Hallo zusammen,
ich frage mich...vielleicht sind es Vorboten der Wechseljahren...
Was eigentlich aus mir geworden ist...
Vor den Kindern war ich ein sehr lebensfroher Mensch. Konnte in vielen kleinen Dingen Schönes finden, genießen...
Ich bin 41 Jahre alt, verheiratet und habe 3 Kinder im Alter von 2/6/9 Jahren.
Ich bin seit Kurzem wieder in Elternzeit, weil ich es einfach körperlich und seelisch nicht mehr geschafft habe Familie und Arbeit unter einem Hut zu bekommen.
Zusätzlich ist meine Mutter seit November 24 zur "Belastung" geworden.
Sie leidet schon jahrelang immer mal wieder unter Depressionen, die medikamentös behandelt werden.
Seit 3 Monaten geht aber eigentlich gar nichts mehr großartig alleine.
Ich kaufe für sie ein, kochen tue ich bereits seit 6 Jahren schon für sie mit. Sie lebt mit uns im Haus im OG.
Jeden Arztbesuch begleite ich.
Ein bisschen putzen bekommt sie hin.
Aber jeden Tag seit Nov 24 höre ich das selbe :"ich würde ja so gerne wieder können, ich kann das nicht, wenn ich doch wieder nur könnte, dieses Bauchgefühl das dann aufsteigt....".
Die zieht sich komplett zurück. Hat eh kaum soziale Kontakte. Klar, Freundinnen rufen sie an, ab und an kommt jemand. Aber das ist sehr selten, weil sie es auch nicht anders "braucht".
Also bin ich ihr Puffer für alles.
Und fachlich weiß ich ne Menge über Depressionen. Allerdings bin ich da mittlerweile so emotional, dass ich nicht mehr neutral denken kann. Und es mich einfach immer mehr runter zieht.
Mein Mann hat auch immer mal wieder Episoden. Diese werden nun zum Glück seit ein paar Wochen auch medikamentös behandelt.
Wir drehen uns irgendwie in einem Hamsterrad.
Die Launen hier sind einfach doof.
Die meiner Mutter, mein Mann der gereizt ist und ich die gernervt bin.
Ich komme mir nur noch vor wie der "Wunscherfüller".
Koche und mache den Kindern und allen Essen, wasche Wäsche, Putze,
Hausaufgaben und Lernen für Arbeiten, Verabredungen der Kinder, Taxifahrten für alle, kümmer mich um Haus und Hof und Tiere...
Manchmal bereue ich es aus dem Job ausgetreten zu sein.
Allerdings ist das auch ein "Care Job", demnach würde es dort quasi weiter gehen mit dem "sich um andere kümmern"
Und mir was es schlichtweg einfach zu viel.
Auch meine Ärztin riet mir "kürzer zu treten", da ich kurz vorm Burnout sei...
Nach der Geburt meines letzten Kindes habe ich massiv zugenommen, schlank war ich nie. Und habe schon die letzten Jahre (auch erfolgreich) dagegen abgekämpft.
Jetzt fehlt mir einfach die Kraft und "Motivation" dazu.
Ich möchte endlich wieder zufriedener sein.
Nur weiß ich nicht wie.
Oder stecke ich selbst bereits selbst in einer depressiven Episode?
Eigentlich denke ich das nicht. Ich fühle mich einfach nur ausgelaugt.
Vorallem nervlich.
Dazu kommt, dass wir halt auch keine Unterstützung haben.
Ich darf halt nicht wegbrechen. Keiner (außer meinem Mann natürlich) der mal die Kinder von A nach B bringen könnte, wo sie übernachten könnten oder mal ne Auszeit möglich wäre.
Und die Abgrenzung meinerseits von Schwieger"Eltern" und meinem Bruder, weil die Enttäuschung einfach zu groß ist...
Lange lange Geschichte...
Als Paar existieren wir gar nicht mehr.
Das letzte Mal etwas zusammen ohne Kinder haben wir vor 6 Jahren gemacht.
Man "lebt" so vor sich hin, aneinander vorbei...
Ich liebe meine Kinder sehr und verbringe gerne Zeit mit ihnen. Aber mich erschöpfen die Tage total, wenn ich mit den Kindern alleine bin...
Und kaum Pause habe.
Nicht immer, aber öfter.
Die Kleinste ist in einer sehr heftigen Trotzphase, die ich in dem Ausmaß von den anderen Kindern nicht kenne...
Die Lautstärke, das Gewusel, das Gestreite...
So. Das musste alles mal raus. Ist auch nur die Kurzfassung.
Hat jemand Tips und Ideen für mich, was mir helfen könnte wieder besser in Spur zu kommen?
Herzlichsten Dank!
Erschöpft und ausgelaugt...was ist nur aus mir geworden?
Du hast ein wahnsinniges Pensum, auch emotional. Da ist es absolut kein Wunder, dass du ausgelaugt bist.
Drei Kinder ist schon eine grosse Lebensentscheidung. Dazu (ungeplant) die Erkrankung deiner Mutter und deines Mannes.
Wie wäre es denn, wenn dein Mann in Elternzeit geht und du arbeiten? Damit du wenigstens da aus dem Hamsterrad raus kommst?
Von deiner Mutter musst du dich vermutlich lernen abzugrenzen. Du kannst nur so viel leisten, dass nicht du selbst drunter leidest. Ansonsten braucht sie Familienexterne Hilfe.
Das Programm der Kinder würde ich reduzieren um weniger Taxifahrten zu haben. Könnt ihr Wohnraum und Besitz verkleinern? Das ist alles physische Arbeit und auch Mental Load.
Geht die Kleinste in die Kita, dass du da mal Ruhe hast?
Wann hast du Auszeiten für dich? Könnt ihr einen fixen Abend in der Woche für dich alleine vereinbaren (--> Sport?), und einen Wochenendtag im Monat oder ein ganzes Wochenende alle zwei Monate nur für dich zum auftanken?
Könnt ihr Eltern euch mal an einem Kita Tag (wenns den gibt) den morgen frei nehmen und brunchen gehen oder was euch sonst Spass macht?
Nach drei Schwangerschaften und Stillzeiten würde ich auch mal deine Gesundheit durchchecken lassen (Eisen, Vitamin D und B, Schilddrüse etc).
Danke dir für deine Antwort.
Ich bin ja offiziell bereits in Elternzeit und hätte zudem etwas die Befürchtung,dass wir das Finanziell nicht wuppen können, da mein Mann eben doch einiges mehr verdient als ich.
Ich versuche mich schon ein wenig emotional abzugrenzen, aber ob mir das immer so gelingt?
Sie hat morgen einen Termin bei einem Psychologen und ich hoffe, dass uns das nochmal etwas weiter bringt.
Allerdings muss ich sie auch da wieder fahren...
Wohnraum verkleinern würde nur gehen, wenn wir das Haus verkaufen.
Es ist mein Elternhaus, welches wir übernommen haben.
Der Gedanke war auch schonmal da.
Aber das würde auch finanziell wieder ein Loch rein reißen, wenn ich so die aktuellen Immobilienpreise sehe.
Aber wir versuchen schon alles so einfach wie möglich zu halten... Daran arbeite ich aktuell zumindest.
Taxifahrten versuche ich auch nur das Nötige zu machen. Und klar, dass die Kinder sich auch mal verabreden möchten.
Es hat auch nur die Große einmal die Woche ein Hobby. Was ja echt wenig ist, wenn ich andere so betrachte...
Aber wir müssen halt auch zu Schule und Krippe fahren...
Ja. Wenn alle gesund sind und keine Ferien haben und meine Mutter keine Arzttermine habe ich jetzt die Vormittage für mich.
Das schafft schon Erleichterung.
Ich habe auch erst mit der Elternzeit begonnen diese Woche und die Kinder waren noch zu Hause wegen den Zeugnisferien.
Daher hoffe ich, dass es sich einfach entspannt.
Denke aber trotzdem, dass ich noch etwas für mich tun muss...
Zum Auftanken gehe ich alle zwei Wochen für ein paar Stunden meinem Hobby nach.
Und treffe mich in unregelmäßigen Abständen mit Freundinnen, vielleicht alle 2 Monate mal.
Blutuntersuchung könnte ich nochmal angehen.
Und ja, an den freien morgen dachte ich auch schonmal.
Wir versuchen natürlich,dass mein Mann auch in den Ferienzeiten da ist.
Aber vielleicht wäre das für uns als Paar einfach nochmal wichtig.
Danke für den Input!
Hey du!
Hört sich wirklich unmenschlich viel an.
Ich kann dich verstehen. Kein Wunder, dass du erschöpft bist.
Du sagst deine Mutter ist morgen beim Psychologen. Psychologe oder doch eher Psychiater? Beim Psychiater, also Facharzt, wäre es vielleicht sinnvoll, dass du dich mal mit einklinkst. Eine Einweisung stationäre könnte man zum Beispiel besprechen. Das würde dir Entlastung bringen und deiner Mutter ne Therapie, die ihr helfen könnt.
Für dich selbst könntest du mal mit deinem Hausarzt über eine Mutter Kind Kur sprechen. Das könnte dir Abstand auf begrenzte Zeit bringen, so dass du mal bisschen planen kannst, was du selbst noch zu Entlastung verändern kannst. Die Kur geht leider nicht von jetzt auf gleich, aber mit dem Hausarzt sprechen ist der Anfang.
Vielleicht gibt es in deiner Nähe auch eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von psychisch Kranken. Ich bin da schon selbst sehr lange dabei, mir hilft es, dass ich dort verstanden werde.
Und es gibt auch gute Beratungsstellen, an die man sich bei Überlastung wenden kann. Dort kann man sich von den Mitarbeitern die Situation mal ordnen lassen. Und man hat neutrale Hilfe.
Pass auf dich auf!
Alles Gute!
Hallo,
während der Schwangerschaft und Stillzeit können sehr viel Nährstoffe von der Mutter auf den Nachwuchs über gehen. Oft dauert es Jahre bis die Mutter die Nährstoffe wieder aufgefüllt hat.
Ich würde mal vor allem folgende Nährstoffe überprüfen lassen ob sie mindestens in der Mitte des Normalwertes sind: Vitamin D, Eisen / Ferritin, aktives Vitamin B12, Magnesium aus dem Vollblut. Bitte die Details beachten. also aktives Vitamin B12 und nicht nur Vitamin B12, Magnesium aus dem Vollblut (Muss man zahlen) und nicht aus dem Serum, weil der Serumwert beim Magnesium laut Ärztezeitung nicht aussagekräftig ist.
Schilddrüsenwerte würden auch nicht schaden. Das ist aus meiner Sicht einmal das einfachste. Wenn die Werte alle mindestens in der Mitte sind, dann würde ich weiter sehen.
Auch wichtig: Viel Fisch essen, mehrmals die Woche!