Hallo,
um alles ein bisschen zu verstehen, muss ich ein wenig ausholen.
Meine Eltern sind geschieden - ich war 4.
Meine Mama seit ich 6 bin neu vergeben und dann auch verheiratet. Der neue Mann brachte 2 Kinder mit in die Beziehung- ich bin Einzelkind.
Seit sie meinen „Stiefpapa“ an ihrer Seite hat, war sie 2x im Jahr für 4-6 Wochen im Urlaub - um die Welt reisen.
Ich hatte keine schlechte Kindheit. Wir hatten alles was wir brauchten, nur eben keine Zeit. Ich war sehr auf mich alleine gestellt und viel bei meinen Großeltern oder meinem Papa.
Mein Papa wurde von Ihnen auch immer wieder unter Druck gesetzt. Ich selbst seit ich in der ersten Klasse war. Meine „Stiefgeschwister“ hatten bis zur Matura und Studium nur Einser, ich hingegen hab sehr gekämpft meiner Mama und ihren Mann gerecht zu werden. Mir viel die Schule nicht so leicht, wie den anderen beiden.
Ich war auch leider immer die Schlechte und ich wurde ( werde ich heute noch) immer als das Problem bezeichnet.
Sätze wie: „Unser Leben ist so perfekt mit meinen beiden Kindern, nur du machst immer wieder die Probleme“.
Probleme die keine sind. Ich habe mittlerweile selbst eine Familie - mein Mann und unsere 2 Kinder (8/3). Sie wollen meist nur die Große abholen und der kleine ist dann traurig. Wenn wir zu irgendetwas „Nein“ sagen, dann bin ich wieder das Problem.
Liegt es wirklich daran, dass ich falsch denke. Und vl manches für meine Kinder einfach nicht möchte - oder bin ich vl wirklich ein Problem.
Sorry für den langen Text.
Vl gibt es ja ein paar Antworten, würde mich freuen - Danke LG
Meine Eltern lassen mich meine Leben nicht leben
"Wenn wir zu irgendetwas „Nein“ sagen, dann bin ich wieder das Problem."
Ich finde, dazu gehören zwei - einer, der einen zum Problem macht und einer, der es mit sich machen lässt. Also hör auf, es mit Dir machen zu lassen!
Wenn Deine Eltern nur die Große abholen wollen, dann frage, wann denn die kleine dran ist. Wenn dann nix kommt - dann Nein. Deine Eltern haben damit ein Problem? Dann sollen sie sich mit beiden beschäftigen, entweder gleichzeitig oder abwechselnd - oder eben mit keinem Kind. Das Problem sind Deine Eltern, die ihre Enkelinnen unterschiedlich behandeln, nicht Du - warum ziehst Du Dir den Schuh überhaupt an?
"Deine Mutter ist einfach behämmert "- genau das!
Bin schockiert wie sie dich und deine Kinder behandeln, schreib ihnen vielleicht genau das was du hier geschrieben hast und sprecht euch aus.
Wollen sie das nicht oder ändern ihr Verhalten nicht, distanziere dich, bzw beschränke den Kontakt auf das Nötigste.
Menschen die dich und deine Familie nicht gut behandeln, haben euch nicht verdient!
Sehe ich auch so.
Liebe TE,
dann sollen sie doch mit den Goldkindern auf tolle Familie machen- aber ich würde mich nicht mehr kleinhalten lassen. Bei deinen Kindern scheinen sie ja auch ein Kind zu favorisieren und das andere abzulehnen. Dem kannst du ruhig einen Riegel vorschieben- ganz sicher sind sie das Problem.
Inwieweit lassen deine Eltern dich nicht dein Leben leben?
Hallo TheresaL,
du warst immer die "Schlechte" oder das "Problem". Ich sehe es anders. Du warst das Kind, welches die meiste Zeit kämpfen musste um von seiner Mutter/ Stiefpapa anerkannt zu werden und da liegt das Problem. Das Problem ist in meinen Augen deine Mutter. Sie hat ihr Leben geführt und dir nicht die nötige Wärme und Liebe entgegen gebracht.
Kinder sind unterschiedlich und es sollten alle Kinder auf Augenhöhe gesehen werden. Ob ein Kind nur Einsen hat und das andere Kind nicht so erfolgreich in der Schule ist zählt bei uns nicht. Bei uns zählt das jeder nach seinen Möglichkeiten versucht das Beste für seine Möglichkeiten herauszuholen. Wir haben bei uns den Fall, das, das lernen einem Kind sehr leicht fällt und das andere Kind große Schwierigkeiten hat. Beide sind aber bemüht ihre Möglichkeiten zu nutzen und das ist das was zählt. Bei uns wird auch für eine hart erkämpfte Zensur gelobt egal welche es ist. Selbst wenn ein Test mal absolut nicht gut ausfällt ist es kein Problem. Jedes Kind wird so gut es geht gefördert, darf dabei aber auch Kind sein.
Versuche für dich zu sehen was du alles erreicht hast. Miss dich aber dabei nicht an deinen Stiefgeschwistern oder deiner Mutter. Betrachte wie du kämpfen musstet um zu erreichen was du erreicht hast und dann sei zu Recht stolz darauf. Tritt ganz selbstbewusst gegenüber deiner Mutter auf und zeige ihr deinen Stolz. Sollte sie dich wieder als Problem bezeichnen würde ich ihr sagen. Für dich bin ich vielleicht das Problem. Ich habe aber sehr viel erreicht. Ich habe meine eigene Familie, eine Familie auf die ich stolz bin. Ich habe eine Familie in der Kinder Kind sein dürfen und in Liebe und Wärme aufwachsen. Ich bin auch stolz auf meine Kinder. Ich bin stolz auf meine Kinder wie sie sind.
Du hattest keine schlechte Kindheit! Du hattest aber eine Kindheit in der du nicht so gesehen wurdest wie die bist. Du hattest eine Kindheit in der du nicht zu einer selbstbewussten Person erzogen wurdest. Du hattest eine Kindheit in der du an deinen Stiefschwestern gemessen wurdest und das dürfte dich bis heute geprägt und belastet haben. Kurz gesagt, du warst " Im goldenen Käfig gefangen". Lass die Aussagen deiner Mutter nicht mehr an dich und deine Familie heran. Versuche deine Kindheit aufzuarbeiten und lass dich dabei nicht vom materiellen Dingen blenden. Geborgenheit, Liebe und Wärme zähen für ein Kind mehr wie materielle Dinge.
Sei du selbst und sein stolz auf dich.
Viele Grüße
blaue-Rose
Ich denke, das Problem liegt an der Bemessung und stetiger Forderungen nach Höchstleistung und dem Belohnungssystem Note/ Zensur Das ist eine der größten Ursachen.
Auf einer Seite wird die Anerkennung der individuellen Fähigkeiten und Möglichkeiten gepredigt und in der Schule, in den U- Untersuchungen ect. Wird nach allgemein vorgegebener Schablone bewertet.
Ich denke die TE ist Opfer dessen.
Im familiären Kreis, wobei die Ursache eben das Wertungssystem bzw die Benotung zu sehen ist.
Es werden oft weniger die Kinder gesehen, sondern ihre Noten.
Viele können sich gar nicht vorstellen, dass ein Schulleben ohne Noten unsere Kinder arbeitsmarktfähig macht.
Bei vielen Eltern steckt die Angst, dass ihre Kinder dann keine Chance auf ein gutes sorgenfreies Leben haben und fordern deshalb so viel.
So lange es diese Gedankengänge/ Ängste gibt wird es immer wieder Menschen geben wie die TE.
Woher will man wissen, ob die 4 das Optimum ist oder eher die Leistungsverweigerung?
Du meinst das wissen Eltern?
Dachten wir auch. Es war ok , dass Junior halt mehr im 4er Bereich war, wenn es denn das war was er leisten konnte.... dafür war er ein hervorragender Handwerker, konnte supergut programmieren und ein wundervoller Mensch....
Dann haben wir wieder die Schule gewechselt ohne Noten, ohne Arbeiten, ohne feste Vorgaben.
Sagen wir so, wahrnehmbar hat er nicht mehr Zeit auf lernen verwendet, aber er war zufrieden.
Max einen Hauptschulabschluss hat man ihm zugetraut
Er wollte den erweiterten Realabschluss machen, also haben wir ihn gewähren lassen. Er hat nicht angefangen mehr zu lernen...
Dennoch hat er die externe Prüfung mit dem Gesamtdurchschnitt 2 gemacht.
Was ich damit sagen will, die Noten sagen nichts über das Potenzial aus, aber an den Noten wird gemessen von Lehrern, Familie, Bewerbungen für Lehrstellen, Studium usw.
Ich finde der Fehler liegt darin, dass nicht mehr die Stärken der Kinder gefördert und hervorgehoben werden, sondern das allgemein gültige Bulimiewissen was gefordert wird.
Ich kann den Post der TE mit ihrer Überschrift nicht nachvollziehen.
Denke aber, dass sie die Ungleichbehandlung ihrer Kinder anprangert, weil das Thema durch ihre Kindheit getriggert wird.
Das Thema löst nur sie selbst, wenn sie raus aus den Widerstand geht und das Thema für sich angeht.
Was uns widerfahren ist, können wir nicht ändern, aber unseren Umgang damit
Puh...lang geworden....
Entschuldigung.
Liebe Grüße
Ja die Überschrift mit dem Text passt nicht ganz zusammen. Ich kann nur nicht alles so zusammenfassen, das wäre zu viel.
Das Thema mit den Noten ist ja nicht alles, es ist egal welches Thema Job, Partner, Noten, Hobbys usw. wenn ich oder meine Kinder gerne etwas ausüben wollen, dann muss das ihren Vorstellungen entsprechen. Vieles ist nicht gut genug.
Meine Große z.B. war 3 Jahre HipHop tanzen und die Tanzschule ist aber leider weggezogen (30km) jetzt haben wir etwas anderes gesucht.
Der Vorwurf: Du wirst ja wohl für dein Kind ein bisschen fahren können 1x in der Woche.
Mein Mann ist strenger als ich und will das gewisse Regeln befolgt werden, was ja auch Erziehung ist. Der Meinung sind sie auch nicht. Und meiner Tochter würde es schlecht gehen zuhause. Den Kleinen nehmen sie meist nur mit, damit sie Zeit mit meiner Tochter verbringen können.
Meine Tochter liebt Oma und Opa ich kann auch nicht sagen , sie dürfen sich nicht mehr sehen. Aber den kleinen geht es nicht gut, wenn er bei Oma und Opa ist.
Also sicherlich ist deine Kindheit eine Seite der Medaille, aber deine Zukunft hast du selbst in Händen. Reduziere den Kontakt und wie kannst du zulassen das sie nur den Großen nehmen, den Kleinen traurig machen (ohne Erklärung offenbar) und dieses Spiel von vorne losgeht. Natürlich kann man mal nur einen nehmen, wenn einem 2 zuviel sind, keine Frage. Aber immer und ohne Begründung diese Bevorzugung? Das würde ich als Mutter nicht zulassen. Setz dich durch du bist inzwischen alt genug!
Ela
Also bei uns käme nmd auf die Idee den Großeltern
alle Kids aufzudrücken. Man müsste höchsten wechseln. Irgendwie scheint die TE aber alles sehr persönlich zu nehmen statt pragmatisch zu koordinieren.
Find nur solche Beiträge kontraproduktiv.
Aber wechseln wäre doch besser als "x geht regelmäßig hin, y gar nicht"
Noch nie wurden meine Kinder einzeln von Großeltern genommen.
Finde das äußerst befremdlich.
Und wenn - weil es den Großeltern sonst zu viel wird - dann bitte abwechselnd, so dass es für beide Kinder fair ist.
Scheinbar findet bei deinen Kindern ebenso eine Bevorzugung statt, wie bei dir und deinen Stiefgeschwistern.
Das ist traurig.
Wie ist dein Verhältnis zu deinen Stiefgeschwistern?
Es ist echt schade, dass deine Mutter es versäumt hat, sich für dich einzusetzen.
Lass die Vergangenheit hinter dir und schau in die Zukunft - aber lass nicht zu, dass mit einem deiner Kinder so umgegangen wird, wie mit dir.
Entweder beide, oder keins!
Ach, das tut mir leid, dass du so etwas von deiner Familie hören musstest/musst.
Nein, du denkst nicht falsch. Da gibt es gar nichts zu diskutieren. Deine Familie verhält sich dir gegenüber nicht korrekt.
Ich würde aber ganz ganz dringend die Ungleichbehandlung deiner Kinder unterbinden. Meine Großeltern waren auch so und wollten nur mit meiner älteren Schwester in den Urlaub fahren usw. Mein Vater hatte sich das eine zeitlang mitangesehen und das Ganze dann unterbunden. Das war auch gut so. Entweder beide Kinder oder keins.
Du bist genau gut so, wie du bist.
Deine Mutter ist vielleicht selbst ein unsicherer Mensch, redet deinem Stiefvater nach, weil er sie (unbewusst) auch unter Druck setzt?
Anyway, ist eigentlich nicht deine Aufgabe zu überdenken, warum sie sich so daneben benimmt. Fakt für dich ist - sie benimmt sich daneben. Es richtet halt schaden an, wenn man seinem eigenen Kind immer vermittelt, es sei ein Problem und ein Klotz am Bein.
Und nun will sie auch Zwist bei deinen Kindern säen und nur eins (immer das Selbe) in Obhut nehmen. Da würde ich sofort ne klare Grenze setzen und mir den Schuh, dass DU schuld bist, gar nicht anziehen.
Schütze deine Kinder und mache dir selbst klar: du bist ein toller Mensch, du hast erreicht, was DU erreichen wolltest und das ist super!
Vielen lieben Dank, für deine aufbauenden Worte. Auch wenn man hier keinen kennst, macht es trotzdem Mut.
LG Theresa