Guten Abend
Wir feiern dieses Jahr das erste Weihnachten mit unserem lang ersehnten Baby und haben uns entschieden den Abend heute für uns zu bleiben.
Morgen sehen wir die SE, übermorgen dann meine Familie. Meine Mutter ist alleine und ich weiss das sie es traurig findet uns heute Abend nicht zu sehen (sie feiert mit meiner Oma und ihren Geschwistern, zwischen denen gerade nicht sie beste Stimmung herrscht). Mein Mann hat zu dem heute Geburtstag und da waren Vormittags auch schon ein paar Leute z Besuch, alles in allem wäre heute Abend noch irgendwo hinfahren für uns alle, vor allem natürlich fürs Baby viel zu viel gewesen, unsere Familie wohnen auch nicht gerade in der Nähe.
Es ist besser so, alleine heute der Besuch und die nächsten zwei Tage sind uns eigentlich schon zu viel, unser Baby hat gerade eine schwere Phase und schläft schlecht, ist schnell überreizt.
Und dennoch ich habe ein so schrecklich schlechtes Gewissen meiner Familie, vor allem Mutter gegenüber. Ich komme mir so undankbar vor, sie hat mir als Kind immer so ein schönes Weihnachten gemacht und ich will sie dieses Jahr Heiligabend nicht sehen.
Ich weiss, dass es wichtig ist Grenzen zu ziehen und nein zu sagen, gerade mit Kindern. Ich bin da so schlecht drin. Hat jemand einen Rat?
Es fällt mir so schwer Grenzen zu ziehen
Grenzen ziehen ist das eine, eine gewisse Verantwortung gegenüber der nächsten Familienangehörigen das andere.
Ich Feier auch am liebsten nur mit meinem Mann und meinen Kindern, die Realität sieht aber meistens anders aus :)
Meine Eltern kommen manchmal, teilweise auch mit meinem Bruder, zu dem ich kein inniges Verhältnis habe, aber auch er braucht natürlich Heiligabend nicht alleine feiern.
Das gleiche gilt für die Schwiegereltern und Schwiegeromas.
Heiligabend ist für mich ein Fest für die Familie, ein Fest der Nächstenliebe, und keiner muss das alleine feiern.
Seitdem wir Kinder haben, fahren wir nicht mehr in der Weltgeschichte herum, aber jeder ist bei uns willkommen.
Und ich wünsche mir von Herzen, dass das Karma es gut mit mir meint und ich im Alter auch bei meinen Kindern willkommen sein werde.
Wie würdest du dich denn in 30 Jahren fühlen, wenn du alleinstehend wärst und dein Kind, dieser Mensch den du so sehr liebst, Heiligabend nicht mit dir verbringen wollen würde sondern es dich an Heiligabend als störend empfinden würde ?
Ich sehe das ein bisschen anders. Wenn alles früh genug kommuniziert wurde, ist es vollkommen okay sich auch von nahen Familienangehörigen abzugrenzen. Alle sind erwachsen und für sich selbst verantwortlich.
Etwas nur zu tun, in der Hoffnung, dass es das Karma dann später gut meint, finde ich scheinheilig. So funktioniert Karma nicht.
Wir haben uns dieses Jahr auch dazu entschieden, ohne meine Mutter zu feiern. Die letzten Jahre waren immer unglaublich anstrengend, sie ist einfach ziemlich garstig und grantig. Dieses Jahr wollte ich das nicht mehr für unsere Tochter. Ich habe das meiner Mutter früh genug gesagt, sie war natürlich nicht begeistert, aber was soll's?
Die Weihnachtsfeiern meiner Kindheit habe ich übrigens immer als sehr schön empfunden, das verpflichtet mich jedoch nicht, die garstigkeit meiner Mutter heute zu ertragen.
An die TE :
Ich finde es gut ,dass du deine Grenzen merkst und setzt. In dieser Konstellation sind alle erwachsen und können ihre Zeit selbstständig gestalten. Ich wünsche dir frohe Weihnachten 🎄
Du hast meinen Text etwas missverstanden.
Ich mach es nicht für das Karma 🤦🏻♀️
Ich mache es, weil Weihnachten für mich ein Fest der Familie ist und keiner da allein sein sollte.
Einen Rat hab ich nicht, wenn du alleine feiern willst, dann steh doch auch dahinter.
Für uns ist Weihnachten DAS Familienfest und undenkbar ohne die nähere und weitere Familie.
Hallo TE,
du solltest wissen, was für eine Rolle deine Mutter im Leben deines Kindes spielen soll. Ich verstehe diesen Ein-igel Wunsch ehrlich gesagt überhaupt nicht. Ist das Baby fahrtüchtig oder nicht? Wenn nein, hätte ich der Mutter angeboten zu euch zu kommen. Wenn ihr jetzt den 27.07. zum "unser Kernfamilien Tag" erklärt, sind sicherlich viele irritiert aber nehmen es hin. Ist halt kein klassischer Feiertag wo viele die Verwandschaft besuchen. Ausgerechnet an Heiligabend diesen intensiven Wunsch zu verspüren, nichts und niemanden außer die absoluten Lieblingsmenschen um sich herum zu haben finde ich persönlich maximal kitschig und albern. Und wenn es euch nächstes Jahr gelüstet, eurem Kind ein tolles großes Weihnachten zu veranstalten, dann darf die Oma kommen - ohne irgendeine Anspruchshaltung natürlich - und auf den Familienfotos grinsen. Das meine ich mit, man sollte schon verstehen, was man da für eine Message aussendet. Wenn alle todsterbenskrank im Bett liegen, unzumutbar für die Menschheit - ok. Aber dieses - wir liegen uns jetzt als Kernfamilie 5 Stunden lang schluchzend in den Armen und keiner kann uns trennen - naja.....
Naja, je nach Baby wird das dann aber für niemanden ein besinnlicher Abend. Mein Baby hat abends gerne von 17-22uhr geschrien. Da hätte ich ungern noch Familie zu Besuch gehabt, ganz zu schweigen irgendwo selbst zu Besuch zu sein und da den Supergau händeln zu müssen. Das hatten wir ein paar Mal als wir die Schwiegereltern besuchten und aufgrund der Entfernung dort geschlafen haben. Das waren super Abende, nicht. Ich allein mit Schreikind im OG, der Rest unten mich bemittleidend.
Seh ich genauso. Wir hatten zu Mittag meine Schwiegerfamilie da und Bescherung und die Schwiegermutter wollte die Kleine kuscheln ... Es war auch schön, aber als sie um 16:00 Uhr gefahren sind, hatte ich erstmal schreistunden und geschaut, dass die Kleine schläft, weil das ganze tütelü natürlich extrem viel für sie war. Im Nachhinein war ich dann auch traurig, dass sie an ihrem ersten Weihnachten und meinem ersten Weihnachten als Mama eigentlich nur bei mir war, wenn sie Schreiattacken hatte und 2mal für 30-minuten Schläfchen.
Als neue Mama hätte ich auch gerne den Tag mit ihr genossen.
Aber deine Mutter ist doch gar nicht alleine? Und was kannst du dafür, dass sie sich grade nicht so mit ihrer Mutter und den Geschwistern versteht? Deine Mutter ist ne erwachsene Frau, die daran ja was ändern könnte, wenn ihr was dran liegt!
Mein Rat: du bist nicht verantwortlich für deine Mutter. Du bist verantwortlich für dich und dein Kind und das ist okay so! Du besuchst deine Mutter einen von 3 Tagen und lässt sie nicht im Stich!
Dinge verändern sich und das ist gut so. Du bist nun selbst Mutter und machst deinem Kind schöne Weihnachten und das ja sicher nicht in der Hoffnung, dass dein Kind dann später dich mal 3 Tage lang bespaßen muss ;)
Dein Wunsch übersteigt für mich deutlich das Grenzen ziehen und wirkt auf mich egoistisch. Das ist aber normal, wenn man lernt Grenzen zu ziehen, also fass man erst einmal übermäßig stark Grenzen zieht und dabei andere auch verletzt.
Ich finde eure Lösung nicht so gelungen und so fühlt es sich für dich auch an. Was hätte sich für dich besser angefühlt?