht.

Und ganz wichtig: Du bist keine schlechte Mutter!

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Ich fand diese Zeit auch sehr belastend. Meine waren da 2,5 und 6 Monate. Die Nächte waren ganz schlimm. Mich hat gerettet, dass der Große zur Kita ging und ich vormittags mit dem Kleinen Schlaf nachholen konnte.
Geht dein Großer in den Kindergarten? Wenn nein, habt ihr ihn angemeldet oder wäre das eine Möglichkeit für Entlastung?
Nachts konnte mein Mann in dem Alter beim Baby nicht wirklich helfen. Kann dein Mann dafür am Wochenende den Großen nehmen und du holst Schlaf mit dem Baby nach? Oder er geht mit beiden Kindern spazieren und du hast Zeit für dich?
Es wird wieder besser. Aber in dieser Zeit hatte ich auch einen extremen Schlafmangel.

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Ich drücke dich virtuell und fühle mit dir. Ich war auch oft sehr gestresst und leider manchmal genervt von meinen Kindern. Ich fühle mich oft immrrnoch schlecht, dass ich in der Baby und Kleinkindphase so gestresst war und nicht immer fair zu meinen Kindern. Mein Mann hat tatsächlich meistens gesehen wenn es mir zuviel war und vat mich oft, vorallem nachts abgelöst. ( habe nicht gestillt)
Ich weiß es ist nicht immer möglich, aber dein Mann muss dich mehr unterstützen, nachts oder auch mal nur einen Tag in der Wiche Urlaub nehmen. Es darf nicht eskalieren und du musst Zeit zur Ruhe und nur für sich finden.

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Nein, ich steinige dich nicht....aber du merkst ja selber, das es sich recht schnell steigert und jetzt schon wirklich hart an der Grenze ist.

Du klingst komplett erschöpft und auch emotional überlastet....kein Wunder, zwei Kids unter drei und die Trauer. Wer da nochr uhig bleiben kann, keine Ahnung.

Aber, es muß aufhören. Dein Mann muß dich jetzt deutlich entlasten, anders geht es nicht....ansonsten steuert ihr da auf eine Katastrophe zu.

Zieh sofort die Reißleine, dein Mann muß mit ins Boot. Jetzt!

Beratungsstellen wurden dir ja schon angezeigt. Scheu dich nicht, diese zu nutzen.

Bearbeitet von Butterstulle
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Auch ich will dich nicht steinigen, aber wirklich noch mal deutlich sagen, dass du JETZT Hilfe brauchst!

Es erlaubt keinen Aufschub mehr, denn du merkst ja, dass es immer weiter eskaliert.

Hattest du eine Hebamme? Das wäre vielleicht die unkomplizierte erste Anlaufstelle. Und dann kannst du vielleicht weiter vermittelt werden.

Dein Mann muss unbedingt mehr mit ran. Vielleicht kann er akut Urlaub nehmen oder Elternzeit und mit anpacken. Oder zumindest nachts? Morgens/vormittags?

So geht es nicht weiter!

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Ich würde dir dringend raten, professionelle Hilfe zu suchen.
Ausserdem würde ich tatsächlich überlegen abzustillen, dann kann dein Mann auch Nächte übernehmen. Mir ist klar, dass stillen generell das gesündeste ist, aber für dein Baby ist es momentan so leider nicht gesund.

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hol dir bitte HIlfe

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aus meiner Sicht solltest Du abstillen und die NÄchte mal zum Teil oder ganz den Papa übernehmen lassen.

Hol Dir kraft udn Erholung mit ein paar Durchschlafenen Nächten. - Hol Dir für die Nerven auch tagsüber Hilfe.
Gib den grossen öfter alleine zu Oma -- oder zu SPielverabredungen etc... -- lass am Wochenende den Papa mit dem großen Ausflüge alleine machen...

Dein Verhalten kommt von Überforderung, Hilflosigkeit, Schlafmangel, -- irrational kurz vor dem Burnout.

Hol Dir Hilfe für Ausgleich und Kraft schöpfen. Udn wenn es so krass ist, dann eben mit abstillen und Papa/Flasche und du gehst mal ein paar Tage in den Urlaub oder schläfst wenigstens mal nachts in Ruhe im Gästezimmer....
Falls möglich, sollte Dein Mann so schnell wie möglich Urlaub nehmen. -Vielleicht sogar ein Monat Elternzeit? Das erlaubt dir etwas Freiraum, Zeit für sowas ähnlcihes wie eine kur (selbst wenn sie eben auf eigene Faust per Urlaub passiert, statt in einem Jahr über die Krankenkasse).
Versuche, z.B. einen Babysitter öfter zu holen, der auch mal mit dem grösseren einfach ne Runde dreht.... Ich hatte damals eine Nachbars-Teenie, die immer mehr und immer länger als Babysitter herangewachsen ist. -- Macht dafür ein Budget locker oder holt die Oma öfter....

Bearbeitet von tr357