Unzufrieden

Guten Abend,

Ich bin (in fast allen Bereichen meines Lebens) unzufrieden mit mir und meiner Umwelt und es wird immer schlimmer statt besser.
In meinem Job bin ich um ehrlich zu sein überfordert bzw. für meine Stelle eigentlich zu wenig qualifiziert. Ich bin da vor 15 Jahren durch „zufall“ hingekommen, merke aber in den vergangenen 3 Jahren das es eigentlich eine Nummer zu groß für mich ist. Ich verdiene jedoch entsprechend viel, also ist es sehr schwierig da was zu ändern (bzw. Ich wüsste gar nicht was).
Die Beziehung zu meinem Mann bzw unsere Ehe wird eigentlich nur noch durch bzw wegen unseren 2 Kinder aufrecht erhalten. Hier herrschst quasi permanent Unzufriedenheit bzw. schlechte Stimmung.
Mit meinen alten, langjährigen Freundinnen habe ich kaum noch Gemeinsamkeiten. Treffen mit Freunden sind für mich langsam mehr Pflicht als positive Zeit.
Kurzum es gibt wenig was mich noch wirklich begeistert, bei dem ich fröhlich und ausgeglichen bin, vieles ist mir anstrengend, kompliziert,… - aber mir fehlt die praktische Vorgehensweise: wie kann ich was ändern, was kann ich überhaupt ändern, was muss ich akzeptieren (aber wie?).
Ich habe versucht mit meinem Hausarzt zu sprechen. Aber irgendwie waren dem meine Sorgen glaube ich zu „abstrakt“…
Wie komme ich wieder zu mehr Zufriedenheit, positiver Energie,….?

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Nur du selbst bist für dein Glück verantwortlich. Motiviere dich, etwas dafür zu ändern und plane, was dies sein könnte.

Dein Job fordert dich zu stark, aber ein Wechsel kommt nicht in Frage? Schaue, ob du Fortbildungen/Weiterbildungen absolvieren kannst, um wieder das Gefühl zu bekommen, dem Ganzen gewachsen zu sein.

Mit deinem Mann läuft es zurzeit nicht gut? Hinterfrage, woran das liegen könnte und gehe ins Gespräch mit ihm. Plant euch Paarzeit ein, aber auch schöne Familienausflüge, damit die Dynamik sich ändern kann. Oder brauchst du Mal wieder Zeit für dich? Auch da sprich mit deinem Mann, damit er dir Freiräume schaffen kann. Kommunikation ist das A und O, auch wenn es um belastende Themen geht. Achte dabei auf Ich-Botschaften.

Wenn du und deine Freunde euch in verschiedene Richtungen entwickelt habt, ist das nicht schlimm - dann schaut man, ob es sich noch lohnt, an der Freundschaft festzuhalten oder ob man vielleicht einen Cut macht und offen für neue Bekanntschaften wird.
Wobei ich persönlich an langjährigen Freundschaften sehr hänge und diese auch pflege - auch hier sind gemeinsame Aktivitäten, die man vielleicht schon lange nicht mehr gemacht hatte oder schöne Abende mit nem Gläschen Wein und deep Talk sicher förderlicher als zum Kaffe & Kuchen treffen, wofür man vielleicht noch in Vorbereitungs-Stress gerät.

Ansonsten arbeite vielleicht an deinem Mindset, um wieder zufriedener zu werden. Wofür bist du dankbar? Was erfüllt dich? Und wo kannst du selbst etwas verändern, damit sich dein Leben positiver gestaltet?

Achso, falls du die Befürchtung hast, in eine Depression oder ähnliches rutschen zu können, scheue dich nicht, dir Hilfe zu suchen und fordere das bei deinem Hausarzt ruhig auch ein!

Alles Liebe dir! 🍀

Bearbeitet von Lolalisa3
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Du machst den Job seit 15 Jahren und merkst jetzt dass er ne Nummer zu groß für dich ist? Deine Erkenntnis oder Feedback von außen? Musste spontan an einen Artikel über das imposter Syndrom denken.

Dass der Job keinen Spaß macht ist was anderes und das will ich dir nicht ansprechen.

Nur du kannst dein Leben ändern. Und so ein bisschen liest sich das wie eine Depression. Dass dir so gar nichts Freude macht. Vielleicht helfen dir die Gedanken aus den 6-Minuten Podcasts oder auch ein 6 Minuten Tagebuch dazu dich auf positives zu fokussieren? Und Themen anzugehen die du ändern kannst?

Du musst natürlich keine Freunde treffen die dir nicht gut tun. Aber vielleicht reflektierst du erstmal was genau dich stört? Vielleicht der Kontakt auch einfach zu oberflächlich und man kommt gar nicht mehr in tiefe Gespräche? Vielleicht fressen aber auch Kinder und Job so viel Energie dass du einfach Ruhepausen brauchst? Versuch rauszufinden wo du selber was bewirken kannst. Und dann kleine Schritte.

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Treibst du Sport?
Mir tut täglicher Sport ( joggen und Gymnastik mit guter Musik) sehr gut. Ich gehe auch gerne zu Sportkursen bei der VHs oder im Sportverein. Da geht es jetzt im Herbst wieder los.

Ich kann nicht so ganz verstehen wieso du erst nach so langer Zeit merkst, dass dein Job nicht passt. Ist drin Chef zufrieden. Könnte eine Weiterbildung helfen?

Was deine Ehe betrifft. Es gibt kostenlose Paarberatung bei der Caritas.

Es könnte sein, dass du eine depressive Verstimmung hast. Versuche mal ein Gespräch bei einem Therapeuten/ in zu bekommen.

Alles Gute.

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Wenn du deinen Job schon 15 Jahre machst, machst du ihn doch sicher ganz gut? 😅 ansonsten würde ich auch da ansetzen: gibt es Schulungen/Weiterbildungen, die dir helfen könnten? Dazu gibt es sogar Sonderurlaub! Vielleicht kannst du mit deinem AG sprechen :)

Setz dich mit deinem Mann zusammen und besprecht, was ihr in Sachen Beziehung machen wollt. „Nur wegen der Kinder“ macht auf Dauer niemanden glücklich, auch die Kinder nicht.

Mit deinen alten Freundinnen matched es grade nicht so - auch ok. Hast du andere bekannte/freunde? Oder magst du ne kurze Pause?

Irgendwas solltest du finden, was dich glücklich macht. Als Ausgleich. Und wenn’s lesen ist oder alleine in die Sauna oder keine Ahnung 😅 vielleicht schaust du da mal :) denn das ist für einen selbst ja auch wichtig und schön.

Pack es an! Es kann nur besser werden 💪

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Mit hat es in seiner Situation geholfen, einfach gesehen zu werden - so wie ich bin. Das kann ein Therapeut sein, ein Fremder, ein Freund - bei mir war es Human Design. Und es hat mir so unglaublich geholfen .
Ich konnte dadurch für mich Dinge sortieren ,in meinem Inneren aufräumen, Dinge loslassen und verändern aber eben auch akzeptieren und dadurch die Unzufriedenheit ganz langsam etwas entgegensetzen. Es ist kein urplötzliches Allheilmittel, du musst viel selbst dafür tun und für dich einstehen.

Aber ich habe mich einfach verstanden gefühlt. Vielleicht hilft dir Human Design ja auch?

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Ich könnte mir vorstellen, dass du an einem Punkt in deinem Leben angekommen bist, an dem du unterbewusst spürst, dass du grundlegende Veränderungen brauchst. Dass Vieles nicht mehr zu dir passt.

Wir verändern uns ja alle ständig, in manchen Lebensphasen "funktionieren" wir, weil wir für andere verantwortlich sind oder es so gelernt haben. Und dann kommen immer auch Phasen, wo das Unterbewusstsein, manche sagen das Seelische, "anklopft", weil wir in bestimmten Lebensbereichen Tätigkeiten machen oder Beziehungen führen, die nicht mehr so richtig passen. Oft werden sie als Midlifecrisis o. ä. bezeichnet.

Ich habe vor wenigen Monaten z. B. erfahren, als ich in einer ganzheitlichen Reha war, dass es ganz bestimmte Altersstufen gibt, in denen überdurchschnittlich viele Menschen in Krisen geraten (und dann in Reha gehen), weil sie so leben, wie es ihnen gar nicht richtig entspricht. Und das meldet sich über Symptome, Krankheiten, Depressionen oder auch große Unzufriedenheit. Ich war selbst nach der palliativen Pflege meiner beiden Eltern in so einer "Unzufriedenheit". Darum kann ich dein Gefühl gut nachvollziehen. Meine Änderung bestand im Beruflichen. Das hat dann auch privat die eine oder andere wunderbare neue Bekanntschaft mit sich gebracht. Ohne "Unzufriedenheit" wäre ich noch immer da, wo ich heute nicht mehr sein will.

Ich kann mir vorstellen, dass du an einem Strang in deinem Leben beginnen könntest. Vielleicht beim Thema Beruf? Mir fiel spontan ein Coaching ein.

Allerdings eines, das dir nicht viel Erfolg und Geld verspricht, sondern ein Ansatz, der zu mehr Zufriedenheit und einer Tätigkeit führen könnte, die deinen Anlagen entspricht. Vielleicht ist deine berufliche Tätigkeit gar nicht deshalb so überfordernd, weil du sie "nicht kannst", sondern weil sie nicht deinen inneren Anlagen, deinen Talenten entspricht. Womöglich scheint es nach außen, als seist du kompetent, nach innen aber fühlst du beständige Überforderung, weil du dich immer anstrengen musst. Eine Tätigkeit, die den eigenen Interessen und Fähigkeiten entspricht, ist oft mit viel mehr Freude verbunden, und Stress darin fühlt sich besser an als Anstrengung in Bereichen, die gar nicht unseren Interessen entsprechen.

Wenn du innerhalb deines Betriebes keine Ansprechpartner für solche Fragen hast und auch keine Vorgesetzten, mit denen du vertrauensvoll über deine Gedanken sprechen kannst, könntest du dir ein externes Coaching suchen. Das kostet etwas, aber auf der Stelle zu treten, kostet manchmal noch mehr. Vor allem, wenn es zu Burnout oder Ähnlichem führt. Vielleicht lösen sich da einige Knoten und dann könnten die anderen Themen angeschaut werden. Oder es löst sich etwas von allein.
Auch eine Reha kann ich empfehlen, denn bevor du in eine Depression rutschst, kannst du auch im frühen Stadium gegensteuern. Es ist einfach toll, eine Auszeit zu haben mit lauter Gleichgesinnten und Menschen ringsum, die nur für dich da sind.
Und noch ein Tipp: Trau dich, revolutionär zu denken. Die Gedanken sind erst mal frei. Was du dann wirklich änderst, ist deine Entscheidung.
Alles Gute!

Bearbeitet von Naima68
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Mir ging es vor ein paar Jahren ähnlich. Alles war mir zu viel, ich hatte zu nichts mehr Lust Arbeit, Familie, Freunde. Mein Hausarzt hat mir dann eine Mutter-Kind-Kur empfohlenund das war das Beste, was ich machen konnte. Drei Wochen raus aus dem Alltag, sich mit anderen Eltern austauschen, lange Spaziergänge am Strand, Sport, Schwimmen und auch die Sitzungen mit der Psychologin waren wirklich hilfreich. Ich finde es gibt einem nochmal einen Perspektivwechsel und man kommt aus dem Alltag heraus, um sich selbst zu reflektieren. Wäre vielleicht etwas für dich? Wenn deine Kinder älter sind gibt es auch Möglichkeiten rine Kur ohne Kinder zu machen.