Hallo zusammen
Ich hoffe, dass ich hier mehr auf Verständnis und empathievolle Antworten stosse als auf unnötige Kommentare, dass es halt einfach gemacht werden muss…
Mein Freund und ich wohnen zusammen und wir erwarten unser erstes Kind. Ich bin seit letztem Jahr krankgeschrieben aufgrund eines Erschöpfungszustands im Job, daraufhin wurde ich nach der Frist gekündigt und erhalte seither Krankentaggeld. Ich bin weiterhin intensiv in Therapie, ansonsten die restliche Zeit eigentlich zu Hause.
Mein Freund hat sich vor einem Jahr selbstständig gemacht und arbeitet seither sehr viel - vorallem zu Hause. Einmal wöchentlich putze ich die komplette Wohnung und mach die Wäsche, doch auch die Geschirrspülmaschine räume ich täglich aus und ein und halt sonst Aufgaben die so anfallen.
Mein Problem ist, dass mich diese Aufgaben sehr frustrieren (womöglich auch durch mein ADHS) und mein Freund kann natürlich wenig helfen. Ich meine ich hätte ja die Zeit…
ich überlege mir, einfach eine Putzfrau vorzuschlagen, muss aber ehrlich gestehen, dass ich mich dann wie eine Verliererin fühle. Vielleicht hat jemand das selbe Problem und eine Lösung oder gute Alternative gefunden?
Vielen Dank für Eure Inputs und liebe Grüsse <3
Haushalt frustriert
Wenn dir das jetzt schon zuviel ist würde ich mir definitiv eine Putzfrau suchen. Mit Kind wird der Haushalt deutlich anspruchsvoller. Wir haben seit der Geburt unserer Tochter auch alle 2 Wochen eine Putzfrau. Davor fanden wir Haushalt überhaupt nicht problematisch. Deshalb würde ich an deiner Stelle sehr zur Putzfrau tendieren. Oder dein Freund übernimmt mehr Aufgaben, wenn es neben der Selbständigkeit möglich ist.
Ich kann dich irgendwie total verstehen, und habe leider keinen ultimativen Tipp, da es mir oft ähnlich geht. 🙃 Auch ohne einen dauerhaften Erschöpfungszustand fehlt mir oft die Motivation, den ganz alltäglichen Haushalt zu bewältigen. Ich finde es einfach unheimlich kräftezehrend, mich zu einzelnen Aufgaben aufzuraffen. Es kommt mir oft so vor, als seien es unglaublich harte, nervige, schwer zu schaffende Tätigkeiten. Wenn ich dann doch etwas geschafft habe, wundere ich mich im Nachhinein immer, dass es ja gar nicht so schlimm bzw. anstrengend war und oft auch super schnell erledigt war. 😅 Allerdings, und vielleicht ist das der Kern des Problems, empfinde ich auch kein Erfolgserlebnis, wenn ich die Sache erledigt habe. Obwohl ich mich natürlich über eine saubere Wohnung etc. freue. Ich versteh mich da selber nicht!
Das fühle ich zu 10000% ❤️
Was mir hier manchmal hilft: 15min Timer stellen und versuchen in der Zeit so viel schaffen wie geht, das gibt mir dann irgendwie das Erfolgserlebnis weil ich mehr schaffe als erwartet
Und ich weiß es sind jetzt 15min und danach ist es vorbei
Guter Tipp, vielen Dank! :D
Ich höre bei langweiligen Arbeiten Podcasts oder Hörspiele, Hörbücher) und um mich zu motivieren sind die gestaffelt. Die besten höre ich beim Fenster putzen (Ich hasse es, Fenster zu putzen), die nicht ganz so geschätzten beim Schnippeln und Kochen (das liebe ich). Alle anderen Arbeiten haben Abstufungen von "ja, gern" (Gartenarbeit) bis "Och, nee" (Bad, Küche putzen).
Man darf sich natürlich nicht selbst betrügen. :)
Das ist ja mal ein guter Tipp!!!
Du hast meinen vollsten Respekt, glaubs mir! Klar, Haushalt muss ‚jeder‘ machen, aber den einen fällt es halt einfacher als anderen und dann ist es auch ein grosses Lob wert, wenn man sich dafür überwinden konnte! :)
Ich muss ganz ehrlich sagen: So ganz verstehe ich deinen Beitrag nicht...? Du scheint körperlich und psychisch in der Lage zu sein, den Haushalt zu schmeißen. Du hast uneingeschränkt viel Zeit dafür, zumindest aktuell noch ohne Kind, und kannst dir diese einteilen, wie du willst. Es scheint also nur ein Thema von "Macht mir keinen Spaß" zu sein...?
Also die gute Neuigkeit ist: Es macht den allerwenigsten Menschen Spaß. Es ist ein notwendiges Übel. Man freut sich dann eine Stunde, wenn es schön aussieht, und mit Kind für ungefähr 10 Sekunden, weil dann die Pracht wieder vorbei ist. Und dann geht es von vorne los. Das wird sich nie ändern. Es bleibt also nur: Seinen Frieden damit machen.
Die schlechte Nachricht: Die Putzfrau kommt ja auch nicht jeden Tag, die löst dein Problem nicht wirklich. Aber natürlich kannst du sie einstellen. Dann muss man halt aber dazu stehen und tatsächlich sagen, dass man darauf einfach keinen Bock hat, denn mit Sicherheit werden Leute Kommentare dazu machen. Aber kann dir doch egal sein. Wenn ihr euch das leisten könnt - warum nicht?
... von ADHS keine Ahnung, und man merkts ...
Kein Grund, so unhöflich zu werden, oder? Wir haben auch jemanden mit ADHS in der Familie, ich bin also nicht komplett ahnungslos und zwischen "frustrieren" und "frustrieren" können ja Welten liegen. Der Beitrag klang für mich nicht danach, dass jemand wirklich große Probleme damit hat, sich aufzuraffen, sich zu organisieren, Pläne zu machen, Aufgaben einzuteilen, gezielt Pausen zu setzen - es klingt alles sinnvoll geplant und nach Struktur, scheint zu funktionieren. Es geht also grundsätzlich, auch wenn es vermutlich mehr Mühe macht als ohne ADHS, aber ausgehend von den paar Zeilen kann das genaue Ausmaß ja keiner wissen. Die Ausprägungen sind ja sehr verschieden. Ausgehend von den Aussagen hier hatte ich eher den Eindruck, dass sie die Sachen an sich frustrierend findet, dass Haushalt eben generell eher eine ungeliebte Aufgabe ist (so wie für die meisten von uns) und es dadurch noch mühsamer wird, wenn sowieso schon ADHS vorhanden ist. Ist doch völlig legitim, sich das erleichtern zu wollen. Wozu quälen?
Was heißt denn frustrieren?
Überfordern sie dich, erschöpfen sie dich?
Oder löst die Tatsache, dass du immer wieder Dinge erledigen musst auf die du keine Lust hast, so starke negative emotionen in dir aus (Wut, Hassm Frust, Stress, ...) dass es dir nachhaltig schlecht geht?
Wenn das der fall ist, solltest du dir schleunigst irgendwo Hilfe holen (vielleicht Hausarzt, Therapie, Familienberatung? keine Ahnung) ... denn du bist seit 11 Monaten Zuhause - hast keinerlei Verpflichtungen (keine Kinder, keine Arbeit, kein haustier(?) - und wenn dich der Haushalt (auch wenn du ihn alleine schmeißen musst) derart belastet, hast du ein ernsthaftes Problem. Obs am ADHS liegt weiß ich nicht.
Und es ist auch keine Lösung das Problem einfach auszulagern.
Denn die Verantwortung für ein Kind ist um einvielfaches aufwendiger, nerviger, anstrengender als die Verantwortung um den haushalt. Auch mit Baby wirst du immer wieder nervige, wiederkehrende Arbeiten erledigen müssen und hast zusätzlich noch Schlafmangel, kaum Freizeit, kaum noch Eigenentscheidung über den Körper.
Wenn dich jetzt, ohne die "belastenden Einflüsse" die Kinder so mit sich bringen, alles zu viel ist - sehe ich schwarz wenn das Baby auf der Welt ist. Denn das Baby kannst du (sehr wahrscheinlich) nicht einfach so auslagern wie den Haushalt.
Daher, ubnbedingt jetzt dran arbeiten!
Wenn du aber eigentlich kein "echtes" problem hast - sondern einfach nur "keinen Bock" - dann würde ich dir als Partner den Vogel zeigen wenn du mit dem Vorschlag einer Haushaltshilfe kommst.
Vor allem wird dein Partner sicher dein Leben mitfinanzieren - Seit 11 Monaten Krankentagegeld, das wird doch nur für das Nötigste reichen? Soll er - der wohl kaum Freizeit hat, dann noch die Haushaltshilfe finanzieren damit du noch mehr Freizeit hast?
So lange du Zuhause bist (und das bist du schon sehr lange) - einigermßen gesund bist (physisch und psychisch) - während dein Mann arbeitet (sicher mehr als 8h am Tag) - ist es DEINE Aufgabe dich um den Haushalt (sicher keine 2h am Tag) zu kümmern.
Wenn das Baby nachher da ist, sieht das nochmal anders aus - Babybetreuung bedeutet eben auch "Arbeit".
Aber so lange du dich nur um dich selber kümmern musst ...
Nein ich hätte die Haushaltshilfe schon selbst finanziert, wie ich bisher auch sonst das meiste finanziere, da er aktuell gerade durch seine Selbstständigkeit noch kein Einkommen hat und von seinem Ersparten lebt.
Heute hab ich wie gewohnt freitags angefangen nach meiner To-do-Liste zu putzen und konnte dann einfach nicht mehr weiter machen. Ich hatte dann eine grössere Krise und hab dann diesen Eintrag gemacht und nach Tipps gefragt. Aktuell bin ich mir allerdings nicht mehr ganz sicher, ob es wirklich so tragisch ist oder ob es meine Hormone sind, die einfach verrückt spielen. Denn ich mache es ja jede Woche, nur das Durchkommen ist bei mir oft mit viel Frust verbunden…
Hi,
ich verstehe dich und finde die Lösung gar nicht so verkehrt, vorausgesetzt, die Haushaltskasse kann das verschmerzen. Hausarbeit ist auch nicht meine Lieblingsbeschäftigung, ich mache sie, weil „muss halt“, mein Mann und Kinder auch ihren Anteil erledigen. Und weil es verdammt schwer ist, hier jemanden zu finden, so wie ich jmd. gebrauchen könnte. Was würde dein Partner tun, wenn es dich nicht gäbe? Entweder würde er selbst den Kram erledigen, nach Feierabend, wie die allermeisten Berufstätigen es tun oder eine Putzkraft einstellen. Es geht ja wahrscheinlich in erster Linie darum, seinen Anteil zu ersetzen. Du wirst ja nicht nichts machen, aber dann halt nicht alles. Finde ich völlig okay. Zumal ich mal vermute, dass ihr noch gar nicht gemeinsam wirtschaftet, du hast wenig Benefit von seiner vielen Arbeit, warum solltest du dann seinen Anteil im HH übernehmen?
vlg tina
also einmal die Woche eine Groß-Aktion würde mich auch frustrieren.
Sowieso, wenn Du ein Erschöpfungssydrom hast.
Kommst Du mit Listen klar?
Dann würde ich mir auf jeden Tag was auf eine Liste legen. -- Und z.B. immer nach dem Frühstück eine halbe Stunde die Liste machen.
Kann Dein Therapeut dir nicht mit dem Frust und Stragegien helfen?
Tatsächlich MUSST du jeden Tag etwas in Bewegung sein. -- Eine Aufgabe haben. -- Körperlich angepasst. Deshalb wäre eine Putzfrau wohl nicht die Lösung (abgesehen von den Kosten).
Versuche lieber mit dem Therapeuten eine Tages-Strategie / Putzplan zu erarabeiten.
Tatsächlich hast Du die Zeit. -Was machst Du denn sonst den ganzen Tag.
Du brauchst nur Anleitung und Hilfe, dir das zu strukturieren.
Der Haushalt ist nicht sooooo viel, dass du jetzt mit Deiner Erschöpfungsproblematik an die Grenzen kommen solltest, wenn du jeden Tag minutenweise was von der Liste machst.
Lerne, - dich an den "fertigen" Sachen zu erfreuen. -- Und suche Dir einen Ausgleich soweit möglich.
Das sind super Inputs, herzlichen Dank!
Ich arbeite tatsächlich schon an meinem Putztag mit einer To-do-Liste, was mir sehr hilft, damit ich wenigstens weiss, was ich wo zu tun habe.
Das unter der Woche noch einzubauen, würde wirklich Sinn machen und könnte mich dann vielleicht auch beim Putztag entlasten.
Meine Therapeuten sagten bisher immer, ich solle mir einfach eine Putzfrau zutun, weshalb ich mich manchmal ein wenig unverstanden fühle. Es löst ja eigentlich mein Problem nicht…
Kennst du vielleicht die „Fly Lady Methode“? Da wird der kompletter Haushalt in verschiedene Bereiche unterteilt, sodass jeder Bereich mal dran ist. Auf YouTube gibt’s verschiedene Videos dazu vielleicht sagt es dir zu 🤷🏻♀️ Ich kann dir „Shirins Chaos“ empfehlen sie ADS also ohne H
Hallo,
Warum wie eine Verliererin fühlen? Du kennst deine Grenze und hast dir eine Lösung überlegt. Das schaffen viele nicht. Und wenn ihr das finanziell so machen könnt, dann macht es.
Viele Grüße
lilavogel
Ja es schaffen halt sonst auch die meisten Frauen, die auch noch Kinder haben :) Klar nicht alle, aber das wird einem halt so eingeredet, dass das normal sein sollte
Davon musst du dich frei machen. Es kommt einzig und allein darauf an, was für dich und deine Familie funktioniert.