Schwangerschaft, Arbeitslosigkeit und fehlende Struktur

Ich bin aktuell im 3. Trimester schwanger, soweit ohne (starke) Beschwerden. Nur bin ich seit dem positiven Test dauerhaft energielos. Manchmal ist es extrem.

Hinzu kommt, dass ich seit August nicht mehr arbeite und mir eine neue Stelle suchen werde.
Ich lebe daher aktuell sehr in den Tag hinein, auch wenn ich natürlich die ein oder andere "Verpflichtung" im Alltag habe. Hier bleibt viel liegen. Das einzige was mich dazu bringt überhaupt Mal aus dem Bett oder vom Sofa zu kommen ist keine knapp 4 jährige Tochter, aber auch hier fehlt mir oft Energie zum spielen o.ä.

Mir fehlt Struktur, ein geregelter Alltag mit Aufgaben und der Fokus darauf diese zu erledigen. Andererseits möchte ich aber auch aus diesem Alltagstrott ausbrechen und die Zeit für Dinge nutzen zu denen ich sonst vielleicht gar nicht kommen würde. Mehr Bewegung, ein kleines Projekt, Weiterbildung usw. Ich gar nicht so genau was das sein könnte, weil ich es ja eben kaum schaffe meinen Alltag zu organisieren. Wie soll da noch was "besonderes" dazu kommen ? Vielleicht täte es mir aber gut...

Habt ihr Ideen wie ich hier raus komme ? Bestimmt wird es noch Mal anders wenn das Baby da ist, aber das dauert noch ein paar Wochen.

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Machst du dir keine Sorgen über dich und deine Gesundheit, wenn du nur im Bett oder auf dem Sofa bist?
Hast du keine Sorge, was sich deine Tochter alles abschaut bei dir und dass sie nie an die frische Luft kommt?
Warum hast du keine Freude an Unternehmungen - da mal mit dem Arzt sprechen und Werte checken lassen.
Warum lassen deine Freunde und deine Familie zu, dass es bei dir so ist, wie es ist?
Wie fühlt es sich für dich an, wenn du deine letzten Wochen und Monate reflektierst? Was macht das mit deinen Zielen und Wünschen? Was motiviert dich? Was treibt dich an? Warum nimmst du deinen Zustand einfach so hin? - Du hast doch Verantwortung!

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Ich möchte erstmal kurz los werden, dass ich diese Antwort etwas "angreifend" empfinde. Ich nehme sie nicht persönlich, bin angefressen oder so, aber finde sie schon eher vorwurfsvoll.
Nun gibt es ja auch Menschen die zb. An einer Depression leiden und sich so fühlen. Ob es da weiter hilft so zu reagieren ?
Zu mir:

Es ist ja nicht so als würde ich nur!! Im Liegen den Tag verbringen. Struktur und Ziele fehlen mir dennoch.
Meine Tochter ist tagsüber erstmal in der Kita.
Mein Mann arbeitet. So bekommen sie es aktiv erstmal nicht mit. Weitere Familie existiert nicht.

Wenn ich den Zustand einfach so hinnehmen würde, würde ich ihn hier nicht thematisieren 😉😀

Verantwortung ist ein großer Begriff. Für was genau ?

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Sorry, weder von einer diagnostizierten Depression oder sonst irgend welchen Erkrankungen konnte ich null in der Frage lesen.

Ich habe von Antriebslosigkeit gelesen und die sollte man unter normalen Umständen einfach eigenständig hinterfragen oder wie auch geschrieben, eben seine Blutwerte checken lassen usw. Wo ich dich angegriffen habe, kann ich nicht sehen.

Wenn du krank bist, solltest du dir dann doch eher Tipps von Fachleuten geben lassen.

Bearbeitet von Diddl97
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Hallo!
Ich kann das nachvollziehen. Ich mußte bin leider in die Erwerbsminderungsrente gerutscht und bei mir war es ähnlich.
Ich habe das wie in ein Abgleiten in ein "graues Nichts" wahrgenommen.
Es hat etwas gedauert, aber am Ende halfen nur noch 3 Dinge: 1. Disziplin, 2. Disziplin, 3. Disziplin!
Ich stehe jeden Morgen kurz vor 06.00 Uhr mit meinem Mann auf und koche Kaffee. Er ist der Meinung, daß nicht nötig ist und ich auch ruhig weiterschlafen kann. Aber ich will das so.
Dann ist da unser Hund, der jeden Morgen raus muß. Dann wird er wirklich jeden Tag gebürstet, auch wenn es nicht notwenig ist.
Jeden Tag staubsaugen, selbst, wenn da auch kaum etwas ist. Wir haben einen beutellosen Akku-Sauger, also nach unten zur Mülltonne und sofort ausleeren, auch wenn es nur minimal ist.
In der dunklen Jahreszeit die Vögel füttern. Heißt, nicht nur schnell etwas Futter auffüllen, sondern jeden Morgen Nüsse hacken und damit eine Mischung aus Sonnenblumenkernen, Rosinen, Haferflocken usw. machen. Die Futterstationen liegen bei uns im Garten soweit entfernt, daß ich bei eisigen Temperaturen/Schnee/Regen Jacke und feste Schuhe anziehen muß.
Dann am Abend vorher überlegen, was ich am nächsten Tag machen MUSS! Ob ich ein Fach im Kleiderschrank aufräume, einen Küchenschrank auswische oder was auch immer. Es muß nicht viel sein, aber es wird gemacht. So nach dem Motto: Jeden Tag ein bisschen!
Schauen, daß man eine Freundin findet, der es ähnlich geht. Wir treffen uns fest einmal die Woche und machen einen (kleinen) Spaziergang. Auch da denke ich manchmal, daß ich lieber zu Hause wäre, aber ich ziehe es durch.
Ich bin damit nicht den ganzen Tag beschäftigt, aber es reicht, um mich nicht in der "graue Nichts" abgleiten zu lassen.
Viele Grüße
Trollmama

Bearbeitet von trollmama
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Das Ding ist, dass diese Aufgaben, die auch ich mir legen könnte, so "einfach" sind. Mich erfüllen sie nicht. Den Haushalt schmeißen, täglich ne Runde spazieren gehen oder oder... Das sind natürlich Dinge die ich in meinen Alltag einplanen und als Ziel verfolgen kann. Aber sie langweilen mich. Ich fühle mich "unterfordert", ich möchte etwas bewirken, Ziele haben die mich im Leben weiter bringen und mir ein aktives Leben ermöglichen. diese alltäglichen Aufgaben erfüllen diesen Wunsch nicht.

Diese Zeit kommt mir gerade so "verschwendet" vor. Was mir Energie und Lebenslust verschafft ist meine Tochter bzw. in gewisser Weise ja bereits beide Kinder. Auch an sie ist ja eine gewisse Lebensgestaltung geknüpft.
Aber für mich als Person (ich bin ja nicht nur Mutter) ist da gerade irgendwie zu wenig und gleichzeitig zu viel.
Ich möchte etwas erreichen, etwas erleben, mich weiter bringen...und gleichzeitig fehlt mir schon für die einfachsten Dinge die Energie.

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Setz dir doch das Ziel eine tolle Kindheit für deine beiden Kinder zu schaffen. Du könntest z.b. Aktivitäten für jeden Tag je nach Wetter mit deiner Tochter planen, dir gleichzeitig auch überlegen was davon später auch mit Baby geht. Überleg dir Dinge die man auch zuhause machen kann, irgendwas basteln oder ein besonderes Spiel usw.
Bezüglich dir selbst: ich würde mir immer wieder die Frage stellen, was ich machen will, wenn ich nach dem 2. Baby wieder arbeiten gehe. Was mache ich gerne, was nicht? Was liegt im Bereich des möglichen? Was kann man gut als Mutter mit 2 Kindern ausüben?
Wenn ich dann eine Ahnung hätte, würde ich mir mindestens 2x die Woche Zeit nehmen um dies vorzubereiten, z.b. ein Fachbuch lesen, sich mit anderen dazu austauschen.

Ich denke an deiner Stelle wäre es auch gut, wenn du feste Termine hast, zu denen du gehen musst. Vllt gibt es was für dich und deine Tochter, mit dem Baby definitiv zu einer Krabbelgruppe.

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Ich würde Dir einen Wochenplan empfehlen, denn Du Dir jedes Wochenende vorbereitest. Mit ADS ist das sehr wichtig und gibt Dir auch ein gutes Gefühl beim Abhacken der Liste. Notiere dort ruhig auch banale Sachen wie beispielsweise Frühstücken, Wäsche etc.

Als mögliche neue Hobbies bzw. ‚Unterhaltung‘ folgende Vorschläge:

- Bücher lesen (z.B. Sachbücher über Kindererziehung, ADHS, Persönlichkeitsentwicklung…)
- einen Mütterclub oder einer Krabbelgruppe beitreten, wo Du Dich mit anderen Müttern über Deine aktuellen Sorgen austauschen kannst (manchmal auch schwierig wegen Müttern, die verurteilen)
- eine Sprache lernen (Gebärdensprache auch etwas tolles für Dein Baby, damit es sich schon vor dem Sprechen mit Dir austauschen kann)
- einen Online-Workshop machen

Schau was Dir gut tut und setze Dich nicht zu sehr unter Druck.🤗