Hallo ihr Lieben,
Ich frage hier um Rat, da mich seit der Geburt meines Sohnes vor ca. 4 Wochen ein Thema sehr beschäftigt:
Leider löste sich bei mir die Plazenta nach der Geburt nicht, ich musste direkt in den OP und hatte einen massiven Blutverlust, der in Bluttransfusionen und zwei Tagen Intensivstation resultierte. Dort lag ich schwitzend, mit jeweils zwei Zugängen in den Armen - kein schönes Bild.
Meine Schwiegermutter kontaktierte dann am Tag nach der Geburt meinen Freund, die Familie wusste zu dem Zeitpunkt schon von den Komplikationen. Es ging um den ersten Besuch, mein Freund versuchte sie noch etwas hinzuhalten und auf den nächsten Tag zu vertrösten, da die Blutwerte nicht besser wurde, eine leichte Infektion vermutet wurde und auch ich noch sehr schwach war. Daraufhin begann die SM am Telefon bitterlich zu weinen, woraufhin mein Freund dann nachgab. Schwiegermutter und Vater kamen dann also zu Mittag, und waren erwartungsgemäß hin und weg vom Baby. Wie es mir ging wurde kein einziges Mal gefragt. Die ganze Situation war sehr bizarr, hinter mir die piepsenden Monitore, die offene Glastüre, Intensivstation eben.
Am Abend ging’s dann auf die normale Station in ein familienzimmer, ich war ausgelaugt und weinte, das einzige Mal im KH.
Bis heute habe ich Probleme zu verstehen wie die Schwiegerfamilie insbesondere die SM so egoistisch sein konnte. Jeder Besuch ihrerseits ist seitdem für mich mit Stress verbunden, da das Vertrauen weg ist. Was kann ich tuen damit sich das alles wieder normalisiert?
Besuch im KH nach Geburtskomplikationen
Bei uns war die Geburt auch nicht gerade einfach. Meine SM und die Großeltern meines Mannes fragten auch täglich wann sie uns besuchen könnten, obwohl wir direkt gesagt haben, dass wir im Krankenhaus keinen Besuch haben möchten. Mein Mann stand da zum Glück voll und ganz hinter mir. Seitdem ist die Beziehung zu meiner SM auch nicht mehr so, wie es davor war, da sie keinerlei Verständnis dafür hatte wie es uns ging und auch jeden Tag anrief, etc.
Du hast eine traumatische Erfahrung hinter dir. Das braucht Zeit. Auch ohne den Besuch deiner Schwiegereltern, wärst du vermutlich jetzt noch sehr verunsichert.
Ich schließe mich meiner Vorgängerin ein wenig an und kann nicht so richtig verstehen, warum dein Mann die Tränen seiner Mutter automatisch über deine Tränen stellt. Mindestens fragen hätte er dich müssen.
Ich kann aber auch nachvollziehen, dass man auch als Partner eher auf Autopilot fährt. Immerhin ist er auf der einen Seite gerade Vater geworden und auf der anderen Seite hat(te) er große Angst um die Frau, die er liebt.
Mir hat geholfen solche Dinge mit ein bisschen Abstand nochmal zur Sprache zu bringen. Kein Streit, aber sagen: Du so im Nachhinein war das für mich nicht die richtige Entscheidung. Ich hätte noch einen Tag gebraucht, um alles zu begreifen und mir ging's echt schlecht.
In der Klinik, in der ich entbunden habe, gab es auch die Möglichkeit mit einer Psychologin zu sprechen und/oder mit den Ärzten. Manche Sachen muss man nicht in sich rein fressen und oft hilft es schon die eigene Hilflosigkeit, die man in der Situation gespürt hat, verarbeiten zu können.
Der Mann hat gerade ebenfalls eine potentiell traumatische Erfahrung durchgemacht. Er ist wahrscheinlich sehr besorgt um seine Frau und sein Baby. Soweit so ungut.
Aber dann kümmert er sich um die Gefühle seiner Mutti? WTF ganz ehrlich.
Dafür gibt es keine Entschuldigung aus meiner Sicht. Dieser Mann ist noch nicht bereit um die Verantwortung für seine eigene Familie zu übernehmen. Deutlicher kann man es nicht zeigen.
Drum prüfe, wer sich ewig bindet...
Meine Güte, fahr mal ein bisschen runter.
Hast du deinen Mann mal gefragt, wie so die ganze Geburt für ihn war so gefühlsmäßig? Oder war dir das einfach völlig schnuppe?
Ich habe auch auf der Intensivstation gelegen und natürlich war es zu allererst für mich traumatisch. Aber auch Männer dürfen das als schlimm empfinden und neben sich stehen, wenn ihre Frau und die Mutter ihres Kindes so eine schlimme Geburt hatte. Du tust geradezu so, als wäre das ein unbeteiligter Dritter, der einen kühlen Kopf bewahren und überlegt handeln muss. So ist es aber nicht.
Dass das richtig schlecht gelaufen ist, ist keine Frage, aber jetzt die Beziehung der beiden in Frage zu stellen, weil in dieser Ausnahmesituation eben nicht alles super gelaufen ist, das ist doch hochgradig übertrieben.
Und auch hier haben die Tränen der Manipulation mal wieder funktioniert. Dein Problem ist nicht die Schwiegermutter, sondern dein Mann, der sich von seiner Mutter hat manipulieren lassen und dir nicht zur Seite stand! Da würde ich mit ihm das Gespräch suchen, denn du wirst sonst immer wieder Situationen erleben, wo dein Mann sich weichklopfen lässt.
Mit ist was ähnliches passiert- allerdings ist es mittlerweile über 4 Jahre her. Ich habe das immer noch nicht ganz überwunden, aber gelernt damit zu leben.
Man wünscht sich eigentlich nur Ruhe und dass man sich erholen kann und wird dann so bedrängt. Und man ist quasi total wehrlos.
Kann dir nicht wirklich helfen, aber fühl dich gedrückt. Dein Mann hätte dich da besser „beschützen“ müssen.
Es tut mir irrsinnig leid, was dir passiert ist!
Ich kann dir leider keine Lösung geben, aber ich kann dich voll und ganz verstehen. Ich habe nach der Geburt unserer Tochter auch am eigenen Leib erfahren haben, dass meine Schwiegermutter mit aller Kraft ihre Wünsche und Bedürfnisse als "neu-oma" durchsetzen wollte. Bis heute sehe ich sie daher mit ganz anderen Augen.
Sie wollte ständig zu Besuch kommen, ist trotz mehrere Aufforderungen und der Bitte zu gehen, ewig geblieben und hat mir anschließend ein total fertiges, überreiztes baby gelassen, das stundenlang gebrüllt hat.
Ich kann dir nur raten, auch mit deinem Mann zu reden. Ich hab meinem damals folgenden Satz an den Kopf geknallt: "Es wird Zeit, dass du vom Sohn zum Vater wirst und siehst, was das mit deinem Kind macht!" Dieser Satz hat ihm die Augen geöffnet. Alles Gerede davor ist kaum durchgedrungen.
Es ist besser geworden, gut ist es für mich leider lange noch nicht. Ich wünsche dir noch viel Kraft und vielleicht hilft es dir zu sehen, dass du mit so einer - oder einer ähnlichen - Situation nicht alleine bist!
Ich hätte eher Probleme mit deinem Mann.
Deine SM ist das hinterletzte. Die würde keinen Fuß mehr über die Schwelle setzen.
Aber dein Mann... puuuhh... dein Mann ist ganz offensichtlich ein fürchterliches muttersöhnchen.
Kaum drückt Mutti ein paar krokodilstränen raus, vergisst er, dass sein Frau wegen der geburt seines Kindes auf intensiv liegt.
Wow... Gratulation zu diesem wertvollen Exemplar.
Der würde von mir eine Ansage bekommen, dass er nicht mehr weiß wo oben und unten ist. Und die SM gleich mit.
Beim nächsten Aussetzer könnte er seine Koffer packen und verschwinden. Zurück in Mamis Schoß.
Meine erste Geburt war auch eher ein Alptraum.
Allerdings habe ich klar kommuniziert, dass es keinen Besuch im KH gibt - bis wir beide das möchten.
Mein Mann hat also per Telefon Bescheid gegeben, dass die Große da ist und fertig.
Im KH besucht haben uns beide Großelternpaare erst, nachdem wir es erlaubt haben. Für beide Großelternpaare war es das 1 Enkelkind...trotzdem haben sie sich an die Abmachung gehalten, erst zu kommen, wenn wir das okay geben.
Ich wäre total entsetzt gewesen, wenn mein Mann mich übergangen hätte und Besuch erlaubt hätte, als es mir bescheiden ging.
Ich sehe auch hier deinen Mann in der Rolle des Kindes, was sich nicht gegen die Mutter durchsetzen kann und sich nicht genug abgenabelt hat.
Wie kann er die Bedürfnisse der eigenen Frau ignorieren und die Bedürfnisse der Mutter darüber stellen? Geht für mich gar nicht. Was passiert in Zukunft? Du sagst " Nein" zu etwas und er knickt dann doch ein?
Ich verstehe auch nicht, warum du ständig Besuch aushalten musst ....
Warum gönnt man Dir und dem Baby keine Ruhe nach der Geburt?
Hier gab's regelmäßige Besuche nur von der Hebamme - alle anderen haben wir besucht, wenn uns danach war und sonst halt nicht...
Schließlich ging zu Hause der Alltag normal weiter, Mann zur Arbeit und ich mit Baby ...die Freizeit haben wir zu 3 verbracht um erstmal anzukommen....