Regretting motherhood

Ich hatte über 8 Jahre einen unerfüllten Kinderwunsch. Jetzt wo ich endlich schwanger bin, höre ich von meinem Umfeld und sehe im Internet nur wir unzufrieden Mütter sind. Alle behaupten, dass es ihnen schlecht geht seitdem sie Mama sind und dass sie ihr altes ich und altes Leben vermissen und gerne wieder alle rückgängig machen wollen würden.
Desto mehr Zeit vergeht, desto eher fange ich an zu zweifeln. Irgendwie machen mir diese ganzen Berichte so Angst und ich habe bisher noch keine einzige Mutter getroffen, die es liebt Mutter zu sein. Die meisten dieser Frauen sind sogar verheiratet und haben einen Vater für ihre Kinder der etwas mithilft. Ich werde alleinerziehend sein und allein durch die Schwangerschaft gehen und auch danach alleine fürs Kind da sein.
Jetzt meine Frage an euch:
Gibt es hier Frauen, die es lieben Mütter zu sein, selbst wenn es anstrengend ist und es niemals wieder rückgängig machen wollen würden?

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Als erstes würde ich Dir dringend raten, nicht nach Erfahrung(sberichten) zu fragen bzw. zu suchen. In Foren z.B. finden sich immer nur die Probleme. Niemand macht einen Thread auf, um mitzuteilen, wie bereichernd eine Mutterschaft ist.

Ich für mich kann Dir versichern, dass es natürlich herausfordernd ist, Mutter bzw. Eltern zu sein. Aber Kinder zu bekommen ist eine Garantie dafür, dass man sich weiterentwickelt. Die Persönlichkeit reift, man wächst auf allen Ebenen des Lebens.

Voraussetzung dafür ist eine Offenheit, Flexibilität, Beharrlichkeit, den Herausforderungen zu begegnen.

Kinder wachsen nicht nur, sie helfen einem dabei, selbst zu wachsen!

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Hier!
Ich war so gesehen auch alleine... mit allem und auch von meiner Familie getrennt...
Aber ich hab es geliebt Mama zu sein. Diese innige Bindung gibt Dir so viel Energie und selbst wenn Du Momente hast, wo Du zweifeln wirst.... Dein Kind ist ein energy booster. Ich bereue keinen Moment.
Wenn Du an einen Punkt kommst, wo Du zweifelst... hil Dir Hilfe, aber bitte lass Dir doch im Vorfeld nicht die Freude ruinieren.
Jeden Tag am positiven halten❤
Das Leben ist kein Hochglanzprospekt mit happy Mommy und alles ändert sich , aber es ist das Wert und Du wächst damit.

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Regretting parentship ist ein Aspekt in der Eltern-Kind-Beziehung, das jedes Elternteil einmal zumindest mehr oder weniger durchspielt oder auch fühlt, wenn man einen sehr schlechten Moment hat. Ich glaube, man sollte sich da keinen zu großen Kopf machen, wenn man immer Kinder wollte und es nicht gerade so ist, dass man sich zwingen muss, welche zu bekommen, weil das eben die soziale Norm sei. Geh aber in dich und frag dich, inwieweit du bereit bist dein Leben für jemand anderes (zu einem guten Teil) herzugeben. Ich glaube schon, dass die Selbstaufgabe und die bestenfalls damit verbundene Wir-Werdung ein zentraler Aspekt des Elternseins ist, der in einer gesunden Bindung nicht ausgeblendet werden kann. Kinder bedeuten Verantwortung. Wenn du diese für dich souverän und für andere halbwegs gut übernehmen kannst, wirst du in die Rolle hineinwachsen.

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Wir haben drei Kinder, unser ältester wird demnächst 25. Ich habe sehr viele Phasen durch, in denen ich überfordert war, alles in Zweifel gezogen und mich gefragt habe, warum ich das mir und den Kindern überhaupt angetan habe. Natürlich fragt man sich hin und wieder, wie wäre es ohne die Kinder, wie wäre mein Leben anders verlaufen? Ich hätte sehr viel mehr Urlaub machen können, mehr Geld zur Verfügung gehabt, wäre beruflich vielleicht (noch) weiter gekommen.
Aber wenn ich mir das dann in schillernden Farben ausgemalt habe, war da immer der Punkt, an dem mir klar geworden ist: Aber die Kinder würden fehlen. Würde morgen eine Fee vor mir stehen oder ein Wissenschaftler mit einer funktionierenden Zeitmaschine und ich hätte die Möglichkeit, noch einmal 26 Jahre zurückzugehen, ich würde es wieder genau so machen.
Das Leben vor den Kindern war gut, es wäre sicher auch ohne gut gewesen, aber mit den Kindern ist einfach alles besser. Ich denke, die Mütter, die es wirklich bereuen, Kinder bekommen zu haben, sind weniger als man manchmal meinen möchte. Es ist schnell dahingesagt, manchmal platzt es auch einfach raus, manchmal glaubt man in diesem Moment wirklich, es wäre anders besser gewesen. Aber Frauen, die es grundsätzlich und dauerhaft bereuen, Kinder bekommen zu haben, kenne ich tatsächlich keine.

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In sehr vielen Fällen ist beides gleichzeitig der Fall: Man ist sehr gerne Mutter oder Vater und würde es nicht anders wollen, hat aber gleichzeitig das Gefühl, dass es immer wieder anstrengend ist, sich das Leben sehr verändert hat und die eigenen Grenzen immer mal wieder getestet oder sogar überschritten werden. Man kann gleichzeitig voller Liebe und Zuneigung, aber auch voller Zweifel und Ängste und Frustration sein. Aber es ist nicht die ganze Zeit so.

Ich finde aber, dass diese Gegensätzlichkeit ein Hauptbestandteil des Elternseins ist und dazugehört. Man entwickelt sich durch diese beiden Seiten, durch die vielen schönen, aber auch die vielen schwierigen Erfahrungen. Man wächst daran, auch wenn man sich manchmal nach Unabhängigkeit sehnt und zweifelt, ob das alles eine gute Entscheidung war.

Weiterzumachen, obwohl es so schwierig ist, ist in meinen Augen sogar eine sehr starke Form von Liebe, denn wenn alles gut läuft und schön ist, liebt es sich meiner Meinung nach leichter als in Momenten, in denen man am liebsten alles hinschmeißen würde und es trotzdem nicht tut.

Es gibt nicht entweder die erfüllende Liebe oder das Bedauern und Bereuen. Das existiert manchmal gleichzeitig, wobei es bei mir so ist, dass die Liebe immer da ist, selbst während des Bedauerns, wohingegen das Bedauern und Zweifeln nur da ist, wenn es einfach besonders schwer wird und das über eine längere Zeit.

Aber das Leben ist Wandel. Zeiten verändern sich, das Zusammenspiel zwischen Mutter und Kind verändert sich, man wächst miteinander, aneinander, manchmal auch in unterschiedliche Richtungen, aber verbunden bleibt man trotzdem, weil die Liebe letztlich alles zusammenhält.

Das ist sicher nicht bei jedem so. Aber ich denke, so geht es sehr vielen.

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Hi,
wird da nicht eher andersherum ein Schuh draus?
Das Leben, das man vorher geführt hat, gibt es nicht mehr. Wäre es da nicht eher verwunderlich, dass man diesem Leben nicht doch wenigstens ein bisschen nachtrauert?
Ich kann für mich sagen, dass das eine das andere nicht ausschließt. Ich bin gerne Mutter, war sofort schockverliebt in meine Jungs, da gibt’s nichts dran zu rütteln. Dennoch hatte ich bei beiden einen fetten Babyblues, kam anfangs, besonders beim Großen, mit der Fremdbestimmung und dem ständigen Körperkontakt nur semitgut klar. Die Hormone taten ihr übriges. Das dauerte bis ich im Groove war und die Dämonen verschwunden. Sicherlich habe ich den Entschluss eine Familie zu gründen auch mal infrage gestellt.🤪 Aber ich würde mal behaupten, das ist weit entfernt von einer echten „regretting motherhood“, sondern der Tatsache geschuldet, dass das Leben nicht schwarz und weiß ist. Das sind dann halt die Grautöne.
Und ich behaupte mal, dass nicht „alle“ behaupten, dass sie den Schritt bereuen. So viele „alle“ kennst du gar nicht und wenn du ein Umfeld aus Frauen hast, die unabhängig sind und mit beiden Beinen im Leben stehen, dann ist es einfach nicht verwunderlich, dass sie auch mal hadern.

vlg tina

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Nur weil Mütter ihr altes Leben vermissen, und sie darüber reden wie anstrengend die heißt dass ja nicht dass sie es direkt bereuen. Denn es ist halt einfach anstrengend. Der Punkt ist, mir ist es die ganze Anstrengung und der Verzicht wert. Ich liebe meine Kinder. Ich wollte Mutter sein.
Ich bin kein Riesen Fan der Fremdbestimmung, kein Fan meine alten Freiheiten nicht mehr zu haben.
Und ja manchmal denke ich wie schön das Leben wäre, wenn ich keine Mutter wäre.
Aber gleichzeitig will ich meine Kinder auf keinen Fall hergeben.
Ich liebe es die Mutter meiner Kinder zu sein. Ich liebe es diese kleinen Menschen aufwachsen zu sehen und zu begleiten. Manchmal hasse ich es regelrecht. Weil ich gerne mehr über meine Zeit bestimmen würde. Weil ich gerne wieder "freier" wäre. Gleichzeitig fülle ich meine Freie Zeit dann wieder gerne damit was für meine Kinder zu machen. Wie zum Beispiel Wichtelstreiche oder so.

Also ich finde es ist nicht schwarz weiß.
Ich werde definitiv keine Lobgesänge an die Mutterschaft abstimmen.
Aber das heißt nicht dass ich es bereue. Ich liebe es meine Kinder beim groß werden zu begleiten.
Aber ich muss einige Opfer dafür bringen.

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Mutter sein ist eine ungeahnte Herausforderung, die ich aber keineswegs bereue.

Allerdings habe ich mit meinem Mann einen Vater, der nicht nur „etwas mithilft“, sondern dem Titel „Vater“ gerecht wird und seinen Teil der Verantwortung trägt, ohne, dass ich dafür dankbar sein müsste.

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Hey:) also ich bin noch nicht so lange Mama (fast 2 Jahre) aber ich kann guten Gewissens sagen, dass ich sehr glücklich bin. Es gibt natürlich immer Phasen, wo es super anstrengend ist und man absolut an seine Grenzen kommt. Und na klar vermisse ich auch mal das Gefühl mehr Freiheiten zu haben, mich einfach mal den ganzen Tag mit Netflix auf die Couch zu setzen usw. Aber alles in allem ist es wunderschön und ich liebe es meinen Sohn aufwachsen zu sehen. Ich bin in meinem
Job eher unzufrieden und habe das Gefühl mit dem Mama sein, endlich meinen Traumjob gefunden zu haben, auch wenn das kitschig klingt😂. Und die Freiheiten kommen ja irgendwann auch langsam wieder und es ist auch schön, dass jede Auszeit oder mal ein Abend für mich jetzt etwas ganz besonderes ist.
Ich will das Mama sein gar nicht so romantisieren, weil es an ganz vielen Stellen auch einfach unromantisch und hart ist, aber ich finde die schwierigen Phasen sind es absolut wert❤️.

Der Spruch “Kinder haben ist das anstrengendste und gleichzeitig schönste was es gibt.” stimmt bei uns auf jeden Fall.

Wichtig ist glaub ich mit ganz wenig Erwartungen an die Sache heranzugehen und alles erstmal auf sich zukommen zu lassen. Bleib so gut es geht entspannt und vertraue auf deine natürlichen Instinkt als Mama (Dabei hat mir das Buch “Kinder verstehen” von Herbert Renz-Polster sehr geholfen)
Ich glaube, dass gerade social Media einen da sehr unter Druck setzen kann, wie man als perfekte Mama zu sein hat. Habe deshalb all meine Accounts schon vor der Geburt gelöscht und schaue jetzt nur noch ganz vereinzelt rein.

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute und du wirst deinen Weg als Mama ganz bestimmt finden☘️❤️

Bearbeitet von June337