Hallo ihr Lieben, ich bräuchte ein paar außenstehende und unbefangene Meinungen zu meiner aktuellen Situation bzgl der Schwiegereltern.
Ein paar Eckdaten zur Vorgeschichte:
- Schwiegervater behandelte meine Schwiermutter immer schlecht, betrog sie, die war für ihn nichts wert was er immer kund tat, ich versuchte sie oft zu schützen.
- Sie verlies ihn, er heiratetet seine Affäre
- mit 21/22 bekam mein Mann und ich unseren ersten Sohn, der schwerst mehrfach behindert ist. Seit dem haben mein SV und ich uns etwas zusammen gerauft. Bis jetzt dachte ich immer er wäre ein guter Opa.
Mein Sohn ist jetzt 13 und ich mit unserem zweiten Wunder schwanger. Allerdings ist die Schwangerschaft nicht ganz so entspannt wie meine erste und ich habe immer wieder mit dem gmh etwas zu kämpfen. Letzte Woche hat sich mein Sohn in der Schule den Mittelfußknochens gebrochen bei einem Unfall, leider hatte der Lehrer keine wirkliche Info über den Unfall gegeben und erst als er nach der Schule zuhause war, fiel mir auf, dass was nicht stimmt. Da mein Mann nicht da war und mein Vater leider sehr krank ist körperlich, rief ich die SE an um zu fragen ob sie mir helfen können mit dem Transport zum Arzt, da ich den Rolli nicht ins Auto heben konnte. Sie kamen sofort und schauten sich meinen Sohn an. Laut ihrer Meinung war alles in Ordnung und sie wollten nicht fahren da er nur „markiert“. Sie zwangen ihn abends sogar noch selbst die Treppe hochzulaufen um mir zu zeigen dass ich übertreibe, dabei wollten sie ihn eigentlich hoch tragen und ich rief noch wütend dass man doch sieht das er Schmerzen hat. Mein Sohn kann nicht sprechen und kommuniziert auch nicht richtig. Mit mir gebärdet er etwas, aber sonst mit niemanden. Am nächsten Tag fuhr ich dann zu einem Unfall Chirurgen, weil mir das keine Ruhe ließ, auch die Schule behauptete weiterhin er wäre nur gestolpert. Mein Dad hat mir so gut es geht versucht zu helfen. Ergebnis: Mittelfußknochen gebrochen. Ich schrieb dies den SE, da sie informiert werden wollten und sie boten an, dass ich meinen Sohn dorthin bringe und sie die zwei Nächte übernehmen bis mein Mann frei hat. Deren Wohnung ist auf einer Ebene. Also fuhr ich hin und mein Sohn hatte dort schon öfters geschlafen.
Als wir ankamen war mein SV schon sehr gereizt und hat versucht mich in allem zu provozieren. Was ich alles falsch mache und er besser macht etc, aber ich ließ mich nicht drauf ein und versuchte die Situation zu entspannen. Bis mein SV den Wohnzimmertisch auf Seite heben wollte und meine SM den Tisch „falsch“ angepackt hat. Er ist komplett ausgeklinkt. Mein Sohn lag auf der Couch und meine SM setzte sich neben ihn, sie lies sich eher Fallen, riss die Arme mit gespreizten Fingern vor Gesicht und Kopf, weinte mit weit aufgerissenen Augen und schunkelte sich leicht vor und zurück. Ich stand unter Schock, genau wie mein Sohn. Mein SV lief schreiend durch die Wohnung und ich versuchte ihn zu beruhigen, aber er hörte nicht auf zu schreien wie dumm und Scheiße seine Frau ist. Sie sah panisch aus. Er rannte raus und schloss die Haustür von außen ab. Also blickte ich zu ihr und sagte, dass ich jetzt mit meinem Sohn fahre und sie bitte mitkommen soll. Bei mir schrien alle Alarmglocken. Er kam wieder rein und sie sagte „nein Julia, der kleine bleibt hier wie abgemacht“. Das hörte mein SV und ging dann auf mich los. Schrie dass ich nicht mehr sauber ticke, mich verpissen soll aber das Kind bleibt hier. Ich sagte nur „ok das reicht“, wollte meinen Sohn hochnehmen und meine SE rannte zur Tür, schloss ab und rannte mit dem Schlüssel weg. Er rastete weiter aus, schrie die ganze Zeit wie ein irrer wie dumm und krank ich bin, dass ich doch kaputt gehen soll und ich ihm Scheiß egal bin. Mir fingen an die Tränen zu laufen und ich sagte mehrfach dass sie mir den Schlüssel geben soll, ich will jetzt sofort mit meinem Sohn fahren. Ich hatte wirklich Angst. Sie brach zusammen, hielt mich fest die ganze Zeit und packte immer wieder in mein Gesicht damit ich sie anschaue, obwohl ich mehrfach sagte dass sie die Hände aus meinem Gesicht lassen soll. Dann brach sie wie gesagt zusammen und klammerte sich an mir fest, ich soll bitte nichts mehr sagen und einfach den Jungen hier lassen, sonst würde es gleich noch richtig schlimm für sie werden. Ich weiß nicht ob er sie schlägt, aber mir kommt es so vor. Er rastete die ganze Zeit weiter im Hintergrund aus. Sie schob ihn zwischendurch zu mir und sagte er solle bitte mal auf mich zu gehen. Dabei legte er den Arm um mich, drückte zu und schrie mir ins Ohr dass er es ja versucht aber ich krank im Kopf bin. Ich versuchte dann ruhig zu sagen, dass ich jetzt sofort den Schlüssel haben will und mit meinem Kind nach Hause fahren will. Sofort. Wenn sie mir nicht endlich den Schlüssel geben will, muss ich die Polizei rufen. Daraufhin packte sie mir wieder ins Gesicht und sagte „ach Julia das sind nur deine Hormone“ und er lachte spöttisch im Hintergrund dass ich das ruhig versuchen soll. Mein Handy war im Wohnzimmer bei ihm. Sie hatte es geschafft mich aus dem Wohnzimmer zu ziehen und mein Sohn war dort drin. Ich bin nicht einmal mehr an ihn rangekommen, egal wie ich geschrien habe. Mein Baby im Bauch war die ganze Zeit am Boxen und treten. Das ganze ging 1 1/2 Stunden bis ich aufgehört habe zu weinen und so tat als wäre ich schuld gewesen und die Hormone und so tat als würde ich nicht fahren wollen und alles wäre ok. Er wurde zwar ruhiger, aber provozierte weiterhin in der Hoffnung dass ich ihm den nächsten Grund gebe. Sein Blick war einfach Psycho. Meine Hoffnung war dass sie sich soweit beruhigen, dass ich den Schlüssel irgendwie bekomme und mit meinem Sohn rausrennen kann. Ich hätte alles da gelassen. Das zog sich eine weitere Stunde.Sie nutzten einen Moment um meinen Sohn ins Bett zu bringen und verbarrikadierten die Tür. Der Haustürschlüssel war immer noch weg und die Tür zu. Ich hatte die ganze Zeit Angst. Mein SV setzte sich dann vor den Fernseher, aß sein Abendrot und ich wartete bis mein Sohn eingeschlafen war. Dann durfte ich fahren und ich nutze die Gelegenheit, wollte nach Hause, meinen Mann informieren und mit ihm zurückfahren und mein Kind holen. Mein Mann glaubte mir aber nicht… versprach aber meinen Sohn sofort morgens zu holen. Ich blieb die ganze Nacht wach, weinend. Mein Mann hielt sein Versprechen und meinem Sohn ging es gut. Ich war so erleichtert als er zuhause war. Abends versuchte mein Mann nochmal mit mir zu reden und hörte diesmal richtig zu. Es war ihm einfach zu viel, deswegen hatte er dicht gemacht. Ich will meine SEs nicht mehr sehen und sollten sie jemals hier auftauchen, werde ich dieses Mal wirklich die Polizei rufen. Mein Mann hat Verständnis für mich und steht zu mir, sagt aber immer wieder dass wir das irgendwann versuchen müssen zu klären. Aber das kommt für mich nicht infrage. Ich habe Angst, Albträume und hasse mich dafür dass ich es nicht geschafft habe meinen Sohn dort mitzunehmen. Die SEs sind für mich unberechenbar und gefährlich.
Was würdet ihr jetzt an meiner Stelle machen? Ich verstehe dass mein Mann seine „heile Familie“ haben will. Aber es fühlt sich so an, als hätte man mir schlimme Gewalt angetan. Ich weiß nicht wie ich da jemals wieder vertrauen kann. Ich will dass die nie wieder in die Nähe meiner Kinder kommen… diese Verzweiflung, Angst… ich schäme mich so dass ich so schwach war und fühle mich erniedrigt ohne Ende. Mich verfolgt das ganze…
Es tut mir leid für diesen langen Text. Ich befürchte, dass ich etwas traumatisiert bin. 🙈
Schlimme Situation mit Schwiegereltern
Ich würde den Kontakt sofort abbrechen, meine Kinder nicht wieder dort betreuen lassen.
Ernsthaft, das ist keine gesunde Umgebung für euch alle.
Beende das, soetwas kann man niemandem zumuten.
Mir fehlen die Worte, so schlimm liest sich das alles.
Du und dein Sohn seid Opfer von Gewalt geworden.
Spontan würde ich sagen suche dir als erstes Umgehend Rat beim Weißen Ring. Das geht auch telefonisch und kostenfrei unter 116 006.
Lass dir von Experten helfen was nun zu tun ist um
1. die Täter zur Rechenschaft ziehen
2. die Situation aufzuarbeiten
3. eine Wiederholung der erweiterten häuslichen Gewalt zu vermeiden
Das ist schlimm, richtig schlimm.
Bitte geh direkt zur Polizei und zeige die SE an!
Dass du und dein Sohn eingeschlossen wurdet, ist eine Straftat.
Schütze dich, deinen Sohn und dein Baby! Dein Mann schafft es offensichtlich nicht und ist keine Hilfe.
Beratung findest du zB beim Weißen Ring.
Diese Menschen sind gefährlich.
Oh je. Ich hätte ja die Polizei gerufen und plädiere für sofortigen Kontaktabbruch. Wenn es Dir Dein eigener Mann nicht glaubt, könnte er bei mir die Koffer packen und zu seinen Eltern gehen.
Viel Kraft, die Story ist wirklich heftig:(
Das hätte ich früher auch immer zu anderen gesagt mit der Polizei :(
Aber ich kam erst nicht ans Handy dran und hatte Angst dass die Polizei nicht helfen wird, deswegen hatte ich auf meinen Mann gesetzt… leider. Ich hatte leider schon die Situation dass ich die Polizei rufen musste, drogenabhängige Cousine vor der Tür die Randale geschoben hat, und da hat die Polizei ewig gebraucht bis die da waren und kamen erst als sie wieder weg war. Ich hab von den Polizisten richtig Ärger bekommen dass ich die dafür gerufen habe und die waren der Meinung ich würde übertreiben. 🙄
Das war noch vor der Zeit als ich zum ersten Mal Mutter wurde. Weiß auch nicht was aus der Cousine geworden ist und will’s auch gar nicht wissen. 😅
Du beschreibst das voll nachvollziehbar, dass du dich hilf- und machtlos gefühlt hast. Das waren auch 2 Menschen, die völlig unberechenbaren waren und in ihrer Gewalt als Spielball dein Sohn, der sich nicht wehren konnte.
Aber genau diese Hilflosigkeit war ja sicher der Grund dafür, dass das ein so belastendes Ereignis ist.
Es ist auch einfach menschlich, dass wir nicht zu jeder Zeit alle Optionen sehen, um uns zu wehren. Und dein Mann war anscheinend der Dritte, der dysfunktional reagiert hat, der das verharmlost hat.
Das hört sich ja richtig crazy an. Dich einfach gefangen zu halten. Der SV sollte froh sein, dass du ihn nicht anzeigst. Finde tatsächlich schlimm, dass dein Mann dir nicht geglaubt hat und das Kind über Nacht dort gelassen hat. Kann total verstehen, dass du da kein Auge zubekommen hast.
Und dein Mann hat unrecht: IHR müsst da nichts klären. Die SE haben offenbar Probleme, aber sie müssen sich drum kümmern. Der SV sollte sich in Therapie begeben, anscheinend ist er nämlich gewalttätig oder die SM extrem ängstlich. Jedenfalls haben sich beide nicht normal verhalten, am besten sollten beide in Therapie + evtl Trennung, aber dazu könnt ihr sie auch nicht zwingen und geht euch so gesehen eigentlich auch nichts an.
Ihr dürft euch und vor allem euer Kind aber vor diesem toxischen Umfeld schützen!! Mach das bitte! Dein Sohn darf nicht das Schutzschild von der Schwiegermutter werden, das ist NICHT seine Aufgabe.
Ja, du bist durch diese unaussprechliche Angst wegen deinem Sohn und der Gewalt, die dir und deinem Sohn da von beiden angetan wurde, anscheinend traumatisiert.
Ganz klar, diese beiden Menschen würde ich auch nicht mehr in mein Leben lassen, schon gar nicht mit einem so verletzlichen Kind und schwanger.
Wichtig wäre mir jetzt, dass mein Mann diesen Abend und meine Gefühle vollumfänglich versteht. Ich würde nicht akzeptieren, dass er nen Schwamm drüber machen möchte.
Allerdings ist es ja so, dass er mit diesen psychisch kranken Menschen aufgewachsen ist. Wie mag sich das auf seine Gefühle ausgewirkt haben?
Meinst du nicht, du solltest diese Erfahrung mit jemandem besprechen, der auf Traumata und Gewalt spezialisiert ist? Zur Not mal in eine Frauenberatungsstelle gehen. Aber auch bei deinem Sohn würde ich hinschauen, ob da was zu heilen ist.
Ich habe mal in einem Nebenraum, als ich ein Praktikum machte, mitbekommen, wie ein Mädchen mit vielleicht ähnlichen Behinderungen Therapie bekam, weil sie missbraucht wurde. Dazu gehören sicher sehr spezielle Fähigkeiten. Gibt es so jemanden in eurer Nähe? Dieses Mädchen hat mit ihren Möglichkeiten ihre Gefühle ausdrücken können, und das könnte ihr geholfen haben.
Vielleicht müsst ihr ja keine jahrelange Therapie machen, aber einige wenige begleitete Gespräche wären möglicherweise entlastend? Dein Mann ist ja selbst Opfer dieser Menschen. Meinst du nicht, ihm würde professionelle Begleitung auch helfen? Oft tendieren Menschen, die so großgeworden sind wie er dazu, Gefühle kleiner zu machen, damit diese Ängste auszuhalten sind.
Euch als kleine Familie und dir für deine Schwangerschaft und Geburt wünsche ich alles Gute und die "richtige" Hilfe!
„Oft tendieren Menschen, die so großgeworden sind wie er dazu, Gefühle kleiner zu machen, damit diese Ängste auszuhalten sind.“
Den Satz finde ich ziemlich gut und passt leider auch sehr. Er hat es aber zum Glück verstanden und glaubt mir jetzt. Er versucht nur irgendwie die Situation zu retten, dafür fühlt er sich verantwortlich. Vielleicht ist das auch ein Gefühl seiner Kindheit.
Ja ich denke da hast du absolut Recht und bin auch froh dass ich schon eine Therapeutin habe die mich gut kennt. Bei ihr würde ich auf jeden Fall spontan einen Termin bekommen, ist immer so in Situation wo es mir sehr schlecht geht. Bspw als die Nackenfalte unseres Baby zu groß war und ich Panik hatte wieder so einen schlimmen Start mit Baby zu haben, da konnte ich noch am gleichen Tag abends zu ihr. Allerdings schäme ich mich vor so sehr für die Situation, dass ich es bis jetzt nicht geschafft habe darüber mit anderen zu sprechen, außer meinem Mann. Dabei hab ich eine tolle Therapeutin und eine tolle Familie zu der ich sofort könnte. Ich hab mir jetzt mein „Zwangsziel“ gesetzt, bis spätestens Freitag bei meiner Therapeutin anzurufen, auch wenn ich mich wirklich dafür schäme.
Ach Mensch. Warum schämst du dich denn so? DU hast NICHTS falsch gemacht. Ruf sie an. Für solche Vorfälle sind Therapeuten doch da.
Das ist einfach… krass!
Du hast bestmöglich gehandelt, aber trotzdem… krass.
Ich verstehe deinen Mann, aber da würde ich NULL nachgeben. Es muss auch NICHTS geklärt werden! Die können froh sein, dass du sie nicht anzeigst.
Das war Bedrohung, Freiheitsberaubung/-entzug. Das ist keine Lappalie! Das ist richtig krasser Sh**!
Lass NIE WIEDER dein Kind alleine da, gehe nie wieder dorthin! Lasse sie nicht bei euch rein! Schütze dich und deine Kinder! Alles Gute!
Die Tatsache, dass du ueberhaupt noch darueber nachdenkst, ob das Gewalt war und ernsthaft in Betracht ziehst, die Situation "klaeren" zu wollen, zeigt, dass du in einer sehr, sehr gefaehrlichen Dynamik steckst. Vermutlich hast du schon lange vieles akzeptiert, was weit, weit weg von akzeptabel ist, und dich an sehr ungesunde Beziehungen gewoehnt.
Du wurdest bedroht, man hat dir dein Handy weggenommen, dich koerperlich daran gehindert, die Situation zu verlassen, dich eingeschlossen und deinen Sohn festgehalten. Und Dein Mann hat einfach nur gesagt, dass du dich beruhigen sollst, und ein vollkommen hilfloses Kind ueber Nacht alleine dort gelassen? Und du warst so veraengstigt, dass du diese - vollkommen unverstaendliche - Entscheidung deines Mannes still akzeptiert und weinend abgewartet hast.
Eine gesunde, normale Reaktion waere gewesen, sofort die Polizei zu verstaendigen, nachdem du entkommen konntest, um unverzueglich deinen Sohn aus dieser Wohnung zu holen. Danach Anzeige und ein Annaeherungsverbot beantragen!
Wenn dein Mann den Ernst der Lage nicht sieht, dann hast du ein Problem, das noch weit ueber den total irren Schwiegervater hinaus geht. Findet dein Mann wirklich, dass das eine Situation ist, die man klaeren kann? Dann waere ich sehr, sehr vorsichtig, denn das zeugt nicht von einer gesunden Beziehung. Pass bitte gut auf dich und deine Kinder auf!
Da hast du etwas falsch verstanden. Ich will da überhaupt nichts klären. Das würde gar keinen Sinn machen und das würde nichts daran ändern, dass ich denen absolut nie wieder vertrauen kann. Mein Kind geht da nie wieder hin, die dürfen nie wieder hierhin. Ich will nicht dass die nochmal auch nur ansatzweise die Chance bekommen uns in so eine Situation zu bekommen. Die sind krank und unberechenbar. Meiner Meinung nach absolut gefährlich. Das steht fest und wird nicht umgeworfen, ich struggle nur immer wieder mit mir selber ob ich nicht „übertreibe“ dass ich nachträglich so traumatisiert bin. Ich habe schon schlimmes erlebt und kann sagen, dass ich eine sehr starke Persönlichkeit bin. Bzw war. So stark dass mein SV sich bis dato nie getraut hat was zu sagen. In dem Moment hat er meine schwäche ausgenutzt und die „Macht“ die er in dem Moment hatte. Aber genau das ist der struggel. Zu sagen „ich hätte die Polizei gerufen“, ist unfassbar einfach wenn man nicht in der Situation ist. Hätte ich früher auch immer gesagt und hab auch schon ein paar mal in Gefahrensituationen gesteckt. Wäre mir das nicht passiert, würde ich auch sagen „ich hätte die Tür eingetreten um raus zu kommen“. Aber mit einem Baby im Bauch und einem Sohn der dabei ist, bist du nicht mehr der Mensch der du davor mal warst. Dann traust du dich absolut nichts aus Angst dass die Person vor dir zuschlägt. Glaub mir, ich mach mir die größten Vorwürfe dass ich nicht direkt vor der Tür die Polizei gerufen und auf meinen Mann gesetzt habe. Ich hasse mich dafür dass ich so schwach war und meinen Sohn nicht mitnehmen konnte. Ich schäme mich so sehr und mir geht immer wieder durch den Kopf „was wäre wenn…“ die 8 Stunden wo mein Sohn über Nacht da war ohne mich, waren die schlimmsten meines Lebens und verfolgen mich. Ich hab als Mutter versagt.
Liebe Julia,
dieser Termin bei deiner Therapeutin ist bestimmt die beste erste Hilfe.
Deine Scham kann ich voll nachvollziehen, weil du deinen Sohn dagelassen hast.
Ich wünsche dir, dass du mit Gesprächen dir da selbst verzeihen kannst. Denn du hast diese Entscheidung getroffen nach einem harten Abwägungsprozess.
Letztlich war es keine "falsche" Entscheidung, weil ihr da alle körperlich heil rausgekommen seid. Du hast ja das Gefühl gehabt, dass der SV dir gegenüber gewalttätig werden könnte, wenn du deinen Sohn da irgendwie rausholst.
In deinem Kopf warst du in einer Ausnahmesituation - dein Sohn oder das Baby.
Aber dieser Prozess, dir da zu verzeihen, der dauert sicher.
Ja, und es könnte auch was bei deinem Sohn aufzuarbeiten sein, aber du MUSSTEST eine Entscheidung treffen. Auch als starke Person gibt es Situationen, in denen wir machtlos sind. Deshalb traumatisiert eine solche Situation ja so.
Ich kenne das, dass ich weiß, ich muss einen Termin machen und darum herum schleiche. Aber du weißt ja, dass du ihn machen wirst. Deine Therapeutin wird dich nicht verurteilen, - ganz sicher nicht.