Hallo!
Ich bin Single-Mom und aktuell schwanger. Also sprich: ich bin ohne Partner schwanger geworden mit Hilfe einer Samenspende und einer Kiwu-Klinik. Ich habe bereits 2 Kinder (gleicher Spender) und bin auch sehr im Reinen mit mir und der Entscheidung. Klar, es war jetzt nicht Plan A im Leben, aber ich bereue nicht meine beiden wunderbaren Kids bekommen zu haben
Aktuell bin ich wie gesagt schwanger mit Kind Nr. 3 in der 24. SSW - das wird definitiv auch das letzte sein. Und was mit gerade sehr zu schaffen macht, sind diese Gedanken ob ich das alles noch schaffen kann, ob ich noch eine gute Mutter sein kann, ob es nicht generell ein Fehler war nochmal schwanger zu werden! Diese Gedanken habe ich seit ca. 2 Wochen immer wieder - davor waren sie gar nicht sondern mehr diese Gedanken wie "hoffentlich geht in der SS alles gut".
Ich habe einen guten und familienfreundlichen Job, der es mir trotz der Kinder ermöglicht Vollzeit zu arbeiten (sehr viel Home Office, flexible Arbeitszeiten) und meinen Kindern auch diverse Hobbys zu finanzieren. Wir fahren bisher auch jährlich für 1-2 Wochen in Urlaub und ich habe genug auf der hohen Kante um in der Elternzeit über die Runden zu kommen. Also ein "Sozialfall" sind wir nun nicht gerade
Dennoch beschleichen mich nun immer mehr so negative Gedanken was die aktuelle SS angeht. Meine Kinder freuen sich sehr auf ihr Geschwisterchen, meine Familie auch und irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich mit meinen Gedanken und Sorgen alleine dastehe. Ich frage mich halt, ob ich mir und meinen Kindern nicht zu viel zumute, ob ich das gut laufende Familienleben nicht zu sehr belaste, ob die ganze Idee einer 3. SS nicht totaler Schwachsinn war. Ich traue mich gar nicht sowas laut auszusprechen - seit 1 Jahr war ich in der Kiwu-Klinik und hatte mehrere Behandlungen um schwanger zu werden und als es dann klappt, kommen mir solche Gedanken. Ist doch unfassbar, oder? Ich habe vorhin im Internet sogar schon nach Adoption usw. gesucht...also ich ziehe das jetzt nicht ernsthaft in ERwägung, aber diese Sorgen wie es dann wird wenn wieder ein Baby im Haus ist und wie sich die Familie verändert, lassen mich einfach gerade nicht los.
Wie seht ihr das Ganze denn? Hattet ihr in der SS damals auch derartige Gedanken und Ängste? Seid ihr die auch irgendwann wieder losgeworden und wenn ja, wie?
Kind Nr. 3 nach Kiwu-Behandlung und Sorgen wie es sich auf unser Leben auswirkt!
Also meine Freundin die Single Mom by Choice ist, hatte diese Ängste nicht, ich aber dafür für sie mit 😅.
Sie hatte keine einfache SS, macht viel für die Kinder und ich finde es nach wie vor wirklich krass wie entspannt sie ohne "Hilfsnetz" ist. Ich bin da eher die die schlaflose Nächte für sie mit hat...
Ich bin meine Ängste sie betreffend auch bisher noch nie wiedergeworden 🤣 und die Kinder sind jetzt 9 und 2...
Mich betreffend hatte ich diese Ängste allerdings nie, da ich ja wusste dass ich meinen Mann habe. Musste ich also zum Glück auch nicht loswerden.
Das ist interessant, denn ich erlebe bei Freunden auch oft, dass sie sicherer sind was ihre Kinderplanung angeht, weil halt ihr Partner noch da ist. Selbst wenn der Partner nur am Wochenende präsent ist, scheint es einfach Sicherheit zu geben dass man nicht alleine ist.
Was ich aber auch oft beobachten konnte war, dass manche Paare sich scheinbar im Vorfeld null oder zumindest kaum Gedanken über Familienplanung machen, sondern einfach mal ins Blaue hinein auf die Verhütung verzichten und sich denken "wird schon werden". Klar, sie sind dann später zu zweit und ich alleine und deswegen muss ich mich natürlich wohl mehr damit auseinander setzen wie ich was organisiere und unter einen Hut bringe. Wenn ich erzähle, dass ich Single-Mum bin, dann habe ich oft schon geschockte Blicke geerntet, verbunden mit "omg, das finde ich echt erstaunlich - ich würde mich das NIE trauen ganz alleine ein Kind zu bekommen". Keine Ahnung was da für Vorstellungen von Kindern und welcher Aufwand damit verbunden ist sind, aber meine Kinder sind ganz "normal" - sie gehen in den Kindergarten, lernen ein Instrument bzw. gehen zur musik. Früherziehung, sind im Verein aktiv, treffen Freunde zum Spielen und gehen auch oft auf Spielplätze. Klar ist es oft auch eine Fahrerei, die ich halt alleine übernehmen muss, aber meistens versuche ich so "Termine" sinnvoll zu nutzen, also z.B. gehe ich immer in die Bücherei zum Bücher, Hör-CDs etc. für die Kinder ausleihen, wenn meine Große ihren Instrumentenunterricht hat. Früher sind wir immer extra hingefahren, jetzt nutze ich halt die Zeit wenn ich meine Große zur Musikschule fahre.
Baja es geht ja nicht um den Alltag - sondern um die Probleme, die man mit Kindern halt hat.
"dann habe ich oft schon geschockte Blicke geerntet, verbunden mit "omg, das finde ich echt erstaunlich - ich würde mich das NIE trauen ganz alleine ein Kind zu bekommen". Keine Ahnung was da für Vorstellungen von Kindern und welcher Aufwand damit verbunden ist sind"
Diese Blicke kommen doch eher von denen, DIE wissen wie viel Aufwand Kinder sind 😅
Meine Freundin z.b. hatte ne Frühgeburt und ein schulpflichtiges Kind. Das Kind konnte dann 3 Tage nicht die Schule besuchen und danach musste die Mutter mit frischer Kaiserschnittnarbe zwischen Haus und Schule und Krankenhaus hin- und herfahren. Sie musste in der SS auch schon lange liegen und hätte eigentlich ins KH gemusst - wäre mir das passiert, hätte mein Mann ja problemlos 10 Wochen auf unser Kind aufpassen können. Aber sie musste ja trotzdem das Kind überall hinfahren etc., kochen, einkaufen, sonst was und hatte dann letztlich eben auch die Frühgeburt.
Jetzt wurde gerade ihr befristeter Vertrag nicht verlängert- auch das ist so eine Sache, die ja mit Partner kein Problem darstellt. Ohne Unterhalt und Job sitzt sie jetzt arbeitslos zuhause und steht kurz vor dem Bürgergeld 🤷
Genauso wie alle Kindkranktage die du dir nicht aufteilen kannst - was macht man denn, wenn das eine Kind länger in KH muss oder so?
Gerade mit mehreren Kindern ist das ja ein kaum zu bewältigender Spagat 🤷
Aber gut, irgendwie ist sie da entspannter als ich...
Um ehrlich zu sein hatte ich diese Gedanken in der Schwangerschaft mit dem 3. Kind gar nicht. Es war ein absolutes Wunschkind!
Es hat sich dann aber nach der Geburt herausgestellt, dass das Familienleben durch das 3. Kind doch ganz schön verändert wurde und ich bin wirklich an die Grenzen meiner Belastbarkeit gekommen. Der Zwerg ist jetzt 14 Monate alt und ich denke manchmal, dass zwei Kinder doch auch ausreichend gewesen wären. Ich bräuchte mehr Zeit, Nerven und am besten noch 4 zusätzliche Arme. Die Stimmung ist oft angespannt. Häufig wollen alle gleichzeitig was/müssen irgendwohin gefahren werden etc. und das ist manchmal für alle nicht so schön und entspannt, sondern oft stressig und frustrierend.
Wie alt sind denn deine älteren Kinder? Und wie sind sie so drauf? Wenn du jetzt schon die Befürchtung hast, dass das 3. Kind einfach zu viel sein könnte und den Kids nicht gerecht werden kannst, versuch doch, jetzt schon mal Hilfe zu organisieren. Insbesondere für den Nachmittag und Abend, wenn vermutlich alle 3 zu Hause sein werden. Das ist das, was hier am meisten Entlastung bringt. Ich war nur mit einem Kind alleinerziehend und weiß, wie hart das manchmal sein kann. Jetzt mit 3 Kinder bin ich nicht mehr alleinerziehend, allerdings fehlt nachmittags oft Jemand, der ein Kind mal abholt oder irgendwo hinkriegt usw. Mein Mann arbeitet oft bis abends, so sind die Kids und der Haushalt nachmittags mein Job.
Mein erstes Kind ist eher von der pflegeleichten Sorte und ist nun auch im Schulalter. Das zweite Kind ist schon etwas...anstrengender sage ich mal, aber jetzt nicht total wild. Also sie bockt halt viel und hörte praktisch gar nicht, aber das ist mittlerweile auch besser geworden. Nichtsdestotrotz muss man aber schon sagen, dass Kind 2 wesentlich anstrengender und aktiver ist als Kind 1.
Jedes Kind ist ja ein Überraschungspaket. Man weiß nie mit welcher Persönlichkeit ein Kind auf die Welt kommt und wie es sich weiter entwickelt. Ich denke schon, dass das Familienleben anstrengender wird, aber ich glaube jetzt nicht dass meine anderen Kinder dann vernachlässigt werden. Ich habe halt wieder weniger Zeit für mich, aber das war ja klar und das nehme ich gerne in Kauf. Klar, man muss viel organisieren und unter einen Hut bringen, vorallem wenn man dann noch arbeiten geht. Mir ist es aber wichtig, dass ich arbeiten gehe und auch möglichst viel arbeite nach der Elternzeit - zum einen wegen der Rentenansprüche und zum anderen um meinen Kinder vorzuleben, dass man für Dinge wie Wohnung, Essen, Urlaub, Freizeit halt auch etwas tun muss...
Aber ja, du hast recht: mit 3 Kindern bin ich wirklich gut beschäftigt und an den Grenzen meiner Belastbarkeit! Das zum einen, zum anderen kratze ich ja auch schon an der magischen 40 herum und irgendwann muss ich für mich auch sagen "jetzt fühle ich mich einfach zu alt". Ich weiß, viele bekommen mit Ü40 noch Kinder, aber für mich persönlich ist das nichts...vermutlich weil ich selber halt immer "alte Eltern" hatte und das alles andere als toll fand.
Hier ist vieles ähnlich Auch ein sehr (!) pflegeleichter erstes und ein ziemlich anstrengendes zweites Kind. Die Trotzphase war/ist ein Albtraum... Mit der Geburt des 3. Kindes ist das leider noch schlimmer geworden. Der Mittlere bräuchte mehr Aufmerksamkeit, die er so leider nicht bekommen kann. Ich bin auch berufstätig und möchte das auch so. Das ist hier auch gar nicht so sehr das Problem.
Schwierig ist, dass ich nachmittags alle 3 alleine betreue und da ständig unterschiedliche Bedürfnisse aufeinander treffen. Die Große hat Fragen zu den Mathehausaufgaben, der Mittlere ist nicht ausgelastet, tobt und schreit im Wohnzimmer und müsste eigentlich dringend auf den Spielplatz und das Baby (13 Monate alt, läuft aber leider noch nicht), möchte im Wohnzimmer vor sich hin spielen und muss dabei eng beaufsichtigt werden, damit es sich nicht versehentlich von der Couch stürzt...
Da fehlt oft eine erwachsene Person, die entweder mit dem Mittleren raus geht oder der Großen bei den HA hilft oder eben das Baby beaufsichtigt. Dann ist ja auch ständig was im Haushalt zu tun...
Ich würde mir tatsächlich Unterstützung organisieren.
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Schieb die Gedanken ganz weit weg,sie sind absolut sinnlos denn ändern kannst du ja eh nichts mehr. Das Kind ist bald da und wenn es Probleme gibt kannst du immer noch neu überlegen wie man diese löst aber diese Horrorszenarien sind jetzt einfach Gift
Ja, ich hatte auch solche Ängste in der Schwangerschaft. Bei mir waren es die Hormone und leider spielten die dann im Wochenbett ziemlich verrückt und ich hatte eine Wochenbettdepression
Wie ist denn deine allgemeine Stimmung zur Zeit ? Ich würde das vielleicht mal mit dem Frauenarzt besprechen.
Die Stimmung ist eigentlich recht gut. Mir geht es gut in der SS, ich hatte anfangs ziemliche Beschwerden aber mittlerweile sind die zum Glück vorbei Aber ab und an kommen halt diese negativen Gedanken und diese Sorgen hoch. Sie sind nicht wirklich konkret, es ist eher so eine generelle Angst vor der Veränderung. Veränderung des Familienlebens, Veränderung da es nun wieder ein Baby im Haushalt gibt und wieder Windeln gewechselt werden müssen, Befürchtung dass die Veränderung vielleicht nicht nur schön und positiv sondern vielleicht eher schwer und negativ ist. Und natürlich Angst vor dieser "Ungewissheit" - wir alles gut gehen, wie wird das Baby sein, wird es mehr eine Herausforderung sein wie die anderen beiden usw.
Meinen FA muss ich wegen so Dingen nicht ansprechen. Er ist eigentlich schon ein guter Arzt, aber beim Thema Einfühlungsvermögen hätte er durchaus noch etwas zu lernen... Ich komme damit gut zurecht, aber ich weiß auch, dass ich nur von ihm zu hören bekommen würde, dass es "nicht sein Fachgebiet ist" und ich mich "doch besser an einen Psychologen wenden soll"
Okay, pass nur gut auf dich auf dass du nicht zu sehr in dieser negativen Gedankenspirale bleibst, ansonsten doch rechtzeitig einen Psychologen kontaktieren falls sich das nicht von selber bessert
Also ich glaube es ist keine Frage wie wir das sehen sondern wie du selbst das siehst!? Denn letztendlich ist es dein Leben!. Irgendjemand wird es sche... finden und andere gut. Jeder darf auch seine Meinung haben, keine Frage, aber du musst für euch wissen ob es passt, nicht die Anderen. Und ich bin der Meinung, wenn es bei euch gut läuft und ihr so gut zurecht kommt und alle zufrieden sind, dann passt es auch. Dann bist du niemandem Rechenschaft schuldig. Ich gebe allerdings zu, wie willst du die Frage der Kinder später mal nach dem möglichen Vater beantworten? Aber unabhängig davon, ist es euer Leben und du bist ganz sicher ne gute Mutter wenn ich das so lese. Also denk nicht an die anderen Leute sondern in erster Linie an euch!
Ela
"Ich gebe allerdings zu, wie willst du die Frage der Kinder später mal nach dem möglichen Vater beantworten?"
Das ist alleinerziehend mit 3 Kindern für die du finanziell/emotional/zeitlich komplett alleine verantwortlich bist das geringste Problem 😅
Da will ich dir nicht widersprechen. Da gibt es sicherlich andere Dinge welche möglicherweise wichtiger sind oder sich im Laufe der Zeit zeigen. Dennoch ist es für viele Kinder doch mal wichtig zu wissen woher sie kommen. Kriegt man jedenfalls immer wieder mit. Aber wie gesagt ich will und werde deshalb niemanden als schlechte Mutter hinstellen. Das hab ich ja geschrieben meine ich damit sicherlich nicht.
Ela
Da du schon mehr als 1 Kind hast, weißt du ja, dass jedes neue Familienmitglied die Familie erstmal auf den Kopf stellt. Hier ist vor 9 Wochen Nr 3 geboren. Ich hatte auch in der Schwangerschaft Bedenken, aber die waren wie weg geblasen als sie geboren war. Es läuft echt gut und sie hat wirklich noch gefehlt ❤️ Ich muss aber sagen, dass ich es selbst mit Mann, der hier wirklich unter die Arme greift, anstrengend finde. Da du ja aber schon zwei Kinder hast, die du alleine erziehst, wird das auch mit Nr 3 klappen
Bist Du im SFMK-Forum? Anderenfalls wuerde ich Dir empfehlen, da beizutreten (ist ein geschlossenes Forum fuer Singlefrauen mit Kinderwunsch/Kindern, Du brauchst ein Aufnahmegespraech). Dort sind mehrere Frauen mit 3 oder sogar 4 Kindern aus Samenspende, die koennen Dir sicher ein bisschen aus ihrem Alltag berichten, um Dich vorzubereiten, das kann ggf. Deine Aengste etwas lindern. Ausserdem brauchst Du dort nichts ueber das SFMK-Modell erklaeren.