Von Nichten enttäuscht; reagiere ich über?

Zur Ausgangssituation: Ich wohne mit meiner Familie (Mann und Sohn knapp 3 Jahre), meinen Eltern und meiner Oma auf einem Bauernhof.
Meine Schwster hat 2 Töchter (6 und 8 Jahre) und wohnt in der Nachbargemeinde.
Im Kleinkindalter war meine Schwester mit den Kindern fast jeden Tag da. Dann waren die Kinder auch oft 2-3 Tage die Woche hier, wenn meine Schwester gearbeitet hat.
Seit einem Jahr arbeitet meine Schwester anders und wir haben die Kinder fix 2x die Woche.

Wir haben es uns seit diesem Schuljahr so eingeteilt dass einmal die Oma fährt und bei ihnen bleibt und einmal ich (mit meinem Sohn) die beiden von der Schule abhole. In den Ferien holen wir sie ab.
Jetzt ist es so dass sie nicht mitkommen wollen. Vor allem die Ältere schmollt dann ziemlich extrem.
Ich finde dass einfach sehr undankbar und egoistisch von den Kinder. Letztens hab ich mich so geärgert, dass ich gesagt habe, dass ich so nicht mehr mag und sie nicht mehr hole. Sie könnten auch bei der Nachbarin bleiben, die auch 2 Töchter hat. Das wäre meinen Nichten lieber.

Wenn Schule ist sind sie vielleicht 3 Stunden bei uns. Ich finde dass ihnen das schon zumutbar ist. Und ich bin sehr enttäuscht, dass sie nicht mehr kommen wollen. Es freuen sich ja auch die Großeltern und die Uroma wenn sie kommen. Und mein Sohn fragt mich jeden Tag, ob wir sie abholen.
Darf man Kinder sagen, dass man enttäuscht ist? Oder muss man sich wirklich immer nach dem Befinden der Kinder richten?

1

Das ist aus meiner Sicht etwas, das Ihr mit den Eltern der Kinder klären müsst und die mit ihren Kindern.

Wenn Ihr die vereinbarte Betreuung seid, dann ist das so. Meine Kinder wollen auch nicht jeden Tag in die Betreuung, aber damit Papa und Mama arbeiten können, ist das halt nichts, woran man rütteln kann.


Das müssen die Eltern ihren Kindern klar machen. Den Kindern mit emotionaler Erpressung zu kommen ("dann sind Oma/Opa/Uroma aber traurig") finde ich ganz schlimm. Die Kinder müssen Euch keinen Gefallen tun und Euch auch nicht dankbar sein.

2

Es sind Kinder! Nein, du hast kein Recht enttäuscht zu sein. Die beiden werden schon ihre Gründe haben, warum sie nicht mehr zu euch wollen.
Wenn du keine Lust hast zu jemanden hinzugehen, machst du es doch auch nicht. Warum sollte das bei Kindern anders sein? Die dürfen genauso selbstbestimmt handeln.

26

Natürlich können Kinder in dem Alter nicht selbstbestimmt handeln und selber entscheiden wo sie hingehen und wo nicht.

Was ist dass denn für eine weltfremde Einstellung ?

Hast du Kinder ?
Wenn deine Kinder sagen, sie möchten nicht in die Schule, dann dürfen sie zuhause bleiben ?
Und wenn sie nicht nach der Schule in die Betreuung möchten, dann kündigest du deinen Job damit die Kinder entscheiden können was sie den ganzen Tag so machen ?

3

Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, das du das so persönlich nimmst.

Bedenke bitte, das die Kinder nicht freiwillig bei dir sind, du bist Teil eines Betreuungskonstruktes. Die Kinder sollen zu dir, wenn ihre Kapazitäten aufgebraucht sind, nämlich direkt nach der Schule. Und gerade die Große kommt jetzt in ein Alter, wo eben andere Dinge viel interessanter werden.
Sie erlebt gerade, das es schöner ist, wenn die Oma zu ihnen kommt, denn dann können beide evtl. noch mit den Nachbarkindern spielen.

In 5 Jahren wird auch dein Kind nicht mehr alles hinnehmen, was ihr Erwachsenen euch so ausdenkt. Und das ist vollkommen in Ordnung, aber eben auch manchmal für die Kinder alternativlos.

Ich finde deine Reaktion vollkommen unpassend, wirklich. Hast du sie mal gefragt, warum sie nicht mehr mit zu dir möchte? Interessiert dich das überhaupt?

Natürlich darf man Kindern sagen, das man enttäuscht ist, aber bitte nur dann wenn es auch berechtigt ist. Hier ist es das nicht und deine Reaktion vollkommen überzogen.

Deine große Nichte ist eben kein kleines Kind mehr, das begeistert jeden Drops lutscht, den man ihm hinwirft. Das ist doch vollkommen normal.

4

Ich frage mich, was das Verhalten der Kinder mit Undankbarkeit zu tun haben soll. So wie ich es verstehe, haben die Mädels nicht darum gebeten, von euch betreut zu werden, so hart das klingt. Es ist eine Notwendigkeit, weil die Mutter arbeitet. Gegebenenfalls kann die Mutter der beiden ihnen das nochmal erklären. Den Kindern keine eigenen Wünsche zuzugestehen und Dankbarkeit einzufordern für etwas, das sie eigentlich gar nicht möchten, finde ich fragwürdig. Sicherlich haben sie alle Tanten, Omas und Cousinen lieb, aber mit acht Jahren möchte man halt auch mit seinen Freunden spielen bzw. seinen „eigenen Kram“ machen.

5

De Kinder müssen euch nicht dankbar für die Betreuung sein. Sie haben es sich nicht ausgesucht. Es sind die Eltern die euch dankbar sein müssen. Es ist falsch von den Kindern eine Dankbarkeit zu erwarten und erst recht falsch sie emotional zu erpressen. Ich würde mit den Eltern sprechen, vielleicht findet sich eine andere Betreuung.

6

„ Sie könnten auch bei der Nachbarin bleiben, die auch 2 Töchter hat.“

Klar sind sie dann lieber dort, ggf. sind es sogar Schulkameraden.

Hat absolut nichts mit Undankbarkeit zu tun, ich verstehe gar nicht wie du darauf kommst.

Es sind Kinder, die eben dann lieber bei ihren Freunden sind als bei der Oma und Tante, nicht mehr und nicht weniger.

7

Also zunächst mal ist das etwas was du für deine Schwester machst. Nicht für die Kinder. Die haben nicht drum gebettelt.
Und es ist super wenn dein Sohn sich so auf die Cousinen freut. Aber für die Cousinen ist es wahrscheinlich eher nervig mit einem kleinen 3 jährigen zu spielen.
Was total nachvollziehbar und normal ist.
Sollte die Betreuungssituation so beibehalten werden wollen von den Erwachsenen braucht man bitteschön zumindest keine Dankbarkeit von den Kindern zu erwarten.
Die machen mit, was ihnen aufgezwungen wird. In dem Alter wäre Langeweile bei der Tante in dieser Regelmäßigkeit für mich auch definitiv kein Spaß gewesen.
Genauso würde ich auch nicht erwarten dass meine Kinder dankbar für die Kita sind. Ich bin aber den Erzieherinnen dankbar, dass meine Kinder es dort gut haben und ich weiß dass sie sich dort wohl fühlen können und versorgt sind. Niemals würde ich von meinen Kindern erwarten morgens ohne gemecker dorthin zu gehen. Sie haben es sich ja nicht ausgesucht.
Genauso darf ich auch morgens miese Laune haben wenn ich auf Arbeit muss, auch wenn ich meine Arbeit an sich mag.

8

Hallo?

Als ich den Titel von den Post gelesen habe, "Von Nichten enttäuscht..." habe ich mir gedacht, du wärst eine alte Dame und dein Post ging es um Erwachsene Nichten...

Hallo?
Deine Nichten sind Kinder! Du solltest so eine emotional Reaktion von dir direkt mit Kindern verbinden. Du darfst auf keinen Fall direkt deine Gefühle mit ihnen ansprechen.
Wenn du ihnen sagst dass du enttäuscht bist, das ist ein emotional Erpressung!

Wie würdest du reagieren wenn deine Schwester direkt deinem Kind schimpfen würde oder bei dein Kind meckern?

Hallo?

Du bist die Erwachsene hier!!!. Wenn die Nichten nicht mehr zu euch kommen wollen, solltest du das mit deine Schwester ansprechen ohne zu meckern dass du von ihren Tochtern enttäuscht bist. Auf keinen Fall würde ich das Wort "undankbar" nennen.

Bearbeitet von Rosa-lia7
9

Die Kinder können doch nichts dafür, dass sie betreut werden müssen? Und für sie gibt es, vor allem mit 8 Jahren, sicher spannenderes als Oma und Opa und einen 3 jährigen Cousin 2-3 mal die Woche?

Die Kinder müssen NICHT dankbar sein, dass ihr sie betreut. Dankbar muss eure Schwester sein. Denn sie spart ja auch viel Geld, die ne Betreuung kosten würde.

Du darfst natürlich sagen, dass du enttäuscht bist, aber dass du sagst, dass du sie „so nicht mehr magst“ finde ich schockierend. Was ist das bitte für ne emotionale Erpressung?! Man kann sagen „schade, dass ihr nicht kommen wollt. Wir freuen uns immer so über euch! Wieso möchtet ihr denn aktuell nicht so gerne kommen?“

Und klar, wenn sonst niemand betreuen kann (nur weil die Nachbarin auch 2 Kinder hat, kann sie ja nicht automatisch 2 mal die Woche für 3 Stunden fest deine Nichten betreuen - das schränkt ja schon arg ein!), dann müssen deine Nichten da durch. Bis sie alt genug sind, um alleine zu bleiben. Oder deine Schwester bucht in der Schule die Betreuung und zahlt halt!