Wir erwarten in den nächsten Tagen unser zweites Kind. Ich bin aufgeregt, am liebsten darf es sofort los gehen 🧸🩷
So ganz kurz vor meinem ET überkommt mich aber noch Mal stark der Gedanke:" was ist mit meiner Erstgeborenen?"
Diese Gedanken gehörten in der Schwangerschaft immer Mal wieder dazu und sind wohl auch normal.
Meine bald-Große war und ist ein unkompliziertes Kind. Ich glaube und vor allem wünsche mir natürlich auch, dass sie gut mit der Veränderung zurecht kommt und eine ganz tolle Schwester sein wird. Eifersucht O.ä. gehört wohl immer dazu. Das ist mir klar.
Aber jetzt gerade mache ich mir etwas Gedanken, dass ich selbst mit der Veränderung zu kämpfen habe. Wir freuen uns riesig auf die neue Familienkonstellation, aber ich habe ein wenig Angst meine Erstgeborenen ein stückweit "zu verlieren"
Bei meinem Mann und mir gab es nie wirklich eine klassische Aufteilung von Aufgaben bzgl unserer Tochter. Wir haben sie beide von Tag eins an gleichermaßen versorgt und bespaßt.
Also auch wenn Nummer 2 da ist, wird es mit Sicherheit nicht so sein, dass ich aufs Baby konzentriert bin und mein Mann die Große betreut.
Diesbezüglich mache ich mir also keine Gedanken.
Aber ich habe trotzdem Angst mehr Abschied auf emotionale Weise nehmen zu müssen als mir lieb ist. Ich bin keine Helikopter-Mutter und weiß, dass loslassen auf eine gewisse Weise immer dazu gehört. Meine Tochter ging bereits früh in die Kita. Das ist ein Beispiel dafür, dass es solche Situationen auch schon für mich gab und wir sie gut gemeistert haben.
Mir ist es dennoch wichtig meine Gedanken gerade Mal festzuhalten und vielleicht kann mir die ein oder andere Mama ein wenig "Mut" machen, die Angst ein wenig nehmen.
Das sich was verändert ist mir grundsätzlich klar und ist ja auch erwünscht ☺️
Ich glaube ich bin einfach gerade noch Mal von Hormonen überschüttet 🙈
Bald 2. Baby - Gefühle erstes Kind
Vielleicht noch kurz zur Info: die große ist 4
Huhu,
Deine Gedanken sind ganz normal und ich hatte sie auch. Du wirst beide Kinder gleich lieben. Jedes auf seine Art. Die erste große Aufgabe war zu akzeptieren, dass du deine Aufmerksamkeit nicht gleichzeitig auf alle Kinder verteilen kannst. Du und auch deine Kinder, besonders die Große, müssen lernen und akzeptieren, dass immer ein Kind warten muss. Aber das ist vollkommen in Ordnung. An der Supermarktkasse muss man ja auch warten bis man dran ist. Man gewöhnt sich daran. Eine weitere Herausforderung war, das erste Mal beide Kinder gleichzeitig ins Bett zu bringen allein 😅. Zum Glück war Kind 2 in der Hinsicht sehr einfach.
Erstmal ist es schön zu hören, dass auch andere Menschen meine Gedanken "normal" finden.
Ich glaube wie gesagt, dass da noch Mal was hochkommt, weil ich so kurz vor ET bin.
Hinzu kommt, dass ich in dieser Schwangerschaft ständig Beschwerden hatte und auch schon früh keine Energie mehr , so dass meine Tochter nicht so viel mit mir machen konnte. Das macht mir ein schlechtes Gewissen, aber ich finde dass sie es für gemeistert hat und immer "Verständnis" hatte.
Generell haben wir es immer so gehandhabt, dass wir ab einem gewissen Zeitpunkt nicht immer gesprungen sind, wenn meine Tochter irgendwas wollte. Das sie schon ein wenig gelernt hat zu warten, auch wenn das natürlich noch sehr ausbaufähig ist. Sie ist halt auch noch klein und ich glaube, das dürfen wir nicht aus den Augen verlieren
Ich kann dir insofern Mut machen, dass sich alles zum Guten entwickeln wird aber dass die neue Konstellation und die neuen Positionen in der Familie trotzdem anfangs alles durcheinander bringen wird und das nicht im positiven Sinne.
Ich habe mir auch nur Sorgen gemacht, wie unsere Große das neue Geschwisterchen aufnehmen könnte, meine eigene Zerissenheit und emotionale Trauer aber total unterschätzt. Die erste Woche hat sich für mich persönlich wie Liebeskummer angefühlt. Unsere Große hat das toll gemeistert, aber ich hatte das Gefühl sie ein ganzes Stück weit an das Baby verloren zu haben und das hat mich wirklich fertig gemacht. Es ist schon in gewisser Weise ein Abschied vom Erstgeborenen und der ganzen (tollen) Zeit, welche man zuvor mit ihm verbracht hat. Aber: Ein ganz wichtiges Familienmitglied kommt dazu. Ein Geschwisterchen für dein großes Kind, eine neue große Liebe für euch. Das kann durchaus etwas sehr Wertvolles und Gewinnbringendes auch für den Großen sein.
Am Anfang mag es hart, chaotisch und oft schwierig sein, aber es wird sich ganz toll entwickeln und dann willst du es nicht mehr anders haben.
Woher kamen diese Gefühle insbesondere in der ersten Woche ?
Kannst du das konkret benennen ? Waren die Umstände dementsprechend ? Also zb. Die Woche über in Krankenhaus und vorher nie lange vom Kind getrennt ?
Hattest du je das Gefühl dass dein erstes Kind dir die Situation "übel nimmt"?
Hast du zu dem Zeitpunkt oder später etwas getan um wieder mehr am ersten Kind dran zu sein ? Z.b. exklusive Zeit mit ihm?
Wie friß ist der Altersunterschied?
Ich war eigentlich nur 2 Tage im Krankenhaus (Kaiserschnitt) und bin am 3. Tag auf eigenen Wunsch nach Hause, weil es mir recht gut ging. Meine große Tochter war 3 Jahre alt und bei meiner Mama.
Die Trennung war es nicht. Unser Kind war auch schon zuvor mal ab und zu bei der Oma auch über Nacht.
Es war für mich der Abschied vom Einzelkind, der mir schwer gefallen ist, obwohl ich immer zwei Kinder haben wollte. Es war die Traurigkeit darüber, nie mehr so lange Zeit und Spaß mit ihr haben zu können, wie wir das miteinander wollen. Wir hatten eine sehr enge Beziehung, haben sehr viel miteinander unternommen, eine richtig schöne, innige Zeit zu Zweit.
Das tat mir leid, besonders für sie.
Plötzlich ist da ein hilfloses Baby da, welches dich auch ständig braucht. Das Baby schreit, will gewickelt und gestillt werden und dein Kind fragt dich etwas oder möchte dir etwas zeigen, was ihm wichtig ist und du kannst es nicht genießen oder dich freuen wie zuvor, weil du gerade dafür gar keine Zeit hast.
Das fand ich schlimm. Daran musste ich mich erstmal gewöhnen. Das hat bestimmt mehrere Wochen gedauert. Ich konnte mein 1. Kind plötzlich nicht mehr genießen. Es war eher wie eine zusätzliche Belastung zum Baby und dieses Gefühl in mir fand ich zum Schreien ungerecht ihr gegenüber. Diese ständige Zerissenheit. Das nicht mehr genießen können meines einen Kindes wegen der Doppelbelastung 2 Kinder. Auch der Gedanke daran, dass sich das ja jetzt auch nie wieder ändern wird.
Mein Mann hat in der Anfangszeit viel mit ihr unternommen, was ihrer Beziehung auch recht gut getan hat. Ich habe ab und zu mit ihr alleine etwas gemacht aber natürlich nicht mehr so frei und ohne Zeitlimit, wegen dem Stillen. Meistens waren wir zu Dritt, weil mein Mann bald wieder in seine Agentur musste.
Ich konnte das Baby sofort lieben. Das war kein Problem, ich war schockverliebt.
Nur das emotional auf die Reihe zu bekommen, beiden nicht gleichermaßen und gleichzeitig gerecht werden zu können… das war gar nicht meins;) Daran musste ich mich gewöhnen und als der Gewöhnungsprozess abgeschlossen war, fand das ich zwei Kinder zu haben nur noch schön. Sie haben toll miteinander harmoniert. Unsere Große war und ist die beste Schwester und sein Beschützer.
Was ich zuvor darüber weinen hätte können, wie blöd sich die Situation anfühlt, hätte ich im Anschluss nur noch darüber weinen können, wie schön es mit den beiden ist bis heute (7 und 10 Jahre inzwischen).
Letztes habe ich mit meiner Tochter über diese Bedenken und Sorgen nach der Geburt ihres Bruders gesprochen. Sie hat gelacht und gemeint „Ach Mama, was hast du dir unnötig Sorgen gemacht. Ich habe mich so auf ihn gefreut und war so stolz ihn zu haben.“ Da hätte ich schon wieder weinen können ;)
Eifersucht ist kein Muss und war bei meinen Kindern in den ersten Jahren tatsächlich kein Thema. Aus Sicht des älteren Kindes waren wir Eltern und K1 ein Team, das ein Baby hinzugewonnen hat, um das wir uns alle 3 gemeinsam gekümmert haben 😅. Also Konkurrenz kam da gar nicht erst auf. Und da die ersten 2 Monate beide Eltern zu Hause waren, kamen die Kinder anfangs beide nicht zu kurz. Trotzdem hat sich vorübergehend die Beziehung zwischen K1 und meinem Partner sehr intensiviert. K1 hat gemerkt, dass ich aufgrund des Stillens eine Zeit lang (ohne es zu wollen) öfters das Baby als erste Priorität hatte, während mein Partner für K1 jederzeit zur Verfügung stand. Das hat unserer Mutter-Kind-Beziehung aber nicht dauerhaft geschadet. Sobald die Bedürfnisse des Babys weniger dringend wurden und ich flexibler reagieren konnte, hat das auch für K1 wieder gepasst.
Wir haben das Glück, dass unsere Kinder von der Persönlichkeit toll zusammenpassen und sich sehr mögen. Sie würden nicht aufeinander verzichten wollen. Also obwohl wir Eltern für das einzelne Kind unterm Strich natürlich weniger Ressourcen haben, ist die Geschwister-Beziehung bisher für die beiden ein großer Gewinn und macht das mehr als wett.
Genau so würde ich es mir auch wünschen:
Mama, Papa und die große als Team welche sich um das kleine kümmern, aber natürlich ohne das die große zu kurz kommt.
Was habt ihr dafür gemacht, dass es sich so anfühlte ? Oder passierte es einfach ?
Mein Mann kann aktuell leider nicht in Elternzeit gehen. Wahrachein wird er das ab Sommer.
Ich weiß schon dass ich K2 nicht stillen werde. Das macht auf der Ebene dann evtl auch vielleicht einen Unterschied
Wie alt sind deine Kinder vom Alter her auseinander ?
Wenn er grundsätzlich Elternzeitberechtigt ist, ist meine dringende Empfehlung tatsächlich wenigstens die ersten 4 Wochen EZ oder Urlaub zu nehmen. EZ „kann“ man immer nehmen.
Bedenke: du bist im Wochenbett, alleine mit 2 Kindern wäre das echt hart, auch mit unkomplizierten Kindern.
Ich hab mal in einem Vortrag über Geschwisterbeziehungen gehört, dass jedes neue Familienmitglied das bestehende durchschüttelt, als würde man ein Mobile anstupsen. Und es dauert bis zu einem Jahr, bis es sich wieder einpendelt.
Bei uns war’s dann halb so wild. Mein Mann und ich haben auch viel aufgeteilt (wie immer schon) und er hatte nicht nur die Große und ich nur das Baby. Das war absolut nicht so.
Und ich hab meine Große auch nicht „verloren“ oder so. Wir haben immer noch ein super Verhältnis.
Hi,
mein Großer war 3 Jahre alt, als seine kleine Schwester geboren wurde. Ich bin ehrlich, ich hab mir da überhaupt keine großen Gedanken gemacht und es wäre auch völlig unnötig gewesen. Mein Verhältnis zu meinem Großen hat sich nicht im geringsten geändert, wir haben darauf geachtet das sein Alltag gleich bleibt. Seine Schwester kam Donnerstag Abend auf die Welt, Freitag morgens als er aufwachte, hat er sie sich kurz angeschaut und ist dann mit Papa runter zum spielen ins Wohnzimmer (ich habe ambulant entbunden). Den Tag durfte er dann vom Kindergarten daheim bleiben, aber Montags ging es dann direkt wieder in den Kindergarten auch wenn mein Mann 2 Wochen daheim war. Er durfte sich nur aussuchen, wer ihn in den Kindergarten bringt. Dann wurde die kleine Schwester vorgestellt im Kindergarten, da war er ganz stolzer Bruder :D und hat dann mit seinem Erzieher noch ein Willkommensschild gebastelt. Das war bei uns im Kindergarten so üblich, wenn ein Kind ein Geschwisterchen bekommen hat, wurde das bekanntgegeben.
Danach blieb die Kleine beim Papa und ich hab ihn gebracht.
Wir hatten nicht viel weniger Zeit miteinander, beim stillen hab ich ihm mal vorgelesen, hatte aber das Glück, das Kind 2 genauso ein Turbostiller war, also das waren meist nur 15 Minuten. Ich hatte Vormittags Zeit fürs Baby und Nachmittags gehört die Zeit, wenn das Baby schlief dann ganz dem Großen.
Wir hatten daher auch nicht mit Eifersucht zu kämpfen, weil ja quasi alles beim alten blieb, es gab auch kein großes Bohei, wie toll es jetzt ist, dass das Baby geboren ist, wir haben das quasi für ihn so mitlaufen lassen, als wäre das alles ganz normal und so lief es dann auch.
Meine Beziehung ist bis heute zu beiden Kindern sehr gut, auch wenn der Große gerade in der Vorpubertät steckt und etwas stachelig wird, gleichzeitig aber abends immer noch Schlaf Kindlein schlaf hören und mit mir kuscheln will. Es ist für ihn glaube ich gerade nicht ganz leicht, er wird jetzt 10. Seine Schwester wird im Mai 7 und ist frisch eingeschult.
Beides sind tolle Kinder, ich liebe beide unendlich und könnte nicht sagen, dass sich daran seit ihrer Geburt irgendwas geändert hat. Ich hatte auch nie das Gefühl, dass der Große dann plötzlich so groß wäre im Vergleich zum Baby, was manche ja sagen. Er war immer noch mein kleiner 3 Jähriger, der gerade mit dem Kindergarten gestartet ist.
Vielleicht bin ich da auch einfach etwas pragmatisch veranlagt :D Ich fand auch die Hochzeit toll, aber gefühlsmäßig hat sich nach der Hochzeit auch bei mir nichts verändert, auch bei meinem Mann nicht. Wir waren vorher verliebt und das hat sich danach nicht geändert, wir fühlten uns genauso wie vorher, nur dass ich eben einen anderen Namen hatte. Auch jetzt nach fast 15 Jahren ist das immer noch genauso.
Bei uns war Eifersucht kaum ein Thema, mein Mann und ich waren auch 4 Monate gleichzeitig zu Hause.
Unser Sohn war genau 2 Jahre alt, als die Kleine kam und kennt es gar nicht mehr anders.
Da ich mich am Anfang wegen Stillen sehr viel ums Baby gekümmert habe, hatte ich wenig Zeit mit dem Großen.
Das fand ich schon sehr schade und er ist in dieser Zeit noch enger mit dem Papa geworden - hat sich aber nach wenigen Wochen alles wieder eingependelt.
Wichtig ist aus meiner Sicht, dass man sich bewusst auch mal Zeit nimmt für das größere Kind, wenn das Baby schläft oder der Papa das Baby betreut.
Hier berichten ja einige, dass der Papa anfangs zu Hause war.
Das ist für uns leider nur ganz schlecht möglich und wie müssen uns überlegen wie wir es gut hinbekommen.
Ein wenig stresst mich der Gedanke auch in der ersten Zeit alleine mit den beiden zu sein, wobei die Große in die Kita geht.
Ein anderer großer Punkt ist das stillen. Da ich nicht stillen werde, fällt dieser Punkt bei uns raus. Wir sind also beide dazu in der Lage das Baby gleichermaßen zu füttern und auch andere Dinge zu machen.
Ich kann es sehr nachempfinden. Als mir klar wurde, dass das der Tag ist, an dem mein zweites Kind geboren wird (da Wehen stärker wurden), habe ich um mein erstes Kind geweint. Ich hatte Abschiedsschmerz (völlig irrational natürlich). Unser erstes Kind war da allerdings auch erst 20 Monate alt. Ich dachte immer, es lag daran, dass es vielleicht doch "zu früh" war. Schön zu lesen, dass es nicht nur mir so ging.
Das Gefühl hat mich noch eine Weile begleitet, auch wenn ich mir natürlich Mühe gegeben habe, der neuen Situation gerecht zu werden. Aber insbesondere im Wochenbett mit ständigem Stillen etc. hatte ich immer das Gefühl, da liegt (im wahrsten Sinne) jetzt immer etwas (oder jemand ) zwischen uns.
Als dieses Gefühl (nach ca 2-3 Monaten) wegging wurde es abgelöst vom schlechten Gewissen meinem zweiten Kind gegenüber. Ich hatte das Gefühl, die Anfangszeit mit ihr nicht richtig wahrgenommen und genossen zu haben ... Wie absurd Gefühle manchmal sind Zum Glück hat alles seine Zeit und wächst sich (auch bei mir) aus.
Ich liebe beide Kinder wie verrückt und habe zu beiden eine (wie ich finde) sehr gesunde und unbelastete Beziehung.