Die Beziehung zu meiner Mutter war nie leicht. Als ich zwei Jahre alt war ließen sich meine Eltern scheiden und ich wuchs bei ihr auf.
Einen neuen Partner hatte sie nie, wodurch ich in die Rolle des Partners gedrängt wurde. Schon mit 6-7 Jahren tröstete ich sie regelmäßig und wusste von all ihren Problemen.
Mein Vater wurde meistens schlecht geredet und wenn ich mal was schönes mit ihm erlebte wie ein toller Restaurantbesuch dann wurde das belächelt oder schlecht gemacht. Sie erzählte mir auch im Kindes- und Jugendalter schon von den Problemen die sie mit ihm hatte (auch sexuelle Dinge). Sie war eifersüchtig auf ihn und seine neue Frau. Jedes Mal wenn ich vom Wochenende heim kam wurde ich gefragt wie es lief und die beiden wurden schlecht gemacht. Mein Vater regte sich dann über sie auf und ich verteidigte sie vor ihm. Also egal wo ich war, ich stand immer zwischen den Stühlen. Geredet haben die beiden auch nicht miteinander, ich war der Postbote.
Durch das alles wurde ich als Teenager depressiv und verletzte mich selbst. Meine Mutter war überfordert und sagte mir ständig wie krank ich sei. Wir stritten oft und manchmal lief sie mir hinterher und sagte „Na was willst du jetzt machen dann ritz dich doch wieder.“
Es ging so weit dass ich Suizidgedanken hatte und schließlich in eine Klinik gehen musste. Dort hatte ich einige schlimme Erfahrungen mit Betreuern (auf die ich nicht näher eingehen möchte) und habe meine Mutter am Telefon angebettelt dass sie mich dort rausholt. Hat sie nicht gemacht. Sie stand vor mir und den Ärzten und sagte „ich will dass meine Tochter hier bleibt, ich ertrage sie zuhause nicht“. Das hat unser Verhältnis bis heute sehr kaputt gemacht.
Ich habe dann eine Therapie gemacht und bin mit 17 ausgezogen. Ab da ging es bergauf und ich wurde endlich freier, konnte etwas heilen. Wir hatten nicht mehr so viel Kontakt und dadurch wurde das Verhältnis auch ein wenig besser.
Mit 19 wollte sie mir keinen Unterhalt mehr bezahlen da meine Ausbildung zu Ende war. Ich habe während der Ausbildung noch nebenbei gearbeitet und stand schnell auf eigenen Beinen, aber dann wollte ich mein Abitur nachholen und hätte den Unterhalt wirklich gebrauchen können. Sie war sogar eigentlich noch dazu verpflichtet den zu zahlen aber wollte es einfach nicht. Daraufhin hatten wir einige Monate keinen Kontakt.
Es war dann immer mal besser und mal schlechter, bis ich schließlich selbst Mutter wurde. Ich hatte die Hoffnung dass sich alles bessern würde. Sie schien sich auch auf ihre Enkelin zu freuen. Während der gesamten Schwangerschaft hat sie mich jedoch nicht unterstützt. Weder im Haushalt als ich hochschwanger war, noch hat sie irgendwie versucht es mir schön zu machen oder mich mal ein bisschen zu verwöhnen oder zu bemuttern, bevor ich selbst Mama werde. Das habe ich mir so gewünscht…
Als wir kurz vor der Geburt heirateten bekam ich von ihr 2 Plastik Windräder geschenkt. So ein regenbogenfarbenes für Kinder. Als Hochzeitsgeschenk. Sie sagte dazu sie hoffe unsere Winde wehen immer in die gleiche Richtung. Netter Gedanke, aber als Hochzeitsgeschenk???
Über einen Essensgutschein oder Schwangerschaftsmassage hätte ich mich so gefreut. Kommt man auf sowas nicht?
Generell ist sie sehr geizig obwohl es ihr nicht an Geld mangelt. Mein Mann lädt sie jedes Mal in Restaurants oder Cafés ein, wenn sie irgendwas braucht bringen wir es mit und verlangen natürlich kein Geld dafür. Aber wenn sie mir was aus der Apotheke mitbringt dann lässt sie sich die 7€ dafür überweisen. Das macht mich einfach total traurig.
Während ich bei der Geburt im KH lag hütete sie unser Haus. Leider haben wir in der Umgebung niemanden der dafür sonst in Frage gekommen wäre. Trotzdem musste ich sie kurz vor der Geburt ansprechen ob sie das machen würde und sie sagte „ja 1-2 Tage gehen schon irgendwie“. Das hat mich so verletzt. Ich wünsche mir eine Mutter die sagt „egal was ist, ich bin da! Mach dir keine Sorgen“. Zumal sie auch von zuhause aus arbeitet und das über all machen kann.
Dann kam ein für mich schlimmster Vertrauensbruch. Sie raucht, und ich bat sie darum wenn wir nach der Geburt nach Hause kommen bitte vorher nicht zu rauchen da sie unsere Tochter ja auch halten möchte. Sie sagte dann dass das kein Problem wäre und sie wüsste wie wichtig mir das ist.
Dann sehe ich auf den Überwachungskameras im Garten dass sie den ganzen Abend bevor wir ankamen raucht. Und mich so dreist anlügt. Gesagt habe ich erst Monate später etwas weil ich von der Geburt so fertig war und einfach keine Kraft hatte. Aber es hat mich so tief enttäuscht. Aber als ich es sagte, leugnete sie es trotzdem und meinte dann nach ellenlanger Diskussion „ja mag sein ich war halt aufgeregt tut mir leid“.
Die Diskussionen gingen immer weiter, sie hielt sich nie an meine Regeln, küsste meine Tochter immer ins Gesicht und die Hände, wurde sauer wenn ich sagte dass ich das nicht will oder ignorierte es sogar und machte es dann heimlich. In ihren Augen war ich eine Glucke, würde total übertreiben. Wenn sie zu Besuch war beschäftigte sie sich mit dem Baby nicht (außer wenn sie sie küssen wollte) sondern lies sich von mir mit Kaffee und Kuchen bedienen. Dann kotzte sie sich über ihr Leben aus und was alles so anstrengend und schlimm aktuell ist, und fuhr wieder. So lief es jedes Mal und meine Akkus waren danach immer leer.
Mein Fass lief immer voller. Ich suchte mehrmals das Gespräch, versuchte sachlich zu bleiben und erklärte ihr dass ich mir ein harmonisches Miteinander wünsche, eine schöne Oma-Enkelin-Beziehung, aber dass das so, ohne Vertrauen nicht funktioniert. Sie sagte sie würde sich bessern aber eigentlich war sie nur genervt von meinen Vorwürfen.
Nun war meine Tochter das erste mal so richtig krank, drei Tage lang mega hohes Fieber und Schmerzen. Ich schlief keine Nacht und war total am Ende. Meine Mutter fragte mich kein einziges Mal ob sie mir/uns irgendwie helfen kann. Ich habe nicht erwartet dass sie alles stehen und liegen lässt aber ein einfaches „braucht ihr irgendwas?“ habe ich erhofft. Es kam nicht.
Daraufhin habe ich ihr gesagt dass mich das total enttäuscht hat. Sah sie nicht ein. Sie hätte auch ein eigenes Leben und könne nicht immer springen. Ich hätte ja auch einen Mann, soll er doch helfen (tut er natürlich auch!). Sie zählte dann die Male auf an denen sie mich unterstützt hat.
1. wir hatten einen Wasserschaden und sie half uns zwei Tage lang, das ist eine der wenigen Dinge für die ich super dankbar bin.
2. Als meine Tochter Magen Darm hatte ist sie in die Apotheke gefahren um Medikamente zu holen. ABER, sie war sowieso bei uns zu Besuch als das passierte, ist mit unserem Auto 10 min zur Apotheke gefahren und wir haben die Medis selbst bezahlt.
3. Als ich vor 4 Jahren schwer erkrankte und nicht mehr laufen konnte ist sie mit mir 10 Tage in eine Klinik gefahren. Mein Mann konnte beruflich bedingt nicht mit und alleine hätte ich nicht fahren können. Ich habe die gesamten Kosten (über 3000€) alleine getragen und mich damit verschuldet. Auch die Unterkunft in der wir währenddessen wohnten (Klinik war nur tagsüber) habe ich alleine bezahlt damit sie mitkommt. Natürlich bin ich dankbar dafür aber sie ist meine Mutter und ich war nicht alleine lebensfähig, ist es da nicht normal dass man sowas für sein Kind macht??? Ich musste die Monate darauf noch 2 mal für 5 Tage dort hin, sie kam wieder mit aber sagte mir jeden Tag dort wie blöd sie es findet und dass ich mir nächstes mal einen anderen dafür suchen muss weil sie keinen Bock mehr hat.
Nun ist aus alldem ein großer Streit geworden. Ich habe ihr gesagt dass mich unser Kontakt sehr belastet und ich mir vieles anders gewünscht habe. Schlimm finde ich vor allem nicht dass sie keine Hilfe angeboten hat sondern die Reaktion darauf, dass sie es nicht einsieht und mir sagt ich solle mich nicht so anstellen. Sie sagte dann dass sie keine Lust mehr hat sich zu rechtfertigen und wenn ich wieder Kontakt will soll ich es sagen, ansonsten halt nicht. Sie scheint damit auch keine großen Probleme zu haben. Ich habe das Gefühl meine Mutter hat mich nun endgültig aufgegeben.
Meine Mutter hat mich aufgegeben.
Ich verstehe sehr gut, was du dir wünscht:
Eine Mutter, in deren herzen du bist, die einfach von selbst gar nicht auf die Idee kommt, dich bei Problemen "allein" zu lassen - sondern bei der es normal ist, dass sie ein eigenes, naturgegebenes Interesse daran hat, dich zu unterstützen, dich zu umsorgen und für dich da zu sein.
Für die sich die Frage gar nicht erst stellt, ob sie bei Herausforderungen Zeit für dich hat, sondern die ohne Diskussion ihrem Kind zur Seite steht.
Denn du bist ihr Kind.
Aber sie ist dir keine Mutter. Und das tut scheisse weh. Kenn ich :/
Man sehnt sich auch als Erwachsener manchmal einfach nach jemandem, der eben die Mutterrolle einnimmt, bei dem man sich umhegt und umsorgt wie von einer Mama fühlt.
Diese Rolle kann auch kein anderer Mensch im Leben ausfüllen - das heißt, diese Lücke besteht dann ersatzlos.
Sich damit abzufinden, dass die eigene Mutter diese Rolle nicht so erfüllt, nie so erfüllt hat und einem diese Geborgenheit und Bindung immer fehlen wird, das ist etwas, das man aufarbeiten, durchleben und sich schlussendlich damit abfinden muss.
Ich denke, jemand, dem das nicht selbst fehlt, weil er eben schon als Kind diese Nestwärme erfahren hat und selbstverständlich damit groß geworden ist, der kann das nicht so ganz nachempfinden, warum einem das so doll fehlt - und das dann noch mal in verstärktem Maße hoch kommt, wenn man SELBST Elternteil geworden ist und diese Nestwärme ja ans eigene Kind gibt, obwohl man sie selbst nie erfahren hat, finde ich total normal. War bei mir exakt genauso.
Aus diesem Unverständnis rühren vielleicht auch die Kommentare, die dir gegenüber eher harsch sind, auch wenn ich viele der Kommentare sehr hart finde und auch kein Verständnis für diese habe. Gerade von Userinnen, die ich normalerweise als sehr empathisch wahrnehme :( Aber nun gut.
Was du empfindest, kenne ich nur zu gut und es tut weh. Ich hab das auch therapeutisch aufgearbeitet, aber trotzdem tut es noch manchmal weh und trotzdem gibt es in meinem Leben manchmal Situationen, in denen ich gern eine Mama hätte, an die ich mich wenden kann. Heißt, du wirst einen Umgang mit diesen Gefühlen finden müssen.
Ich kann nur wirklich dazu raten, das mit Hilfe aufzuarbeiten und nicht allein.
Es ist von der Natur vorgesehen, dass wir Menschen eine Mutter haben, die uns diese Nestwärme gibt und dass wir damit groß werden. Das ist ebenfalls ein Grundbedürfnis. Wenn dieses nicht erfüllt wird, dann bekommt man die Verarbeitung dieser Lücke mmn nicht selbst hin.
Ich wünsche dir alles Liebe.
Deine Antwort hat mich gerade zum weinen gebracht. Einfach weil du mir so aus der Seele sprichst… ich habe schon kurz an mir gezweifelt weil manche Antworten hier so verständnislos sind. Ich kann mir das auch nur so erklären dass diese Menschen das Gefühl entweder nicht kennen, oder selbst erkaltet sind.
Ja, ich muss das aufarbeiten und ich danke dir so sehr für deine Antwort, wirklich.
Das hat doch gar nichts mit erkaltet zu tun.. man lernt damit zu leben und ja die Gefühle zu meiner Mutter waren schon in der Jugend erkaltet wie auch jetzt.
Sie ist mir scheißegal.
Wie bei Vätern gern gesagt wird.. nur biologische Mutter/ Erzeugerin.. mehr ist sie nicht in meinen Augen.
Daher hab ich einfach damit abgeschlossen und NULL Erwartungen an irgendwas.
Bei Vätern wird das schnell immer hingenommen das es nur der Erzeuger ist.. nur der Samenspender.. und was weiß ich.. aber wenn man so über die Mutter spricht ist es fatal das ist was ich nicht verstehe.
Natürlich wäre es traumhaft wenn es anders wäre, aber ich bin Erwachsen und hab nun meine eigene Familie und da investiere ich meine Kraft. Nicht in Vergangenes.. was ich ehh nicht ändern kann.
Sei froh. Ich kenne sowas auch, auch mit der Trennung und dem Verhalten. Gibt viele Parallelen. Blöd ist es, wenn die Mutter dann doch ankommt wenn sie irgendwas will. Vielleicht hast du Glück und sie meldet sich tatsächlich nicht mehr. Es ist für sie ja alles zuviel, von daher würde ich es einfach auf sich beruhen lassen. Ihr braucht sie nicht wirklich. Man kommt auch ohne klar. Klar muss man das erstmal lernen zu verdauen, aber hat man es erstmal geschafft, lebt es sich viel leichter. Ich denke mir immer "schade, was SIE alles verpasst! Es tut mir sehr leid für sie, dass sie im Alter dann alleine endet." Aber nicht mehr um mich. Ich bin inzwischen fein damit. Und lege meine Energie in die Leute, die mir gut tun und wichtig sind. Sie hat sich das bei mir leider verspielt.
Es tut mir leid, welch kaputte Beziehung Du und Deine Mutter habt.
Aber es muss Dir doch so langsam klar sein, dass Ihr wohl nie eine gute und vertrauensvolle Beziehung haben werdet. Es prallen 2 Welten aufeinander, es gab zu viele Verletzungen und Deine Mutter "tickt halt so wie sie tickt". Das ist nicht schön für Dich, aber Du wirst Dich wohl von ihr "befreien müssen".
Ich finde allerdings auch, dass Du zu viel von Ihr erwartest. Jedes Wort und alles was sie tut (oder nicht tut) auf die Goldwaage legst. Du begibst Dich freiwillig Immer noch in die Rolle des bedürftigen Kindes, das die Liebe und Anerkennung sucht. Und quasi erbettelt.
Du bist erwachsen, selber Mutter und solltest dringend an der Abnabelung arbeiten.
Warum erwartest Du, dass sie Dir im Haushalt hilft während der Schwangerschaft? Für Dich zur Apotheke fährt? Kannst Du das nicht alleine bzw. Dein Partner? Auch hast Du Erwartungen an das richtige Geschenk zur Hochzeit. Warum stresst Du Dich mit solch unwichtigen Dingen?
Ich verstehe deine Wünsche total. Das Vorweg.
Aber du musst begreifen, dass deine Wünsche total unrealistisch sind. Deine Mutter war NIE anders, nie so, wie du es dir gewünscht und verdient hättest.
Sie war nie der fürsorgliche und selbstlose Typ.
Du bist erwachsen, du bist selbst Mutter, mach dich endlich frei von den Erwartungen an sie. Denn die werden nur weiterhin enttäuscht und sie wird sie nie erfüllen, das ist die Realität. Sie wird nie ihre Hilfe anbieten, sich Gedanken machen, selbstlos sein. Wenn du weiterhin darauf hoffst, schadest du nur dir selbst.
Erst wenn du das akzeptiert hast und wirklich deine Mutter so nehmen kannst, wie sie ist, würde ich den Kontakt wieder aufnehmen (und in dem Punkt hat deine Mutter recht - es bringt nichts, ihr das alles vorzuwerfen, scheinbar KANN sie nicht anders, sie sieht das Problem nicht).
Ansonsten suche dir ein anderes soziales Umfeld, dass dich/euch unterstützt und hilft. Das klappt meist sogar besser, denn diese Menschen tun es freiwillig, nicht, weil man zufällig verwandt ist und es daher erwartet.
Ich wünsche dir viel Kraft und Mut, der Realität ins Auge zu sehen. Vielleicht hilft dabei eine erneute Therapie.
Danke, ich weiß das auch alles, dass ich an meiner eigenen Einstellung arbeiten muss usw. aber es tut einfach noch weh. Ich wünsche mir etwas dass ich nie hatte und nie haben werde. Irgendwie muss ich das loslassen.
Ich habe auch versucht sie so zu nehmen, einfach gar keine Erwartungen mehr zu haben (alleine schon weil ich diese Oma Beziehung so unbedingt wollte) aber ich kann es einfach nicht. Das sieht dann nämlich so aus dass sie kommt wie sie lustig ist, nur über sich redet, und wieder geht. Und ich bleibe dann total ausgelaugt zurück und hatte von dem Treffen absolut nichts. Außer dass ich danach erschöpft bin…
"Ich habe auch versucht sie so zu nehmen, einfach gar keine Erwartungen mehr zu haben (alleine schon weil ich diese Oma Beziehung so unbedingt wollte) aber ich kann es einfach nicht."
Aber genau das in den Klammern geschriebene ist eben auch wieder eine viel zu hohe Erwartung. Wer mir nie gut getan hat, der hat doch im Leben meines Kindes nichts zu suchen.
Deine Kindheit war unschön, das tut mir leid.
Ich selbst wuchs ähnlich auf, Eltern sehr früh getrennt, nur Krieg und ich immer zwischen den Stühlen. Daher kann ich gut verstehen, dass dich das geprägt hat und auch heute noch traurig macht.
Ich kann dir allerdings nur raten, deine Kindheit (nochmal?) Therapeutisch aufzuarbeiten und einen anderen Standpunkt einzunehmen.
Du hängst immer noch in der Rolle des Kindes fest, das um die bedingungslose Unterstützung und Liebe der Mutter bettelt. Das ist verständlich, aber deine Mutter wird dir das wohl nie geben können.
Du verlangst von ihr permanent Hilfe und erwartest, dass sie für dich wenigstens heute ganz selbstlos jederzeit zu Hilfe eilt. Und so leid es mir tut, du bist mittlerweile nun mal erwachsen und selbst Mutter und so schön und hilfreich ihre Unterstützung wäre, du solltest nicht darauf angewiesen sein oder darum betteln und ihr Vorträge darüber halten, wie enttäuscht du von ihr bist.
Zieh klare Grenzen: fordere von ihr keine Hilfe mehr, setz deine Regeln durch und ignoriere ihr Gemecker darüber. Wenn das in Kontaktabbruch endet, ist das dann leider so. Du musst unbedingt aus der Erwartungshaltung raus, dass deine Mutter dir irgendwas für deine bescheidene Kindheit schuldet und sie stets Gewähr bei Fuß stehen muss wenn du Hilfe brauchst. Diese Einsicht wird sie niemals zeigen.
Selbst in einer völlig gesunden Eltern–Kind–Beziehung sind die Eltern nicht mehr permanent in der Bringschuld. Mein mann hat ein intaktes Elternhaus, das Verhältnis ist gut. Man hilft sich selbstverständlich gegenseitig, aber dass seine Mutter uns den Haushalt macht während meinem Wochenbett, das Rauchen einstellt (sie raucht ebenfalls, grundsätzlich draußen und wäscht sich immer die Hände danach) oder Ähnliches hätten wir niemals erwartet.
Ich gebe dir in vielen Punkten recht. Nur zu dem Rauchen möchte ich noch etwas sagen.
Sie versucht ständig damit aufzuhören (unabhängig von mir) und schafft es auch oft für mehrere Wochen oder Monate. Ich habe nicht erwartet dass sie für mich aufhört, sondern lediglich 4 std bevor wir ankommen keine geraucht hat.
Selbst da hätte sie sagen können „ich bin so aufgeregt ich glaube das schaff ich einfach nicht.“
Aber nein, sie beteuert wie wichtig es mir ist und macht es heimlich, lügt mich an. Schafft es nicht EIN Mal auf meine Bedürfnisse zu achten. Selbst als wir ankamen hat sie es nicht gebeichtet und das Baby selbstverständlich in die Arme genommen. Die ganze Situation ist es was mich enttäuscht hat, und nicht dass sie an sich raucht.
Deine Mutter muss dir auch nichts Beichten.
Sie ist eine erwachsene Frau wie du.
Die Beziehung ist derart belastet und keine Besserung in Sicht, dass ich sie ziehen lassen würde.
Steck die Energie lieber in Freundschaften, auf welche man sich langfristig verlassen kann und welche einem gut tun.
Wie steht es um den Vater und die Schwiegereltern?
Mein Vater und die Schwiegereltern leben leider total weit weg… meine Schwiegermutter ist eine total liebe und super fürsorgliche Mutter. Ich sehe wie mein Mann grossgeworden ist und wünsche mir das natürlich auch.
Sie hat mich oft gefragt als ich schwanger war und nach der Geburt ob meine Mama mich unterstützt oder ist davon ausgegangen dass sie mir hilft. Ich habe dann immer gelogen und gesagt es wäre so. Es war jedes Mal wie ein Stich ins Herz.
Alle um mich herum gehen davon aus dass es normal ist als Mama und Oma präsent zu sein und deshalb tut es umso mehr weh. Aber ich muss lernen diesen Wunsch loszulassen…
Hey,
meine Mutter hat auch in meiner Kinderheit und Jugend immer ihre Probleme bei mir abgeladen. Sie ist manisch depressiv und es war ein sehr schwieriges auf und ab und ist auch bis heute nicht leicht.
Trotzdem hatten wir immer irgendwie eine enge Bindung aber ich war auch vor allem ihr Kummerkasten, gleichzeitig konnte ich den Erwartungen meines Vaters nie gerecht werden.
Vielleicht hattest du die Erwartung, dass sie nun viel für dich da ist und dir hilft, weil deine Schwiegermutter es geäußert und erwartet hat und bist deswegen traurig und enttäuscht. Ich bin selbst Anfang des Jahres Mutter geworden und habe von meiner Familie gar nichts erwartet, weil ich wusste, dass es nichts zu erwarten gab... auch wenn sie sich sehr wohl über ihr Enkelkind freuen und es schön finden, wenn sie sie sehen.
Ein paar Wochen nach mir hat aber auch meine beste Freundin ein Kind bekommen und mir dann erzählt, dass ihre Mutter nun jede Woche ein paar Tage vorbei kommt, um ihr zu helfen, für sie kocht, ein wenig beim Haushalt zur Hand geht oder ihr auch einfach mal die Kleine abnimmt...und meine Freundin war dann auch ganz schockiert, dass von meinee Mutter da so gar nichts kommt.
Da habe ich auch gemerkt, dass es mich traurig macht und ich fühlte mich plötzlich einsam und verletzt, obwohl ich vorher gar keine Erwartungen an sie hatte.
Ich schätze mal durch die Erwartungen deiner Schwiegermutter ging es dir ähnlich. Du fühlst dich plötzlich wieder traurig, verletzt und einsam/ im Stich gelassen. Und wie du siehst,ging es mir genauso obwohl ich wusste, dass ich hier gar nichts zu erwarten hatte....
das musste ich mir dann erstmal wieder bewusst machen und dann ging es mir besser und ich konnte mich wieder ganz auf meine kleine Tochter konzentrieren, weil es schließlich um sie geht und nicht um meine Mutter.
Es gibt im übrigen keinen Grund dazu, deiner Schwiegermutter zu erzählen, dass deine Mutter für dich da ist. Wenn du darüber sprichst wird es dir besser gehen, war bei mir auch so. Habe es einfach ausgesprochen wie es war und dann konnte ich besser damit umgehen.
Atme tief durch und mach dir bewusst, dass deine Kindheit nicht zurück kommt, aber die Kindheit von deinem Baby hat gerade begonnen und du und dein Mann ihr könnt es euch und eurem Baby schön machen.... Alles andere (Oma, Opa...) ist bloß Bonus. Alles Liebe 💗
Ich denke, das du da dringend therapeutisch aufarbeiten solltest. Es wird endlich Zeit, das du einen anderen Blickwinkel bekommst, den du offensichtlich alleine nicht hinbekommst.
Aus dir spricht immer noch das Kind. Deine Forderungen/Enttäuschungen in der Zeit als erwachsene Person an deine Mutter sind teilweise wirklich überzogen. Du möchtest immer noch deine kinldihcen Bedürfnisse gestillt bekommen, aber das Verhältnis zu deiner Mutter gibt das überhaupt nicht her. Sie war schon immer emotional distanziert und geizig, warum sollte sich das ändern?
Du brauchst prof. Hilfe um endlich einen anderen Fokus zu bekommen, sonst sitzt du auch noch in 10 Jahren da und reibst dich an ihr emotional auf.
Ich weiß nicht, ob es Sinn macht, auf die einzelnen Punkte überhaupt einzugehen. Aber sie werfen bei mir wirklich Fragen auf, denn im Grunde bist du als erwachsene Person für dein Leben, deine Ausgaben und deine Pläne alleine verantwortlich....auch im Krankheitsfall. Die einzige person mit der man sowas abstimmen/besprechen muß ist eben der Partner, nicht mehr die Mutter.
Ich verstehe zB nicht, wie du darauf kommst, das deine Mutter dir eine zweite Ausbildung finanzieren sollte.
Ich verstehe nicht, warum ein Haus während einer Geburt gehütet werden muß. Warum deine Mutter vor der Geburt bei dir putzen soll, wenn du einen Partner hast. Wieso du eine Klinik gewählt hast, wo du ganz genau weißt, das du dich damit verschulden wirst oder warum du das nicht für deine Gesundheit in kauf nimmst. Das sind alles Punkte, die man unabhängig von der Mutter (zu der man eh kein gutes Verhältnis hat) eben mit seinem Partner regelt. Immer wieder rennst du mit Absicht bei ihr vor eine Wand, anstatt dich zu distanzieren, und genau das sollte Betsandteil deiner kommenden Therapie sein.
Auch der Showdown, die machst daraus, das deine Mutter dich aufgegeben hat.....sie war in vielen Bereichen einfach noch nie da und das muß in deinem Kopf ankommen.
1. sie war dazu gesetzlich verpflichtet mir ein weiteres Jahr Unterhalt zu zahlen, da das Abitur mit der Ausbildung zusammen hing. Sie hat genug Geld, sie wollte mich nur einfach nicht unterstützen.
2. das Haus musste gehütet werden weil wir 2 Hunde haben.
3. Es muss mir niemand den Haushalt machen wenn ich schwanger bin. 1-2 mal die Wäsche aufzuhängen oder mir mal das Bad zu putzen wären genug gewesen um einfach zu merken dass ich ihr wichtig bin, dass sie mich gerne unterstützt. Es hätte nicht mal der Haushalt sein müssen, lass es andere Nettigkeiten sein. Kuchen mitbringen, etwas für das Baby besorgen, irgendwas.
4. die Therapie war das einzige was mir geholfen hätte und wurde nicht von der KK übernommen. Ich hatte keine andere Wahl. Und ich kenne niemanden mit 20 der so viel Geld locker hat und sich dafür nicht verschulden muss. Es war übrigens noch mehr, die Hälfte davon hat mein Mann übernommen.
Und dass sie mich aufgegeben hat ziehe ich daraus, dass sie lieber gar keinen Kontakt mit uns hat, anstatt einen simplen Fehler einzusehen oder sich zu ändern. Sie hat es aufgegeben, ein gutes Verhältnis zu mir zu wollen = (für mich) sie hat mich aufgegeben.
1. Du hast geschrieben, das sie NACH deiner Ausbildung keinen Unterhalt zahlen wollte. Nach der ersten Ausbildung ist Schluß mit der Unterhaltspflicht.
"Mit 19 wollte sie mir keinen Unterhalt mehr bezahlen da meine Ausbildung zu Ende war. Ich habe während der Ausbildung noch nebenbei gearbeitet und stand schnell auf eigenen Beinen, aber dann wollte ich mein Abitur nachholen und hätte den Unterhalt wirklich gebrauchen können."
2. Dann sollte sie die Hunde hüten, nicht das Haus....das ist doch was ganz anderes. Die Hunde hätten auch anderweitig untergebracht werden können, zur Not wäre dein Partner eben zuständig gewesen.
3. Diese Rolle hat deine Mutter noch nei in deinem Leben übernommen, da ändert auch die nächste Generation nix dran.
4. Mit welcher Begründung wurde die Kostenübernahme abgelehnt? Bei der Vorgeschichte schwer nachvollziehbar.
Und warum wurdest du bei der anderen Erkrankung nicht stationär aufgenommen?
Wie kann jemand einen aufgeben, der nie für einen da war? Deine Mutter hat nie die Rolle ausgefüllt, die du von ihr erwartest....weder früher, noch heute. Solange das nicht bei dir selber angekommen ist, solange wird sich bei dir nichts ändern. Nicht sie ist am Zug, du selber bist es. Wenn man ausspricht, das man keinen Kontakt mehr möchte, aber es nicht so meint, dann läuft gewaltig was schief. Und egnau das hast du getan....du wolltest sie im Grunde emotional erpressen, das hat nicht geklappt.
Tut mir leid, aber auch ich kann bei der Vorgeschichte nicht verstehen, warum du immer noch solche Wünsche ihr gegenüber hast und auch immer und immer wieder fragst. Hat dir die Vergangenheit denn nicht eindeutig gezeigt, dass ihr nie ein normales Mutter Tochter Verhältnis haben werdet?
Aber überhaupt sind teilweise deine Wünsche, für mich persönlich zumindest, bissl sehr komisch. Warum muss man ein Haus hüten für wenige Tage? Warum muss jemand unbedingt bei einem Klinikaufenthalt dabei bleiben? Warum wünscht man sich explizit Massagen etc genau von der Person, die mich im Stich gelassen hat?
Wenn du da alleine nicht raus schaffst, dann ist das absolut nichts verwerfliches, wenn man sich dazu professionelle Hilfe holt.
Wie ich schon mehrmals beantwortet habe, wir haben 2 Hunde, deshalb Haus hüten.
Jemanden der höllische Schmerzen hat und nicht laufen kann alleine für 10 Tage in eine Klinik zu schicken obwohl man selbst Zeit hat mitzukommen, als Mutter, findest du komisch?? Würdest du das für dein Kind nicht machen? Auch wenn es erwachsen ist.
Warum haben überhaupt so viele die Meinung dass Mutterschaft mit exakt 18 Jahren aufhört? Sie verändert sich, ja. Aber das sollte nichts an der bedingungslosen Liebe und Hilfsbereitschaft ändern. Mir war das bewusst als ich ein Kind bekommen habe. Aber anscheinend sehen das viele anders.
Wenn mein Verhältnis zu meiner Mutter von Grund auf quasi gar nicht existent ist, dann ja, ist sie die letzte Person, die ich fragen würde. Komisch, dass anscheinend nur du das nicht wahrhaben willst.