Hallo,
ich habe kaum , bzw keinen Kontakt mehr zu meiner Familie.
Es ist so, dass ich bin 16 Mutter geworden und mit 17 von zu Hause ausgezogen bin.
Ab da war ich auf mich allein gestellt. Meine Eltern (Mittlerweile getrennt) haben kein Interesse an ihren Enkelkindern, meine Mutter hat aber eine komische Erwartungshaltung in sämtlichen Belangen. Zum Beispiel hat sie sich beschwert, dass sie nicht zum 18. Geburtstag meines mittleren Kindes eingeladen wurde. Dabei feiern wir keine Geburtstage mehr zusammen, auch nicht Weihnachten und Ostern.
Meine Schwester und Familie wohnt bei meiner Mutter und ihrem Mann gleich neben an und die Enkelkinder lieben sie.
Zu meiner Schwester habe ich auch seit drei oder vier Jahren keinen Kontakt mehr, da ich den Kindern in der Coronazeit, wo man sich nicht treffen durfte, nichts zu Weihnachten geschenkt habe(sie aber meinen auch nicht). Klar, man hätte was vor die Tür legen können, ist blöd gelaufen! Ich wollte mit ihr darüber reden, aber sie wollte nicht und hat den Kontakt abgebrochen. Ich verstehe das nicht, aber meine Schwester hat sich schon immer für etwas besseres gehalten.
Die meiste Zeit ist es OK für mich, wie es ist. Ich habe meine eigene Familie hier und das ist gut so.
Aber an manchen Tagen, wie heute, holt es mich plötzlich wieder ein und ich bin sehr traurig darüber, keinen Kontakt zu meiner Herkunftsfamilie zu haben.
Wollte ich mal los werden.
Lg
Manchmal holt es mich wieder ein
Für mich wäre der Geburtstag ein Anlass gewesen, wieder Kontakt aufzunehmen. In Absprache mit deinem jetzt erwachsenen Kindes hätte man der Oma in einem Cafe Kaffee und Kuchen ausgeben können. Ich hätte ein Lokal gewählt, denn da kann man sich als Gastgeber einfacher zurückziehen, (sollte es sein müssen) als von zuhause als Gastgeber.
ich hatte seit Jahrzehnten keinen Kontakt zu meinem einzigen Bruder. Ohne großen Krach vorher. Aber wir haben sehr unterschiedliche Lebenseinstellungen und als mein Bruder versuchte, mir seine überzustülpen und blöde, aber verletzende Bemerkungen machte, habe ich mich zurückgezogen. Sprüche wie: "Nur, weil wir in gleiche Familie geboren wurden, müssen wir uns doch nicht lieben!"
Vor 3 Jahren bekam ich plötzlich einen Anruf von ihm, er läge im Krankenhaus. Auf meine Frage, warum er denn grade jetzt seine 'doofe und alberne' Schwester anruft, meinte er, ich sei doch noch die Einzige von seiner Familie.
Wir haben immer noch keinen engen Kontakt, das möchte ich nicht, aber wir gratulieren uns zu unseren Geburtstagen. Er war übrigens erstaunt, was für eine 'patente' Frau ich geworden sei. Er sei froh, dass er mich damals angerufen habe. Und das aus seinem Munde, nachdem ich bisher immer nur die peinliche Schwester gewesen war.
Warum ich dir das von meinem Bruder erzähle? Vielleicht gibt es bei deiner Schwester und dir noch eine Chance und ihr könnt nach dem /zeitlichen) Abstand wieder etwas offener miteinander umgehen. und deine Mutter zeigt doch Interesse (wenigstens) an den Enkel, auch wenn sie es evtl. sehr schroff/fordern rübergebracht haben sollte.
Ich hoffe, ich konnte dir Mut und Ideen geben für Möglichkeiten zum erneuten Kontakt. So super wie du dir es vorstellst wird es sicher nie sein, aber vielleicht hast du dann bald wieder mehr Gäste an deinem Tisch sitzen. Und wenn nicht, geniesse es mit den Leuten, die du jetzt schon um dich hast. eEzwingen kann man nichts, aber es versuchen.
Es ist ja auch traurig, du hast dir sicher was anderes gewünscht, aber das kann oder will deine Familie nicht leisten 🤷♀️
Dafür erfüllst du ja auch nicht deren merkwürdige Erwartungen ;)
Ich denke, es ist ok, wenn man es trotz Akzeptanz ab und zu schade oder traurig findet.
Hallo,
ich kann dich verstehen. Ich habe auch kaum Kontakt zu meinen Eltern und Geschwistern.
Die Gründe sind wirklich seltsam.
Einer davon ist, dass ich unfruchtbar bin und sie mich für keine richtige Frau halten.
Was soll's, ich habe meinen Frieden damit gefunden.
Dieses Frühjahr war ich aber auf dem Geburtstag der Mutter einer lieben Freundin und es war einfach schön zu sehen, wie sie miteinander umgehen. So liebevoll, so normal, Mutter und Tochter eben. Da hatte es mich gepackt und ich musste einige Tränen verdrücken.
Fühl dich gedrückt.