Hallo, Leute!
Ich hätte ein Thema, das mich sehr beschäftigt und ich weiß einfach nicht wie ich damit umgehen soll.
Vielleicht hättet ihr ja die ein oder andere Meinung dazu.
Ich bin 26 und habe eine 28 jährige Schwester.
Ihr größter Wunsch ist es, mal Kinder zu haben. Allerdings fehlt ihr dazu der passende Partner & ihre früheren Beziehungen waren auch nicht gerade das Gelbe vom Ei.
Auf alle Fälle wurde ich im Februar diesen Jahres schwanger. Ich habe seit 3 Jahren einen tollen Freund und soweit passt es auch.
Als sie von der Schwangerschaft wusste, wollte sie mir alles mögliche einreden, damit ich das Kind abtreibe. Weil „sie ist ja die ältere von uns beiden und sie muss ja als erstes ein Kind bekommen“.
Jedenfalls hat sie dann so Sachen herum erzählt, dass das eh kein Wunschkind gewesen sei & ein „Unfall“ etc.
Und „was wollen wir denn überhaupt Eltern werden“ etc.
Sie hat ganz, ganz grausliche Sachen gesagt.
Wir haben in meiner Frühschwangerschaft EXTREM viel gestritten. Abgesehen davon, hat sie auch über meinen Freund übelste Sachen geschimpft.
In Therapie ist sie bereits.
Dass sie krank im Kopf ist, weiß ich ja. Daher auch die Therapie
Sie kann einfach nicht damit umgehen, dass ich, als kleinere Schwester einfach vor ihr ein Baby bekomme.
Wie dem auch sei; hat sich die letzten Monate Gott sei Dank sehr geändert: sie hat sich sowohl bei mir als auch bei meinem Partner entschuldigt, sie freut sich auf mein Baby mehr denn je, kauft ihr Unmengen an Sachen, fängt an zu weinen, wenn sie das Baby in meinem Bauch treten spürt und ist wirklich liebevoll.
Eigentlich hatte ich ihr verziehen, aber es schwirrt mir leider viel zu oft noch das Szenario vor, wie sie am Anfang der SS zu mir war.
Was meint ihr zu dieser Situation?
Sie ist immerhin meine Schwester; soll ich ihr einfach vergeben & verzeihen?
Innerlich macht es mich nur etwas wütend, da sie mir die ganze Frühschwangerschaft extrem versaut hat & sollte sie mal schwanger sein, fällt es mir denke ich auch nicht leicht mich dann für sie von vollstem Herzen zu freuen, weil sie es mir auch nie gegönnt hatte und nur grauslich geredet hat….
Vielleicht könnt ihr mir hierzu einfach ein paar Denkanregungen geben wie ich mit der Situation umgehen kann.
Ekelhafte Schwester - wie damit umgehen?
Also ich glaube dir das diese Situation nicht einfach ist für dich und ich würde mich damit auch nicht wohlfühlen. Wenn sie jetzt in Therapie ist gibts vielleicht noch einen Weg für euch aber den würde ich gaaaaaaaaaanz langsam auf mich zukommen lassen. Mach das was sich für dich am richtigsten anfühlt. Geh nach deinem Gefühl.
Ela
Abstand halten.. Ich traue dem Frieden nicht...
das ist hart für Dich, ja.
Aber wenn sie SO DERMASSEN psychisch krank ist, dass sie auch in Therapie geht, dann kann Sie unter Umständen für manche Gefühle und dass sie diese Eifersucht so geäussert hat nicht wirklich was.
Ich finde, es hat ein anderes Gewicht, wenn eine psychisch kranke Person bestimmte von der Krankheit beeinflusste Aussagen trifft oder ob es ein Mensch mit voller Absicht und Boshaftigkeit tut.
Ich bin ein recht gutmütiger Mensch und verzeihe leicht. Vielleicht oft zu leicht.
Aber mit dem Hintergrund der psychischen Krankheit würde ich ihr vermutlich nicht nachtragend sein.
Und dass sie dir aufgrund Ihrer Krankheit die Frühschwangerschaft "versaut" hat. - Das ist halt nunmal schwer rückgängig zu machen. Ich würde mich auf die Zukunft freuen, wenn sie sich anscheinend so geändert hat und versuchen, das abzuhaken.
Okay: man kann etwas auf Abstand gehen und vorsichtig sein, -- aber Dein aktuelles Verhalten würde ich aufgrund von alten Geschichten nicht wirklich ändern.
Wenn Sie z.B: Manisch depressiv ist, kann auf das aktuelle Himmelhochjauchzend auch wieder ein zu-tode-betrübt kommen, wenn das Baby da ist. -- wer weiß. --- man kann neutral auf Abstand gehen. -- klar. muss vielleicht auch nicht mehr so eng miteinander sein. -- aber es ihr irgendwie im nachhinein bewusst nachtragen und einen auf miesepeter machen, wenn sie heute so nett daherkommt, würde ich vermutlich nicht.
Was sie gemacht hat war nicht schön, aber sie hat sich entschuldigt und zeigt sich nun von einer ganz anderen Seite.
Da würde ich einfach drüber stehen. Ungeschehen kann man es sowieso nicht mehr machen.
Ich würde versuchen, nach vorne zu schauen. Hattet ihr das Gefühl, ihre Entschuldigung qar ernst gemeint?
Als Außenstehender, ohne euch zu kennen, hab ich zwei Versionen in meinem Kopf, die für mich realistisch wären.
Version 1: Sie hat begriffen, unabhängig von ihrem eigenen Kinderwunsch, existiert hier ein Baby und sie kommt an dieses nur ran, wenn ihr das erlaubt. Ich glaube nicht, dass sie nur so tut, als würde sie dieses Baby lieben. Könnte mir aber vorstellen, dass sie extrem viel projiziert und es vielleicht nicht um s Individuum geht, sondern um sie und ihren Wunsch nach einem Baby. Sie hat keins, also will sie es bei eurem ausleben. Nicht, um dem Kind was anzutun, aber aucg "Liebe" kann ausufern und eine sehr übergriffige Form annehmen. Das wäre die negative Idee, die mir in den Koof gekommen ist. Da müsstest ihr das im Auge behalten und rechtzeitig Grenzen setzen.
Version 2: Sie hat begriffen, wie übel sie sich benommen hat, wie gemein sie zu euch war und hat ernsthaft angefangen zu trennen. Auf der einen Seite, ihr eigenes Baby, was sie sich wünscht (und vielleicht in Zukunft existiert) und auf der anderen Seite - zusätzlich- die Chance, eine gute Tante zu sein.
Es tut weh, wenn andere das haben, was man gerne hätte. Aber meistens möchte man ja nicht genau dieses Auto vom Nachbar oder diesen Job der Freundin, sondern sich sein eigenes Traumauto leisten können oder den für sich perfekten Job finden, man ist also eher auf die Zufriedenheit neidisch. Man hätte den eigenen Traumjob auch nicht plötzlich, wenn die Freundin ihren verliert. Weil dazwischen kein Zusammenhang besteht und im besten Fall ist das deiner Schwester klar geworden.
Unabhängig vom Mamawerden, wird sie Tante und möchte das so sehr wie möglich genießen. Solange es nicht zu Version 1 abdriftet, ist das doch eine sehr schöne Entwicklung. 😊
Ja, ich habe auf alle Fälle das Gefühl, dass sie ihr Benehmen wirklich bereut hat und ihre Entschuldigung ernst meint.
Natürlich geht es mir selber -mit meinem Seelenfrieden- besser, wenn ich mit dem ganzen Sch*** abschließe und ihr verzeihe,
Aber es kommt halt leider eine kleine innere Wut immer wieder hoch, wenn ich dran denke, dass sie dann auch mal ein Baby bekommen wird (was ich ihr ja wirklich so so wünschen wurde), nur dann muss ich quasi die liebevolle Tante sein und mich für sie ‚freuen‘ etc, obwohl sie bei mir so extrem grauslich war.
Ich will da auch gar nicht näher eingehen, was sie alles gesagt hatte. Das waren wirklich krass schlimme Sachen und deswegen struggle ich mit mir selbst hier ein wenig.
Aber danke dennoch für Deine Meinung ! :)
Dein Titel ist "Ekelhafte Schwester".
KRANKE Schwester, das wäre der richtige Begriff.
Hab ein Auge drauf. Auf Anzeichen, ob wieder ein Anfall kommt.
Erst extrem in die eine Richtung, jetzt extrem in die andere. Auch das klingt für mich ehrlich gesagt krank.
Kennst du ihre Diagnose? Kannst du sie evtl mal zum Therapeuten begleiten? Ist sie medikamentös eingestellt?
Wenn du weiterhin Interesse an engem Kontakt hast, würde ich mich auf jeden Fall mit der Krankheit intensiv auseinander setzen.
Sollte sie irgendwann mal schwanger sein, ist das für mich ein ganz neues, eigenes Kapitel und hat mit deiner eigenen Schwangerschaft überhaupt nix zu tun.
Laut ihrer Psychotherapeutin hat sie eine mittelgradige Depression….
Leider hat auch unsere Mutter sehr viel dazu beigetragen, dass meine Schwester nun so ist wie sie heute ist.
Meine Mutter war ebenso depressiv, ein ganz grausamer Mensch, der uns geschlagen und uns nie wirklich geliebt hat.
Als ich 19 war und meine Schwester 21 ist sie sowieso abgehauen und wir haben seitdem nix mehr mit ihr zu tun (was auch gut ist!)
Allerdings weist meine Schwester viele Verhaltensweisen auf, die 1:1 so sind wie die meiner Mutter.
Meine Schwester ist allerdings kein böser Mensch (sowie es meine Mutter tatsächlich war!) aber sie ist ein sehr starker „Ich-Denkender-Mensch“.
Nur sie, sie und nochmal sie.
Sie kann anderen nichts gönnen. Alles muss sie schlecht reden. Und mit dem komm ich einfach schwer klar…
Ich würde mich etwas distanzieren, denn ehrlich gesagt hätte ich bedenken, dass es nun ins andere Extrem umschlägt und sie sich zu sehr rein drängt und einmischt… vielleicht liege ich auch falsch (hoffentlich).
Wenn du ihre Entschuldigung angenommen hast und ihr verziehen hast, gilt für mich schon „vergeben und vergessen“.
Ja sobald das Baby auf der Welt ist, bin ich ebenso gespannt wie sie tut.
Ob sie sich sehr einmischen wird oder nicht. Mal sehen… :/
Gelingt es Dir, Deinen Blick darauf zu richten, dass Du gerade ihren größten Wunsch, nämlich ein Kind, erfüllt bekommst und dazu wohl auch die richtige Partnerwahl getroffen hast?
Menschen sagen und tun manchmal Dinge aus der Situation der Verletzung heraus und das ist hier wohl geschehen.
Ich wünsche Euch beiden, dass Ihr (wieder) einen guten Umgang miteinander findet, von dem dann auch Dein Kind profitieren kann. Alles Gute!