Unglücklich im Haus - Neid/Frust/Müdigkeit/Vergleichen

Hallo zusammen,

ich trage seit einiger Zeit etwas mit mir herum, was mein Umfeld oder mein Mann nicht versteht. Deshalb kann ich auch mit niemandem darüber wirklich reden, auch aus Angst vor Verurteilung oder Unverständnis.

Wir haben zwei Kinder, leben seit einigen Jahren in einem etwas größerem Dorf mit sagen wir mal ganz akzeptabler Infrastruktur. Wir haben vor einigen Jahren ein altes Haus aus den 60er Jahren gekauft und sind seit ca. 8 Jahren mit Unterbrechungen am Umbauen, Renovieren, Modernisieren. In der Anfangszeit der ersten sagen wir mal zwei Jahre war die Motivation groß, alles wurde als super eingeschätzt, man war voller Enthusiasmus. Mögliches Bauchgefühl, dass es nicht DAS HAUS für immer ist, habe ich immer wieder zur Seite geschoben. Nach und nach hat man immer wieder gemerkt, dass es hier Punkte gibt, die uns belasten:
- Haus ist von vier Seiten einsehbar, alle Nachbarn schauen in unseren Garten.Sichtschutz gibt es nicht, außer wir bezahlen ihn. Gespräche haben auch nichts geholfen, alles wird kommentiert, unsere Bäume zu hoch, der Sichtschutz zu dunkel und zu breit (den wir an der einen Seite zu sehr unangenehmen Nachbarn montiert haben) etc.
- Haus steht direkt neben zwei Häusern mit minimalstem Abstand zu unserem Grundstück, d.h. es schallt sehr laut auf unsere Terrasse (die eine nutzen wir überhaupt nicht, weil in dem Haus drei Parteien wohnen, die sehr laut sind, Haus wird von Gemeinde vermietet und es kümmert sich niemand darum oder wie die Leute sich verhalten - Sozialhilfeempfänger...)
- Wir hängen immer noch hinterher mit den ganzen Umbauten. Leben seit Jahren im Erdgeschoss, mit unseren beiden Kindern, der Rest ist überall nicht fertig, da es meinem Mann langsam auch zuviel ist. Geld ist nicht mehr genügend da, da ich Teilzeit arbeiten muss und wir hier fast ausschließlich ohne familiäre Unterstützung auf uns selbst gestellt sind.
- Alle möglichen Wände schief, zu klein, zu groß, immer wieder kommen Sachen raus, die so verbaut sind... unseren Keller können wir eigentlich kaum nutzen. Das Dachgeschoss können wir nicht nutzen. Wir leben nur eigentlich im EG. Immer wieder Baustelle. Ich habe keine Lust mehr. Es macht mich echt fertig.
- Wir wollen, können aber nicht mehr. Unsere Batterien sind leer. Manchmal habe ich das Gefühl, wir halten an etwas fest, das eigentlich nicht zu uns passt (aber man will sich das halt vielleicht als Schwäche nicht eingestehen).

Dann ziehen hier in unsere Straße immer wieder junge Familien/Pärchen ein mit 1-3 Kindern, die gefühlt alles auf die Reihe bekommen, obwohl sie sogar weniger verdienen als wir. Da wird das Haus für noch mehr gekauft auf Kredit, wie es wert ist, nur damit sie es bekommen. In der Garage steht natürlich der neue Audi Kombi und die Terrasse und Garten wurden von Gärtnern angelegt. Urlaub wird im 5 Sterne Hotel gemacht, obwohl die Frauen nicht arbeiten (da in Elternzeit) und die Männer haben "normale"Jobs im Handwerk oder als Lagerist. Die Kinder haben immer das non-plus-ultra an Spielsachen, in der Küche steht die glänzende Siebträgermaschine, die Küche ist neu und das alte Haus innerhalb von 2 Jahren komplett von oben bis unten saniert. Wie machen diese FAmilien das? Ist das alles nur große Show und ich vergleiche mich mit Leuten, die lügen und nach außen Instagram-Perfekt-Welt darstellen? Oder sind wir wirklich gefühlt LOSER?

Auch wenn ich mich eigentlich nicht davon wirklich beeinflussen lassen will. Es fuxt mich. Ich fange an zu zweifeln, ob wir uns falsch angestellt haben. Ob wir hier zuviel für ein altes Objekt bezahlt haben, ohne Potential. Egal wo, unser Haus bekommt Risse, die Wände sind unterstes Niveau im Keller, der Keller ist feucht. Es ist irgendwie immer so, dass gefühlt alle um uns herum alles hinbekommen, und wir nicht. Manchmal komm ich mir da so blöd vor und fange an, uns zu vergleichen. Setze mich selbst unter Druck und denke mir, ich könnte jetzt auch im 5 Sterne Hotel liegen, wenn ich nicht Teilzeit arbeiten würde, wenn ich einen anderen Job annehmen könnte, etc.
Unser Haus ist schön, aber es wächst uns über den Kopf und es ist noch soviel zu tun. Die Fassade muss gestrichen werden, der Garten nicht fertig. Oben im OG muss ausgebaut werden, damit unser Kind endlich hochziehen kann und und und...

Ich zweifle, ich beneide die anderen, ich vergleiche mich. Ist das denn noch normal? Ich glaube nicht. Ich habe zwei tolle gesunde Kinder, einen lieben Mann der sehr sehr fleißig ist und hier alles fast alleine hochgezogen hat, schwer geschleppt hat und nun gesundheitlich daran zu nagen hat. Aber ich sehe hier kein Ende. Ich werde in 2 Jahren 40 und habe das Gefühl, unser Leben zieht an uns vorbei, weil unsere jungen Nachbarn um die 30 es alles besser auf die Reihe gefühlt bekommen. Ob sie wirklich die Wahrheit erzählen mit Kreditabbezahlen oder allem, wie ihr finanzieller Stand ist nach allem, was sie sich leisten und wie sie leben, weiß ich natürlich nicht.

Dann das nächste. Es nervt mich so sehr... wir fangen die Terrasse an, lassen sie nach einen Plan erstellen und uns beraten. Nachbarn möchten alles wissen und kommen immer wieder "interessehalber" rüber in der Bauphase. Später - ohne uns mal kurz eine Info zu geben - h aben sie die gleichen Steine, Struktur, Bauweise gemacht/gekauft wie wir. Ohne mit der Wimper zu zucken. Das war für uns schon so viel Geld und Mühe, wie können junge Familien sich das im Vergleich dann auch leisten? Und trotzdem in Urlaub fahren (wir nicht... wir haben ein altes Auto und dann noch Urlaub wenn überhaupt auf dem Bauernhof) - wir arbeiten und ackern, und doch ist es bei uns immer wieder so, dass wir gefühl nicht voran kommen.

Aber warum bin ich immer so beeinflussbar, warum schaue ich nach anderen? Warum ärgert mich das dann alles und ich sehe alles nur negativ bei uns, obwohl ich glücklich sein könnte, mit dem was ich habe und was wir erreicht haben? Warum lasse ich mich immer mitreißen davon und habe das Gefühl, dass ich unglücklich bin?

Ist die Lösung hier das Haus zu verkaufen oder sollte ich das ganze mal anders angehen? Ich mag so nicht mehr weiter machen... bin echt so langsam am Ende... mich belastet die gesamte Situation so sehr. Aber ich glaube, ich kann privat hier mit niemandem drüber reden. Haben jahrelang hier alles an Gesundheit, Geduld, Zeit, Geld und alles reingesteckt. Aber war es das wert? Damit wir sagen können "wir haben ein Haus"? Um mithalten zu können? So kommt mir das manchmal vor. Was meint ihr denn dazu?

Bearbeitet von AnonymMrs58
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Erst mal: ich versteh dich, mit ging es lange ähnlich. Mittlerweile ist unser 60er Jahre Haus endlich fertig (bzw das Wohnzimmer muss langsam schon wieder aufgefrischt werden 😅), der Garten ist so eingewachsen, dass keiner mehr rein sieht etc. Die Kinder sind größer ich arbeite mehr, wir verdienen besser- und ich bin angekommen und glücklich.

Mein großer, großer Tipp an Dich und eine Sache, die ich auch erst die letzten 1, 2 Jahre verstanden habe: Hör auf, dich mit diesen anderen Familien zu vergleichen! Und vor allem, wundere dich nicht, wie das mit "weniger Einkommen" alles geht. Mich hat diese Frage wirklich tlw an den Rand des Wahnsinns getrieben weil ich mich fragte, was um Himmels Willen wir falsch machen. NIX. Gar NIX. Aber die, die einen solchen Lifestyle haben, ohne Großverdiener zu sein haben ALLE Familie im Rücken. Sei es vermögende Eltern oder "nur" das geerbte Haus von Oma, das vermietet wird - und ach ja, da waren auch noch zig Hektar Ackerland, das verpachtet ist etc. Das wird immer unterschlagen- aber je länger man die Leute kennt, umso mehr bekommt man mit. Ich trau mich wetten, dass auch die von dir beschriebenen Familien irgendeine zweite Einkommensquelle haben, die i.d.R. irgendwie auf geerbtem Kapital oder spendablen Eltern fußt.

Bearbeitet von edge-of-reason
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„Ich trau mich wetten, dass auch die von dir beschriebenen Familien irgendeine zweite Einkommensquelle haben, die i.d.R. irgendwie auf geerbtem Kapital oder spendablen Eltern fußt.“

Das finde ich fast unverschämt. Du kennst die Familie nicht. Wer sagt denn, dass die beiden nicht ab Ausbildung jeden Cent gespart haben über 10-15Jahre und eben jetzt davon leben und alles davon finanzieren?? Auch derartige Fälle gibt es oft genug…

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Wieso ist das denn unverschämt?

Bei uns hier ist es ähnlich, wir haben ein altes Haus renoviert, sehr viel in eigenleistung, wahnsinn was das trotzdem alles kostet.
Um uns herum haben sehr viele junge Familien gebaut, so wie de TE das beschreibt.
Und ja, bei den allermeisten steckt da noch ne andere einkunft dahinter.
Bausparer der Eltern, Erbe von den Großeltern, vorgezogenes Erbe von den Eltern.
Eltern übernehmen Einkäufe oder neue Autos und kitagebühren, damit gearbeitet werden kann. Das kann endlos fortgeführt werden.
Also sooo abwegig ist das nicht, eher sehr häufig mittlerweile.
Und was an der Wahrheit unverschämt sein sollte, weiß ich auch nicht.

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Neidisch sein, finde ich nicht schlimm. Missgunst mag ich aber so gar nicht. Das ist eine unsympathische Eigenschaft. Du scheinst missgünstig zu sein.

Ich hab leicht reden, wir sind mittlerweile die Nachbarn mit der glänzenden Siebträgermaschine. Waren aber bis vor 3-4 Jahren finanziell ganz anders aufgestellt.

Als allererstes solltest du an dir arbeiten, und das sehen was gut läuft. Mach dir noch nicht nur einen Kopf über die Dinge die nicht klappen. Ihr werdet ja schon einiges gewuppt haben!

Dann finde ich, das man über Geld nicht redet. Weder wieviel man verdient, noch wie man es ausgibt. Und urteilen darüber darf man schon mal gar nicht, denn jeder hat andere Prioritäten wohin sein Geld fließt. Das kann man nicht miteinander vergleichen.

Davon ab, ich war jahrelang (bis zur Selbständigkeit) Bankerin. Ich kann dir sagen, eine Menge Menschen finanzieren alles. Von Auto über Urlaub über Möbel. Einfach alles. Willst du das? Sei doch stolz, dass ihr das nicht so macht.
Viele bekommen Geld von Mami und Papi zum Hauskauf. Oder sogar regelmäßig Geld von den Eltern. Furchtbar, finde ich.

Also, guckt auf das was und habt und geschafft habt.

Und wenn du es gar nicht mehr aushältst, musst du eine Lösung fürs Vollzeit arbeiten finden. Oder am Wochenende einen Mini Job annehmen.

Und ich vermute stark, dass ihr euch beim Hauskauf ziemlich überschätzt habt. Mit diesem Fehler müsst ihr nun klar kommen. Verkaufen und was kleines mieten ist sicher eine Möglichkeit, aber das wird dich ganz sicher nicht glücklicher machen, wenn du hoch hinaus willst.

Bearbeitet von Mankannnicht
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Was ist eine Siebträgermaschine und warum gehört man damit zu den Familien die leicht reden haben?

In einigen Punkten muss ich dir zwar Recht geben aber warum findest du es so furchtbar, wenn manche von ihrer Familie teure Sachen geschenkt bekommen. Ist das dann nicht auch irgebdwo Missgunst?

Weder mein Mann noch ich sind besonders reich, srammen beide aus einfachen Verhältnissen aber falls wir mal das Geld hätten würden wir ohne mit der Wimper zu zucken unsere Kinder beim Hauskauf unterstützen oder einer Selbstständigkeit was auch immer. Finde das null verwerflich. Man muss eben akzeptieren, dass es einige gibt, die dieses Glück haben und andere nicht.

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„Wir wollen, können aber nicht merh. Unsere Batterien sind leer.“

Naja, entschuldige, falls ich zu hart klinge, aber wenn man ein Haus aus den 60ern kauft sollte einem klar sein, dass es quasi wie ein Neubau ist oder ggf. sogar noch aufwendiger. Und Leute mit Anfang 30 sind eben noch „kräftiger“ und vllt ausdauernder als ihr mit fast 40. Außerdem hat jeder eine andere Belastungsgrenze und andere Grundvoraussetzungen. Es ist zB ein Unterschied, ob Freunde und Familie helfen, sowohl bei der Kinderbetreuung als auch beim Umbau.

Was bringt es dir, wenn ich dir sage, dass bei manchen Familien sicher mehr Schein als Sein ist und dass viel auf Pump gekauft wird? Oder Mami und Papi ordentlich Kohle in den Hintern blasen? Kümmert euch um euch, um euer Haus, um eure Kinder, um eure Küche etc. und ignoriert, was andere haben oder machen. Selbst das mit den gleichen Steinen!? Hallo, ich würde mir ins Fäustchen lachen, dass die Nachbarn so unkreativ sind, dass sie Ideen bei uns klauen müssen. Und das wars dann zu dem Thema.

Diese Vergleicherei, die du machst, kostet wahnsinnig viel Motivation und Kraft - beides könntest du in andere Dinge stecken - also tu es auch!!!

Bearbeitet von gynmaedel
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Die scheinen einfach besser organisiert zu sein und sich besser vorbereitet zu haben…..so wie wir
Wir haben erst viel Kapital gespart und sind beide Vollzeit arbeiten gegangen und hatten einige Zeit zwei Nebenjobs….
Vor dem Kindee bekommen!
Du auch?
Kinder wurden so eingeplant das wir weiter arbeiten konnten und in der Elternzeit viel selbst saniert haben und nebenbei die Kinder betreut haben
Was genau hast du geleistet zu der Zeit?
Wir waren schnell fertig da wir es wollten und hier beide angepackt haben.
Ich glaube nicht das wirklich die Nachbarn schuld sind….
Nun sind wir beide sehr erfolgreich beruflich und können uns alles leisten.
Warum nur Teilzeit?
Warum ein zweites Kind in so einer Situation?

Bearbeitet von Etwas leisten wollen
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Und warum so einen abwertenden, selbstgerechten Ton, noch dazu anonym?

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Sehe ich nicht so,es ist nun mal nicht vom Himmel gefallen wenn es Paare hinbekommen und man darauf neidisch ist…

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Wie seid ihr denn den Hauskauf angegangen? Mit Architekt, Sachverständigen und Co? Die euch haben sagen können was gemacht werden muss?! Oder planlos und ein wenig naiv? Es klingt nach letzterem. Wenn man zu zweit ein so altes Haus kauft und nicht über Unmengen Finanzen fügt, dass WEIß man doch dass sowas ewig dauert, anstrengend wird und gefühlt immer irgendwie eine Baustelle da ist. Selbst wenn alles mal fertig ist, fängt man ja fast wieder von vorne an.
Wenn ihr verkauft, was habt ihr dann gewonnen? Wohl eher fahrt ihr ordentlichen Verlust ein, oder? Und was ist die Alternative wo das Kind in den Brunnen gefallen ist?! Ein-Zimmer-Wohnung zur Miete? Du bist ja jetzt schon Unglücklich, was glaubst du wie es dir dann geht?

Die Nachbarn können dir doch am Po vorbei gehen. Wenn sie euch nachmachen zeugt das doch von eurem guten Geschmack. Wo ist denn das Problem?
Der sichtschutz zu dunkel? Egal. Mach da doch nicht mehr draus als es ist.

Freunde von uns machen jedes Jahr mit ihren Kindern abnormale Reisen. Alle finanziert. Ebenso die zwei Autos. Selbst die E Roller und der Fernseher. Das würde mich nicht glücklich machen. Beim Hauskauf direkt das alles mitfinanzierst,…um danach weitere Kleinstkredite aufzunehmen. Du weißt doch nicht, was die Nachbarn verdienen, und wie sie sonst so leben.

Alternativ: such dir eine Vollzeitstelle, einen Nebenjob, Schul dich intern weiter oder oder oder.

Guck auf dich! Guck auf euch!

Wir beide haben übrigens viele Jahre gespart, beide schon als Teenager, um uns das alles leisten zu können. Wir haben studiert und Jobs gesucht die uns diesen Lifestyle erlauben lassen. Also ewig lange verzichtet. Keine Urlaube in all den Jahren vorher, keine Autos, eine super mini Wohnung,…usw. BIS wir einiges angehäuft haben.

Bearbeitet von Pudelwohlkatze
7

Ich kann gut verstehen, dass du nach rechts und links schaust. So dicht, wie bei euch die Nachbarn sind, könnt ihr es ja auch kaum vermeiden. Und die Fragen, die man sich damit stellt, sind naheliegend.
Zum Thema Finanzen: Wie hier auch schon geschrieben, kenne ich es auch. Wenn sich jemand erstaunlich viel leisten kann, obwohl nur ein Elternteil in einem durchschnittlichen Job arbeitet, gibt es eine weitere Einkommensquelle oder Kredite. Das kann ein Erbe sein, aber auch Unterstützung der Eltern oder eine geschickte Kapitalanlage in jungen Jahren. Vermutlich siehst du auch einfach eher die Leute, bei denen es gut läuft. Durch Krankheit, schwierige familiäre Verhältnisse oder Pech bei einer Kapitalanlage, kann man ja auch ganz schnell zu einem der Sozialhilfeempfänger werden, die bei euch nebenan wohnen.

Vielleicht kannst du deine Fragen nutzen, um die nächsten Jahre für euch besser zu gestalten. Liegt euch denn wirklich so viel am Haus, dass ihr noch mehrere Jahre renovieren wollt? Wäre das fertige Haus euer Traumhaus? Wie würdest du gerne wohnen? Evtl. zur Miete und der Vermieter kümmert sich? Magst du das Dorf? Denn auch wenn man viel investiert hat, muss man nicht für immer mit einer Lösung leben, die einen unglücklich macht. Ihr seid ja zum Glück erst Ende 30 und nicht Ende 70 (wobei ich dann erst recht umziehen würde).

Du bist übrigens nicht übertrieben beeinflussbar. Jeder schaut sich um und vergleicht. Aber wer gibt das schon zu? Du sagst ja selbst, du redest im privaten Umfeld nicht darüber.
Wenn einen der Vergleich aber immer unglücklich macht, hat man evtl. einfach noch nicht das umsetzen können, was einem wirklich wichtig ist.

Bearbeitet von Pinguin802
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Ich kann halt mal von uns reden. Wir sind Anfang/Mitte 30. Beide studiert. Mein Mann verdient als Ingenieur in einem mittelständischen Unternehmen knapp 6-stellig Brutto. Also bitte sowas auch nicht unterschätzen. Ich verdiente in der Forschung jedoch nicht gut. Als Doktorandin damals knapp 2000 Euro Netto. Wir haben jahrelang zur Miete gewohnt mit einem guten Mietvertrag, 800 Euro für knapp 80m2 in einer Großstadt. Dadurch konnten wir jahrelang mindestens 2000 Euro pro Monat weglegen, obwohl wir in Saus und Braus gelebt haben. Auto, Motorrad, nur Lebensmittel aus dem Bioladen, 2 Mal die Woche Essen gehen, zwei Urlaube im Jahr und einer davon außerhalb Europas, also sehr teuer... In den meisten Monaten waren es eher 3000 Euro und wenn noch Sonderzahlungen kamen vll. auch mal 5000 Euro. Dann hat mein Mann zusätzlich noch eine niedrige 6-stellige Summe geerbt. Also wir haben einfach über die Jahre ein dickes Geldpolster aufgebaut. Hätten wir das Geld noch clever investiert, wärs noch mehr. Wie willst du uns das bitte ansehen? Vielleicht haben deine Nachbarn auch so ein dickes Polster im Hintergrund, vielleicht kaufen sie auch alles auf Pump oder Mama und Papa helfen aus. Geht dich eigentlich nichts an und Missgunst ist keine gute Eigenschaft

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So ist es.
Wir sind selbstständig und verdien zusammen ca 13000€ Netto im Monat und waren sind aber auch bereit dafür etwas zu leisten….
Von nichts kommt nichts.
Ich kann die Nachbarn mit ihren dummen Sprüchen auch nicht mehr ertragen…ihr habt es ja soooo gut….
Selbst nur Hausfrau und leistet nichts und wundert sich das es nicht vorwärts geht und die armen Kinder mussten so aufwachsen.

Bearbeitet von Selber schuld
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"selbst nur Hausfrau und leistet nichts" Danke auch für Nichts. Ziemlich herablassend dein gesamter Kommentar. Und 13.000 netto ist ja wohl eher nicht die Regel. Und dass man als Verkäufer, Erzieher, Arbeiter am Band, Grundschullehrer, Zugbegleiter, Pfleger etc nicht bereit wäre, etwas zu leisten entspricht ja wohl auch nicht den Tatsachen. Aber man kommt wohl schwerlich auf 13 netto.

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Ich bin ehrlich: Wenn man seit 8 Jahren ein Haus renoviert/saniert und bisher nichts außer das EG fertig ist, hat man etwas falsch gemacht. Was das ist, kann von „zu teuer gekauft“ bist hin zu „sich vollkommen überschätzt“ reichen.

Vielleicht haben die Nachbarn geerbt oder eben vorher einiges angespart. Vielleicht wurde auch mehr Kredit aufgenommen, damit die Außenanlagen noch fertig gemacht werden können..wer weiß das schon so genau 🤷🏽‍♀️

Neidisch auf andere zu schauen und sich zu Fragen, wie die das machen, bringt euch nicht weiter. Schaut, wie Ihr es in Zukunft machen wollt, damit Ihr fertig werdet.

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Ich habe mir jetzt nicht den gesamten Text durch gelesen aber ich verstehe dich, da wir in einer ähnlichen Situation sind. Haus aus den 60ern, überall Baustellen und wenn wir eine Sache abgearbeitet haben, dann tauchen wie aus dem Nichts 3 neue Baustellen auf 😩 Das Thema hat zum Glück auch mein Mann vor einigen Wochen angesprochen, von dem ich nie gedacht hätte, dass er vielleicht doch nochmal woanders kaufen würde. Immerhin ist das Haus welches wir gekauft haben das Haus seiner Großeltern. Letztendlich werden wir aber vermutlich hier bleiben, denn die Lage ist einfach perfekt und wenn man sich die Zinsen momentan ansieht würden wir ordentlich minus machen wenn wir von vorne anfangen würden.

Was die Menschen in deiner Umgebung angeht kann ich sagen: es ist nicht alles Gold was glänzt 😉 Vielleicht haben einige geerbt oder Unterstützung von ihren Eltern bekommen. Viele bekommen aber auch einen Kredit von der Bank angedreht den sie sich nicht leisten können. Dann wird gepokert und es gibt nur eine kurze Zinsbildung und in 10 Jahren stellen sie fest, dass sie die neuen Zinsen nicht mehr bezahlen können. Man sieht es Grade in unserer Umgebung in den Neubaugebieten der letzten Jahre. Gut 1/3 der Häuser wurden wieder verkauft. Als die Preise für Holz vor ein paar Jahren gestiegen sind mussten viele hier ihre Grundstücke weiter verkaufen weil sie sich die gestiegenen Preise nicht mehr leisten konnten.

Nachbarn kommen und gehen, da haben wir auch ein paar spezielle Exemplare von. Aber davon solltest du meiner Meinung nach deine Wohnsituation nicht unbedingt abhängig machen. Die könnten im nächsten Haus sogar noch schlimmer sein.