Zu hilfsbereite Nachbarin die 2.

Hallo

ich habe vor einigen Wochen schon einmal hier geschrieben dass ich es seltsam finde dass sich die Nachbarin meiner Mutter so intensiv um sie kümmern möchte.
Ich schrieb ja im letzten Beitrag dass diese Nachbarin selber zwei Kinder hat, der Ältere macht nächstes Jahr sein Abitur, das jüngere Kind muss auch viel herumgefahren werden.
Sie hat noch zwei Pferde, arbeitet Vollzeit und am Wochenende als Aushilfe.Und sie hat wohl selber einen alten Vater, den sie jedes Wochenende mal besucht.
Und trotzdem bietet sie so nachdrücklich ihre Hilfe bei meiner Mutter an.
Nun kam in den letzten Wochen noch einiges dazu was mich sehr nachdenklich macht.

https://www.urbia.de/forum/178-persoenlichkeit/5915779-nachbarin-wirklich-so-hilfsbereit


In der Zwischenzeit hat sie meiner Mutter immer wieder angeboten sich auch um deren Schreibkram zu kümmern, sowas wie Anträge und Behördenbriefe.
Das übernimmt sie alles jedoch selber und bei Fragen wendet sie sich hier an mich.

Auch ist diese Nachbarin inzwischen etwas forscher geworden, wenn es um Dinge geht die ihr gefallen. Sie sagt meiner Mutter zum Beispiel, dass ihr die herbstlichen Kissen im Flur gefallen und sie ihr die gerne abkaufen möchte. Und meine Mutter schenkt sie ihr dann, weil besagte Nachbarin ihr neulich erst das Altpapier weggefahren hat. Dabei könnte die Frau sie doch genauso gut im Internet selber bestellen, diese Kissen sind Massenware.

Und vor kurzem spricht sie meine Mutter wohl direkt an, dass sie einen guten Freund hat der sich mit Immobilien und Vermögensanlagen und Kapitalanlagen gut auskenne und der könnte sie (also meine Mutter) auch gerne beraten, wenn sie das möchte.
Hier gingen bei mir viele Red Flags hoch denn so ein Vorgehen finde ich ziemlich anmaßend und frech. Als ob diese Nachbarin hier über ihrem Freund ausbaldowern möchte, wie es um die Vermögensverhältnisse meiner Mutter bestellt ist.
Meine Mutter hat das abgelehnt und war hier selber sehr reserviert der Nachbarin gegenüber.

Aber ich frage mich, wie ich hier weiter vorgehen soll.

Mein Mann meint dass ich meine Mutter hier etwas mehr sensibilisieren muss.
Ohne dass es aber eifersüchtig oder so rüberkommt.

Ich habe im alten Thread auch geschrieben dass ich nicht auf ein Erbe oder so aus bin.
Hätte meine Mutter zum Beispiel eine Haushälterin oder Pflegerin und würde dieser für ihre Arbeit als Dankeschön später mal etwas vermachen dann bin ich damit okay.
Aber bei dieser Nachbarin bin ich inzwischen soweit misstrauisch weil die sich sofort nach dem Tod meines Vaters mit ihrem Kuchen und ihren Hilfsangeboten so bei meiner Mutter angebiedert hat und dass sie ihr vorschlägt mit ihrem freund über ihre Vermögensverhältnisse zu sprechen hat für mich einen ziemlichen Beigeschmack. Ich habe das Gefühl dass die sich jetzt mehr und mehr bei meiner Mutter eingezeckt hat und sich nun Übersicht über die Angelegenheiten meiner Mutter holen möchte.
Auch dadurch dass sie immer wieder anbietet sich um Schreibpost zu kümmern denn da bekommt man ja auch viel Akteneinsicht.
Auch betont sie immer wieder dass ihr eigenes Haus ja so teuer war.


Wie würdet ihr handeln? Ich wohne fast vier Autostunden entfernt.

Würdet ihr die Nachbarin direkt ansprechen? Ich möchte auch nicht dass es da Ärger gibt.

Bearbeitet von nachbarin.die.2.
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Hallo,

ich habe mir jetzt mal deine beiden Beiträge durchglesen und erzähle jetzt einfach mal, was in meiner Schwiegerfamilie passiert ist.

Die alte Tante meines Mannes besaß mit ihrem Mann ein abbezahltes Haus. Nichts luxuriöses - normales EFH eben. Die beiden waren kinderlos. Die einzigen Verwandten waren meine Schwiegereltern, mein Mann und mein Schwager.
Der Ehemann der Tante verstarb schon vor längerer Zeit. Im Haus war eine Wohnung frei. Diese Wohnung wurde von der Tante an eine eingewanderte Familie vermietet. Schon bald herrschte ein freundschaftliches Verhältnis. Die Frau hat bei der Tante geputzt und mal eingekauft und auch sonst war die Beziehung augenscheinlich herzlich. Die Kinder waren oft da, die Tante wurde eingebunden, alles wirkte sehr liebevoll.
Meine Schwiegermutter hatte ein komisches Bauchgefühl bei der Sache, aber es gab nach außen nichts auszusetzen. Die Leute waren lieb und nett und hilfsbereit.
Meine Schwiegermutter verstarb dann unerwartet und die Tante übernahm die Pflege ihres Bruders, meines Schwiegervaters, für gut ein Jahr, bis auch er verstarb. Auch in dieser Zeit unterstützte die Familie die Tante.
Natürlich haben sich auch mein Mann und mein Schwager gekümmert, besucht, gemacht, getan und auch alle bürokratischen, medizinischen und sonstigen Angelegenheiten für ihren Vater geklärt.

Irgendwann hieß es dann, dass die Tante der Familie das Haus günstig verkaufen wolle und selbst das lebenslange Wohnrecht behalten würde. Außerdem wurde gesagt, dass die Frau der Familie dafür im Rahmen der Möglichkeiten auch die Pflege übernehmen würde. Die Tante wurde zu der Zeit schon "Oma" von ihnen genannt usw.
Der Verkauf ging dann irgendwann über die Bühne. Genauere Details wurden uns nicht mitgeteilt.
Wir haben erst viel später erfahren, dass lediglich eine mittlere fünfstellige(!) Summe für das Haus bezahlt wurde. Das Haus mit Grundstück war mindestens das 6-7 -fache wert, wahrscheinlich mehr! Dafür wurde aber angeblich eben Pflege, Einkäufe, Fahrdienste usw vereinbart.
Soweit so gut.

Die Tante hatte gearbeitet und daher eine eigene Rente, sowie eine gute Witwenrente und eben das Geld aus dem Hausverkauf. Dem gegenüber standen praktisch keine Ausgaben. Wir haben später gesehen, dass sie nur noch 300-400 Euro monatlich insgesamt zum Leben aufwenden musste.

Das Ganze lief einige Jahre und alle dachten, das wäre wohl eine gute Lösung. Niemand war "scharf" auf ein Erbe oder so. Hauptsache der Tante ging es gut mit der Sache.

Mitten in der Corona Zeit stürzte die Tante, musste operiert werden, lag einige Zeit im Krankenhaus und musste anschließend noch für wenige Wochen zur Erholung in eine Kurzzeitpflege.
Im Anschluss kam natürlich eine Rechnung, die aber gerade mal 2,5 Tausend ausmachte.
Und was war? Es war nicht genug Geld auf ihrem Konto, um diese Rechnung zu begleichen. Zur Erinnerung: Die Tante hatte praktisch keine Ausgaben und jeden Monat Einkünfte von über 1000k und außerdem erst ganz wenige Jahre zuvor ihr Haus verkauft.
Mein Schwager hat dann erstmal die Rechnung beglichen. Wir haben natürlich mit ihr geredet und gefragt, wo das ganze Geld wäre. Das konnte sie nicht beantworten. Sie wüsste es nicht.
Sie hat meinem Mann dann eine Vollmacht für ihre Bankangelegenheiten gegeben.
Tatsächlich stellte sich nach Sichtung der Kontodaten heraus, dass sie jeden Monat fast ihr ganzes Geld bar abgehoben hat. Sie hatte aber kein Bargeld zu Hause. Außer Lebensmitteleinkäufe gab sie nichts aus. Sie ging auch nie aus; das konnte sie körperlich schon gar nicht mehr. Wohin das Geld verschwunden ist, wollte/konnte sie nicht sagen. Auch das Geld aus dem Hausverkauf war unauffindbar. Sie war absolut mittellos.
Von einer Frau mit abbezahlter Immobilie, einem nicht riesigen, aber durchaus erwähnenswertem, nützlichem Geldvermögen und monatlichen Einkünften zu einer bitterarmen Frau, die nicht mal 500 Euro besaß.

Mein Mann hatte dann die Kontovollmacht und hat ihr Bargeld gebracht, wenn sie welches wollte, um zum Beispiel die Einkäufe, den Friseur oder so bezahlen. Wir selbst haben natürlich nie einen einzigen Cent davon genommen!! So erholte sich ganz langsam zumindest der Kontostand der Tante ein klein wenig.
Das Verhältnis zu der Haus-Familie kühlte um diese Zeit dramatisch ab.
Eines Tages wollte mein Mann Kontoauszüge für die Tante holen und es funktionierte nicht. Die Dame in der Bank teilte ihm mit, dass die Tante die Kontovollmacht widerrufen hätte.
Sie hat meinen Mann nicht darüber informiert und wurde ihm gegenüber sogar böse, als er sie behutsam darauf ansprach. Wir haben versucht mit aller Liebe und Ruhe mit ihr zu reden und herauszufinden, was da passiert ist. Aber sie war zu der Zeit auch schon altersbedingt ziemlich wirr und wollte dann auch gar nichts mehr sagen.

Kurz danach verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand. Und was passierte? Sie kam in ein Pflegeheim. Von einer Pflege zu Hause wollte niemand mehr etwas wissen.
Zu der Zeit haben wir zum ersten Mal die Verträge und notariellen Vereinbarungen rund um den Hausverkauf zu Gesicht bekommen. Tatsächlich war Pflege auch gar nicht vereinbart. Ich will jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen, aber das grenzte schon an einen sittenwidrigen Vertrag.
Die Tante wurde dann langsam dement. Mein Mann hat dann ihre Angelegenheiten übernommen und eine gesetzliche Betreuerin organisiert. Wir haben uns bewusst aus dem bürokratischen Teil des Schlamassel herausgehalten, vor allem, weil wir uns nicht sicher waren ob der Hausverkauf nicht rückabgewickelt werden würde, da noch keine 10 Jahre vergangen waren und die Verkaufssumme so gering war.


Die Familie hat die Tante, die von ihnen "Oma" genannt wurde, nicht im Pflegeheim besucht.
Sie starb arm und einsam, nur mein Mann war am Ende bei ihr.
Nur aufgrund einer uralten Sterbekasse des Dorfes, in die zu gefühlt vorsinnflutlichen Zeiten mal eingezahlt worden war, mussten wir die Beerdigung nicht komplett aus eigener Tasche bezahlen.
Sie besaß am Ende nichts mehr. Nicht mal mehr Schmuck oder sonst was wurde aufgefunden.



Also ja: Wenn Deine Mutter anscheinend noch geistig fit und rüstig ist, dann rede mit ihr. Es ist so wichtig! Selbst die ganz netten, lieben, hilfsbereiten Leute können am Ende etwas ganz anderes darstellen.
Es geht nicht darum irgendjemandes Erbe zu retten. Das ist Blödsinn. Es geht darum dafür zu sorgen, dass die Mutter nicht ausgenommen wird, ihre Sachen verschenkt und am Ende aus falscher Dankbarkeit noch Haus und Hof abgibt und dann niemand mehr etwas von irgendwas wissen will und sie allein als Sozialfall im Pflegeheim landet.

Wir haben auch gedacht: Es ist das Geld/Haus der Tante. Sie kann damit machen was sie möchte. Niemand war auf irgendetwas aus.
Und am Ende hatte die Tante nichts mehr. Die Familie redete nicht mehr mit uns. Zur Beerdigung erschien von ihnen nur die Frau. Es war so traurig.

Pass auf Deine Mutter auf! Mach ihr deutlich, dass es nicht um irgendjemandes Erbe geht, sondern um IHREN Besitz.
Jetzt findet die Nachbarin noch Kissen und Vasen schön. Und wann wird nach den schönen Ohrringen oder dem Armband von Oma gefragt? Und wann nach dem Auto, dass sie doch eh nicht mehr braucht? Und wann nach dem Haus?

Wenn Deine Mutter irgendwann im Laufe der Zeit auf die Idee kommen sollte, dieser Nachbarin etwas wertvolles zu übergeben, soll sie das in ihrem Testament festhalten, aber nichts dafür verkaufen. Sie soll ihren Besitz für sich behalten und verleben oder für ihre Pflege aufwenden. Und wenn anschließend etwas übrig bleibt, kann sie es der Nachbarin vermachen. Oder dem Hund, oder den Enkeln oder sonst wem. Aber bis dahin soll sie nichts aus der Hand geben!

Viel Glück!

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Pass auf Deine Mutter auf! Mach ihr deutlich, dass es nicht um irgendjemandes Erbe geht, sondern um IHREN Besitz.
Jetzt findet die Nachbarin noch Kissen und Vasen schön. Und wann wird nach den schönen Ohrringen oder dem Armband von Oma gefragt? Und wann nach dem Auto, dass sie doch eh nicht mehr braucht? Und wann nach dem Haus?


Danke für deine Erfahrung und das tut mir sehr leid für die alte Frau und auch die Familie deines Mannes.

Genau das sind meine Bedenken. Dass diese Nachbarin sich immer mehr vortastet und immer mehr abluchst. So wie du es beschreibst dass es jetzt noch Vasen sind aber sie irgendwann den Schmuck bewundert oder so.
Sie hat damals auch sehr schnell angeboten ihr zu helfen das Auto meines Vaters nach dessen Tod zu verkaufen, also dass ihr Mann sich darum kümmern könnte . Aber meine Mutter wollte das nicht und hat das Auto erst einmal behalten weil es sie an meinen Papa erinnerte.
Später hat ihr eigenes Auto den Geist aufgegeben und sie fährt nun mit Papas Auto weiter und das ist auch gut so.

Ich möchte auch kein Erbe, ich bin sowieso enterbt aber im Testament sind meine Kinder als spätere Erben vorgesehen. Aber auch darum geht es nicht. Ich möchte aber dass meine Mutter bis zum Schluss frei verfügen kann, was sie mit ihrem Besitz und ihrem Leben macht.
Und selbst wenn sie sich entscheidet ihren Ort zu verlassen und in ein schönes Seniorenheim an der Nordsee, die Gegend liebt sie sehr, zu ziehen dann soll sie diese Möglichkeiten haben ohne dass ihr da eine Nachbarin alles vorher abluchst.
Und ich möchte einfach nicht dass sich jemand Fremdes die sensiblen Infos über die privaten Unterlagen meiner Mutter verschafft.

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Das tut mir für die Tante und ihre Familie so unglaublich leid.
Unfassbar, was manche Menschen machen und das scheinbar, ohne sich schlecht zu fühlen. Den "Schnapperpreis" im Tausch für Pflege und familiäres Miteinander wäre ja sogar für beide Seiten ein guter Deal gewesen, aber das hat scheinbar nicht gereicht. Solche Ungerechtigkeiten finde ich schwer auszuhalten - und das als Außenstehender.
Hoffe, ihr konntet das noch aufklären/rückgängig machen, ansonsten gibt es hoffentlich tatsächlich so etwas wie Karma...

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Hallo,

hast du denn deine Mutter schon mal auf deine Bedenken angesprochen?

Ich habe auch noch den letzten Beitrag gelesen, da hätte ich auch noch gesagt dass die halt gerne hilft.

Aber dass sie deiner Mutter einfach so spontan jemanden aus ihrem Freundeskreis vorschlägt, der mit ihr über mal ihre Vermögenssachen sprechen kann das ist wirklich eine etwas neue Hausnummer, bei der man nicht mehr so ganz weghören und wegschauen kann.

Hat deine Mutter denn vorab irgendwann mal mit ihr geredet wegen Geld oder Anlage oder plant sie zB ein Haus zu verkaufen oder so? Oder hat deine Mutter vielleicht selber noch ein Erbe in Aussicht, von entfernter Verwandtschaft oder ihren eigenen Eltern und macht sich da Gedanken? Dass die Nachbarin das vielleicht als Anlass genommen hat?

Falls nicht wäre das schon seltsam.

Bei mir gibt es auch eine ältere alleinstehende Dame in der Nachbarschaft, der ich an Weihnachten mal eine Tüte Plätzchen vorbeibringe oder wenn sie im Garten ist und wie Zaun an Zaun gerade arbeiten dann biete ich ihr auch mal ein Stück Kuchen als Kaffeepause an. Aber dabei bleibt es dann auch, es ist nur ein Stück Kuchen und ein bisschen Unterhalten. Sie erzählt mir von der Tochter die auch weiter weg wohnt oder den Enkeln und wir reden über ihren verstorbenen Mann.
Aber ich mische mich ansonsten da nicht in ihre Bürokratie ein oder schlage ihr von mir aus irgendwas mit Geldanlage vor.

Ich wüsste aber jetzt auch nicht wie ich in so einem Fall reagieren würde.
Wahrscheinlich nichts sagen und die Sache aber genau beobachten.

Viele Grüße

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Danke Dir für deine Antwort.

Eine gute Überlegung, aber meine Mutter erwartet meines Wissens keine Erbschaft. Ihre Eltern sind bereits lange tot und da hat sie mit ihrem Bruder zusammen bereits ein bisschen geerbt. Und weitere entfernte Verwandte gibt es ebenfalls nur wenige und die haben alle ihre festen Kernfamilien mit Kindern, Enkeln und Urenkeln.
Also nein.

Und nein, sie hat auch kein Haus oder so zu verkaufen. Sie hat nur das eine Haus in dem sie wohnt und das soll auch so bleiben, das wünscht sie sich auch dass sie da bis an ihr Lebensende drinnen bleibt.

Und selbst wenn so ein Fall mit einem Erbe oder einer Immobilie wäre, meine Mutter hält sich bei solchen Dingen eher bedeckt und würde sowas absolut nicht in der Weltgeschichte herumerzählen. Das sagt sie maximal mir oder ihren engsten zwei Freundinnen die aber haben mit der Nachbarin nichts zu tun. Sowas würde sie eher mit ihrem Banker besprechen aber dann auch hinter verschlossenen Türen.
Meine Mutter würde auch mit Dritten nicht so einfach über Geld oder Vermögen sprechen.
Sie ist da sehr vorsichtig, hat auch Angst vor Einbrechern und nicht mal ich weiß alles und das ist ja auch okay.

Bearbeitet von nachbarin.die.2.
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Deine Mutter scheint in Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte zu sein!
Sie geht nicht auf die Viorschläge der Nachbarin ein; also, was genau befürchtest du?
Deine Mutter erzählt dir scheinbar alles.
Falls doch mal eine Situation kommt, in der deine Mutter sich nicht mehr wehren kann, solltest du natürlich unterstützend zur Seite stehen. Zum jetzigen Zeitpunkt scheint kein Bedarf einer Einmischung deinerseits notwendig oder gar erwünscht.

Bearbeitet von SchnuteEsel
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Danke für deine Antwort.
Ja sie ist klar im Kopf aber trotzdem macht mir dieses doch sehr forsche Verhalten der Nachbarin Sorgen.
Vielleicht auch weil ich weiter weg wohne.

Ich war ein paar Mal zu Besuch, habe sie auch mal kennengelernt. Und mich auch für die Hilfe bedankt. So wie es im damaligen Post geraten wurde. Aber zu mir ist sie eher distanziert. Sie kommt sonst oft zu meiner Mutter zum Plaudern aber wenn mein Auto da steht lässt sie sich nicht blicken.

Was ich befürchte kann ich gar nicht genau beschreiben aber meine Mutter ist zum Beispiel nicht sehr Medien und computeraffin. ich hatte auch beim Kennenlernen den Eindruck dass die Frau nicht ganz echt ist. Und dieses plötzliche Angebot mit Vermögensberatung fand ich jetzt schon sehr dreist.
Warum fragt sie meine Mutter sowas?

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Moin,

ich kann nur raten es hier weiter zu beobachten.

Deine Mutter ist ja noch klar genug im Kopf, dass sie auf solche nebulösen Angebote nicht eingeht.
Du schreibst ja selber dass sie da vorsichtig ist und im letzten Thread, auch dass sie misstrauisch ist.


Trotzdem wäre ich an deiner Stelle hier auch nicht gerade gelassen, denn was diese Nachbarin hier nun macht, geht über das nette Stück Kuchen und etwas Hilfsbereitschaft so langsam hinaus.

Auch die Sache mit den Kissen finde ich seltsam. Wenn es wirklich Massenware ist, dann kann sie die doch selbst bestellen und muss einer alten Dame doch nicht Sachen abluchsen, wenn diese sich ihr Häuschen schön macht. Es scheint mir, dass sie raffiniert darauf spekuliert und diese Nummer abzieht, dass sie deiner Mutter "anbietet" sie ihr abzukaufen. Und deiner Mutter ist es unangenehm Geld von der Nachbarin anzunehmen, die ja auch ein teures Haus abbezahlen muss und sonst viel hilft, also schenkt sie ihr die Sachen als Dankeschön. Und schon hat die Nachbarin sich wieder was umsonst unter den Nagel gerissen.

Und zum Vermögen, das sind Dinge, die sie als "Fremde" einfach nichts angehen. Punkt.
Und auch ihren freund nichts. Doppelpunkt.
Weder private Infos für Anträge und Co noch die Vermögensverhältnisse deiner Mutter.

Es kommt mir vor als ob die Nachbarin nun langsam Grenzen austestet, wie weit sie bei deiner Mutter gehen kann.
Hier ist sie bei der alten Dame nun erst einmal abgeblitzt, was aber nicht bedeuten muss dass sie es nicht noch einmal oder auf anderen Wegen versucht, an private Informationen deiner Mutter zu kommen.
Gut ist dass deine Mutter dich darüber informiert hat. Viele Senioren machen sowas auch gerne mit sich selbst aus oder wurschteln da irgendwas herum.

Versuche mit deiner Mutter nun einen etwas regelmässigeren Kontakt aufzubauen, auch Besuche. Das wird nicht einfach für dich aber diese Nachbarin soll und muss erkennen dass deine Mutter trotz eurer vergangenen Streitereien ein durchaus stabiles Netzwerk zu ihrer Tochter und deren Familie hat und keinesfalls diese alleinstehende hilflose alte Dame ist.

LG und gute Nerven.

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Also ich fand die Nachbarin schon im ersten Beitrag etwas eigen, aber im zweiten auf jeden Fall auffällig. Sie hat nen Freund mit Immobilien, sorry sowas hat sie theoretisch deiner Mutter gar nicht anzubieten. Ich finde das übergriffig und das restliche Verhalten steht nun auch in einem anderen Licht. Doch bei der Entfernung wirst du nur schwer was tun können, bzw. wie dein Mann es sagt deine Mutter lediglich sensibilisieren können. Läßt deine Mutter sowas überhaupt zu?
Ela