Hallo zusammen,
Wo soll ich anfangen, es gibt eine sehr lange und schmerzhafte Vorgeschichte zu dieser Situation.
Meine Mutter starb, als ich 13 war, in den fünf Jahr danach auch meine beiden Großeltern mütterlicherseits.
Meine Eltern hatten ein sehr schwieriges Verhältnis zueinander und waren nur noch zusammen, weil man sich nicht scheiden lässt. Vieles, was vorgefallen ist, war mir so gar nicht bewusst, weil ich zum Großteil auch zu jung war, um zu verstehen, was vorgefallen ist.
Jedenfalls wurden meine Mutter und die Trauer von uns Kindern nach ihrem Tod zu einem tabuthema, über das nicht geredet wurde bei uns zu Hause.
Als ich mich ein paar Jahre nach dem Tod meiner Mutter, damals war ich 16, einigermaßen erholt hatte psychisch, hat mir mein Vater plötzlich aus heiterem Himmel und in sehr unschönen Worten eröffnet, dass meine Mutter eine Affäre mit seinem Schwager hatte und er nicht sicher ist, der leibliche Vater von mir und meinem Bruder zu sein. Das hat mich zerstört in diesem Moment.
Das liegt jetzt über 20 Jahre zurück und in dieser Zeit hat mein Vater seinen Hass und seine Verachtung für alle, die ihm vermeintlich oder tatsächlich Leid angetan haben kultiviert.
Gestern haben wir telefoniert und ich habe gefragt, ob wir (ich mit Familie) ihn besuchen können nächste Woche, wenn wir zu Allerheiligen das Grab besuchen.
Da kam nur ein von mir aus, ich geh aber nicht mit. Was für mich völlig ok wäre.
Und gleich im Anschluss kam dann eine schmährede gegen meine Mutter und meine Großeltern und dass er das Grab eigentlich auflösen möchte, mein Bruder das aber nicht gut findet.
Das hat mich so getroffen, dass ich erstmal gar nichts mehr dazu gesagt habe, nur, dass wir wegen nächster Woche nochmal telefonieren und das Gespräch dann recht bald beendet habe.
Und jetzt Im Nachhinein ärgere ich mich so sehr darüber, dass er überhaupt auf den Gedanken kommt, wenn er die Gebühren nicht mehr bezahlen will ok, dann können ja ich und mein Bruder das übernehmen, notfalls würde ich die Gebühren auch alleine zahlen.
Ich habe schon Verständnis dafür, dass er es nicht leicht hatte und Dinge vorgefallen sind, die ihm bis heute zu schaffen machen, aber erstens war er mit Sicherheit nicht das unschuldige Opfer, als das er sich immer so gerne darstellt und zweitens haben seine Konflikte mit meiner Mutter und meinen Großeltern nichts mit mir bzw mir und meinem Bruder zu tun und egal was passiert ist zwischen ihnen haben mein Bruder und ich doch verdammt nochmal trotzdem ein recht auf einen Ort zum trauern bzw zum liebevollen Gedenken.
Oder liege ich da so falsch?
Kann man im Zweifel irgendwie verhindern, dass das Grab von Angehörigen aufgelöst wird?
LG die traurige Tochter
Vater will Familiengrab auflösen
Leider weiß ich es auch nicht so genau, aber ich würde einfach mal bei der Friedhofsverwaltung anrufen und mich erkundigen. Das ist bestimmt nicht der erste Fall.
Hi,
Vermutlich könnt ihr das Grab übernehmen und somit weiter bezahlen da ist die zuständige Friedhofsverwaltung der Ansprechpartner.
Du wohnst wohl weiter weg. Würde dein Bruder denn die Grabpflege übernehmen? Denn nur mit dem bezahlen ist es ja nicht getan.
Wir (meine Schwester und ich) haben uns am Montag entschieden das Familiengrab vorzeitig aufzulösen, bezahlt ist es schon bis 2033 (Ende der Ruhefrist) aber niemand kann die Grabpflege do übernehmen dass es ordentlich ist.
Vielleicht ist bei euch auch die Ruhefrist um und deswegen überlegt er, ich kann die Verletztheit deines Vaters nachvollziehen
Mein Bruder wohnt zusammen mit seiner Familie und unserem Vater in unserem Elternhaus, das er vor einigen Jahren umfassend renoviert hat.
Die Grabpflege übernimmt sowieso zum Großteil meine Schwägerin.
Das wäre nicht das Problem.
Ich kann seine verletztheit durchaus auch nachvollziehen, was ich absolut nicht nachvollziehen kann, ist das Verhalten, das daraus resultierte, er hat uns Kindern quasi die Möglichkeit genommen, um unsere Mutter zu trauern und uns über die Jahre von geliebten verwandten isoliert, indem er teilweise aus absoluten Nichtigkeiten heraus den Kontakt abgebrochen und diese schlecht geredet hat bei uns kindern, zb die Schwestern meiner Mutter waren die bösen, weil sie in der versorgung meiner Großeltern mitreden wollten.
Für mich ist das auflösen des Grabes der letzte kindische racheakt seinerseits.
Bitte nehmt den Kontakt zu euren Verwandten in eigener Verantwortung wieder auf. Ihr seit jetzt erwachsen und könnt euch wehren.
In meiner Familie ist zu einem Teil der Kontakt vor vielen Jahren eingeschlafen, weil es einen bösen Streit zwischen zwei Familienmitgliedern gab. Vor ein paar Jahren haben wir selbst wieder Kontakt gesucht. Es ist doch Mist, wenn eine Person die ganze Familie entzweit, obwohl alle anderen das nicht wollen.
Bei uns in der Familie ist diese eine Person inzwischen verstorben. Seitdem hat sich der Kontakt nochmals intensiviert.
Hallo!
Ganz ehrlich: Ich versteh nicht wirklich, warum man so an einer Grabstätte klebt. Im Grunde finde ich es sogar fast ein bisschen makaber, wenn das Grab der Ort ist, an dem man sich besonders mit einem Toten verbunden fühlt. Mein Vater starb vor 2,5 Jahren. Tatsächlich war ich in der Zeit keine 5 Mal am Friedhof. An diesem kleinen Platz am Friedhof verbindet mich wirklich überhaupt nichts mit meinem Vater. Ich denke an meinen Vater, wenn ich in der Natur bin, wenn ich im Garten bin, wenn ich Vögel beobachte, wenn ich im Urlaub auf einen Berg wandere... DAS ist mein Vater - nicht dieses kleine Fleckchen, wo letztlich seine Urne vergraben wurde. Von daher würde es mich nicht wirklich stören, wenn diese Grab aufgelöst würde.
Aber nun zu Dir: Ein Grab kann grundsätzlich frühestens nach Ablauf der Ruhezeit der zuletzt begrabenen Person aufgelöst werden. Bei Erdbestattungen sind das i.d.R. 20-30 Jahre. Für diesen Zeitraum "kauft" man die Grabstätte bzw. das Nutzungsrecht an der Grabstätte. Bei einem Wahl- oder Familiengrab kann man die Nutzungszeit verlängern (bzw. bei einer weiteren Beerdigung verlängert sie sich automatisch, damit eben die Ruhezeit wieder eingehalten wird). Tut man das nicht, wird das Grab geräumt. Die Kosten dafür tragen die Hinterbliebenen. Da Dein Vater vermutlich die Grabstätte seinerzeit erworben hat, wird die Friedhofsverwaltung zunächst einmal auf ihn zutreten. Und hier würde ich ansetzen: Ich würde meinem Vater einfach "schmackhaft machen", dass er sich ja die Gebühr für die Grabräumung spart, wenn er einem von Euch die Grabstätte quasi überträgt. Allerdings solltet Ihr Euch auch darüber im Klaren sein, dass ihr die Grabstätte dann für weitere 20-30 Jahre habt. Und so ein Grab muss auch gepflegt werden. Gibt es denn noch weitere Hinterbliebene Deiner Großeltern?
LG
Nein man kann ein Grab auch vorzeitig auflösen. Darf halt trotzdem niemand beigesetzt werden aber man muss sich keine Gedanken um die Grabpflege machen
Das geht aber nur in Ausnahmefällen und auch nicht unbegrenzt früh.
Hi,
Ich denke du musst das ganze erstmal auseinander ziehen.
Wie ging der Vorwurf, ich bin wahrscheinlich nicht euer/ dein Vater weiter? Ist diese Situation geklärt? Wurde ein Vaterschaftstest gemacht? Falls ja mit welchem Ergebnis? Falls nein, wäre es meiner Meinung nach höchste Zeit!
Wie ist der Kontakt vom Vater zu dir und deinem Bruder generel? Besucht ihr euch gegenseitig? Fühlt er sich vielleicht ausgenutzt? Ihr kommt nur vorbei, weil ihr ans Grab wollt?
Familiengrab, fürchtet er ihr könntet ihn dort auch beisetzen? Ich würde auch das Grab meiner Schwiegereltern nicht pflegen wollen. Muss er sich darum kümmern? Sind das ebenfalls die Schwiegereltern vom Schwager? Besteht da heute noch eine Verbindung?
Nimm dir die Zeit und sprich in Ruhe mit ihm? Frage warum er es auflösen möchte, erkläre deine Gedanken dazu.
Für mich hört sich das nach vielen ungeklärten Konflikten an.
Ja, es stehen viele ungeklärte Konflikte zwischen uns.
Ich bin mittlerweile in Therapie wegen angst/panikstörung mit starken somatischen Symptomen und einer eventuellen ptbs.
Das Thema mit der Vaterschaft wurde damals zeitnah geklärt.
Wir besuchen uns regelmäßig bzw ich mit Familie meinen Vater, mein Bruder wohnt mit Familie im selben Haus, also dass wir ihn nur besuchen, weil wir zum Grab fahren ist ziemlich abwegig. Zumal ich (früher) auch aus Rücksicht auf ihn das Grab wesentlich weniger oft besucht habe, als ich eigentlich wollte.
Er kümmert sich teilweise noch darum, aber den Großteil übernimmt meine Schwägerin, die gießt regelmäßig und sieht nach dem Rechten, wenn große sachen wie saisonal neue Bepflanzung anfallen machen meine Bruder und sie das zusammen.
Warum er es auflösen möchte, hat er deutlich gesagt, weil die Leute, die ihm so viel angetan haben, es nicht wert sind.
Ich hoffe einfach, dass er vernünftiger Argumentation zugänglich ist, wenn wir ihm sagen, dass er nichts mehr damit zu tun haben muss und wir selbstverständlich auch seine Wünsche seine eigene Bestattung betreffend respektieren werden.
Besprich mit deinem Vater, dass du und dein Bruder die Grabstätte übernehmt und kümmert euch dann direkt drum. Dann ist dein Vater raus und spart sich auch die Räumungskosten.
Warum sollte er was dagegen haben?
Tipps, wie ihr das mit dem Familiengrab regeln könnt, hast du ja schon bekommen.
Ich denke auch, wenn dein Bruder und du die Kosten übernehmt, dann sollte es eigentlich kein Problem sein.
Was ich aber als viel größeres Problem empfinde ist, wie dein Vater euch über Jahrzehnte behandelt (hat).
Ja, er wurde betrogen und ja, natürlich ist das bitter.
Aber das auf diese Art und Weise an seinen Kindern auszulassen, ihnen Trauer zu verwehren, den Kontakt zu Verwandten etc. finde ich unmöglich.
Ich finde, du solltest das aufarbeiten und dich auch ein Stück weit dagegen wehren.
Ich würde abfällige Bemerkungen über deine Mutter, oder Verwandte mütterlicherseits nicht mehr tolerieren.
Es ist über 20 Jahre her, ihr Kinder könnt nichts dafür - er muss sich mal zusammen reißen.
Ich für meinen Teil würde mir echt überlegen, den Kontakt einzuschränken, wenn sich da nichts ändert.
Sicher, dass dein Vater da wirklich einen „Racheakt“ plant?
Es klingt so, als zahle er ein Grab, dass ihm eigentlich nicht wichtig ist. Du scheinst auch selten dort zu sein und kümmern tut sich die Schwägerin (!), nicht dein Bruder. Überbordendes Interesse eurerseits sieht er vielleicht auch einfach nicht?!
Dass es für dich emotional schwer ist, verstehe ich. Vielleicht sieht dein Vater einfach rationaler und beides ist ja ok.
Rede in Ruhe mit ihm drüber. Vielleicht könnt ihr das Grab übernehmen (finanziell und die Pflege) und er ist „raus“.
Ich verstehe, dass es sicher belastend war, in die Streitigkeiten eurer Eltern reingezogen worden zu sein und vielleicht vermischt sich das auch immer wieder. Aber vielleicht braucht ihr noch mehr gegenseitiges Verständnis… dein Vater hatte keine glückliche Beziehung, der Tod war vielleicht auch ne Erleichterung, was aber ja irgendwie auch ein Tabu ist. Für dich/euch Kinder war’s schrecklich. Schwierig irgendwie…
Ich denke, es ist sinnvoll, wenn ihr eurem Vater klar macht, dass er keine Verantwortung mehr tragen muss.
Ja, meine Schwägerin kümmert sich zum großen Teil, sprich sie fährt je nach Witterung und Jahreszeit 1 mal im Monat bis 3 mal die Woche am Friedhof vorbei und gießt und sieht nach dem Rechten, das hat sie über die Jahre immer mehr übernommen, weil sie auch das Grab ihrer Großeltern pflegt, das auf dem selben Friedhof ist.
Größe Sachen, wie die saisonale neubepflanzung der beiden Gräber, machen mein Bruder und seine Frau zusammen.
Ich sehe nicht, wo du da raus liest, dass wir kein Interesse hätten oder dass ich selten dort bin?
Außerdem glaube ich, dass ich meinen Vater gut genug kenne, um bestimmte Motive unterstellen zu können.
Es wäre der Plan, vernünftig drüber zu reden und ihm zu sagen, dass er damit nichts mehr zu tun haben muss und vor allem dass wir auch seine Wünsche bezüglich seiner eigenen Bestattung respektieren werden.
Was allerdings komplett und definitiv aus ist, ist mein Verständnis für meinen Vater in diesem Punkt.
Da ist zu viel vorgefallen und ich werde mein leben lang mit den Folgen kämpfen müssen.
Ich bin mittlerweile in Therapie und lerne erst jetzt, dass ich ein recht auf meine eigenen Gefühle habe und die eben nicht unterdrückten und wegschieben muss, aus Rücksicht auf meinen Vater.
Ja, was er mitgemacht hat, war schlimm, keine Frage, aber er war der Erwachsene, er hätte gehen können, hat es aber nicht getan.
Und egal was passiert ist, es rechtfertigt in keiner Weise, dass er zb den Kontakt zu den Schwestern meiner Mutter abgebrochen und sie vor uns Kindern schlecht geredet hat, wegen völliger Nichtigkeiten, die beiden hatten mit der Affäre meiner Mutter, die im übrigen schon fast 10 jahre vor ihrem tod endete, nämlich mal überhaupt nichts zu tun.
„Ja, was er mitgemacht hat, war schlimm, keine Frage, aber er war der Erwachsene, er hätte gehen können, hat es aber nicht getan.“
Aha. Wäre interessant zu wissen, was du ihm dann heute alles vorwerfen würdest, wenn er euch einfach verlassen hätte.
Dein Vater hat ja deiner Meinung nach echt Schuld an allem. Jede deiner Befindlichkeiten hat dein Vater zu verantworten. Mir tut er ehrlich gesagt ziemlich leid. Du redest so abschätzig über ihn, dass ich mich ernsthaft frage, warum du überhaupt noch Kontakt zu ihm hast!?
Ich glaube, das ist eines der schlimmsten Gefühle, die man empfinden kann: Rauszufinden, dass man eventuell nicht der leibliche Vater der eigenen Kinder ist. Auch wenn die Vaterschaft mittlerweile geklärt wurde möchte ich rückblickend in dieser Situation keine einzige Sekunde mit deinem Vater tauschen. Man muss sich so unglaublich betrogen und verletzt fühlen, dass es einfach auch körperlich weh tut.
Und letztendlich muss man auch sagen, dass du damals ein Kind bzw. ein Teenager warst und mit ziemlicher Sicherheit nicht in alle Dinge eingeweiht wurdest, die damals so passiert sind. Mir fallen etliche Dinge ein, die in dieser ganzen Geschichte mit Affäre etc. passiert sein könnten und die die Antipathie deines Vaters gegenüber der Familie deiner Mutter begründen könnten. Es ist immer leicht, zu urteilen, wenn man selbst nie in so einer Situation gesteckt hat.
Natürlich hat dein Vater Fehler gemacht, aber mein Gott, das tun wir alle mal. Ich hoffe sehr, dass du irgendwann deinen Frieden finden wirst, auch, was deinen Vater angeht.
Ich verstehe, dass dein Vater das Grab auflösen lassen will. Sie waren ja quasi kein Paar mehr als deine Mutter starb und sie hat ihn hintergangen und belogen. Warum also hat er das Grab nicht längst aufgelöst? Ich denke bisher euch Kindern zuliebe. Für sich selbst sicher nicht.
Nun scheint es so, dass du selten am Grab bist. Deine Schwägerin und nicht dein Bruder pflegt das Grab. Und dein Vater möchte mit dem Thema vermutlich endlich abschließen. Ich hätte jetzt als Außenstehende keinen Racheakt vermutet. Wir würden es vermutlich auch seltsam finden, wenn wir das Grab unseres Ex-Partners unterhalten würden. Erst Recht, wenn er uns mit unserer besten Freundin hintergangen hätte. Ich kann nachvollziehen, dass man dann mit dem Grab nicht ständig an diesen Konflikt erinnert werden möchte und mir wäre mein Geld dafür auch zu schade.
Der Konflikt geht über die Grabpflege hinaus und ist nicht leicht zu lösen. Möglicherweise ist bei dem Anruf bei deinem Vater emotional angekommen, dass ihr euch die Mühe macht das Grab der Mutter zu Besuch und wenn ihr schon mal da seid, geht ihr bei deinem Vater vorbei. Vorrang hatte hier deine Mutter und dein Vater steht an zweiter Stelle. Möglicherweise kann er das nicht nachvollziehen, denn er hat sie von einer ganz anderen Seite kennengelernt. Sie war eine schlechte Partnerin, aber vielleicht keine schlechte Mutter. Das ist für deinen Vater sicher nicht leicht zu trennen. Er müsste das Geschehene vermutlich in einer Therapie aufarbeiten um loslassen zu können. Aber vielleicht lässt er gerade auch los. Vielleicht beginnt es damit, dass er die Verantwortung für ihr Grab abgibt.
Schwieriger Konflikt. Ich verstehe, dass dein Vater nichts mehr mit Dingen deiner Mutter zu tun haben will. Aber er sollte dabei dennoch Rücksicht auf eure Gefühle nehmen.
Dass er das Grab nicht aufgelöst hat liegt mit Sicherheit an der mindestliegezeit, die auf dem entsprechenden Friedhof 25 Jahre beträgt und noch bis 2030 läuft.
Dass ein Außenstehender nicht weiß und nicht sieht, was von beiden Seiten emotional dran hängt ist mir schon klar, darum ging es hier auch nicht.
Ich habe wie gesagt durchaus Verständnis, dass mein Vater damit nichts mehr zu tun haben will, was er praktisch gesehen ja eh nicht mehr hat.
Ja meine Schwägerin hat aus praktischen Gründen über die letzten Jahre einen Großteil der Grabpflege übernommen, das hat nichts damit zu tun, dass mein Bruder kein Interesse hat, sondern liegt einfach daran, dass sie auch das Grab ihrer Großeltern pflegt, das auf dem selben Friedhof liegt. Größere Arbeiten wie die saisonale neubepflanzung beider Gräber machen mein Bruder und meine Schwägerin zusammen. Dementsprechend hat mein Vater aktuell auch keine Kosten das Grab betreffend, Pflanzen kauft mein Bruder, die Gebühren für den grabplatz waren bei der Bestattung komplett für die gesamten 25 Jahre zu entrichten.
Dass mein Vater auf den Trichter käme, dass wir nur bei ihm vorbei kommen, weil wir ans Grab gehen, ist zwar möglich, aber eigentlich komplett abwegig, weil wir uns in der Regel mindestens einmal Im Monat sehen.
Wobei ihm solche eifersüchteleien durchaus ähnlich sehen würden.
Und ganz ehrlich ist es mir und darf mir egal sein, ob er das nachvollziehen kann oder nicht, er hat uns 20 Jahre lang seine Sicht der Dinge aufgedrückt. Egal was zwischen meinen Eltern war, nichts rechtfertigt ein solches Verhalten!
Ich habe meine Gefühle aus Rücksicht auf ihn viel zu lange unterdrückt und mit den Folgen seines Verhaltens werde ich bis ans Ende meiner Tage kämpfen müssen.