Hallo,
heute habe ich erfahren, dass eine gute Freundin mit dem vierten Kind schwanger ist und es tut so sehr weh. Ihr erster Sohn ist 5.
Meine beste Freundin hat vor Weihnachten ihr viertes Kind bekommen, das Erste ist 5.
Eine weitere Freundin hat mir im Herbst ihre 4. Schwangerschaft verkündet, das erste Kind ist 5.
Eine weitere Freundin hat ihr drittes Baby bekommen und eine Bekannte ist auch gerade mit dem 4. schwanger.
Ich habe auch 2 Freundinnen, die zwei Kinder haben und wo es so bleiben soll.
Bei mir sind es auch 2 und ich habe mir immer 4 gewünscht und es geht nicht.
Ich bin so gerne Mutter. Und doch kann ich nicht die Mutter sein, die ich gern wäre. Ich bin so oft überfordert und immer müde (meine Kinder sind noch sehr klein). Mein Mann übernimmt seinen Teil und ich bin ehrlich, ich beneide ihn, wir gut er mit den Kindern zurecht kommt. Oft helfen mir Freundinnen aus, weil ich alleine so schlecht zurecht komme mit den beiden.
Warum? Warum bin ich nicht eine dieser starken Mütter? Ich bin oft krank, schnell überreizt, brauche viel Zeit für mich.
Es gibt Tage da bin ich, wie ich sein wollte. Liebevoll, zugewandt, bestimmt und Grenzen setzend. Da fällt mir der Haushalt leicht, die Arbeit ist in Ordnung und die Zeit mit meiner Familie erfüllend.
Aber an vielen weiteren Tagen bin ich so erschöpft und sehne die Bettgehzeit herbei, Frage nach Hilfe, weil ich sonst die Kinder anschreien würde aus Überforderung.
Tja, und weil ich so bin, wird es keine Kinder mehr geben.
Und es ist ein unbeschreiblicher Herzschmerz, dass ich nicht der Mensch bin, der ich gern wäre und meinen Kinderwunsch demnach begraben muss.
Heutzutage gilt doch: Du kannst alles schaffen, was du willst. Aber ich schaffe es einfach nicht aus meiner Haut raus.
Und ja, ich war beim Arzt, Blutbild gemacht, war in psychiatrischer und psychologischer Behandlung. Ich bin hochsensibel und muss lernen damit zu leben. Ansonsten bin ich gesund.
Gibt es hier jemanden, der auch so darunter leidet, ein Schwächling zu sein und nicht aus seiner Haut zu können und deshalb ein anderes Leben leben muss, als er wollte?
Viele Grüße
Ich darf nicht das Leben leben, wonach ich mich so sehne
Mein Therapeut sagt immer: "Jeder Mensch hat seine eigene Belastungsgrenze. Manche Menschen können mehr leisten, bevor sie an ihre Grenze kommen. Manche einfach weniger. Unabhängig von irgendwelchen psychiatrischen Diagnosen. Daran lässt sich auch nichts ändern."
Die einzigen beiden Wege sind Akzeptanz oder Optimierung. Entweder du findest dich damit ab, dass du "nur" 2 Kinder hast oder du optimierst dein Leben und deine Aufgaben, dass du auch mit mehr zurecht kommen kannst.
In Selbstmitleid versinken hilft weder dir, noch deiner Familie.
Ich habe lange darunter gelitten, dass ich nicht den Abschluss gemacht habe den ich mir gewünscht habe und dass ich auch nicht die Ausbildung machen konnte, die ich so gerne wollte. Kinder bekommen habe ich und um diese kann ich mich gut kümmern, aber zusätzlich noch zu arbeiten, das wäre zu viel für mich, das würde meine Grenzen überschreiten.
Ich kam jahrelang nicht damit klar, dass ich nichts von dem erreicht habe, was ich erreichen wollte. Aber irgendwann habe ich mich selbst akzeptiert wie ich nun mal bin und auf meine Stärken geschaut. Danach habe ich dann meine Kinder bekommen und für diese und den Haushalt reicht meine Energie zum Glück. Was den Haushalt angeht war ich früher auch etwas perfektionistisch, allerdings habe ich auch da meine Erwartungen an mich selbst angepasst, nachdem ich Zwillinge bekam als mein erster Sohn erst 11 Monate alt war. Da hatte ich nun mal die ersten 2 Jahre fast rund um die Uhr mit den dreien Kindern zu tun.
Aktuell bin ich mit dem vierten Kind schwanger und da es mir oft schlecht geht, kann ich gerade auch nicht so wie ich gerne würde. Ich erledige den Haushalt halt langsamer als sonst und mit mehr Pausen dazwischen, aber das wird auch wieder besser werden.
Schau auf deine Stärken, auf das was du hast und kannst. Du bist eine tolle Mutter, gerade WEIL du deine Grenzen kennst und keine weiteren Kinder bekommst, solange du dich nicht imstande dazu fühlst. Und dass du dir Hilfe suchst/annimmst ,damit du weniger überfordert bist, sprich auch sehr für dich.
Ich kann dich gut verstehen. Ich wollte noch ein zweites Kind. Wird nicht passieren. Kriege nichts gebacken und bin in meinen Augen eine meistens bescheidene Mutter. Ich fühle mich wie ein Versager und muss erstmal lernen mich selbst zu fangen .
So fühle ich mich auch:(
Ich bekomme einfach nichts hin.
Ich verstehe dich. Bei mir ist es zwar etwas völlig anderes, dennoch sehr ähnlich. Ich hab mir immer eine Karriere gewünscht. Ich wollte immer viel Geld verdienen, erfolgreich sein. Hab mir mein Leben als Karrierefrau vorgestellt, war in der Schule super ehrgeizig, hab ein 1er Abi gemacht.
Tja ich kann es einfach nicht, ich kann nicht gut lernen, ordne mich immer unter, bin nicht schlau genug.
Zwei abgebrochene Studien und zwei abgeschlossene Berufsausbildungen später sitz ich jetzt hier, mit einem katastrophal schlecht bezahlten Job, ohne große Aufstiegschancen und mehr oder weniger abhängig von meinem Mann.
Ich habe mir mein Leben ganz anders vorgestellt, es tut manchmal weh, aber dafür habe ich andere Dinge die mich glücklich machen.
Man muss sehen was man hat. Vier Kinder ist schon ein sehr "hohes" Ziel, da muss einiges für passen.
Und kannst du das überhaupt sagen, das es nie so sein wird? Deine Kinder sind ja noch klein, man muß ja keinen super engen Abstand haben, vielleicht sieht das in ein paar Jahren schon ganz anders aus.
LG
Bist du noch in Therapie?
Oder welche Maßnahmen wendest du an um "anders zu werden"?
Ich finde grad noch etwas widersprüchlich, dass du sagt, was dich belastet ist, dass du so bist wie du bist..zu deinen Kindern.
Aber im Thread geht es irgendwie darum, dass du sagst, du bist traurig nicht noch 2 Kinder bekommen zu können.
Ich denke es wäre hilfreich das Hauptproblem zu entlarven und dann daran zu arbeiten, anstatt sich an Nebenschauplätzen aufzuhalten. Also...du wirst sicher nicht entspannter in deinem aktuellen FAmilienleben, wenn du, anstatt dich deinen Kindern zuzuwenden/oder dir zuzuwenden, grübelst, dass es toller wäre, wenn.....du noch mehr Kinder hättest usw. Du stehst dir mit deinen GEdanken selbst im Weg, weil du nicht im Hier und Jetzt und im Alltag mit den Kids bist. Aber, um dich im Alltag zu verändern, musst zu physisch und psychisch dort sein...
Deine Unentspanntheit rührt ggf. aus der Differenz "was ich finde, dass sein sollte" und "was ist". Und da mit einem Therapeuten hinzuschauen wäre gut. Woher kommt das "was soll sein"...also was für ein Bild habe ich im Kopf dem ich, mein Leben, meine Kids entsprechen sollen? Wo kommt das her? Wieso halte ich dran fest? Wie kann ich ein realistisches Bild entstehen lassen? Wie kann ich dieses Bild/all die Erwartungen von "so muss eine Mutter sein", "so muss eine Familie sein" ablegen?
Dem Ist nichts hinzuzufügen👌🏼
Ohne professionelle Hilfe wirst du da nicht rauskommen. Und wenn du gerne liest gibt es noch ein tolles Buch zum Thema „hochsensibel Mama sein“ von Kathrin Borgmann.
Liebe Grüße ☘️
Ich kann dich bis zu einem gewissen Grad verstehen. Allerdings solltest du aufhören, dich mit anderen zu vergleichen. Ich kenne auch Frauen, die vier Kinder haben, gleichzeitig ihren Hobbies nachgehen und zusätzlich noch berufstätig sind. Da frage ich mich auch, wie die das alles schaffen. Allerdings möchte ich mit keiner von ihnen tauschen, da mir das viel zu stressig wäre. Ich würde an deiner Stelle nicht nur deshalb nochmals zwei Kinder bekommen, um irgendwelchen gesellschaftlichen Erwartungen gerecht zu werden. Ich habe es auch zwei belassen, weil ich ansonsten überfordert wäre.
Ich halte es übrigens für Unsinn, zu sagen, dass man alles schaffen kann. Schließlich ist nicht jeder gleichermaßen belastbar und talentiert. Leider bin ich auch mit meinem Leben unzufrieden, da ich momentan keinen guten Job habe und es sehr schwierig ist, etwas besseres zu finden. Außerdem nervt es mich, dass ich wegen meiner angeborenen Dyskalkulie nie so gut wie andere rechnen kann. Es ist jedoch besser geworden, seit ich mich dazu entschlossen habe, eine Lerntherapie zu machen. Vielleicht wäre es bei dir auch möglich, in gewissen Bereichen etwas zu verändern. Allerdings sollte man sich seine Ziele nicht zu hoch stecken, da man ansonsten frustriert ist, wenn man diese nicht erreicht.