Für meine Situation gibt es hier wahrscheinlich wenig Verständnis.
Ich schildere trotzdem meine selbsverschuldete Lage , versuche mich aufs Wesentlich zu beschränken.
Mein Partner und ich sind 10 Jahre zusammen unser Sohn ist 6 Jahre.
Mein Mann wollte kurz nach der Geburt vom Sohn schon gerne ein weiteres Kind.
Ich konnte da nicht mitgehen da ich das Leben mit Kind überhaupt nicht erfüllend fand.
Als unser Sohn 4 war, wurde es langsam besser und ich hatte mich mit unserem Familienleben arrangiert und fühlte mich wohler als Mutter und konnte ihn immer besser akzeptieren und annehmen.
Mein Partner sprach das Thema zweites Klnd wieder an und ein Jahr und viele Gespräche später, willigte ich ein es zu versuchen. Was mich dazu bewogen hat, verstehe ich heute nicht mehr.
Jetzt, wieder ein Jahr später bin ich schwanger und sicher, dass ich das Kind nicht will....
Völlig unverständlich für meinen Partner, wir haben es ausführlich besprochen, das Kind war geplant, kein Unfall, moralisch wäre es völlig falsch abzutreiben.
Vor allem werde ich die Beziehung damit zerstören.
Was mich zerreißt, aber das Kind zu bekommen geht auch nicht.
Ich merke, dass ich die Kraft nicht nochmal habe die Schwangerschaft durchzuhalten und vor allem die ersten drei Jahre zu überstehen.
Die Beziehung zu meinem Sohn ist nicht gerade einfach , er ist für mich irgendwie ein Störfaktor, ich bin ein schrecklicher Mensch und eine furchtbare Mutter, das zu lesen kommt mir selbst sehr schlimm vor
Aber es ist so.
Der Abbruch ist Donnerstags, ich bin in der 11.Woche, muss es also jetzt durchziehen.
Ich werde meinen Mann verlieren und auch meinen Sohn, denn mein Partner wird mit allen Mitteln versuchen mich aus ihrem Leben zu verbannen.
Ich weiß nicht was ich mir erhoffe aber es ist völlig Verfahren und ich stehe mit dem Rücken zur Wand.
Irgendjemand einen Rat, eine Idee?
Ich möchte das zweite Kind nicht
Kann dein Mann nicht die Elternzeit nehmen? Also ihr vertauscht die Rollen nach Ende des Mutterschutzes. Bleibt zwar die Schwangerschaft und Geburt. Die Babyzeit - die furchtbaren 3 Jahre - übernimmt dein Mann und eure Familie hat vielleicht eine Chance
Das war sowieso die Absprache dass er Elterzeit nimmt, und die ersten zwei Jahre zu Hause bleibt.
Bei unserem Sohn war ich 7 Monate daheim und er auch nochmal, ich war nie hauptsächlich fürs Kind zuständig, mein Partner war sehr engagiert und hat die Care Arbeit gemacht, da schnell klar war, ich schaffe das nicht.
Was empfindest du als furchtbar?
Die Schwangerschaft ja die ist oft kein Spaziergang.
Die ersten 3 Jahre, wenn dein Mann die Hauptarbeit Baby übernimmt.
Ich bin keine Babymama und war froh das ich nach 8 Wochen arbeiten konnte.
Was findest du furchtbar am Mama sein?
Was möchtest du denn lieber?
Schwangerschaft durchhalten, ein Kind bekommen, welches du nicht möchtest (was das Kind wahrscheinlich irgendwann merken wird...) und eine heile Familie haben (die du aber eigentlich als störend empfindest?).
Oder Abbruch und Trennung von Mann und Sohn.
Ich persönlich würde kein Kind bekommen, wenn ich davon ausgehen würde, es nicht zu wollen und lieben zu können. Liebst du deinen großen Sohn? Wäre es schlimm für dich, wenn sich dein Mann trennen würde und du deinen Sohn nur noch zum Beispiel jedes zweite Wochenende sehen würdest?
Mich würde die Trennung von meinem Partner sehr traurig machen, aber meinen Sohn würde ich eher nicht vermissen, jedes 2.Wochenende wäre für mich völlig in Ordnung, ihm zuliebe, weil ich die Pflicht habe.
Vielleicht hast du durch das Austragen des Babys eine Chance auf einen guten Kontakt zum Partner - wenn auch Trennung, durch die Kinder werdet ihr noch viele Jahre verbunden sein.
Durch die Abtreibung wirst du, wie du schreibst, von ihm gehasst und völlig abgelehnt.
Eine Trennunjg vom geliebten Partner wird nicht einfach - aber gehasst und "verbannt" zu werden sicher noch härter.
Und so wie du schreibst, ist die Trennung unausweichlich.
Wobei es vielleicht auch einfacher für dich ist Sohn und Partner völlig hinter sich zu lassen - wenn auch gehasst - als würdest du noch 18+ jahre Kontakt zu jemandem haben den du "nicht haben" kannst. Auch wenn der Kontakt gut ist.
Wer weiß.
Ob und welche Sebstzweifel, Schuldgefühle oder Erleichterung du nach deiner Entscheidung verspürst, kannst du nur selber erahnen.
Puh. Um ehrlich zu sein, kann ich deinen Mann verstehen. Wenn du aus Versehen schwanger geworden wärst, okay. Bin in der Regel absolut pro Choice.
Aber erst vorsätzlich ein Leben schaffen, um es dann abzutreiben? Abtreiben ist keine „Pille danach“. Und Kinderplanung keine Entscheidung, die man mal eben so spontan anders sieht, wenn sich die äußeren Umstände nicht gravierend geändert haben.
Und das ist auch so total gegen alles, was du und dein Mann besprochen haben. Wäre die Situation umgekehrt, würde dieser Mann hier komplett nieder gemacht werden.
Ich fände es fair, anzubieten, dass ihr euch trennt und du das Kind austrägst, damit er es alleine groß ziehen kann. Das ist ja keine Theorie mehr, sondern ein vorhandenes Embryo.
Und es klingt für mich alles auch ein bisschen nach (Geburts-)Trauma. Würde mir da auch nochmal Rat beim Psychologen geben lassen.
Viel Glück
Ich bin schon seit meiner Jugend in psychologischer Behandlung mit Unterbrechungen.
Auch nach der Geburt hab ich mir Hilfe geholt.
Eine Depression oder Trauma konnte ausgeschlossen werden.
Die Geburt war leicht und schnell, keine schlimme Erfahrung, im Gegenteil.
Was ist dann deine Diagnose?
Deine Situation tut mir sehr leid 💔 weil es mir so ähnelt.
Unser Sohn ist ebenfalls 6 und ich bin in der 11ten Woche.
Ich hatte diese Gedanken, die du hattest, auch.
So richtig Rat geben kann ich dir nicht. Ich habe mich versucht, auf die positiven Dinge zu blicken. Also explizit geschaut, was es für Federwiegen gibt. Wie wir die Elternzeit aufteilen. Was derzeit die beste Babyschale ist. Versucht, dass Baby realer zu machen.
Ich leide unter starker Kotzerei und es ist wirklich nicht schön. Ich versuche mich in ein Paralleluniversum zu beamen. Ich habe es vielen Leute erzählt, besonders denen bei denen ich große Freude erwartet habe.
Und so langsam...wirds ❤️ nicht auf einmal, nicht in großen Schritten. Aber ich liebe das Baby.
Was dir in deiner konkreten Situation hilft, kann ich schlecht beurteilen. Ich wage aber zu behaupten, dass eine Abtreibung deine Probleme nicht löst.
Ist es für dich möglich, nur Umgangsmama zu sein? Und die Kinder wachsen bei deinem dann-Ex auf und du hast wieder Freiheiten? Wenn er so oder so der Ex wird, ist das vielleicht eine gangbare Lösung?
Was kann man tun, damit du die Schwangerschaft und die ersten drei Jahre durchhälst? Kita mit erweiterten Öffnungszeiten? Schwangerschaft mit Krankenhausbesuchen wo du mit Infusionen aufgepäppelt wirst (falls du auch so Probleme mit dem Erbrechen hast wie ich)? Elternzeit für deinen Mann und du gehst arbeiten? Psychologische Beratung?
Das ist alles unter Umständen nicht schön. Aber noch weniger schön wäre es halt für das Baby, jetzt abgetrieben zu werden...
Zunächst tut es mir sehr leid, dass du deine Mutterschaft bereust.
Ich würde das Kind bekommen und es beim Vater lassen. So oder so klingt es so als würdet ihr euch trennen…
Aber du schreibst ja auch, dass du die Schwangerschaft nicht durchstehen wirst.
Ich persönlich bin absolute Abtreibungsgegnerin. Gerade in deiner Situation völlig unverständlich in meinen Augen.
Jeder muss in seinem Leben aber selbst entscheiden und du musst mit den Konsequenzen leben.
Was soll man Dir raten? Das Kind zu behalten?
Du hast Dich entschieden das Kind abzutreiben und es ist Dein Körper, somit steht Dir diese Entscheidung zu. Du bist nicht bereit diesem Kind eine Mutter zu sein.
Ich vermute hinter Deiner Geschichte steckt noch viel mehr. Erfahrungen aus Deiner Kindheit vielleicht
Hat Dir Dein Mann mit Trennung gedroht wenn Du abtreibst? Er hat Dich offenbar zu dem Kind gedrängt Und auch wenn Du Dich darauf eingelassen hast, ist das eine miese Nummer von ihm.
Ich erzähle Dir mal was:
Mein Mann hat mich damals zu einer Abtreibung gedrängt, weil er nicht bereit für ein weiteres Kind war.
Ab diesem Zeitpunkt konnte ich ihn nicht mehr lieben.
Es gab viele rationale Gründe gegen das Kind,aber wenn er mich ein kleines bisschen unterstützt hätte, hätte ich es behalten. Ich habe später noch ein weiteres Kind bekommen und mir immer eingeredet die Seele meines angetriebenen Babys hätte gewartet und wäre jetzt in meinem letzten Kind.
Blöd -ich weiß.
Hast Du Menschen mit denen Du reden kannst? Mutter, Freundin?
In Deinem Beitrag ist sehr vieles ungesagt.
Wir haben das Thema immer und immer wieder besprochen und es war klar, dass ihm das zweite Kind sehr wichtig ist.
Ich hatte das Gefühl dass er mich verlässt wenn ich nicht zustimme.
Gesagt hat er das nie ausdrücklich.
Dass er mich verlässt wenn ich abtreibe war klar, damit musste er nicht drohen.
Aber das kann ich aus seiner Sicht auch gut verstehen, dass er sich nach einer Abtreibung trennen würde.
Das er bis jetzt noch Liebe empfunden hat und ein zweites Kind mit dir wollte obwohl du euren gemeinsamen Sohn so ablehnst wundert mich allerdings doch.
Für mich würde sich so ein Verhalten des Partners unweigerlich auf meine Gefühle für ihn auswirken.
Grundsätzlich hat man immer eine Wahl, man muss nur mit den Konsequenzen leben. Und die machen einen Menschen per se nicht zu einem schlechten Menschen.
Wenn du nun weißt, dass du dieses Kind nicht austragen kannst und dich von deiner Familie lösen möchtet, dann ist das so. Diese Entscheidung hast du dir sicherlich nicht leicht gemacht und egal, was dich vor einem Jahr dazu bewogen hat, diese Schwangerschaft zu riskieren: Die Situation hat sich für dich geändert.
An deiner Stelle würde ich deinen Weg weiterverfolgen und die Schwangerschaft abbrechen. Ich würde aus der Ehe gehen und das Konstrukt Familie für mich abschließen.
Das erfordert viel Mut, du wirst viel Gegenwind und Unverständnis ernten. Am Ende kommt es aber darauf an, was du für dich möchtest und wie du dir selbst treu sein kannst.
Dein Mann wird sich gut um euren Sohn kümmern und vielleicht irgendwann eine neue Familie gründen. Deinem Sohn wird es an nichts mangeln. Und: Ja, ich glaube tatsächlich, dass ein Kind nicht zwingend beide Elternteile benötigt, um gut und gesund aufzuwachsen.
Alles, alles Gute für dich. Du bist eine starke Frau.
Das Problem das ich hier sehe ist, dass nicht nur die TE die Konsequenzen ihrer Entscheidung tragen muss.
Auch ihr Sohn und der Partner müssen die Konsequenzen mittragen.
Die TE hat sich fürs Mutter-sein entschieden. Zwei mal.
Da kann man sich eben nicht mal so vor den Konsequenzen drücken ohne erheblichen Schaden anzurichten an den Menschen, für die man einen Teil der Verantwortung trägt.
Die TE trifft eine Entscheidung und der Vater und der Sohn müssen dann mit der Wut, dem Verlust, der Trauer irgendwie zurecht kommen. Der Sohn muss mit dem Gefühl zurecht kommen ungewollt, ungeliebt, eine Bürde zu sein.
Letzendlich ist er der Grund, warum die Eltern sich trennen. Was macht das mit einem Kind?
Nein, ein Kind braucht nicht zwangsläufig beide Elternteile um gesund groß zu werden. Es braucht Konstante Menschen die es lieben - nicht belügen, nicht ablehnen. Es braucht Menschen die zuverlässig und ehrlich sind.
Es ist völlig OK dass die TE ihre Mutterschaft bereut, ihre Grenzen kennt, erhlich zu ihren Gefühlen ist - auch sie hat ein Recht auf ein erfülltes Leben. aber sie hat sich eben auch für Verantwortung entschieden - und dann muss man mal sein eigenes "erfülltes" Leben hinten an stellen und Kompromisse finden und erarbeiten, wie man die Mutter-Rolle ausfüllen kann ohne sich dabei völlig aufzugeben.
Z.B. durch Scheidung und dann Umgänge mit dem Kind - Aufarbeitung gemeinsam mit dem Kind wegen dem "nicht geliebt/gewollt sein" (mit professioneller Hilfe). Dem Kind vermitteln "ich bin deine Mutter und für dich da, auch wenn wir nicht zusammen leben" - das wäre ihre Verantwortung und steht einem "erfüllten, kinderlosem Leben" nur ein paar Tage im Monat im Weg.
Es zeugt für mich nicht von Stärke einfach vor der Verantwortung wegzulaufen, allem dem Rücken zu kehren und einen seelischen Trümmerhaufen bei seiner Familie zu hinterlassen.
Sie läuft doch nicht vor der Verantwortung davon. Das täte sie, wenn sie nicht zu Gesprächen mit ihrem Mann bereit gewesen wäre oder in einer Nacht-und-Nebel-Aktion abgehauen wäre. Das alles hat sie nicht getan, sie hat sich der Situation offen und ehrlich gestellt. Für ihr Kind ist gut gesorgt.
Lieber ein kurzes, schmerzhaftes Ende als sich ein ganzes eigenes und ein halbes Kinderleben zu verbiegen und ein unehrliches Schauspiel aufzuführen.
Was für eine Idee wünscht du dir?
Behälst du das Kind , bleibt dir dein Mann, dein Sohn und das Baby.
Wie du schreibst wird dein Mann sich vorrangig um die Kinder kümmern.
Läßt du das Kind abtreiben, dann verlierst du deinen Mann und deinen Sohn.
Wobei du wenig Bindung bis keine zu den Kindern hast.
Dein Mann und du habt unterschiedliche Lebenspläne.
Dein Mann scheint Familie und Kinder zu wollen.
Du willst das aber auf keinen Fall.
Bedenke, diese Abteibung beseitigt nicht das Problem. Sie kann noch mehr Probleme schaffen.
Vorher werden die möglichen körperlichen und psychischen Probleme nicht bedacht bzw kommen auch nicht zur Sprache( siehe Beiträge hier im Forum)
Einen Rat kann dir wohl keiner geben.
Jede Entscheidung hat ihren Preis.
Welchen Preis bist du bereit zu zahlen?