Wieder Probleme mit Psyche Schwangerschaft - Hormone?

Hallo zusammen,

seit meiner zweiten Schwangerschaft plagen mich wieder psychische Probleme in Form von Angststörung und Zwangsgedanken. Darum geht es hauptsächlich um meine Fehler die ich gemacht hab, Freunde die ich verletzt habe und mein Verhalten als ich jünger war so in den Zwanzigern (viel Alkohol und dementsprechend peinliche Party Ausfälle).
Leider gab es da sehr viele und ich schäme mich was ich für ein schlechter Mensch war und wie ich den Leuten nun in Erinnerung bleibe. Ich habe früh meine Eltern verloren und war in der Kindheit bzw. Teenager Alter physischer und psychischer Gewalt ausgesetzt. Aber das hab ich nie jmd erzählt aus scham…

Habe seit des zweiten Trimesters wieder jeden Tag Grübeleien und Stress. Wie sehr schadet das dem Kind?

Ich hatte das nach der Geburt meines ersten Kindes bereits. Durch Therape ging es dann wieder.

Wie sehr sind hier die Hormone „schuld“?

Fühle mich derzeit als unsagbar schlechter Mensch und hoffe auf einen schnellen Therapieplatz…

Lg

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Hallo du Liebe,
fühl dich erstmal ganz fest gedrückt!
Ich habe eine generalisierte Angststörung, die ich eigentlich relativ gut im Griff habe. Jedoch, da kann ich aber nur von mir sprechen, wurden die Ängste und Gedanken in beiden Schwangerschaften schlimmer, bzw. kamen wieder. Bei mir hat es sich aber auch in beiden Schwangerschaften mit dem Anfang des vierten Monats gelegt und ist nun vergleichbar mit dem Zustand vor der Schwangerschaft. Ich denke schon, dass die Hormone da auch eine Rolle spielen und dadurch Gefühle und Gedanken intensiver erlebt und wahrgenommen werden. Ich kann mir allerdings auch vorstellen, dass man in der Zeit der Schwangerschaft „anfälliger“ für diese Gedanken und Ängste ist, da sich so viel in so kurzer Zeit verändert und das einfach auch mit Stress verbunden ist (Körper verändert sich, Schwangerschaftssymptome, Ängste bezüglich der Zukunft, Sorgen um das ungeborene und und und…). Bei mir ist es so, dass diese Angstgedanken und teilweise auch Panikattacken durch psychisch stressige Phasen ausgelöst werden.
Ich wünsche dir, dass du ganz schnell einen Therapieplatz bekommst und du dich bald besser fühlst ❤️
LG Luna

2

Hi Nessa 😊
Ich habe zwar keine Angststörung, ich habe aber durch einen früheren Unfall extreme Angst bezüglich Fahren auf der Autobahn entwickelt.
Ungefähr seit Mitte des 2. Trimesters fühle ich mich auf einmal auch auf manchen Landstraßenstrecken nicht mehr wohl und kriege Angst, das hatte ich vorher nie.
Ich habe dann ein wenig dazu gelesen und vor allem der Anstieg und die Balance von Östrogen und Progesteron sind wohl dafür verantwortlich, dass man eher zu solchen Angstreaktionen neigt.

Ich wünsche dir alles Gute & dass es dir bald etwas besser geht.

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Hallo Nessa,


es kann mit den Hormonen und der Schwangerschaft zu tun haben. Ich kann dir aber versichern das du keine schlechter Mensch bist. Ich möchte dir schreiben wie ich dich sehen:

Da ist ein Kind das sehr früh seine Eltern verloren hat. Die Kindheit und die Jugend war das Kind physischer und psychischer Gewalt ausgesetzt. Jeder einzelne Punkt davon hat das Potenzial einen Menschen zu traumatisieren. Als Kind fühltest du dich allein und konnte dich aus Scham niemand anvertrauen. In den zwanziger Jahren versuchtest du durch Alkohol das Erlebte zu überdecken und es kam zeitweise zu peinlichen Vorfällen. Als junge Frau hast du deinen eigen Weg gefunden und gründest deine eigene Familie und hast erkannt was hätte anders laufen können. Du siehst dich von daher als unsagbar schlechter Mensch.

Ich sehe einen Menschen der viel negatives erlebt hat. Zeitweise wusste du nicht wie du mit dem ganzen Schmerz umgehen sollte und bist abrutschte hast es aber geschafft dich daraus zu kämpfen und hast deinen Weg gefunden.

Versuche die Phase in der es nicht so optimal lief als einen Teil deines Lebens anzuerkennen und stehe dazu. Sollte jemand mit der Zeit Probleme haben, dann darf er sie haben. Du solltest diese Probleme aber nicht zu deinen machen. Schaue auf das, was du erreicht hast und sei zu Recht stolz darauf. Unserer Vergangenheit können wir nicht ändern, wir können aber lernen damit umzugehen und unserer Zukunft selbst zu gestallten.

Versuche auch über alles zu reden damit es dich nicht von innen auffrisst.


VG blaue-Rose