Unglücklich mit der neuen Rolle als Mama

Hey ihr Lieben,

wir haben im August unser absolutes Wunschkind bekommen, einen Jungen.
In der Schwangerschaft fing es an, dass ich unglücklich wurde. Ich hätte lieber ein Mädchen gehabt und seit der Geschlechtsverkündung war ich irgendwie total depressiv. Ich wollte nie einen lauten Rabauken haben, der mit Stöckern und Pistolen spielt.

Nun ja, er ist jetzt gesund geboren, was ja auch das Wichtigste ist.
Aber ich bin so unglücklich als Mama.
Ich vermisse mein altes Arbeitsleben und das Gefühl Feierabend zu haben.
Die Nächte durchschlafen zu können, loszufahren wann man will, Urlaub buchen wann man will. Abends raus geht auch kaum, weil er dann immer schlechte Laune hat.

Keine Ahnung woher das auf einmal kommt, ich wollte unbedingt ein Kind.
Bin jetzt auch 33 aber ich würde, wenn ich könnte, die Zeit zurückdrehen und kinderlos bleiben..

Habt ihr vielleicht einen Rat?
Und bitte nicht böse werden.

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Ich kann dich verstehen und dir sagen, dass es vollkommen normal ist, sich auf das neue leben einzustellen. Es ist hart und als Frau hat man das Gefühl nur noch aufs Kind aufpassen zu dürfen und den Haushalt.
Ich muss sagen, dass es bei mir ca. Nach einem halben Jahr besser wurde. Ich hatte auf einmal das Gefühl, dass ich in der Mama Rolle angekommen bin. Von einem Tag auf den anderen. Dabei hilft es, dass der kleine dann viel mehr interagiert hat und ich mehr mit ihm anfangen konnte. Also gib dir Zeit.

Wegen dem Geschlecht. Hätte am Anfang auch gerne ein Mädchen gehabt. Aber ich liebe dieses Kind so wie es ist. Ich weiß nicht, welche Interessen er mal haben wird. Aber versuche nicht in Klischees zu denken. Dein Kind ist ein Individuum und du musst es erst einmal in all seinen facetten kennen lernen. Es ist nicht nur ein Junge, sondern dein Junge, dem du die Welt zeigst.

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Danke für die liebe Nachricht.
Und das ganz ohne zu Verurteilen.
Der letzte Satz treibt mir wirklich Tränen in die Augen 🤍🥺

Ich weiß auch nicht, warum ich so Mädchenfixiert bin. Irgendwie denke ich immer, dass es mit einem Mädchen leichter wäre und man so einen kleinen Wonneproppen hätte.
Auch bei der Kleidung werde ich immer wehmütig.

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Ich kann dich verstehen. Sehe die Mädchen auch immer in ihren niedlichen Sachen. Aber das macht es am Ende doch nicht. Warte ab bis du dein Kind kennen gelernt hast und es wird besser werden, vorallem wenn du anfängst dich von dem Bild des idealisierten Mädchens zu verabschieden, dass es nur in deinen Gedanken gibt. Dein Junge ist real und jungs sind toll. Sie machen auch genauso mädchensachen. Sonst gebe es keine Tänzer, keine Erzieher oder Pfleger. Das sind sonst Berufe die typisch weiblich sind, aber es gibt auch genügend Männer in ihnen. Also hängt es mehr vom Charakter als Geschlecht ab.

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Ich würde ohne nur eine Sekunde zu überlegen mit dir tauschen wollen, sofort !!!

(seit über 2 Jahren im KiWu. Mittlerweile kurz vor 2. Kryotransfer, wenn der nicht klappt steht wieder Hormonstimulation an...)

Es macht mich traurig und wütend zugleich, so etwas zu lesen.

Du bist doch alt genug um dir vorher darüber klar geworden zu sein, dass sich einiges ändern wird?! Erstrecht wenn es ein Wunschkind war, wie du ja schreibst.

Ich wünsche dir sehr, dass du die Zeit mit deinem Kind bald genießen kannst.

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Ob du es glaubst oder nicht - solche Gefühle können jeden ereilen. Belies dich ruhig. Selbst mit dem gewünschtesten Wunschkind. Und man bereitet sich mental darauf vor. Aber die Gefühle des kompletten Fremdbestimmtseins am Anfang, darauf kann man sich nicht vorbereiten. Das trifft jede Frau unterschiedlich.

Ich verstehe, dass es dir mit deiner Geschichte schwer fällt so einen Beitrag zu lesen. Aber an die TE, du bist nicht allein. Vielen Frauen geht es so am Anfang. ABER es wird besser. Ich kenne persönlich keine Frau bei der es wirklich so geblieben ist. Klar gibt es Fälle, da bleibt das wirklich so. Aber es ist wirklich selten!!!

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Danke für diese emphatische Antwort.❤️
Ich hätte das auch niemals von mir selbst gedacht, weil ich wie gesagt auch sehr dankbar für die Schwangerschaft war.

Aber ja, diese Fremdbestimmung ist wirklich heftig. Und gerade wenn man vorher auch ein sehr erfülltes Leben hatte trifft es einen glaube ich noch härter weil man immer mit früher vergleicht.😮‍💨

Und an die Antwort darüber.
Ich wünsche dir, dass es ganz schnell mit dem Baby klappt. Meine Frage sollte natürlich nicht triggern.

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<<<Aber ich bin so unglücklich als Mama.
Ich vermisse mein altes Arbeitsleben und das Gefühl Feierabend zu haben.<<

Liebe TE,

da kann ich dich sehr gut verstehen. Als mein Großer geboren wurde und die Monate danach fühlte sich Hausfrau und Mutter komisch für mich an. Mein Großer schlief schnell durch, deswegen hatte ich auch genügend Zeit für Haushalt, Bücherlesen etc. Aber eins fehlte, meine Arbeit. Ich fing dann nach 14 Monaten wieder stundenweise an zu arbeiten, was mir sehr gut tat.

Die Frage stellt sich, wie lange hast du denn Elternzeit genommen?

LG Hinzwife

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Liebe Anny,


ich fühle dich so so sehr und verstehe dich. Ich liebe meinen Sohn und könnte mir nichts schöneres vorstellen. Aber wenn man abends in der einstündigen Einschlafbegleitung hängt und nebenher Instagram durchschaut und all die Leute sieht die unterwegs sind .. Ja dann überkommt einen manchmal der Neid. Und das ist nicht schlimm, und es wird besser. Man wird freier mit der Zeit. Wir sind jetzt bei 2-3 Stunden Stillabständen. Werde mal in der nächsten Zeit alleine mit einer Freundin frühstücken gehen (bin trotzdem in 5min Rufnähe, wann weiß ja nie). Fordere Zeit für dich ein, und Haushalt ist keine Me-Time! Mach einen Spaziergang ohne Kind, nimm dir ein Buch zum lesen mit in die Badewanne. Schaffe dir Freiräume, anders geht es nicht.

Hast du mit deinem Partner drüber gesprochen? Wie entlastet er dich abends?

Zum Thema Geschlecht. Nach einer FG war mir das Geschlecht wirklich egal, und inzwischen noch mehr da ich froh bin das mein Sohn „nur“ beidseitig schwerhörig ist und ansonsten gesund ist. Wir wissen nicht mal, ob wir ein zweites Kind bekommen werden, da uns die Schwerhörigkeit eventuell schon stark im Alltag einnehmen wird. Ich weiß das du nicht undankbar bist, aber auch Mädchen können laut und wild sein. Ich war zum Beispiel ein lautes Mädchen, was rebellisch war und immer dreckig nach Hause kam. Denk weniger in Schubladen. Dein Junge ist einzigartig, und wird toll sein so wie er ist. Egal ob laut, oder leise. Oder wild oder ruhig.

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Liebe TE,

Ich bin vor 3,5 Wochen Mama geworden und wie viele Abende saß ich schon weinend da. Die Hormone, das Glück, die Angst etwas falsch zu machen, die Überforderung, der Schlafmangel, die Belastung in Clusterphasen... Wie oft war ich schon neidisch, dass mein Mann einfach raus gehen kann (wir haben noch keinen Rhythmus und ich stille) obwohl er versucht mlr alle möglichen Freiräume zu schaffen. Es frustriert mich manchmal, dass ich nicht das machen kann, was ich wollte weil ich stundenlang auf dem Sofa festsitze und ich stille. Dennoch ist dieses Wunschkind absolut geliebt, ich schau ihn manchmal an und könnte einfach weinen. Gleichzeitig wünsche ich mir dass die Wochen etwas vergehen und wir mal einen Rhythmus haben und auf der anderen Seite hätte ich manchmal gerne die ersten Tage zurück, in denen man so in seiner Bubble lebt. All die Gefühle sind okay und gehören dazu und zu dir. Auf social Media wird so oft suggeriert, dass man alles toll finden muss. Das heißt aber nicht, dass man sein Baby nicht liebt und nur das Beste möchte!

Übrigens wollte ich anfangs auch lieber ein Mädchen und jetzt ist der kleine Mann da und es ist so, als ob das genau so sein muss und ich kann es mir gar nicht anders vorstellen. 🥰

Alles Gute für euch!

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Lass den Gedanken mit dem Mädchen gar nicht soo viel Raum. Mach dir einfach immer wieder klar was für Vorteile es hat einen Sohn zu haben, klingt zwar blöd aber such dir doch mal Statistiken raus wie benachteiligt Frauen immer noch sind, vieeel öfter betroffen von häuslicher, sexueller Gewalt etc.
Außerdem auch immer wieder vor Augen führen dass auch Mädels wild sein können etc.
Ansonsten kann ich dir nur sagen das man sich an das Leben gewöhnt

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Vielleicht hilft es die neue Situation weniger als "Rolle" zu sehen. Denn das Mamasein wird ja nicht irgendwie von außen übergestülpt, sondern es kommt ja vielmehr aus dem Herzen. So viele Frauen vor uns waren auch schon Mütter - unsere Mütter und Großmütter...

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Hallo, ich denke du solltest dir Hilfe suchen, vielleicht beim Psychologen oder Jugendamt. Es ist sehr schlimm wenn man als Kind nicht gewollt ist, dein Kind wird das spüren. Ich kann es persönlich absolut nicht nachvollziehen, warum man ein Kind bekommt, wenn man keine Mutter sein will, aber es ist wie es ist. Übernimm Verantwortung, wenn du deinem Kind keine Liebe geben kannst, weil dir deine Freiheit wichtiger ist sollte es nicht bei dir aufwachsen.
Ja es ist anstrengend, aber das wusstest du doch, hört sich an als hättest du dich gesellschaftlich genötigt gefühlt noch ein Kind zu bekommen, von wegen die Uhr tickt.

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Mit der psychologischen Hilfe gebe ich dir recht. Die sollte man bei so etwas in Anspruch nehmen.

Ihr aber gleich alles abzusprechen bzw einfach zu sagen "überlegst Dir vorher besser" ist nicht fair.
Mir geht es ähnlich und ich vermisse auch ganz viele Dinge, von denen ich nie gedacht hätte, dass sie mir so wichtig sind. Ich war schon immer ein absolutes Arbeitstier und dachte, dass es ein tolles Jahr wird, wenn ich in Elternzeit bin und ich das als "Auszeit" von der Arbeit habe. Das war vielleicht blauäugig, aber ich vermisse meine Arbeit ganz ganz doll und auch meine Kollegen, die viel soziales Umfeld ausmachen.
Ein Kind ist doch eine riesen Umstellung und der eine kommt damit superschnell gut zurecht und andere brauchen halt länger.
Meine Tochter ist 6 Monate und ich komm oft immer noch nicht klar als Mama und mit dem neuen Leben.
Wünsche ich mir mein altes Leben oft zurück? Ja!
Möchte ich mein neues Leben aufgeben? Nein!
Wünsche ich mir, dass beide leben irgendwann zusammenpassen und gehören? Ja, absolut!!! Aber das dauert bei mir und der Weg dahin ist lang... und vielleicht geht es ihr ähnlich oder alles wird erst besser, wenn das Kind älter ist. Ich zb bin auch keine Babymama uns freu mich, wenn sie grösser wird.

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Was du beschreibst ist aber etwas ganz anderes. Klar wünscht man sich ein paar Sachen zurück, oder ist mal überfordert, vermisst die Arbeit. Die TE sagt ja aber, sie würde es gerne rückgängig machen das ist schon eine andere Hausnummer. Ich spreche ihr ja nichts ab, ich finde es nur so traurig. Ich weiss leider wie es ist eine Mama zu haben, die gerne ihr altes Leben wieder haben wollte und sich nicht um ihr Kind gekümmert hat, bzw ich habe den Hass gespürt, weil ihre Freiheit weg war. Da bin ich etwas emotional voreingenommen.

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Liebe TE,
ich habe ein Mädchen und seit kurzem einen Jungen und ich kann dir sagen, es ist beides wunderschön. Genieß deinen kleinen gesunden Jungen. Der Rest stellt sich ein :)