Hallo,
ich bin gerade sehr geknickt.
Seit ihrer allerfrühsten Kindheit konkurriert meine Tochter mit mir.
Ich singe gerne, habe in meinem Leben immer viel Musik gemacht. Das wollte ich auch meinem Kind weiter geben und habe ihr viel vorgesungen. Doch als sie ca. 2 war, hat sie mir "verboten" zu singen, hat jedesmal geschrien, wenn ich gesungen habe, dass ich aufhören soll....
Später, als ich es wieder versucht habe, hat sie mich blöd nachgemacht, gesagt ich hätte eine hässliche, tiefe Stimme....
Irgendwann habe ich ganz aufgehört zu singen.
Seit Jahren singe ich nicht mehr.
Ähnlich lief es mit dem Malen.
Ich habe ihr früh Stifte und Papier zur Verfügung gestellt.
Irgendwann habe ich mal Tiere für sie gemalt, zum Ausmalen.
Dann hat sie frustriert geschrien, ich könne viel besser malen als sie und geschrien und sich aufgeregt.
Das kam mehrmals vor - bis ich nicht mehr gemalt habe.
Ich möchte betonen, dass ich sie immer gelobt habe, sie in allem bestärkt habe und mich nie in den Vordergrund gestellt habe.
Ich war einfach nur so geschockt.
Andere Kinder geben damit an, was ihre Eltern alles tolles können und wollen so sein, wie sie.
Ich "durfte" in nichts gut sein. Ich durfte nicht mal meinen Hobbys nachgehen - sonst gab es gleich Ärger.
Meine Tochter ist inzwischen kurz vor der Pubertät.
Sie ist unglaublich ehrgeizig, will immer in allem die Beste sein.
Bei Brettspielen kann sie nicht verlieren - da gibt es auch jedesmal Drama.
Ich bin so traurig über diese Entwicklung.
Manchmal habe ich das Gefühl, sie liebt mich nicht.
Dabei liebe ich sie so sehr.
Sie ist so talentiert und klug. Sie zeichnet toll, ist super in allen schulischen Dingen, ist sehr intelligent.
Aber aus irgendeinem Grund sieht sie mich als Konkurrenz.
Warum??
Ich bin doch ihre Mama.
Kennt das jemand?
Ich will das nicht!
Tochter kritisiert alles an mir und konkurriert mit mir
Sie konkurriert nicht mir Dir.
Du hast Ihr beigebracht, dass, wenn Sie sagt "Mama hör auf mit XYZ", dass Du damit aufhörst. Wieso eigentlich?
Wenn Du singen möchtest, singe. Wenn es ihr nicht gefällt, steht es ihr frei den Raum zu verlassen oder Kopfhörer anziehen.
Wenn Du malen möchtest, dann male. Sie muss es sich ja nicht schauen, wenn es ihr nicht gefällt.
Ich gehe mit, dass Malen oder Singen eben "Kunst" ist und das immer im Auge des Betrachters liegt. Der eine wird Deine Stimme/Deine Bilder schön finden, ein anderer eben nicht. Das hat aber nichts mit Konkurrenz zu tun, sondern mit persönlichem Geschmack.
Ich verstehe Dich, dass man sich wünscht, von seinen nächsten Angehörigen für seine "Kunst" gelobt zu werden. Oder zumindest den Status zu haben, dass es ihnen gefällt. Das kann man aber leider nicht erzwingen.
Meine Mutter hat früher beim Haushalt machen oder Kochen immer das Radio laufen gehabt, selbstverständlich Schlager. Und während das Radio so lief, hat sie ununterbrochen mit-gepfiffen und das so schrecklich falsch. Ich konnte es einfach nicht mehr hören. Sie selbst fand es wohl recht okay. Ich kann mir ihre Reaktion bildlich vorstellen, wenn ich sie gebeten hätte, doch mit der Pfeifferei aufzuhören... (Kopfschmerzen/Telefonat jetzt mal ausgenommen).
Ich denke, Deine Tochter braucht klarere Regeln bezüglich des Umgangs miteinander. Wie reagiert sie denn auf Mitschüler/Freundinnen, die vielleicht auch gut malen können?
"Ich verstehe Dich, dass man sich wünscht, von seinen nächsten Angehörigen für seine "Kunst" gelobt zu werden. Oder zumindest den Status zu haben, dass es ihnen gefällt. "
Nein, das will ich ganz und gar nicht! Ich erwarte kein "Lob" für meinen Gesang, oder mein Malen. Und schon far nicht von meinem Kind. Aber ich will es machen dürfen.
Komisch finde ich dieses "Vergleichen" - schon in der frühesten Kindheit.
Dass man mit Anfang 30 ein Pferd "besser" hinbekommt, als ein 3-jähriges Kind ist ja normal, würde ich sagen.
Aber dass ein 3-jähriges Kind sich da so stark mit der Mutter vergleicht und "ausflippt" deswegen - das finde ich komisch.
Und ihre Ausraster waren da immer so extrem, dass ich es eben irgendwann gelassen habe - um des lieben Friedens willen.
Genau DAS war ein Fehler. Verbieten ließ ich mir von meinen Kindern ganz sicher nie etwas.
LG Moni
Naja das hast du Ihr "anerzogen" das sie das tut.
Mir könnte ein 2 jähriges mein Hobby nicht verbieten und würde es weiter machen. Egal ob singen, malen, basteln etc.
Das zieht sich dann natürlich über Jahre und festigt sich dann.
Fang wieder an zu singen.. zu malen und wenn es alles krumm und schief und hässlich sein sollte ist doch vollkommen egal. Solange du Spaß bei hast.
Und weil die 2-jährige will, dass du nicht singst, hörst du auf?
Finde den Fehler!
Ich würde sagen, das ist eine Mischung aus fehlender Erziehung und dem nicht angehen der niedrigen Frustrationstoleranz.
Ist sie auch in der Schule und bei Freunden so? Dann bleibt dir wohl nur ein ernstes Gespräch in der Psychologe.
Ist sie nur zu dir so, dann bleibt dir, den Quatsch nicht mitzumachen. Es lässt sich doch niemand das Singen, malen usw. von seinem Kleinkind verbieten. Da solltest du mal in dich gehen. Da finde ich dein Verhalten nicht normal.
ja, fang einfach wieder an Sachen zu machen, die du magst.
Wenn deine Tochter das nicht mag, muss sie halt JETZT lernen (eigentlich im Kleinkindalter, aber nun ja....), dass sie nicht alles zu bestimmen hat.
Mein Sohn mag auch nicht, wenn ich pfeife oder singe. Nun ja, ich kann es auch wirklich nicht gut. Ich muss ja nicht singen, wenn er in der Nähe ist und wenn ich das doch muss, dann hat er gelernt, dass er den Raum auch gerne verlassen darf. Setz dich da einfach mal durch. Ich habe meinem Teenager auch schon klipp und klar gesagt, dass ich gerne Rücksicht nehme (sie auch dann und wann von ihm erwarte), dass aber halt nicht alles nach seiner Nase läuft. Fand er auch nicht so doll. Wenn du das wirklich bei euch ändern willst, dann schaffst du das auch. Viel Spaß beim malen und singen
Sie konkurriert nicht mit dir,sie ist einfach nicht erzogen.
Nein, deine Tochter konkurriert nicht mit dir.
Sie ist schlicht nicht erzogen und tanzt dir auf der Nase rum und du tanzt mit 🤷♀️
Wieso zum Henker hört man auf zu singen oder zu malen, obwohl es seine Leidenschaft ist, nur weil das Kleinkind einen Wutanfall bekommt und ihren Kopf durchsetzen will?
Sorry, aber meiner Meinung nach, ist das ein hausgemachtes Problem deinerseits
Gehe deinen Hobbys nach. Melde dich in einem Laienchor an. Kaufe dir ein Skizzenbuch oder so. Gehe den Hobbys aber so nach, dass du sie deiner Tochter nicht auf die Nase bindest, also sie nicht damit nervst. Es scheint so, als sei sie als kleines Kind entweder verunsichert gewesen, dass Mama das besser kann als sie oder irritiert bzw. verärgert, dass Mama das gleiche macht wie sie.
Sage ihr, dass sie jetzt alt genug ist, um ihrer Mutter auch Hobbys zuzugestehen und dass du diese Hobbys nur für dich ausübst. Erwähne möglichst nicht ihr Verhalten als kleines Kind, das könnte für sie peinlich werden.
Es sieht so aus, als ob du eine Kleinkindphase, die oft typisch ist ("das darfst du nicht, da darfst du nicht sitzen, die Tasse darfst du nicht benutzen, nimm die rote!" usw.) viel zu ernst genommen hast. Du hast eventuell "Erziehung auf Augenhöhe" etwas zu wörtlich genommen.
Das ist aber mMn nicht schlimm. Ich würde mir ein paar Sätze zurecht legen und die gelassen nebenbei aussprechen, etwa "Eltern haben auch Hobbys. Ja, das Leben ist schwer!" oder "ich mache jetzt etwas nur für mich, du bist alt genug, das zu verstehen. Es hat nichts mit dir zu tun. Ich rede dir in deine Hobbys nicht rein, mache das mit mir auch nicht!"
Das Problem hast aber nur du, weil du deiner Tochter halt vermittelt hast, dass ihre Aussagen absolut ernst zu nehmen sind, statt ihr zu vermitteln, wo deine Grenzen sind und was sie (nicht) entscheiden kann.