Meine Psychotherapeutin hat mir eine Menge Fragebögen zum Ausfüllen gegeben. Ich bin nicht davon begeistert, weil ich kaum Zeit habe ( es waren Kindergartenferien und Urlaub und ich arbeite Teilzeit und mache den gesamten Haushalt) Ist das üblich bei einer Therapie?
Fragebögen üblich bei Therapie?
Ja, ist normal. Ich war in einer Tagesklinik und musste anfangs auch so viele Zettel ausfüllen. Gefühlt 100 Fragen zu bisherigen Verläufen, Symptomen, Vorerkrankungen und und und..
Ich kenn das.. musste für meine Kids auch einen ordentlich Stapel abarbeiten.
Also ja es ist normal und du musst bei Therapien ja mitarbeiten und gewillt sein was zu ändern.
Nicht nur in Gesprächen sondern auch durch sowas. So können sie sehen wo der Schwerpunkt einer Therapie sein muss und was kann man so nebenbei mitbehandeln.
Wie sollst du die richtige Behandlung kriegen wenn keiner dich kennt?
Fragebogen ist eben wie ein kennenlernen für die Therapeuten.
Wenn es nicht solche Mengen wären und alles auf einmal wäre es ja in Ordnung
Außerdem sind da manche Sachen auch belastend
Mag sein.. die Therapie wird aber noch um weitem belastender sein.
Meine Kinder haben oft danach mit Tränen gekämpft.. waren ausgelaugt.. und wollten allein sein.
Therapie ist nun mal nicht nur bisschen reden oder so.
Sondern da wird an wunden Punkten gebohrt und das bringen Emotionen hoch die einen kreischen lassen. (Hatte vor Jahren auch eine)
Die Zeit die man dafür braucht muss man sich dann leider auch freischaufeln und hoffen auch zu Hause dann Unterstützung zu haben.
Ich weiß aber wie schwer das alles ist.. und aufwühlend, aber es ist leider nicht anders machbar um die Diagnostik voran zu bringen.
Ja ist normal und spricht für Deinen Therapeuten. Es ist ja sinnvoll vor der Therapie anständige Diagnostik durchzuführen. Und Therapie ist immer Arbeit für den der therapiert wird. Daran wirst Du Dich gewöhnen müssen.
Ist normal.
Therapie ist Arbeit und anstrengend. Wenn du Veränderung möchtest, braucht es deine Initiative, deinen Einsatz und auch deine Bereitschaft, dich mit belastenden Themen auseinanderzusetzen. Sonst wird Therapie nicht wirksam sein.
Hi,
ja, die bekommen wir in der Schule auch. Wie sollte sie denn sonst an Infos kommen?
vlg tina
Diese vielen Fragebögen dienen der Diagnostik. Das sind Messinstrumente.
Beim Arzt sagst du ja auch nicht "Blut gebe ich nicht, tut mir zu sehr weh", Blutdruckmessen ist mir zu laut, Ultraschall zu glibberig.
In der Psychologie muss man nun mal das vom Kopf aufs Papier bringen, sonst hat man nichts zum diagnostizieren.
Hey.
Bei mir war es tatsächlich überhaupt nicht so.
Beim Erstgespräch hat mein Therapeut mir ein paar Fragen gestellt und sich Notizen gemacht. Aber Bögen musste ich nicht ausfüllen. Was nicht heißt, dass das untypisch ist. Macht wahrscheinlich jeder anders und hängt sicher auch mit der Krankenkasse zusammen.
Dann hat er mit dir nur das teilstruktuirierte Eingangsinterview gemacht. Fachlich nicht ganz sauber. Das Interview stellt eine Art Screening dar und muss durch weitere Fragebögen verfeinert werden, sonst erfolgt die Diagnose Pi mal Daumen.
Für die Diagnostik braucht es zugelassene Messinstrumente. Sitzt in der Krankenkasse jemand, der genauer hinschaut, kann es passieren, dass die beantragte Psychotherapie nicht bezahlt wird, wenn die Diagnostik nicht den Leitlinien entspricht.
Die Leitlinien gelten seit 2002
Bei mir war es so dass der Therapeut den Antrag zur KK geschickt hat und ich von der KK dann einen Fragebogen erhalten habe. Nicht aber vom Therapeuten.
Das Ganze ist nun 6 Jahre her und eine Verlängerung wurde währenddessen 2x genehmigt. ☺️
Du willst etwas ändern, die Therapie ist sicher nicht umsonst. Und ja, dafür musst du dir die Zeit nehmen. Du bist nicht 24/7 beschäftigt. Haushalt ist eine Frage der Organisation, die Kinder können sich auch mal allein beschäftigen.
Wer will, findet Wege, wer nicht will, Ausreden. Deine Entscheidung.