Depressionen und Trauma

Hallo Leute. Ich bin 19 Jahre alt und kämpfe seit mittlerweile über einem Jahr mit PTSD und Depressionen.

Meine Geschichte; ich habe mit 18 die Schule überraschend abgeschlossen, hatte einen festen Plan für die Zukunft und war voller Motivation und Tatendrang. Ein paar Tage nach meinem Abschluss hatte ich allerdings einen schweren Motorradunfall den ich zwar zum Glück überlebt habe, aber mein Leben komplett auf den Kopf gestellt hat. Ich hab schwere Verletzungen am Bein erlitten, unter denen ich mein Leben lang leiden werde. Sport war seit dem ich denken kann meine größte Leidenschaft und ich dachte immer, dass das später mal meine Berufung wird. Durch meine Verletzungen ist mir das leider nicht mehr möglich. Ich habe das ganze letzte Jahr mit Physio verbracht und mein bestes versucht wieder gesund zu werden und kann mittlerweile auch wieder halbwegs schmerzfrei gehen. Nur für meine Leidenschaft reicht es leider nicht . Ich hab versucht mich für andere Sachen zu begeistern und einen anderen Weg für mich zu finden, leider auch vergebends.
Ich leide seitdem sehr unter dem Verlust und habe zusätzlich mit Flashbacks, Angstzuständen, Panikattacken und Depressionen zu kämpfen. Ich bin auch in Therapie was auch ein wenig hilft aber ich komm einfach nicht darüber hinweg. Ich habe seit dem Unfall immer versucht positiv zu bleiben und weiter zu machen aber mir fehlt mittlerweile einfach die Kraft. Alle meine Freunde machen mit ihrem Leben weiter, studieren, gehen arbeiten etc., und ich habe keine Perspektive habe mit Sachen zu kämpfen die sie zum Glück nicht verstehe. Versteht mich bitte nicht falsch ich freu mich sehr für sie aber ich fühle mich einfach so alleine. Ich bin glücklich dass ich damals nicht gestorben bin aber um ehrlich zu sein fühle ich mich ganz und gar nicht lebendig.

Ich weiß gar nicht warum ich das hier alles schreibe. Vielleicht hoffe ich einfach, dass hier ein paar Leute sind die ähnliches erlebt haben und überstanden haben und ein paar Tipps haben. Ich wär euch aufjedenfall sehr dankbar

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Hallo,

erstmal toll, dass du überlebt hast und dass du dich zurück ins Leben gekämpft hast! Das ist eine starke Leistung!

Weißt du, natürlich wirbelt dieser Unfall deine Pläne, Wünsche und Vorstellungen durcheinander. Da zeigt es sich wieder, dass das Leben oftmals nicht planbar ist.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Dinge nicht ohne Grund geschehen. Manchmal erschließt sich einem der Hintergrund erst später. Aber du kannst sicher sein, dass, was nun auf dich wartet, wird nicht schlechter sein! Vertrau da einfach mal dem Universum.

Schau nach vorne! Du hast Kämpfergeist. Du wirst etwas anderes finden, in dem gut wirst und das dich ausfüllt. Die Welt ist voller Dinge, die du entdecken kannst. Gib dir noch ein bisschen Zeit, heile. Du wirst irgendwann aufwachen und wissen, was du willst. Nur Mut und alles Gute!

LG

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Dinge geschehen nicht ohne Grund???

Sag das Betroffenen von sexueller Gewalt. Sag das Kindern, die vernachlässigt oder misshandelt wurden. Oder wie hier: Betroffenen von schweren Unfällen.

Von Verharmlosung und Schönrednerrei gehts den Menschen nicht wirklich besser. Wenn Dir das hilft, es sei Dir gegönnt, aber gegenüber Menschen mit traumatischen Erfahrungen "vertrau dem Universum" zu vertreten finde ich fast schon fahrlässig.

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Hallo,

ich akzeptiere deine Meinung. Aber wie ist denn deine Idee punkto Umgang in diesem Fall? Welchen Zuspruch bevorzugst du denn für den/die TE?

LG