Keine Freude auf die Feiertage

Hallo an Alle, ich muss mir das einfach mal von der Seele schreiben. Ich freue mich einfach so null auf die kommenden Feiertage. Wir sind vor etwas über 1 Jahr mit meinen Schwiegereltern zusammen gezogen in die Heimat meines Partners und wir haben eine 3 jährige Tochter. Ich fühle mich hier einfach nicht zugehörig, immer nur wie ein Gast. Ich wäre gerne über die Feiertage mit unserer Tochter und meinen Partner verreist. Das kam aber für meinen Partner nicht in Frage. Er kann sich die Feiertage ohne seine Eltern und seinen Bruder mit Familie nicht vorstellen. Mich stört das sehr, da ich mich innerhalb seiner Familie sehr einsam und nicht zugehörig fühle. Jetzt haben meine Eltern auch noch krankheitsbedingt abgesagt und ich fühle mich nun noch schlechter. Wie würdet ihr mit so einer Situation umgehen?

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Hallo,
ich kann dir deine Gefühle absolut nachempfinden.

Du bist auch noch nicht lange in der neuen "Heimat". Wahrscheinlich bist du dort noch nicht richtig angekommen und dann steht auch noch Weihnachten vor der Tür.
Vielleicht kommt bei dir Vieles zusammen, auch Heimweh.

Ich würde dir aber dringend raten, dich mit in die Festivitäten zu stürzen.
Du legst JETZT die Grundlagen für dein, für euer weiteres Leben.

Deine Tochter wächst jetzt so auf wie auch schon dein Mann vorher. Für sie ist das wuselige Weihnachten in der Großfamilie im Ausland normal.
Wenn du dich nicht zum kompletten Außenseiter machen willst, überwinde dich und mach mit!

Es ist immer sehr schwer als einzelne Person in eine bestehende Gruppe zu kommen und sich zu integrieren.

Aber DU bist die Frau des Sohnes, Mutter seines Kindes ... wer wenn nicht du sollte in diese Familie gehören?

Arbeite mit und nimm dir auch Arbeiten zur Vorbereitung des Festes.
Du kannst ruhig sagen, dass dir deine Eltern fehlen und du Heimweh hast. Da wird gerade an Weihnachten jeder Verständnis haben.

Vielleicht ist deine Schwiegerfamilie auch unsicher in Bezug auf dich!?
Sie werden auch merken, dass du dich nicht richtig wohl und heimisch fühlst und nicht wissen wie sie mit dir umgehen sollen!?

Also überwinde dich, sei offen und geh auf die anderen zu.
DAS perfekte Weihnachten gibt's gar nicht. Irgendwas ist immer.
Skype mit deinen Eltern oder ruf sie an. Vielleicht können sie den Besuch nachholen (ist zwar nicht Weihnachten, aber egal 🙂).

Alles Gute und trotzdem ein schönes Fest!

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PS: Vielleicht kannst du dem Fest deinen eigenen Stempel aufdrücken!?

Führ ein paar neue Traditionen für bzw. mit eurem Kind ein. Basteleien, bestimmte Plätzchen, die du dann immer zu Weihnachten backst, der Spaziergang vor der Bescherung, ... Es gibt so viele Möglichkeiten!
Du musst nur machen! Trau dich❤️.

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Augen zu und durch!
Ich bin dieses Jahr auch sehr viel alleine an den Feiertagen, zum ersten Mal in meinem langen Leben.
Mein Freund und ich leben nicht zusammen und er ist die 3 Tage mit seinen betagten Eltern und seinen Geschwistern zusammen.. .. traditionell, da gehöre ich nicht dazu, aus versch. Gründen, die nicht änderbar sind.
Meine Tochterfamilie lud mich zwar zum Abendessen ein, da bleib ich aber nicht lange, da es dort derzeit gerade nicht sehr "warm" zugeht.
Ich werde um 22 Uhr in meine Rockkneipe gehen, um mich mit Freunden zu treffen, an den beiden Feiertagen abends auch.
Mache 3 Kreuze, wenn es dann endlich Dreikönig ist und " nornal" weitergeht.
Such Dir irgendeine Ablenkung, mit Freundin treffen o.ä.
LG Moni

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Liebe Moni,
wir kennen uns nicht ... Gelesen habe ich schon viele kluge Dinge von dir.

Aber dein Weihnachten finde ich sehr traurig.

Fühl dich unbekannterweise mal gedrückt!❤️

Liebe Grüße

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Danke, das ist sehr lieb von Dir 😘
Ja, ich war immer ein Familienmensch...wohl "zuviel"... man verlernt es in den vielen Jahren, sich alleine genug zu sein....und ausgerechnet das noch lernen zu müssen, wenn man schon so alt ist, ist echt blöd.
Aber gut, morgen Abend geh ich erstmal mit Freunden zu einem Weihnachtsrockkonzert... irgendwie kriege ich die Tage danach schon rum......und das ist Musik, die ich mag....altersbedingt 😏
LG

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So ähnlich wie Moni das macht: Auf die Dinge konzentrieren, die beeinflussbar und möglich sind, nicht zu sehr auf das, was fehlt oder du nicht in der Hand hast.

Du hast Mann und Kind, genieße bewusst die Zeit mit ihnen. Zieh dich zwischendurch zurück, mach einen Spaziergang im Wald und tauch in in die Natur, nimm eine Auszeit am Sofa und lies ein gutes Buch.

Schau, was du persönlich einbringen kannst zum Fest: Es ist keine Mütze, die dir Hilfloser aufgesetzt wird, sondern du kannst an der Mütze „mitstricken“: Koche mit Hingabe oder schmück den Tisch. Lies etwas vor oder bring etwas Musikalisches ein.

Nimm aktiv Abteil an der kindlichen Freude deines Kindes! Ruf Freundinnen an und trink einen Prosecco mit ihnen am Telefon. Schau gut auf dich - raus aus dem Opfergefühl > rein in die achtsame Selbstfürsorge!

Alles Gute! Lil

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Du hast dem Experiment bisher 1 Jahr gewidmet und bist unglücklich - ich würde mich jetzt, durchaus auch selbstkritisch, fragen, wieviel Zeit ich dem maximal geben will, bis ich zu dem Schluss käme, dass das Experiment ggf. gescheitert ist (so aus dem Bauch heraus würde ich (!) 3 Jahre ansetzen, aber dann in den nöchsten 2 Jahren auch an der Situation und mir arbeiten, der Sache eine wirkliche Chance zu geben).

Was hat denn Dein Partner bisher dafür getan, seine Heimat zu Deiner zu machen?

Warum kann er sich nicht vorstellen, die Feiertage ohne seine Herkunftsfamilie zu verbringen, erwartet genau das aber von Dir?

Ich würde jetzt auch versuchen, aus den Feiertagen das beste zu machen, schönes mit meinem Kind zu unternehmen etc. Aber danach wäre ein Gespräch mit dem Partner fällig - mit dem Ziel einer klaren Vereinbarung für die Zukunft (dabei wäre mir auch klar, dass er vielleicht auch was zu kritisieren hat; kannst Du die Sprache? Bringst Du Dich ein am neuen Wohnort? Nur Beispiele), was die Dauer des Experiments angeht und die Wohnsituation - warum keine eigene Wohnung? Ich wollte nicht mal mit meinen Eltern zusammen wohnen, geschweige denn dauerhaft mit meinen Schwiegereltern...

(PS: Ich habe editiert, hatte erst gelesen, dass Du seit 3 Jahren dort bist)

Bearbeitet von Severina
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Glühwein hilft ;)

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Dieses Jahr würde ich mich auf die kleine Tochter konzentrieren und mich an ihrer Freude erfreuen.
So kurzfristig würde ich nicht mehr umplanen.

Aber nach Weihnachten würde ich mich mit deinem Mann zusammen setzen und ihm erklären, dass du das so nicht mehr möchtest.

Wenn du mit dem so engen Zusammenleben mit deinen SE nicht klar kommst, dann muss sich etwas ändern.

Vielleicht muss sich auch dein Mann mal abnabeln.
Er wohnt mit seinen Eltern zusammen.
Weihnachten muss man mit den Eltern UND dem Bruder feiern - scheint so, als hätte er noch nicht ganz verstanden, dass er jetzt eine eigene kleine Familie hat und dass die vorgeht.

Bei uns wird schon immer der 24. nur mit der Kernfamilie gefeiert - und das ist mir heilig.

Vielleicht könnt ihr das auch nächstes Jahr einführen.

Aber ich denke nicht nur Weihnachten ist das Problem, sondern dass du das Zusammenleben mit den SE nicht magst - und dein Mann scheinbar nie so ganz von seinen Eltern losgelassen hat. DAS solltet ihr angehen.