Hallo liebe Mamas und Papas,
überall in den Foren- Einträgen lese ich immer, wie wichtig es ist, sich Auszeiten zu schaffen, nicht nur Mama oder Papa zu sein, sich Paarzeit zu ermöglichen etc.! Und das alles stimmt mich negativ bzw finde ich es für diejenigen eine zusätzliche Belastung, die sich all das gar nicht erfüllen können!
Unser Sohn ist nun 1,5 Jahre alt, ich arbeite während er schläft ein paar Stunden von Zuhause aus und habe vor, ihn mit frühestens 2,5 Jahren in die Fremdbetreuung zu geben!
Die sog. Me-Time habe ich abends ab 19:00 Uhr, wenn er schläft! Ansonsten war ich, seit seiner Geburt, vielleicht 5x von ihm getrennt (Arzttermine, sogar einmal auf einem Firmen-Sommerfest)!
Ich bin keine Vollblut-Mama und Hausfrau aber ich liebe meinen Sohn und bin bereit, das für ihn "durchzustehen"...es ist ja absehbar, sobald er in die Fremdbetreuung geht kann ich zumindest wieder ein paar Stunden am Tag meinen Interessen und meinem Rhythmus nachgehen! Mit zunehmendem Alter erhält man ja nach und nach etwas Freiheit zurück!
Ich bin nicht unglücklich aber natürlich vermisse ich "mich" und auch meinen Mann "uns"!
Mir wird oft Angst und Bange, wenn ich dann immer lese, wie wichtig es ist, Großeltern und Co. einzuspannen (wir sind komplett auf uns gestellt) etc.! Darum suche ich hier diejenigen Stimmen, die den Druck durch ihre Erfahrungen rausnehmen können....für mich und für alle die, die nicht den Oma-und-Opa-Luxus haben und tatsächlich ein paar Jahre durchgehalten haben, ohne unter zu gehen, ohne sich selbst oder den Partner zu verlieren, und trotz 24-Stunden, 7 Tage die Woche "Bereitschaftsdienst" einfach Positives berichten können!
Wisst ihr, wie ich das meine?
Ich bin sehr gespannt auf eure Worte!
Viele Grüße
Werden wir untergehen?
Guten Morgen GIKA3,
Ihr werdet sicherlich untergehen, wenn ihr untergehen wollt. Oder ich könnte auch sagen, wenn ihr euch gegenseitig einredet unterzugehen.
Mir ist bei deinem Beitrag aufgefallen, du sprichst viel davon, was die anderen Eltern und Menschen sagen und raten. Du hast die Bedeutung von "Auszeiten" aufgesogen und fühlst dich schlecht, weil du von der Wichtigkeit liest, die Großeltern zur Entlastung einzuspannen.
Da bist du für mich voll in die Falle des Vergleichens, des Schielens auf andere junge Eltern, gestolpert. Das ständige Vergleichen mit Anderen ist schon ein ganz wichtiger erster Schritt beim Streben nach dem Untergehen (Ironie off!).
Bei meiner Frau und mir war es so, wir haben unseren Sohn nach einem Jahr in die Krippe gegeben und bald danach zusätzlich zu einer Tagesmutter, weil meine Frau kaum verkürzt arbeiten konnte und zusätzlich noch eine weite Pendelstrecke zu ihrer Arbeit hatte. Teilzeit für mich als Vater war damals von meiner Seite und auch von Seiten des Arbeitgebers völlig undenkbar (ich gehöre einer anderen Generation an).
Aus heutiger Rücksicht und unter den heutigen Umständen würden wir sicherlich einiges anders gestalten und ich würde mehr Zeit mit meinem Kind verbringen wollen.
Aber was soll ich sagen, aus meinem Sohn ist ein liebenswerter erwachsener Mann geworden. Es war gut so wie es war.
Rede mit deinem Mann einfach über deine Ängste und frage ihn nach seinen Ängsten. Bitte mache deine wertvolle Lebensphase mit deinem Kind nicht durch schädliche Vergleich schlechter als sie ist, sondern versuche auch, die guten, erfüllenden Aspekte dieser Zeit zu sehen und zu würdigen.
Denn diese Zeit wird vorübergehen und sie wird, ich muss jetzt aus meiner Sicht sagen leider, nie wieder kommen.
Hej,
im Moment haben sich bei euch die Parameter durch das Kind einfach geändert.
Das wird eine Weile so gehen, dann kommt eine andere Phase.
Die eine Phase mag anstrengender sein als die andere aber es wird mit der Zeit auch besser,
Untergehen werdet ihr nicht, wenn ihr daran arbeitet und ihr müsst euch auch nicht verlieren.
Dafür müssen auch nicht zwingend die Großeltern eingespannt werden.
Bei mir zB wäre das überhaupt nicht möglich gewesen, da beide Großeltern zu weit weg wohnen. Zudem haben die einen Großeltern noch einen Betrieb und mit den anderen Großeltern war es stets schwierig (Stichwort Narzissmus) und mein Vater war auch sehr krank und ist inzwischen verstorben.
Und auch bei anderen sehe ich nicht, dass da dauernd die Großeltern eingespannt werden (bei meiner Freundin gab es zB die klare Ansage seitens ihrer Eltern, dass sie gerne ab und zu mal aufpassen, sich aber nicht regelmässig einspannen lassen, da sie nun im Alter und im Ruhestand mehr ihr Ding machen wollen).
Wichtig ist, dass ihr euch ein halbwegs solides Netzwerk aufbaut.
Eine gute Kita oder Tagesmutter, Kindergärten mit evtl Nachmittagsbetreuung.
Mit anderen Eltern haben wir hier zB Fahrgemeinschaften und es gab in der Grundschule auch mal eine Zeit, wo meine Tochter mittags bei einer Freundin aß, weil ich arbeiten musste und zwei Tage später aß das Mädchen bei uns weil an dem Tag deren Mutter arbeiten musste.
Das hat rund zwei Jahre super geklappt, dann kam Corona.
Wir haben verlässliche Nachbarn, die mal abends gebabysittet haben oder sich im urlaub um unsere Tiere kümmern. Und umgekehrt.
Als die Kinder sehr klein waren, habe ich mir zB ein Fitnessstudio mit Kinderbetreuung gesucht. Auch das hat funktioniert und so konnte ich trotzdem meinen Sport machen.
Und glaube mir, so easy-peasy ist dieser Großeltern-Luxus nicht, da hört und liest man auch viel von gegenseitiger Kritik, Einmischerei und Ansprüchen und da ist auch nicht alles Gold was glänzt.
LG
Also wir hatten auch keine Großeltern an der Hand und drei Kinder. Wir sind auch nicht "untergegangen" als Paar. Es muss nicht so sein,, wie man hier immer liest.
Das liegt aber auch daran, dass mein Mann sich sehr eingebracht hat, was die Kinder betrifft, während vieleVäter eher von ihren Kindern genervt zu sein scheinen. Und ich habe nicht gearbeitet außer Haus,so lief das Leben entspannter. Das ist in meinen Augen der Stressfaktor Nr. 1
Wir waren die ersten Jahre mit zwei Kindern im Ausland ohne jegliche Unterstützung, dann wieder in Deutschland, viele hundert Kilometer von den Familien entfernt. Haben noch ein drittes Kind bekommen. Ich bin seit 2008 mit allen dreien unter der Woche alleine und arbeite seit drei Jahren wieder Vollzeit davor 10Jahre überhälftig Teilzeit. Die Kinder sind jetzt 20, 28 und 14. Fremdbetreut war der Grosse ab 3Jahren, die Tochter ab knapp 2 und der Jüngste ab ca 1 Jahr. Und geht's gut, wir haben immer noch eine intakte Beziehung. Wir hatten vielleicht 5mal insgesamt einen fremden Babysitter und sind zweimal in all den Jahren ein Wochenende weggefahren (das aber erst als der Jüngste ein Schulkind war), da hat eine Oma betreut. Natürlich bin ich manchmal an meine Grenzen gekommen. Und habe mit unserem Modell gehadert. Aber letztendlich bin ich stolz und glücklich, so wie es gelaufen ist und heute ist.
Tippfehler: Das 2. Kind ist 18 aktuell, nicht 28
Jedes Paar ist anders....Lass dich davon nicht verunsichern!
Eine Freundin von mir geht fix 1x/Monat mit ihrem Mann aus...Date-Night...an den Wochenenden ist der Kleine oftmals bei Omas und Opas....1x/Quartal sind sie übers WE weg und 1x/Jahr "länger" (5-7 Tage) ohne Kind.
Ohne diesen Plan könnte sie nicht leben - sagt sie! Sie fühlt sich dann wie wenn sie mit ihrem Bruder zusammen leben würde.
Wir gönnen uns auch mal Auszeiten a la Essen gehen oder Kino, aber nicht regelmäßig...mal passts 3x hintereinander gut, dann Wochen oder Monate gar nicht. Und wir gehen auch nicht unter!!
Bei uns hat jeder "sein Ding" (bei mir der Sport, bei meinem Mann seine Werkstatt) dem er nachgehen kann. Wo der andere einstweilen die Kinder hütet. Ich gehe auch am WE gerne mal aus mit Freundinnen und tanze die halbe Nacht durch - Das braucht mein Mann auch nicht.
Und "Paarzeit" haben wir einfach oft abend wenn die Kinder im Bett sind. Oder spontan wenn beide Kids nicht zuhause sind...
Den "Oma und Opa Luxus" haben wir eher selten, und wir lieben uns noch, und wir gehen nicht unter, und wir wissen dass auch wieder Zeiten kommen werden die "einfacher" sind.
Hallo,
ob ihr untergeht liegt an euch und eurer Kommunikation.
Wir haben auch alles alleine gemacht. Teilweise war es natürlich hart, wir hatten Differenzen.
Sicher hat man in jedem Alter Herausforderungen, aber ganz ehrlich, die ersten Jahre mit Schlafentzug usw. können einen stark an die Grenze treiben, auch als Paar.
Wir haben ein bisschen der Me-time ab 19 Uhr füreinander eingesetzt, sich unterhalten, daheim nur für uns gekocht, gemeinsam einen Film angeschaut, auch Tanzen oder Singen oder was weiß ich kann man gemeinsam machen ohne das Kind abgeben zu müssen. Babysitter hatten wir versucht zu finden, klappte in der Umgebung nicht.
Es reicht We-time zu haben, es muss keine totale Auszeit sein, also in dem Sinne, dass man weg geht oder das Kind wo anders hin bringt.
Einige Freunde machen hier alles alleine und sie haben auch daheim eine Paarzeit ab und zu. Man muss in Kommunikation bleiben, gemeinsame Ziele haben. Paare bei denen es in meinem Umfeld nicht geklappt hat, hatten mehr Unterstützung, vielleicht zu viel? Da hatte dann jeder Partner Zeit für seine eigenen Belange und sie setzten zu wenig der freien Zeit für einander ein. Da ging es dann außeinander, weil jeder seine eigenen Ziele hatte, kaum miteinander.
Alles Gute.