Hallo ihr Lieben,
ich poste hier für Anonymität, aber so unpassend ist das vielleicht in dem Forum hier auch nicht.
Eins vorweg: Ich liebe Kontrolle, jetzt nicht krankhaft…Aber ich habe meine Marotten (wie jeder von uns) und bei manchen Sachen kann ich schlecht nachvollziehen, wieso andere Leute Dinge anders handhaben.
Ich bekomme bald ein Baby mit einem wundervollen Mann und habe Angst, Kontrolle abzugeben. Wie lockere ich mich?
Drei Beispiele:
- wenn sie größer ist, wie bringe ich ihr bei, sich auf öffentlichen Toiletten nicht hinzusetzen, bzw. es vorher ordentlich zu reinigen? Ist doch total eklig.
- Opa kocht oft mit Teflonpfannen und kratzt mit dem Messer drin rum, sodass die Beschichtung im Essen landet und alle das mitessen. Er wird sich regelmäßig um unser Kind kümmern und ich kann ihn, wenn ich nicht da bin, nicht darauf hinweisen.
- Wenn mein Mann mit Baby alleine bei seinen Eltern ist (die sehr gerne kuscheln und küssen), oder sie abgibt, wie kontrolliere ich, dass keine Grenzen (küssen in der Erkältungzeit) verletzt werden?
Ich weiß, ich muss entspannter sein und es klingt so extrem gluckig, was ich schreibe. Aber ich möchte dieses Kind schützen und fühle mich so hilflos, wenn ich daran denke, wie wenig Kontrolle/Einfluss ich habe.
Ich möchte natürlich auch, dass meine Tochter eigene Erfahrungen macht, aber als kleines Kind ist sie noch so ausgeliefert.
Hat jemand Tipps, wie ich mich gut vorbereiten kann, vielleicht auch Glaubenssätze, die mir helfen, mich zu lösen? Eventuell auch Erfahrungsberichte von anderen Eltern, denen es ähnlich ging?
Liebe Grüße und danke ❤️
Sich von Ängsten lösen?
Hey,
Das sind irgendwie schon ziemlich konkrete Ängste, die in deiner Situation eigentlich noch weit weg liegen sollten.
Wie haben Kinder denn früher überlebt? Man muss nicht alles gutheißen, was die Elterngeneration anders macht, aber da es nur punktuell ist, würde ich mich ein wenig entspannen und mir die o.g. Frage stellen.
Wenn dein Kind erstmal da ist, wirst du genug Anlass haben, dich zu sorgen. Und zwar ganz ohne sich in irgendwas reinzusteigern. Mach es dir selbst nicht schwerer als es sein muss.
Freu dich über ehrliches Interesse an deinem Kind und versuch es nicht im Keim zu ersticken. Je älter die Kinder werden umso mehr wird das ohnehin abebben.
Hey,
Das sind irgendwie schon ziemlich konkrete Ängste, die in deiner Situation eigentlich noch weit weg liegen sollten.
Wie haben Kinder denn früher überlebt? Man muss nicht alles gutheißen, was die Elterngeneration anders macht, aber da es nur punktuell ist, würde ich mich ein wenig entspannen und mir die o.g. Frage stellen.
Wenn dein Kind erstmal da ist, wirst du genug Anlass haben, dich zu sorgen. Und zwar ganz ohne sich in irgendwas reinzusteigern. Mach es dir selbst nicht schwerer als es sein muss.
Freu dich über ehrliches Interesse an deinem Kind und versuch es nicht im Keim zu ersticken. Je älter die Kinder werden umso mehr wird das ohnehin abebben.
Danke für den Hinweis, da ist ja aber Familienleben am passendsten, oder?
Für mich liest sich das so, als drehten sich deine Ängste vor allem um das Thema Gesundheit. Ist da so? Und hast du die erst jetzt, im Hinblick auf dein ungeborenes Kind oder hast du selber auch Angst vor Ansteckung, Giftstoffen etc.? Egal wie, es wäre sicherlich nicht verkehrt sich mal damit auseinanderzusetzten, am besten noch vor der Geburt.
Eine Freundin von mir hat eine Angststörung - was jetzt nich heißen soll, das du auch eine haben musst - aber sie geht sehr offen mit ihren Ängsten um, auch um sich immer wieder Feedback zu holen, welche von ihren Sorgen jetzt gerade berechtigt sind und welche vielleicht (gerade) nicht ganz so. Manchmal hilft es ihr, wenn ich sage, hey, es ist okay, dass das Kind gerade Sand gegessen hat, und manchmal reiche ich ihr einfach ein Päckchen Feuchttücher, auch wenn ich in der Situation selber keine eingesetzt hätte.
Ich würde dir daher auch raten, mit deinen Ängsten offener umzugehen und manchmal auch einfach einen lieben Menschen um Einschätzung der Situation bitten. Ob du dich dann an deren Einschätzung orientierst oder doch Opa einfach eine gußeiserne Pfanne schenkst und sagst, kannst du bitte die benutzen, ist dann ja immer noch dir überlassen. Aber dein Umfeld weiß dann, dass dich bestimmte Themen (manchmal) sehr beschäftigen.
Hallo!
Öffentliche Toiletten: Da hast du noch 2-3 Jahre Zeit, es deinem Kind vorzuleben.
Kontrolle bei Abgabe: Gar nicht. Entweder du vertraust den Personen oder du gibst dein Kind nicht ab.
Was habe ich da mit meiner Mutter diskutiert, dass ich darauf bestehe, dass die Erste-Hilfe-Tasche mit in den Wald kommt, hat sie nie kapiert, aber meine Große hatte sie dann in ihrem Rucksack... Der war es klar, dass Unfälle unterwegs passieren und man dann gerne Octenisept und ein Pflaster zur Hand hat. Da war sie etwa 5 Jahre alt.
Teflon-Pfanne: Opa mit neuen Pfannen ausrüsten, Keramikbeschichtung. Musste ich auch schon.
Und mit etwas Gottvertrauen in die Welt gehen und akzeptieren, dass es andere anders, aber nicht unbedingt schlechter machen als man selber.
Okay, mir fiel das auch arg schwer, als ich mit Nr. 2 im KH war und meine Eltern zur Bespaßung von Nr. 1 ein 1m langes Band an einem Plüschpferdchen angebunden hatten, damit sie etwas zu spielen hatte. Strangulationsgefahr?? Ich bin fast durchgedreht, musste meine Nr. 1 dennoch mit ihnen ziehen lassen. Uff!
Aber man selbst macht auf Fehler. Nr. 2 hatte die Hand in einer Schiebetür, Mama und Papa beide auf Armeslänge, Gefahr nicht erkannt.
Nun denn, man hat als Mama immer Stress, dass etwas passiert. Und es geht immer lange gut und dann von null auf jetzt mal wieder schief. Das lässt sich nicht wirklich planen, so kindersicher man auch lebt und handelt.
Alles Gute,
Gruß
Fox, die gerade froh ist, dass Nr. 1 heile vom Bouldern wieder zu Hause ist
Ich kann Dir mal von meiner Seite, nämlich die des Kindes einer Helikoptermutter, erzählen:
Meine Mutter wollte mir alles abnehmen und mich von allem schützen. Grundsätzlich ja total lieb, sie wollte ja nur das Beste für mich. Allerdings habe ich diese Anspannung schon immer gespührt. Es hat auch zu viel Streitigkeiten in der Familie geführt und schlussendlich durfte ich sogar keine Zeit mehr bei einigen Leuten verbringen. Ich spüre die Auswirkungen dieser Probleme heute noch als erwachsene Frau.
Ich will damit nicht behaupten, dass Du das genauso machen wirst, allerdings möchte ich Dir damit zeigen, dass Deine Ängste Dein Kind massiv beeinflussen können. Arbeite unbedingt frühstmöglich am Ursprung Deiner Ängste, es gibt ja auch viele gute Sachbücher darüber. :)
Oh je, mach bitte bitte eine Therapie, bevor das Kind kommt.
Das sind deine Ängste, deine schon fast krankhaften Probleme.
Dein Kind gehört nicht dir, es ist frei sich auf Toiletten zu setzen, zu küssen wann es will.
Es ist wirklich nur dein Problem und in deinem Kopf. Es sind keine Marotten.
Ich setze mich auf Toiletten, küsse immer und kratze in der Teflon Pfanne. Ich habe keine Krankheiten und ein super Immunsystem. Und ich käme nie auf die Idee, meinen Kindern irgendetwas vorzuschreiben.