Meine Mutter verblöded immer mehr...

Und das meine ich genauso!
Sie hat seit mehr als 20 Jahren ein Alkoholproblem, kippt sich gerne 2-3 Flaschen Sekt rein, harte Sachen "zum Glück" nicht.
Gespräche sind furchtbar anstrengend.
Man kann nicht über belanglose Dinge reden, ständig endet das Gespräch mit Dingen wie "das verstehe ich jetzt nicht" oder "Häää???".
Als Beispiel ich habe ihr erzählt das ich die tollen Haarspangen meiner Tochter nochmal in anderen Farbtönen gekauft habe und dabei noch gespart habe weil diese grad im Angebot waren.
Simpel oder? Versteht sie nicht. Sie ist nicht in der Lage gesagtes aufzufassen oder zu verarbeiten.
Und gleichzeitig hält sie sich für superschlau alle anderen sind dumm.
Ich hab da so keine Lust mehr drauf und doch stecke ich in der Zwickmühle.
Kontakt abbrechen? Ja dann fängt sie wieder schlimmer an zu saufen.
Ich halte den Kontakt schon minimal, Versuche nur über Belangloses Zeug zu quatschen, aber wie erwähnt nicht mal das ist möglich ohne das es bei mir eine riesen Welle Frust auslöst. Reagiere ich mal ein paar Tage nicht kommen direkt ewig viele ewig lange Voicemails wenn sie wieder zu viel intus hat in denen sie in Selbstmitleid versinkt immer wieder den Tod meiner Oma auspackt der ja nur sie so hart getroffen hat und kommt mit guilt trapping um die Ecke. Ich höre mir das ganze schon gar nicht mehr an. Die ersten 10 Sekunden reichen aus um einschätzen zu können was die restlichen 20-30 Minuten kommt.
Einen Entzug braucht sie ja nicht nein nein sie hat kein Problem. Und ach sie ist ja einfach nur soooo gestresst.
Ich würde am liebsten einfach den Kontakt komplett sein lassen aber da ist dann wieder dieses gefühl von Schuld, das gefühl irgendwo verantwortlich zu sein.
Was mir immer eingetrichtert worden von Schulkindalter auf.
Sie säuft, ich hab das Chaos zu beseitigen und sie rechtzeitig zu wecken bevor mein Vater nach Hause kommt. Wenn nicht gibt's Stress an dem natürlich ich schuld war. Nicht ihr saufen. So lief es ab. Bis ich mit 18 ausgezogen bin.
Ach ich weiß auch nicht. Scheinbar bin ich immernoch in dieser Co Abhängigkeit gefangen und kann dieses "Schuld sein, verantwortlich sein" nicht ablegen auch wenn ich lange mein eigenes leben habe...

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Vielleicht würde dir eine Therapie auch gut tun? Damit du wirklich begreifst, dass du nicht „schuld“ an ihrem Konsum bist. Auch nicht an der Menge ihres Konsums oder den Konsequenzen, die sie davon trägt. Dass du nichts abfangen oder abfedern musst (nicht mehr).

Kurz: es ist ok, wenn du dich endlich von ihr und ihrer Sucht befreist.

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Ja, das ist dann wohl die berühmte Co-Abhängigkeit. Und das Guilt Trapping scheint ja gut zu funktionieren.

Alkohol zerstört Gehirnzellen, das ist erwiesen.

Dunning-Kruger-Effekt gibt's gratis obendrauf.

Tut mir mega leid für Dich. Ich kann dir nicht viel raten, als sie Klipp und klar vor die Wahl zu stellen.

"Mama, entweder du suchst dir Hilfe in Form von Entzug und ärztlicher Betreuung, oder du siehst mich und dein Enkelkind nie wieder. Da kannst du jammern, wie du willst."

Ja, das ist hart. Kindererziehung ist aber auch manchmal hart und es fließen Tränen. Da knickst du ja vermutlich auch nicht ein und kaufst den Hundewelpen, weil deine Tochter sonst so traurig ist und weint und dir die Schuld gibt und dich blöde Mama nennt, oder?

Du lässt deiner Mutter eine Wahl. Ihr oder der Alkohol? Entscheiden kann sie selber, aber du musst die Entscheidung dann auch akzeptieren, wenn sie nicht nach deinen Wünschen ausfällt.

Auf keinen Fall würde ich es so weiter laufen lassen und deine Tochter mit der Sucht deiner Mutter konfrontieren.

Und noch einmal ganz klar an Dich:

Du trägst NICHT die Verantwortung, ganz egal, was deine Mutter dir einreden will.

P.S. und ja, eine Therapie wäre sehr, sehr wichtig für dich. Es gibt sogar extra Therapien für Angehörige von Suchterkrankten, vielleicht gibt es ja einen psychologische Beratungsstelle in deiner Nähe?

Bearbeitet von scabracadabra
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Moment, ich glaube ich habe mich blöd ausgedrückt oder da ist was falsch verstanden worden.

Es stimmt das ich eine Tochter habe diese ist aber 7 Monate alt, und ist dem Konsum nicht ausgesetzt.
Nie, nie nie hab ich meine Kinder mit meiner Mutter alleine gelassen und treffen finden nur bei mir statt und auch nur wenn ich 100% weiß, sie hat noch nichts getrunken. Sobald ich merke sie hat getrunken ist Funkstille und etwaige geplante Treffen werden abgeblasen, wenn sie nicht eh vorher wieder magisches MagenDarm entwickelt hat und von sich selber absagt.

Ich weiß ja selber nicht warum ich so inkonsequent bin was den Kontaktabbruch mit meiner Mutter angeht.
Bei meinen Kindern bin ich tatsächlich nicht so inkonsequent, nicht übermäßig streng, aber wenn's nein heißt heißt es auch nein.

Was mir nach wie vor im Kopf hängt ist ein Gespräch was ich mit ihr hatte als ich 15 oder 16 war. Da hab ich gesagt sie solle sich doch mal Hilfe holen, da meine sie nur ja nö interessiert ja keinen. Und auf mein doch mich interessiert es kam nur "mir egal das zählt nicht".
Also hab es praktisch dieses Gespräch schonmal auch wenn das Jahre zurück liegt, und es wohl mittlerweile anders ausgehen könnte. Hand aufs Herz ich hatte aber bisher nicht den Arsch in der Hose um dieses Gespräch nochmal zu führen.

Eine Therapie hatte ich deswegen, da wurde mir auch ein Kontaktabbruch nahe gelegt als ich es aber auch da schon nicht schaffte diesen durchzuziehen hieß es, gut dann könne man mir nicht mehr helfen und die Therapie sei so gesehen sinnlos und hiermit beendet. War ein Schlag ins Gesicht, ob berechtigt oder nicht wage ich nicht zu beurteilen ich weiß nicht wie die Regeln bei sowas sind wenn man dem Rat des Therapeuten nicht befolgt, oder befolgen kann ob diese dann die Therapie einfach so beenden können bzw müssen.
Eigentlich ging es auch mehr um das verarbeiten diverser Traumata aber dazu kam es dann nicht mehr. Ich hatte 3 Sitzungen und wurde dann "rausgeschmissen". Naja was anderes habe ich dann auch nicht mehr gesucht, hatte ja den Stempel "macht eh keinen Sinn".

Mir ist bewusst das es auch viel an mir selbst liegt da ich mich aus irrationalen Gründe und trotz allem einfach nicht lösen kann, aber ich weiß einfach nicht wie jeder Versuch endet gleich. Ich werde von Schuldgefühlen zerfressen, habe das Gefühl ich muss "aufpassen" usw. Das ich doch wieder einknicke und zumindest auf Minimalkontakt zurück gehe.

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Hallo angenervt,

Du fühlst dich unauflösbar an deine alkoholkranke Mutter gekettet, selbst deine Therapie mit dem Rat eines Kontaktabbruchs hat dir nicht richtig weiter geholfen. Du möchtest den Kontakt zu deiner Mutter nicht abbrechen, obwohl du sehr darunter leidest.

Ich habe wie die Therapeuten auch keine Lösung für dich - ich bin selbst trockener Alkoholiker- aber ich durfte erleben, wie Selbsthilfegruppen für Angehörige und gemischte Gruppen aus Alkoholikern und Angehörigen sich ihre Last erleichtern, indem sie "Erfahrung, Kraft und Hoffnung" miteinander teilen.

Ich würde dir drei Möglichkeiten für Selbsthilfegruppen nennen, viele von diesen Meetings finden mittlerweile online als Videomeeting zumeist über Zoom statt.

1. Die Meetings der Angehörigen von Al-Anon:
https://al-anon.de/meeting-finden/

2. Sogenannte "offene" AA-Meetings, in denen sich Alkoholiker und Angehörige zusammenfinden:
https://www.anonyme-alkoholiker.de/meetings/onlinemeetings/termin-gebunden/

3. Die Meetings von ACA bzw. von Erwachsene Kinder von Alkoholikern und aus dysfunktionalen Familien:
https://erwachsenekinder.org/meetings/

Ähnliche Meetings dürfte es auch bei anderen Selbsthilfeorganisationen für Angehörige geben.

Probiere es ruhig aus, probiere ruhig auch verschiedene Meetings aus, bis du eines findest, in dem du dich angenommen fühlst.
Glaube mir, das Reden über die eigene Geschichte und das eigene Erleben hilft ungemein. Nicht selten bilden sich in diesen Gruppen auch tiefe Freundschaften.

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Oje, du hast ja wirklich eine ätzende Rolle gehabt als Tochter einer massiv Alkoholabhängigen.

Die anscheinend jetzt als gesundheitliche Folge so etwas wie eine alkoholbedingte Demenz, evtl. das Korsakow-Syndrom, entwickelt. Hast du Kontakt zu dem Hausarzt, der Hausärztin deiner Mutter? Ich weiß nicht, ob du dich noch engagieren willst, aber manchmal gibt es ja noch Verbesserungsmöglichkeiten, bevor das Korsakow-Syndrom sich endgültig etabliert hat.

Eine Freundin und eine Bekannte von mir sind jahrelang in eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von Alkoholiker-Eltern gegangen und haben da anscheinend mit viel gemeinsamer Unterstützung mit den Folgen leben gelernt. Beides tolle Frauen! Sie haben aber anfangs große Beziehungs- und Verhaltensprobleme gehabt. Später ist meine Freundin sogar in Klassen unterwegs gewesen, um Jugendliche zu informieren.

Wahrscheinlich wird demnächst alles rund um Pflegebedürftigkeit auf dich zukommen. Du hast ein Anrecht auf Beratung. Ich bin sehr schnell in die Verantwortung gerutscht, einen Pflegegrad zu beantragen, einen Platz im Pflegeheim zu besorgen und einen häuslichen Pflegeplatz mit Palliativversorgung einzurichten.

Man kann sich auch allein da durchfragen, aber eine Beratung -bei uns gibt es eine städtische Stelle, die für michleider zu lange Wartezeiten hatte- ist bestimmt sinnvoll und erleichtert dir einiges.

Natürlich kannst du den Kontakt abbrechen, aber ich vermute, du könntest es kaum mit deinem Gewissen vereinbaren, wenn deine Mutter dann ohne Pflege sich selbst überlassen wäre, oder? Dies ist von mir kein moralischer Hinweis. ich könnte einen Kontaktabbruch sehr gut verstehen. Aber du schreibst so viel von Schuldgefühlen, dass ich glaube, du fühlst dich sehr verantwortlich. Könntest du den Kontakt so gering wie möglich halten, dich aber informieren bei Ärzten, Pflegeberatung, bei der Krankenkasse deiner Mutter und in Selbsthilfegruppen oder in einer Suchtberatung? Die sind ja auch für Angehörige da. Es ist Gold wert, wenn du schon Telefonnummern, Adressen und Beantragungswege kennst. Eigentlich müsste deine Mutter sehr schnell immer dementer werden. Aber ich bin keine Ärztin, daher ist meine Einschätzung mit größter Vorsicht zu beurteilen.

Bei uns gibt es übrigens ein Pflegeheim für nasse Alkoholiker. Du könntest nach so etwas schauen und deine Mutter schon mal voranmelden. Das ist kein angenehmer Ort. Aber dass deine Mutter jetzt noch den Weg des Entzugs und der Therapie geht, ist ja wahrscheinlich unrealistisch, oder?

Dir alles Gute und die richtige Hilfe!

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Ergänzend kann man auch eine Erwachsenenvertretung bei Gericht anregen wenn man das selber nicht leisten kann und die Betroffene es aufgrund der Problematik nicht mehr schafft.

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Ich glaube meine Mutter realisiert ünerhaupt nicht das sie ein massives Problem hat.
Der Bruder meines Vaters hat sagen wir mal zwangsweise bei meinen Eltern gelebt da, aufgrund seines Alkoholkonsums, seine Frau genug hatte und ihn vor die Tür gesetzt hat. Nachdem er durch Trunkenheit am Steuer seinen Führerschein und Job verloren hat. LKW Fahrer... Ich mag mir gar nicht ausmalen was da alles hätte passieren können nur weil er betrunken LKW fährt. Aber gut das ist ein anderes Thema.
Jedenfalls hat dieser auch ein massives Alkoholproblem, das scheint allgemein der Schatten meiner Familie zu sein und sie hat sich ständig darüber aufgeregt wie man denn so viel saufen könnte und das sei ja so eklig und bla bla bla.
Das sie genau das selbe Problem hat scheint sie gar nicht wahrzunehmen.
Als ob Flaschenweise Sekt besser wäre als
Schnaps. Im Endeffekt ist es das selbe.
Deswegen um deine Frage zu beantworten, nein sie wird keine Therapie oder Entzug wahrnehmen, da einfach schlicht die Einsicht fehlt.

Noch geht es meiner Ansicht nach schleichend bergab. Aber es ist eine Frage der Zeit bis sich die Bremse löst und die Fahrt mit Vollgas weiter geht.
Gerade im letzten Jahr ist es sehr auffällig geworden, Termine werden vergessen.
Immer öfter sogar das sie auf der Arbeit eingeteilt war, das schiebt sie dann aber darauf das man ihr ja nicht bescheid gesagt hat und der Chef sei ja so blöd weil er sie deswegen anfahren würde warum sie nicht da wäre.
Immer öfter kommen irgendwelche ausreden warum sie hier und da nicht kann. Dann hat sie plötzlich Magen Darm, was dann zwei Stunden später wieder gut ist, was für mich einfach klar ist das sie sich damit raus redet weil sie's vergessen hat oder lieber trinkt. Eins von beidem.

Mit deiner Annahme des verantwortlich fühlens hast du Recht, ich kriege dieses Gefühl einfach nicht los. Genauso wie die Schuld obwohl ich keine habe.
Meine Kindheit und Jugend war die Hölle und geprägt von Schuldzuweisungen und dem Gefühl verantwortlich zu sein. Das hat sich so festgebrannt.
Und irgendwo bin ich ja dann auch verantwortlich und wenn es nur darum geht für die Pflege zu sorgen.
Es ist ja nach wie vor meine Mutter irgendjemand muss sich dann ja kümmern.

Entsprechende Pflegeheime gibt es hier nicht nur "normale" Altenheimen und bis zu dem Punkt an dem sie entmündigt wird oder werden muss ist das keine Option. Selbstbestimmung spielt da eine große Rolle. So hat man es mir jedenfalls bei der Caritas gesagt, mit denen ich ein Gespräch hatte, spezielle Anlaufstellen gibt es hier auch nicht. Die Stadt in der ich lebe hat's nicht so mit Selbsthilfegruppen oder Anlaufstelle für spezielle Probleme. Da gibt's ProFamilia und die Caritas und die sollen alles auffangen,stehen aber oft auch etwas ratlos da, da die Damen und Herren die dort arbeiten eben auch nicht alles wissen können. Ich könne mich wieder melden wenn es "so weit sei" um Hilfe zu erhalten was die Beantragung des Pflegegrades etc angeht.

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Puh 😮‍💨, ich kann mich da so in dich hineinversetzen, auch wenn ich Gott sei dank nie betroffen war.

Ich denke, die Entscheidung musst du selbst treffen aber ich persönlich kann dich mehr als verstehen!
So wie du das schilderst, bezweifle ich allerdings, dass deine Mutter nur annähernd in der Lage ist deine Gründe zu verstehen.

Alles Liebe 😘

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Bei der Überschrift dachte ich Wow i wie respektlos.. Nachdem ich deinen Beitrag gelesen habe denke ich das immer noch, aber aus anderen Gründen.

Klar deine Mom ist krank trotzdem ist sie respektlos dir gegenüber. Tipps bekommst du hier sicher gute von mir gibt's einen Drücker..

Pass auf dich bitte auf

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Du bist Co-abhängig.

Und solang Du Dir dessen nicht bewusst bist und(!) die entsprechenden Konsequenzen draus ziehst, wird das alles so bleiben wie es ist. Und ja, auch Deine Tochter wird einiges abbekommen, durch Dich.

Du kannst diese Spirale jetzt noch beenden, oder Du findest weiterhin für alles eine Erklräung und Entschuldigung und übergibst diese schwere Aufgabe später Deiner Tochter, die mit einer Co-abhängigen Mutter aufwachsen musste.

Tatsächlich Deine Entscheidung.

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Wenn es so einfach wäre, müssten Kinder von Alkoholabhängigen nicht jahrelang in Selbsthilfegruppen gehen.

Einfach auf die Therapeutin hören, auf die Menschen bei Urbia hören, den Kontakt abbrechen, und dann ist doch alles in Ordnung.

Nein, so einfach ist es nicht mit einer solchen Prägung. Ich hatte nicht solche Eltern, aber ich kann einfach nachfühlen, wie tief es sitzt, wenn ein Kind nicht Kind sein darf und von ganz klein auf die Verantwortung (fälschlicherweise) trägt und ständig in einer unberechenbaren Atmosphäre groß wird. Zudem noch nach außen alles mit vertuschen muss. Das lässt sich doch nicht einfach durch eine schnelle Kopfentscheidung abschütteln. Genau da setzen die Selbsthilfegruppen an, aber bis das Gefühl der Einsicht des Kopfes folgt, dauert es doch einfach lange.

Ich glaube, es braucht Empathie für die Betroffenen und ein gewisses Maß an Demut, denn wir laufen nicht in diesen Schuhen.

Und die TE scheint dann auch noch Pech bei der Therapeutin gehabt zu haben. Eine Erpressung innerhalb des therapeutischen Settings und eine Erwartungshaltung, nach 3 Sitzungen einen sonst manchmal jahrelangen Prozess innerhalb weniger Wochen zu vollziehen, na, das klingt echt krass. Was für eine absurde Haltung, die Therapie erst verbindlich werden lassen, wenn das Problem gleich zu Anfang gelöst werden kann. Ja, das ist mal eine interessante Erfolgserzwingungsmasche. Wobei ich einen solchen "Erfolg" anzweifle, denn dann bleiben vielleicht nur die angepassten Klient:innen, die brav machen, was die Therapeutin sagt, die aber nicht aus sich selbst und eigener Einsicht Veränderungen anstoßen.

Ich halte es für vermessen, der TE noch mehr und weitere Schuldgefühle, vor allem bzgl. ihrer Tochter, einreden zu wollen. Die jetzigen Schuldgefühle reichen doch schon für ein ganzes Leben.

Sie sollte sich in jedem Fall mit Co-Abhängigkeit auseinander setzen, aber ohne die totale Verurteilung ihres Verhaltens. Es geht ja auch um Selbstliebe und Selbstannahme. Co-Abhängiglkeit abzulegen ist ein ganz schmerzhafter Prozess, denn es bedeutet, wie eine Häutung oder eine Verpuppung seine gesamte Persönlichkeit abzulegen und neu zu finden. Daher braucht es so sehr die Fürsorglichkeit anderer Menschen. Ich wünsche der TE, dass sie diese Umgebung findet.

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Keiner hat gesagt, dass es einfach ist.

Und es geht nicht um Schuld, schon gar nicht um Verurteilung, sondern um Verantwortung.

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„Als Beispiel ich habe ihr erzählt das ich die tollen Haarspangen meiner Tochter nochmal in anderen Farbtönen gekauft habe und dabei noch gespart habe weil diese grad im Angebot waren.“

Es gibt bestimmt viele Beispiele, die du bringen könntest. Ich persönlich dachte gerade, dass Geld ausgeben (auch rabbatiert) das Gegenteil von Geld sparen ist und man deswegen die Aussage missverstehen könnte (auch wenn klar ist, was du damit gemeint hast). Kann sie überhaupt noch kontextualisieren?