Hallo Ihr Lieben,
ich muss einfach mal meinen Frust ablassen…Vorsicht lang 🙈
Ich bin nach langem KiWu im 9. Monat schwanger, vor ca. 2 Monaten hat mir meine kleine Schwester erzählt, dass sie auch positiv getestet hat.
Wir haben uns beide total gefreut, dass unsere Kinder nur ein halbes Jahr Altersunterschied haben werden. Vielleicht werden sie sogar gleichzeitig eingeschult usw.
Wir haben ein gutes Verhältnis und haben seit ich schwanger bin noch mehr Kontakt, tauschen uns jetzt viel über die Schwangerschaft aus.
Mich macht es aber sehr traurig, dass sich meine Mutter gar nicht mehr für mich und meine Schwangerschaft interessiert, seit sie weiß, dass meine Schwester auch ein Kind erwartet. Vorher hat sie sich regelmäßig gemeldet und immer gefragt, wie es dem Baby und mir geht. Am Wochenende hat sie uns oft besucht (wohnen ca. 70km entfernt) und Kleinigkeiten für ihr Enkelchen mitgebracht, auf das sie sich sehr gefreut hat.
Ich habe diese Aufmerksamkeit ehrlich gesagt sehr genossen, weil ich es bisher nicht kannte. Ich habe ein grundsätzlich gutes Verhältnis zu meiner Mutter, aber meine Schwester stand für sie schon immer im Mittelpunkt. Sie brauchte mehr Unterstützung in der Schule, Ausbildung usw.
Aber auch so hat meine Mutter immer alles nach den Wünschen meiner Schwester ausgerichtet (Essen, Urlaub etc.).
Als Teenie war das sehr schlimm für mich, ich habe mich oft allein gefühlt. Bin dann für meine Ausbildung schon mit 17 ausgezogen und habe mir mein eigenes Leben aufgebaut. Mit den Jahren habe ich einfach akzeptiert, dass meine kleine Schwester das Lieblingskind meiner Mutter ist, ich habe zu ihr deswegen eher sporadisch Kontakt gehalten und war halt an Feiertagen „zu Hause“
Nachdem ich meinen Eltern erzählt habe, dass sie Großeltern werden war sie total aus dem Häuschen und super interessiert.
Jetzt hat sie sich die letzten Wochen wieder nur sehr selten und kurz gemeldet, war gar nicht mehr zu Besuch. Wenn ich sie angerufen habe, hat sie nur von meiner Schwester berichtet. Meine Schwester hat mir dann erzählt, dass sie nun fast täglich Besuch von unserer Mutter hat (sie musste direkt ins BV und wohnt nur 5km entfernt von unseren Eltern).
Keine Ahnung, ob es auch die Schwangerschaftshormone sind, aber ich muss deswegen oft weinen.
Ich habe manchmal auch keine Lust mehr mit meiner Schwester zu sprechen, obwohl sie gar nichts dafür kann… sie ist teilweise sogar genervt von Mutti.
Ich bin richtig eifersüchtig und fühle mich schlecht deswegen, ich bin doch keine 15 mehr….
Ich verstehe, dass sie sich auch auf das Kind meiner Schwester freut… aber dass ich plötzlich komplett abgeschrieben bin, kann ich nicht nachvollziehen. Ich möchte gar nicht bevorzugt werden, aber warum kann sie mich und meine Schwester nicht annähernd gleich behandeln? Ich glaube es wäre aktuell nicht so schlimm für mich, wenn ich mich die letzten Monate nicht so über ihre Aufmerksamkeit gefreut hätte…
Mich macht auch traurig, dass ich jetzt schon weiß, dass das Kind meiner Schwester garantiert das Lieblings-Enkelkind wird… das tut mir so leid für unseren Sohn.
Ich habe früher öfter versucht mit meiner Mutter über die ungleiche Behandlung zu sprechen, bin aber nur auf taube Ohren gestoßen. Sie hat mir dann die Worte im Mund umgedreht: „War ich so eine schlechte Mutter?“, „Ich habe alles für euch getan!“… sie konnte oder wollte mich nicht verstehen.
Deswegen möchte ich das nicht nochmal ansprechen, das würde nichts bringen und mich nur stressen.
Mein Vater war übrigens nie wirklich präsent. Er hat sehr altmodische Ansichten (die Frau kümmert sich um die Kinder und macht den Haushalt etc.) und hat früher sehr sehr viel gearbeitet. Außerdem hat er sich auch immer einen Sohn gewünscht, vielleicht konnte er deswegen nicht so viel mit uns beiden Mädels anfangen. Er hat uns aber nie ungleich behandelt.
Puuuuuh… hat das überhaupt jemand alles gelesen? 😅
Falls ja, kennt ihr ähnliche Konstellationen? Wie würdet ihr damit umgehen?
Schwester jetzt auch schwanger, unsere Mutter interessiert sich nur noch für sie
Ich finde es traurig wie sich deine Mutter dir gegenüber nun verhält bzw. auch als Kind verhalten hat. Sicherlich mag sie keine schlechte Mutter gewesen sein, aber ein Kind deutlich zu bevorzugen ist NICHT RICHTIG!
Du wirst deinen Weg damit dennoch finden weil dir ja nie eine andere Wahl geblieben ist aber es ist schon schade.
Ela
Danke für dein Verständnis, es tut einfach gut, das mal rauszulassen.
Sie war wirklich keine „schlechte“ Mutter für mich, aber halt immer näher an meiner Schwester dran.
Ich hatte eigentlich meinen Frieden mit der Situation geschlossen, das kann ich bestimmt wieder. Aber diese neue und dann plötzlich entzogene Verbindung holt alte Gefühle schon wieder hoch.
Na ja ich würde fast behaupten du vergräbst die Gefühle auch ein wenig weil du weißt du kannst deine Mutter nicht ändern und Verständnis für dich hat sie auch nicht. Aber wenn du mit diesem Weg gut klarkommst und nur wieder ein wenig Zeit brauchst ist es vollkommen OK. Aber man darf angesichts der Lage durchaus auch mal frustriert sein finde ich. Das steht dir auch mal zu.
Ich selbst habe seit 21 Jahren keinen Kontakt und komme gut damit klar aber hier waren andere Dinge, die so nicht mehr tragbar waren. Alles Gute für dich.
Ela
Hallo meine Liebe, ich weiß genau, was du meinst, und habe es ähnlich erlebt leider. Auch bei mir war in der Schwangerschaft (1. Enkelkind) plötzlich so viel Aufmerksamkeit und Fürsorge von meiner Mutter da, wie ich sie vorher nicht kannte, weil all das bisher immer meiner Schwester zuteil wurde. Auch bei uns war es so, dass meine Schwester als Kind und Jugendliche mehr Unterstützung benötigte und einfach bedürftiger war. Daraus hat sich eine bis heute andauernde Dynamik entwickelt. Meine Mutter - wie deine auch - leugnet diese aber und unterstellt mir krankhaften Neid und Missgunst, wenn ich versuche das anzusprechen.
Meine Schwester hat inzwischen ebenfalls ein Kind. Ich kann sagen, dass meine Mutter alle Enkelkinder gleich liebt und sehr bemüht um sie ist (vielleicht ist das ein Lichtblick für dich), aber meine Schwester deutlich mehr Hilfe im Alltag bekommt (meine Mutter reist da schon mal für 2-3 Wochen an zum Babysitten) und das Kind meiner Schwester absoluten Vorrang hat, wenn wir alle zusammen sind. Mehrere Erwachsene hekikoptern um das Kind der Schwester. Da muss dann auch mein Kind zurückstecken, alles wird so gemacht, wie der Cousin es wünscht, und mein Kind solle doch einfach mal Rücksicht nehmen. Diesbezüglich wurde das Verhältnis also schon gewissermaßen von uns Schwestern auf die Kinder "vererbt.
Mein Rat an dich ist also Akzeptanz, dass sich an der Situation nicht grundlegend was ändern wird leider (auch wenn dir bestimmt gerade die viele Aufmerksamkeit in den vergangenen Monaten umso deutlicher gezeigt hat, was du in den vielen Jahren davor so vermisst hast - es tut nun doppelt weh, das wieder zu verlieren). Konzentriere dich jetzt auf dich und all das Gute in deinem Leben. Schon bald wirst du jemanden in deinem Leben haben, der dich bedingungslos liebt und dich braucht.
Entscheide auch, wie nah du deine Mutter in Zukunft an dich heranlassen möchtest.
Vielen Dank für deine Antwort ❤️
Es tut mir leid, dass es dir ähnlich ging/ geht. Aber es tut gerade wirklich gut so sehr verstanden zu werden.
Es ist genau wie du schreibst, ich habe in den letzten Monaten gemerkt, wie es gewesen wäre, wenn ihre Verbindung zu mir schon immer enger gewesen wäre. Das nun wieder zu verlieren tut doppelt weh.
Ich hoffe für unseren Sohn wirklich das beste, ich möchte auch, dass er meine Eltern so oft wie möglich sieht. Meine Mutter ist auch eigentlich eine liebevolle und fürsorgliche Person.
Meinen Neffen/ meine Nichte wird sie natürlich öfter sehen, sie wohnen ja um die Ecke, aber ich hoffe sehr darauf, dass sie auch unseren Sohn lieb haben wird.
Mein Leben ist sonst wirklich schön, ich habe einen tollen Mann, einen sicheren Job, ein schönes Zuhause und bald werden wir endlich Eltern 🩵
Wie ich zukünftig mit meiner Mutter umgehen werde, muss ich sehen. Wahrscheinlich werde ich sie nicht mehr so nah an mich heranlassen können wie in der letzten Zeit.
AnonymeSchwester: Ich habe früher öfter versucht mit meiner Mutter über die ungleiche Behandlung zu sprechen, bin aber nur auf taube Ohren gestoßen. Sie hat mir dann die Worte im Mund umgedreht: „War ich so eine schlechte Mutter?“, „Ich habe alles für euch getan!“
Was hast du auf die Frage geantwortet?
Etwa so: Ja, du warst für mich keine gute Mutter, denn ich habe mich oft zurückgesetzt gefühlt. Du hast nicht geschafft, dass ich mich ebenbürtig/gleichwertig fühl(t)e …
Oder bist du vor ihrer manipulativen Frage eingeknickt?
Langfristig ist es sicher gesünder für dich und eure Familie, wenn du dich von deiner Mutter emanzipierst. Hast du mal daran gedacht, deine Familiengeschichte professionell aufzuarbeiten?
Spannend wäre, ob deine Schwester ihre Bevorzugung spürt(e).
Ich habe ihr darauf geantwortet, dass sie keine „schlechte“ Mutter war. War sie auch wirklich nicht! Aber dass sie halt immer mehr für meine Schwester getan hat, eine engere Verhältnis zu ihr hatte und mir das damals sehr weh getan hat.
Aber wie gesagt, verstehen wollte oder konnte sie mich nicht.
Meine Schwester ist 5 Jahre jünger als ich, ihr ist das später schon bewusst geworden. Wir beide können da auch gut drüber reden.
Ich war zwar manchmal eifersüchtig, aber habe ihr das nie übel genommen. Sie kann ja nichts dafür und ist auch wirklich eine tolle Person.
Ich konnte die letzten Jahre eigentlich gut damit umgehen, bin mittlerweile auch schon Ü30 und mein Auszug liegt fast 17 Jahre zurück.
Hätte ehrlich gesagt auch nicht gedacht, dass mich das emotional nochmal so treffen könnte.
Ich fühle mit Dir. Kenne das von meinem Mann, da wurde die Schwester immer über den Bruder gestellt. Immer. Es mag Dir vielleicht helfen, dass Deine Mutter ihre eigenen Lebensgeschichte mitbringt (mit allen Höhen und Tiefen). Sie wird Prägungen in ihrer Kindheit erlebt haben und diese haben sie (warum auch immer) dazu gebracht, eines ihrer Kinder zu bevorzugen. Das gibt es so häufig in ganz vielen Familien.
Vielleicht musst Du diese Tatsache (wieder) akzeptieren und damit so gut es geht leben. Allerdings gibt es ja eine reale Chance, dass Dein Kind von deiner Mama genauso geliebt werden wird, wie das Kind Deiner Schwester! Und dann kannst Du so eventuell mit dem ganzen Thema Deinen Frieden finden.
Natürlich mit der Einschränkung, dass das Kind Deiner Schwester quasi um die Ecke wohnt. Deine Mama wird ganz sicher viel mehr teilhaben am Leben ihres 2. Enkels (aufpassen, zur Kita bringen, zum Martinszug gehen...). Wappne Dich schon mal, dass das auf Grund der Entfernung für manche Traurigkeit bei Dir sorgen kann.
Vielen Dank für deine Antwort 🍀
Ich denke auch, dass ich mit der Situation zukünftig wieder besser umgehen kann. Hat ja vor der Schwangerschaft auch geklappt. Aber momentan tut es schon sehr weh, ich hoffe das vergeht spätestens mit der Geburt unseres kleinen Wunders.
Dass sie meinen Neffen/ meine Nichte allein aufgrund der Wohnlage öfter sehen wird, ist klar. Aber vor der Schwangerschaft hat sie mir oft erzählt, dass sie sich darauf freut, mit dem Kinderwagen schieben zu gehen und später auch gerne mal am Wochenende auf den Kleinen aufpasst, wenn er etwas älter ist. Da muss ich meine Erwartungen wohl einfach etwas zurückfahren.
Deine Mutter war schon immer so und wird auch immer so bleiben.
Auch wenn es schwer fällt ist es für dich in Zukunft einfacher das zu akzeptieren und einen Haken dahinter zu machen.
Das Kind von deiner Schwester wird schon allein aufgrund der Entfernung bevorzugt, denn wie du bereits jetzt mitbekommst hat man 5km schneller zurückgelegt als 70km.
Halt mit deiner Schwester regelmäßig Kontakt und erwarte von deiner Mutter am Besten nichts mehr
Danke für deine Antwort 🍀
So wird es wahrscheinlich wirklich am besten sein.
Ich will jetzt gar nicht anzweifeln, dass es so ist, wie du es beschrieben hast.
Aber vielleicht liegt jetzt auch (wieder) der Focus mehr auf deiner Schwester, weil ihre Schwangerschaft "neuer" ist als deine.
Denn als deine Mutter von deiner Schwangerschaft erfahren hat, hat sie dir ja scheinbar auch viel Aufmerksamkeit geschenkt. Jetzt kam die "neue" Schwangerschaft deiner Schwester - jetzt rückt die wieder in den Focus.
Bald wird dein Baby geboren - eine Geburt ist auch wieder ein großes Ereignis. Gut möglich, dass dann erstmal dein Baby und du wieder mehr im Mittelpunkt stehen werdet.
Es gibt Leute, die immer das "neueste" Event am wichtigsten finden.
Richtig ist das natürlich trotzdem nicht. Aber vielleicht bekommst du auch bald wieder mehr Aufmerksamkeit, sobald das Baby da ist.
Ich finde es aber gut und wichtig, dass du dich mit deiner Schwester verstehst - denn sie kann ja nichts dafür.
Das ist halt die Frage. Als Kind konnte die Schwester natürlich nichts dafür. Wie sie sich jetzt in dieser Sache verhält, wissen wir nicht. Ich habe selbst eine ähnliche Situation und weiß, dass meine Schwester all die Annehmlichkeiten, die das mit sich bringt, schon sehr genießt. Ihr Standpunkt ist übrigens, ich müsse nur öfter mal meine Mutter um Hilfe fragen, dann bekäme ich diese bestimmt auch, bzw. mich mehr um Kontakt bemühen - aus ihrer Sicht bin ich also selber schuld. In ihrer Sichtweise hat sie deshalb mehr Zuwendung von unserer Mutter, weil sie öfter anruft als ich und mehr Kontakt hält. Warum ich weniger Kontakt habe, hinterfragt sie nicht. Für meine Schwester ist diese Sichtweise einfacher, weil sie sich dadurch eben nicht damit auseinandersetzen muss, das bevorzugte Kind zu sein.
Wir verstehen uns trotz allem gut, ein gewisser Stachel bleibt aber natürlich.
Als Mutter von vielen erwachsenen Kindern erkenne ich gerade, dass ich mich um meine hilfesuchenden Kinder mehr kümmere als um die in meinen Augen selbstständigeren Kinder und Schwiegerkinder.
Asche auf mein Haupt
Vielleicht solltest du tatsächlich deine Mutter um Hilfe bitten.
Tut mir sehr leid, dass du sowas erleben musst.
Kannst du zur Psychologe gehen, um einen langfristige Lösung zu finden? Du bist auch ein Kind deiner Eltern. Jedes Kind möchte Aufmerksamkeit.
Eigentlich bin ich seit meinem Auszug gut damit zurecht gekommen, die aktuelle Situation hat mich nur irgendwie zurückgeworfen und sehr weh getan.
Ich weiß auch, dass meine Mutter mich lieb hat… aber meine Schwester liebt sie halt noch mehr.
Falls ich damit zukünftig noch Probleme haben sollte, werde ich wohl über professionelle Hilfe nachdenken… aber aktuell sind die Kapazitäten da ja auch sehr begrenzt.
Ich kann deine Gefühle sehr gut nachvollziehen.
Auch das Gefühl es nicht ansprechen zu wollen. Aber ich denke es ist deiner Mutter nicht bewusst.Was du tun kannst sind gezielte Einladungen aussprechen, wobei es natürlich sein kann, das sie dann deiner Schwester mitbringt, weil sie ja auch zuhause ist. Oder du konzentriert dich mehr auf deine Schwester und triffst dich nur mit ihr, vielleicht fällt deiner Mutter dann auf, das etwas nicht richtig rund läuft.
Für dein Kind ist es vermutlich besser, wenn die Oma nur in Raten da ist, dann fehlt da später nichts, wenn es von Anfang an so ist.
Der Unterschied wird aber sein, dass du liebevoll und aufmerksam sein wirst, dein Kind spielt die erste Heige in eurem Leben und sollten Geschwister kommen, wirst du sie fair behandeln.
Vielen Dank für deine Anwort 🍀
Ich muss sehen wie ich damit in Zukunft umgehen werde.
Zu meiner Schwester möchte ich den engen Kontakt auf jeden Fall bewahren, es wird sicher schön für unseren Sohn mit einem gleichaltrigen Cousin/ einer gleichaltrigen Cousine aufzuwachsen.
Dass wir ein Geschwisterchen bekommen können, ist nämlich leider sehr unwahrscheinlich.