Ich hasse mein Leben

Kurz, das wird ein Frustpost. Ich bin so derart gefrustet von meinem Leben das ich es wirklich hasse.

Ich bin Ende 30, habe zwei Kinder die mit schwerer Anstrengung entstanden sind. Mein Traum von einem kurzen Abstand war nix, 4 Jahre dazwischen. Sie sind echt mein einziger Lichtblick.

Ich stemme alles alleine, Kontakt zu meiner Familie gibt es nicht, Dank meiner Mutter.

Mein Mann geht arbeiten, Schwiegermutter habe ich, die ist jedoch eher Belastung als Hilfe da sie sich gerne bedienen lässt. Soweit so ok, sie wird eben nur eingeladen wenn ich Kraft dazu habe.

Ich habe einen unfassbar großen Kinderwunsch und meine beruflichen Qualifikationen alle auf die Kinder ausgerichtet, also eine Möglichkeit die Kinder mittags zu betreuen. Anfang des Jahres habe ich auch noch eine andere Ausbildung begonnen, damit ich meinen Mann unterstützen kann und er in Teilzeit gehen kann. Er soll ebenfalls weniger arbeiten, also beide ca 28Std. Finanziell klappt das.

Trotzdem ist das alles so zäh und aussichtslos, ich habe zwar nun einige Anfragen aber es kotzt mich jetzt schon an. Ich bin nicht so scharf drauf zu arbeiten, liebe also keine Tätigkeit so sehr dass ich es gerne machen würde. Beide Tätigkeiten, die ich ausführen werde, sind selbstständig. Zwei komplett verschiedene Bereiche. Trotzdem ist es alles richtig ätzend.

Der Kinderwunsch schlägt jeden Monat zu. Ich habe Pco, keine Kraft und kein Geld mich mit der KiWu Klinik rumzuschlagen, habe jetzt viel mit Naturheilkunde auf die Reihe bekommen. Mit Ende 30 ist es aber auch nicht mehr so leicht. Um mich drum herum in der Ausbildung sind 3(!) Frauen schwanger geworden, das reißt mir den Boden unter den Füßen weg. Ich habe jetzt abgenommen, wieder Mal die Ernährung umgestellt, knapp 5 kg weniger und bin im Idealgewicht. Trotzdem klappt nichts. Ich war bei Wahrsagerinnen, mache Rituale usw. Nix kommt.

Ich hasse mein Leben und meinen Körper, ich wollte einfach nur Hausfrau sein, frisch kochen und meine vielen Kinder haben und jetzt so.

Gestern erfahre ich dann, dass meine toxische Mutter mit dem Premium Enkel (Kind meines Bruders) munter im Schwimmbad hockt während ich beruflich strample. Es tut einfach weh, so überhaupt nichts vom Leben zurück zu bekommen.

Danke fürs lesen. Bitte keine boshaften Kommentare, ich leide schon genug.

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Hallo Allesmist,

Wenn in deinem Leben gefühlt alles dermaßen Mist ist und du deine ganzen Lebensumstände hasst, wie willst du da etwas "vom Leben zurück" bekommen?
Das halte ich angesichts deiner pessimistischen und depressiven Grundstimmung für nahezu unmöglich.

Du ertrinkst nach deiner Schilderung in einem Meer von Selbstmitleid. Für mich gibt es da nur einen einzigen Ausweg, nämlich den Weg der Bereitschaft, dich selbst und deine Einstellung zu ändern. Leider ein unbequemer und steiniger Weg, weil ich einer ganzen Reihe von unangenehmen Wahrheiten über mich selbst ins Auge schauen muss.

Rein sachlich gesehen hört sich deine Schilderung deines Lebens, was Familie und Beruf anbelangt, im Grunde genommen "durchschnittlich" an.
Ich kann dabei beim besten Willen keine übermäßig belastenden Umstände erkennen, die mir wenigstens einen Teil deines überbordenden Negativismus erklären könnten.

Nach meiner Meinung hast du die Wahl: Entweder in deinem Selbstmitleid zu verharren oder an dir selbst arbeiten und deine Einstellung und Perspektive zu deinem Leben zu verändern.

Hast du dir schon einmal die Frage gestellt, wie oder wie lange es dein Mann mit dir aushalten könnte, wenn er nur Negatives und Abwertendes von dir zu hören bekommt? Gefährdet das nicht eure Partnerschaft und die Erziehung eurer KInder?

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Es ist drastisch ausgedrückt… sehe es aber ähnlich. Liebe TE, genieße doch das was du hast. Bleibe in dem Moment. Das klingt alles so leicht und einfach, aber wenn du so negativ denkst, dann machst du es dir selbst sehr schwer.
Vielleicht wäre auch eine fortgehende Diagnostik bei dir hilfreich. Für mich klingt es auch etwas nach Mental Load/Depression

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Ich habe eine Diagnose und auch eine Therapie. Der Therapeut ist allerdings schwerer zu erreichen bzw finden wenig Stunden statt. Jemand neues zu finden ist praktisch unmöglich. Ich bleibe aber dran! Danke für Deine Nachricht.

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Klingt für mich nach mental load (neben dem unerfüllten Wunsches eines dritten Kindes)

(Nicht provokativ gefragt sondern einfühlig) warum genau möchtest du ein drittes Kind? Klingt für mich eher nach viel Chaos in deinem Leben und zu sagen, dass du dein Leben hasst, macht es nicht besser.
So ein kleines Baby/ein neuer Mensch kann für deine Situation nichts.
Wäre es nicht erstmal besser woanders anzuknüpfen?

Und was heißt „nur Haufrau“? Sag das mal den Menschen, die zu Hause sind und „nur Hausfrau-Mann“ sind. Das ist verdammt anstrengend. Wieso genau möchtest du das? Weil es so einfach ist? Verstehe ich nicht

Bearbeitet von Hmmm
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Danke für Deine Antwort. Ich war mit meinem letzten Kind Zuhause. Es ist anstrengend, für mich aber wunderschön. Ich spiele gerne mit meinen Kindern, unterhalte mich mit dem großen, lerne neues mit dem kleinen. Basteln, raus gehen, Natur erleben. Ausflüge die kostengünstig sind wie Kindermuseum oder Schwimmbad. Es macht mir Spaß, sie zu begleiten. Ich arbeite auch gerne Zuhause, im Garten, mache sauber.

Das gibt mir mehr Sinn als eine andere Tätigkeit.

Der Kinderwunsch ist enorm, war es schon immer. Wie gesagt, ich habe mein komplettes Leben darauf hingearbeitet, geklappt hat es leider erst Ü30. Warum der Kinderwunsch so extrem stark ist weiß ich nicht. Habe ich versucht zu ergründen, bisher nichts gefunden. Auch mit professioneller Hilfe nicht.

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Kannst du denn dann nicht Hausfrau und Mama bleiben und dein Mann arbeitet weiterhin vollzeit?

Oder ist es auch sein dringender Wunsch weniger zu arbeiten?

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Vielleicht ist es gerade alles etwas schwierig zu sehen, aber ich lese heraus, dass du zwei gesunde Kinder hast. Für die kannst du doch schonmal sehr dankbar sein. Dann noch ein toller Mann, welcher in Teilzeit arbeiten möchte (wahrscheinlich, um auch mehr von den Kindern zu haben, was ich auch sehr positiv finde!).

Du machst dich selbstständig, um eurer Familie etwas ermöglichen und deinen Mann entlasten zu können. Liest sich für mich auch nach einer fairen Aufteilung und guter Partnerschaftlichkeit! Und sieh es einfach so: du lebst nicht für deine Arbeit, sondern arbeitest, um zu leben. Das gehört eben dazu. Du kannst aber ja nachmittags deinen Traum von "Hausfrau und Mutter sein" leben.

4 Jahre Altersabstand sind doch auch nichts im Vergleich zu einem ganzen Leben, welches sich die beiden haben werden.

Eine Oma ist auch vorhanden, die sich scheinbar interessiert, wenn auch nicht ganz so unterstützt, wie ihr es euch wünschen würdet.
Bezüglich deiner Familie bringt es ja leider nichts, dem hinterher zutrauern, was man nicht hat bzw. den Bruder zu beneiden. Man sieht ja hier auch nur die positiven Seiten (schöner Schwimmbadbesuch) und nicht das, was im Hintergrund vermutlich schief lief (trotziges Kind, Streit mit der Mutter, weil Sonnencreme vergessen und nun Sonnenbrand, stressiger Alltag der Eltern, die das Kind vermutlich lieber selbst betreuen würden etc).
Sollte dich der Konflikt mit deiner Familie sehr belasten, überlege, ob eine professionelle Aufarbeitung sinnvoll wäre.

Ich wünsche euch natürlich, dass es auch noch mit einem dritten Kind klappt, aber sieh bitte trotzdem, was ihr schon habt. Und nicht das, was noch fehlt. Kinderwunsch ist natürlich ein extremes Thema und ich hoffe, ihr findet auch da den richtigen Weg für euch. Ob es nun Kiwu-Klinik ist oder natürlich klappt oder ihr euch die Option auf Pflege/Adoption durch den Kopf gehen lasst.

Alles Liebe euch und Kopf hoch! 🍀

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Vielen Dank für Deine liebe Antwort und deine guten Anregungen!

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Ich sag immer, Kinder machen sich meistens auf dem Weg, wenn man es am wenigsten erwartet.

Du musst den Druck rausnehmen, zum einen deshalb und zum anderen, weil es dich auf Dauer nur noch unglücklicher macht.


Bestimmt ist dein Leben an sich total interessant. Also so ließt es sich zu mindestens. Aber alles was du empfindest, spielt sich in deinem Kopf ab und nicht weil dein Leben so schlimm ist.


Was genau ich dir da raten kann, weiß ich eigentlich gar nicht. Aber ich rate dir, den Druck beim Kinderwunsch rauszunehmen.


Vorallem wenn man mit seinem Leben so unglücklich ist, sollte da nicht noch ein 3. Wirbelwind mitmitschen. Babys sind nämlich komplett anders anstrengend, die verlangen einem ja alles ab. Ob das jetzt alles dazu passt, weiß ich nicht.

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Vielen Dank für Deine Nachricht! Ich liebe diese Wirbel.

Mein Kopf ist leider das Problem. Das kann ich aber nicht so gut abstellen, ich mache Yoga und Meditation.
Ob das Leben so interessant ist weiß ich nicht, ich versuche wahrscheinlich einer Illusion herzulaufen?

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Du solltest da dringend aus deiner gedanklichen Negativspirale raus. Was würde dein Leben besser oder deine beiden Jobs weniger anstrengend machen, wenn deine Mutter nicht mit ihrem Enkel im Schwimmbad wäre? Genau nichts! Das solltest du dir vor Augen halten.

Einen großen Teil der Diagnostik in einer KiWu-Klinik zahlt übrigens die Krankenkasse. Und ich geh mal davon aus Naturheilkunde, Rituale und Wahrsagerinnen sind auch nicht kostenlos oder nehmen keine Zeit in Anspruch nehmen.

Und warum machst du freiwillig zwei nervige Selbstständigkeiten statt einer festen Anstellung während die Kinder in der Kita sind? Viele Dinge muss man ggf. einfach mal einem Logik-Check unterziehen und ganz pragmatisch an die Sachen ran gehen.

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Der Gedanke, das meine Mutter mit Premium im Schwimmbad ist, zeigt mir den Mangel, den ich habe. Ich hätte eben auch gerne eine liebende Mutter, die sich für meine Kinder interessiert. Evtl mal ein Eis essen geht. Nichts großes, keine besonderen Erwartungen. Nur ein bisschen Aufmerksamkeit, anstatt Isolation.

Ja mit der Festanstellung ist das so eine Sache. Da kann ich dann nicht weg. Das ist das Problem, ich bin gerne ungebunden. Das führt jetzt zu weit es zu erklären.

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Ich habe leider auch so eine Mutter, sie interessiert sich einfach nicht. Es ist sehr frustrierend andere super engagierte Omas und Opas zu sehen.

Mich tröstet allein der Gedanke, dass es nun mal mein Kind ist und nicht das meiner Mutter. Ich hab keinen Anspruch darauf, dass sich jemand anderes um mein Kind kümmert als ich und der Papa.

Hast du schon mal an eine Leih-Oma gedacht?

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Hallo
Hast du schon mal darüber nachgedacht Pflegefamilie oder übergangspflege zu machen?
Ich denk da nämlich drüber nach. Meine eigenen Kinder sind allerdings noch zu klein.
Ich hätte auch gerne ein 3. Mein mann will aber nicht.
Man könnte zuhause sein und ein weiteres Kind haben, und etwas finanzielle Unterstützung. Außerdem glaube ich, dass so eine Pflege einen auch sehr gut tun würde. Keine Frage, es ist auch ein sehr verantwortungsvoller und anstrengender Job, aber in meiner Vorstellung macht einen das auch etwas dankbarer

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Vielen Dank für deine Anregung! Pflege möchte mein Mann nicht. Er steht hinter dem 3. Kind, ich bin allerdings nicht so fruchtbar wie ich es gerne hätte. Ich drücke dich fest und wünsche Dir alles Gute!

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Du wolltest also eigentlich das klassische Familienmodell, dein Mann nicht? Oder wieso reduziert er und du arbeitest? 😅

Wieso ist dein einziger (und das sehe ich wirklich kritisch) Lebensinhalt die Kinder? Klar machen sie einen großen Teil aus, aber vielleicht ja nur 20-25 Jahre deines ganzen Lebens - es ist wichtig, auch andere Bereiche zu haben, vor allem beruflich, die man nicht „hasst“. Denn arbeiten wird man circa 40-45 Jahre seines Lebens…

Wäre vielleicht ne Therapie was? Um den Blick fürs positive zu schärfen? Um mit dem drängenden Kinderwunsch klar zu kommen?

Ich wünsche dir wieder mehr positive Kraft 💪

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Vielen Dank für Deine Antwort! Mein Mann muss sich nicht 50 Std abrackern, damit ich nicht arbeiten muss. Ich möchte auch noch was von ihm haben, es ist also mein Egoismus das er reduziert 😂👍🏻. Ich dachte das wäre eine gute Idee. Er hat jetzt lange genug hat gearbeitet, nun soll er sich auch Mal etwas zurück lehnen können.

Das klassische Modell hätte ich gerne von früher. Also quasi so ein Vollzeit Verdienst aus dem Job der Materialausgabe, wenig Arbeit und trotzdem ausreichend. Ist mir natürlich klar, dass das in der heutigen Zeit nicht mehr möglich ist.

Ich versuche gerade diesen Kinderwunsch aufzuarbeiten.

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Naja also früher war’s ja durchaus auch so, dass die Männer viel gearbeitet haben und nicht zwingend einen 9 to 5 Job hatten 😅

Da waren die Männer halt daheim komplett raus. Kein Haushalt, keine Kinderarbeit (also Care-Arbeit 😅), wirklich nur „zurück lehnen zu Hause“. Wärst du da wirklich glücklicher? 🙈

Vielleicht tut es dir ja wirklich gut, wenn dein Mann mehr Zeit für euch hat 😊

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Für mich klingt das alles eigentlich eher positiv.

Unerfüllter Kiwu ist Mist, das kenne ich eigener Erfahrung, habe 6 Jahre für das 1. Kind gekämpft mit allen Behandlungen, die man sich vorstellen kann. Das 2. gestaltet sich auch wieder schwierig, gerade hatte oder habe ich immer noch eine hässliche FG mit langwierigem Verlauf, die 5. insgesamt. Umso mehr bin ich dankbar, unseren wundervollen Sohn zu haben.

Du kannst auch stolz auf dich sein, bereits 2 Mal durchgehalten zu haben und dafür belohnt worden zu sein.

Du wirst es auch noch ein 3. Mal schaffen. Es gibt Alternativen zum genetisch eigenen Kind. Und du darfst die medizinischen Möglichkeiten, die es gibt in Anspruch nehmen, das wird hilfreicher sein als eine Wahrsagerin.

Deine berufliche Situation klingt für mich eher luxuriös, du musst offenbar nicht so viel arbeiten, bist als Selbstständige flexibler als Arbeitnehmer und du hast den Raum, dich noch umzuorientieren.

Ein Perspektivwechsel wäre hier sinnvoll.

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Liebe Luthien, deine Geschichte ist mir bekannt und ich drücke dir alle Daumen, dass Du nochmal dieses Glück erfährst. Ich freue mich für dich, dass es mit deinem Sohn alles gut geklappt hat!

Im Gegensatz zu deiner Geschichte ist mein Pco ein Witz, das weiß ich natürlich. Ich bin sehr dankbar für die Kinder und hoffe, die Selbstständigkeit wird sich auch bald festigen. Wünsche dir alles gute!!!

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Ganz von vorn… was soll SCHLECHT an einem 4-jahres abstand sein?
Kinder kommen nicht genau nach plan.
Immerhin hast du zwei gesunde Kinder.
Meinst du nicht, dass du dein leben zu sehr auf den Kinderwunsch richtest?

Du kannst JETZT das leben mit deinen zwei Kindern geniessen! Nur JETZT sind sie klein. Weshalb hasst du also dein Leben, wenn du doch die Möglichkeit hast deine kinder zu geniessen?!

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Vielen Dank für deine Nachricht. Ja ich lebe die Zeit jetzt bewusst und genieße jeden Tag, den ich kann. Ich hätte halt gerne einen Abstand von 2 Jahren gehabt. Vielleicht weil ich mir einbilde, dann hätte es bereits mit einem dritten geklappt?
Ich habe sehr schlechte Erfahrungen mit großen Abständen aus meiner Kindheit. Rational weiß ich, das meine Mutter uns ausgespielt hat und das aber bei meinen Kindern nicht so ist. Die Gefühle bleiben, die kann ich schlecht ausschalten.